Modifikation Zoom G3n Modifikation

Sogyra

Sogyra

Synästhetischer Prosumer (1.8.2015-31.7.2022)
Hallo, ich möchte hier meine Modifikation des Multieffektgerätes mit euch teilen.
Die Gründe für den Umbau sind zum einen die recht spährliche Editor-Software, und zum anderen die Tatsache, das die Bedienung via Hand im Studio doch sehr schwergängig ist...hauptsächlich die 6 Taster. Auch die roten LEDś haben mir nicht wirklich zugesagt, die sind für meinen Geschmack sehr grell und blenden mich sehr. Deshalb hab ich sie gegen blaue LED's getauscht.

Klar ist das ein Bodentreter, aber man ist ja förmlich gezwungen den Editor via Hand zu programmieren. Da lag es (für mich zumindest) nahe, den Umbau vorzunehmen...und das hab ich hier ein wenig dokumentiert:

Zuerst Text, dann Bild...alle Bilder für volle Größe anklickbar:

Den Boden abgeschraubt sieht das Innenleben dann so aus:

G3n%20open.JPG


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Bei dