Wirklich leise Geräusche aufzeichnen

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Guest
Stellt euch eine Prise Salz vor, die auf einen Teller oder eine Tischplatte rieselt. Wit welchem Equip zeichnet man sowas auf?
Ich hatte bis jetzt einen Fieldrecorder auf dem Radar, den Olympus LS5. In Kommentaren bei einem Onlinehändler verglich das Gerät jemand mit dem Sony D50. Der kostet das Dreifache, soll aber für leise Geräusche viel besser geeignet sein.

Kann das jemand bestätigen? Gibt's evtl. noch bessere Lösungen? Die Mobilität ist zweitrangig.
 
... ähm ... vergisses.

a) leiser Raum. Die stehen als Raum in Raum-Konstruktion auf großen Federn.
b) richtige Mikrofone. In so einem Fall ein wirklich rauscharmes Großmembran-Mikro (Neumann 1..2k€), vielleicht ist aber auch ein Kleinmembran-Richtmikro richtig (Schoeps, auch so rund 2k€)
c) PreAmp der kein Rauschen dazu macht. In der Profi-Klasse durchaus üblich, an so einem Semi-Pro Field-Rekorder allerdings sicher nicht dran.

Letztlich vermute ich mal, das der Sound-Designer sich da dann irgendwann einfach ausdenkt, wie es klingen müsste und diesen Sound dann baut.
Hilfreich sind auf jeden Fall Resonatoren. Kennst du die Videos zur Omnisphere-Produktion? Die haben z.B. einen Wäscheständer als Soundquelle benutzt. Um den abzunehmen haben sie eine Gitarre dran fest gemacht = das Mikro hatte ein besseres Luftschallsignal, weil die Gitarre den Körperschall verstärkt hat.

Zumindest mein Microtrack rauscht am Mikro-Eingang mehr als meine (Mittelklasse=160€) Haun-Mikros. Und die sind mit ihren 15dB(A) Rauschabstand ok, aber nicht wirklich rauscharm. In meinem Wohnzimmer reicht es allerdings, um das (mechanische) Brummen des Mischpulttrafos zu hören.
Wenn du das länger machst: ist wie bei Buckaroo Banzai - nur das du nicht überall Außerirdische siehst, sondern plötzlich überall brüllend laute Geräusche hörst.
 
nordcore schrieb:
... ähm ... vergisses.
Das hab ich befürchtet.

Letztlich vermute ich mal, das der Sound-Designer sich da dann irgendwann einfach ausdenkt, wie es klingen müsste und diesen Sound dann baut.
Den Salzsound würde ich vermutlich hinkriegen. Das war allerdings auch nur ein Beispiel. Die Idee war, diese "naturellen Miniklänge" bis ins Groteske zu verstärken.

Kennst du die Videos zur Omnisphere-Produktion? Die haben z.B. einen Wäscheständer als Soundquelle benutzt. Um den abzunehmen haben sie eine Gitarre dran fest gemacht = das Mikro hatte ein besseres Luftschallsignal, weil die Gitarre den Körperschall verstärkt hat.
Yep. War sehr spannend und inspirierend.

Da ich ohnehin einen Recorder brauche, lasse ich die Frage einmal stehen, ob der Aufpreis des Sonys lohnt. Es gibt von Sony noch einen kleineren Recorder, den M10. Kennt den, oder besser, hat den jemand?
 
Finde, dass das Rekorderzeugs hierzu eher suboptimal ist.

Ich verwende gutes Elektret-Kondensator-Mikrofon.
(altes Sennheiser MKH40 - gibt aber natürlich auch andere gute Fabrikate)

Signal möglichst isolieren vom Rest der Welt, dann kannst Du auch
einen leisen Furz in Hifi aufnehmen (Mikro unbedingt schützen, falls
es ein Feuchter wird...)
 
salz schrieb:
Stellt euch eine Prise Salz vor..., Gibt's evtl. noch bessere Lösungen?
Mir ist tatsächlich noch eine ganz andere Lösung eingefallen: Du könntest versuchen den
Salz-Riesel-Sound mit deinem Equipment nachzubilden. Wäre auch ne gute Übung.

Vorschlag: mache einen Fred auf: "wie bilde ich mit meinem x-Synth eine Prise Salz nach".
 
salz schrieb:
Das hatte nordcore weiter oben schon empfohlen.
Correctamente.

Das Thema kommt immer wieder. Jemand fragte vor ner Weile, wie man
das Brummen oder Britzeln der Überlandleitungen aufnimmt. Evtl. findest Du den
Thread - müßte auch erst suchen.
 
wirklich leise sachen klingen nicht wir das denken.
ichh abe sampels von ameisen gekrabel und auch ne spinne rumkrabel. das ist so verstärkt das man sich nie so ein insekt vorstellt bei dem sound
 
Zotterl schrieb:
salz schrieb:
Stellt euch eine Prise Salz vor..., Gibt's evtl. noch bessere Lösungen?
Mir ist tatsächlich noch eine ganz andere Lösung eingefallen: Du könntest versuchen den
Salz-Riesel-Sound mit deinem Equipment nachzubilden. Wäre auch ne gute Übung.

Vorschlag: mache einen Fred auf: "wie bilde ich mit meinem x-Synth eine Prise Salz nach".

Ich finde den Ansatz, kaum hörbare, echte Schallereignisse zu verwenden wirklich gut. Man kann unglaublich vieles verwenden und auch noch nachbearbeiten.
Wie hatte man in den frühen 60ern, da war "TONBANDHOBBY" recht weit verbreitet, wohl Kirchenglocken erzeugt? Eine nette Idee war es, dünnwandige Porzellantassen mit etwas Wasser zu füllen und dann mit verschiedenen Gegenständen (Löffel, Bleistift) anzuschlagen während man die Tasse leicht schwenkt. Dann reduziert man die Wiedergabe-Geschwindigkeit und..... probier's mal aus. (mit einem Audio:editor kein Thema)
 
Cyborg schrieb:
Eine nette Idee war es, dünnwandige Porzellantassen mit etwas Wasser zu füllen und dann mit verschiedenen Gegenständen (Löffel, Bleistift) anzuschlagen während man die Tasse leicht schwenkt. Dann reduziert man die Wiedergabe-Geschwindigkeit und..... probier's mal aus. (mit einem Audio:editor kein Thema)
Yep, solche Spielereien mach ich seit Jahren. :D
Im Rahmen eines Tests (Live 5, glaub ich) entstand mal ein kleiner Track nur aus zigfach modifizierten "Streichholz-Zischs".

Was den Recorder angeht: es hieß ja, dass der LS7 von Olympus nur auf dem US- und Asia-Markt erscheint. Fand ich jammerschade, der ist ein ganzes Stück kleiner als der beliebte LS5 und hat daher weniger Knöppe für den direkten Zugriff. Aber er hat ein 3. Mic für den Bassbereich. Das bringt mich zwar in diesem expliziten Fall nicht weiter, aber ich brauche das Teil ja nicht ausschließlich dafür.

Toll an den Olys ist, dass man sie als USB-Mic am Rechner nutzen kann. Ich werd mir den mal anschauen.
 
moondust schrieb:
wirklich leise sachen klingen nicht wir das denken.
ichh abe sampels von ameisen gekrabel und auch ne spinne rumkrabel. das ist so verstärkt das man sich nie so ein insekt vorstellt bei dem sound

Stimmt!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gerade den LS3 erworben.
Bei Amptown (Hamburg) auf dem Parkplatz im Auto 'ne Zigarette gedreht. Das Papierknistern klingt geloopt schon mal sehr gediegen. :supi:
 

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Ich hab den LS-5 (und auch das GorillaPod 8) ), wenn man wirklich Ruhe um sich hat und das Mic nicht allzu empfindlich einstellt, lassen sich auch leise Sachen ganz gut erfassen.
Mit "ganz gut" meine ich: vollkommen ausreichend ums anschließend als Sample zu verwursteln.
 
Das Ameisenbeispiel zeigt ja sehr schön, wie einen da die Realität einholt: der "Nutzsound" ist nur Körperschall, die Umgebungsgeräusche (u.a. Bahnline) sind laut genug, damit das Recorder-Rauschen nicht auffällt, und der erste leichte Windhauch demonstriert dann, warum man draußen ohne "tote Katze" nix wird.
 
nordcore schrieb:
b) richtige Mikrofone. In so einem Fall ein wirklich rauscharmes Großmembran-Mikro (Neumann 1..2k€), vielleicht ist aber auch ein Kleinmembran-Richtmikro richtig (Schoeps, auch so rund 2k€)
Ich würde mich wohl auch eher für ein Kleinmembran-Richtmikro entscheiden und dann wie gesagt solch kleine Tierchen zu Hause aufnehmen.
Am Besten wäre es dann auch, Heizung aus, Pc nicht am Aufnahmeort und den Raum verlassen, dass man wirklich Ruhe hat. :mrgreen:
Ist aber interessant, was bei dem Video wirklich für Geräusche vorkommen können, die man so nie hören würde.
Cooler Thread.
 
dazu kannst du auf alle fälle ALLE billigen fieldrecorder vergessen. zu viel rauschen. super mikro direkt in ne gute soundkarte geht sicher auch. der rechner darf halt nicht im raum stehen. sowas musst du schon in ner kabine oder so aufzeichnen. shoeps kann ich auch sehr gut empfehlen.
 
Genau, und während man evtl. bei Naturaufnahmenmeines Erachtens auf Stereo-Mikrofonierung gehen kann, bzw. vielleicht auch Kugel (da gutes Brauner oder Neumann Großmembran), um Vogelzwitscher und Ambiente der Natur einzufangen, würde ich bei diesem Anwendungsgebiet auch definitiv zu einem Richtmikro greifen, wegen Nebengeräuschen und dann Kleinmembran, wegen dem geeigneteren Frequenzgang.
Dazu kommt dann natürlich noch der Aufnahmeraum, genauso sehe ich´s jedenfalls auch.
Ich vermute auch, dass hier dann noch mit nem Limiter gearbeitet wurde, Um den Pegel des Laufens der Fliegen anzuheben, im Gegensatz zu dem Brummen, bei der Landung. Ich denke, das muss noch verleisert werden. Das Brummen hört man ja schon so sehr deutlich, ich denke das wäre sonst zu laut.
Keine Ahnung.
Aber fetzt schon, sowas. :mrgreen:
 
wichtig ist dann auch der mikrofonabstand. ich würd nicht zu nah rangehen, damit es nicht zu hart klingt. biste zu weit weg, haste zu viel raum, bzw rauschen drauf.
stereo könnt ich mir zb mit zwei offenen nieren in xy stellung schon schön vorstellen, brauchst aber echt perfekten raum/signalwege. mic abstand würd ich mit so 20 cm anfangen. kommt drauf an, auf welchen untergrund das ganze rieselt


ohne perfekten raum etc - richtrohr (ab 900 euro neu)
aber auch hier nicht zu nah rangehen, sonst klingts zu harsch

billibvariante: das nehmen, was vorhanden ist, superleisen raum suchen, alle lüftungen/kühlschränke etc aus machen. keine raschelnde kleidung. aufnehmen, mit abstand ein bischen experimentieren. zum schluss nochmal am rechner mit rauschunterdrückungs vst und eq bearbeiten. vielleicht reichts ja
 
youkon schrieb:
auf welchen untergrund das ganze rieselt

Ich geb ja zu, ich war jetzt gar nicht mehr beim Rieseln, des Themenstarters.
Da habe ich die Fliegen zu sehr im Fokus gehabt. :mrgreen:
Ja, Du wirst da schon Recht haben, mit der Mikrofonierung und dem Ganzen.
Kenne mich da auch wirklich nicht so aus.
Aber bei den Fliegen, mit diesem Brummen, da würde ich definitiv noch nen Brickwall versuchen drüberzulegen um das Krabbeln lauter zu machen.
 


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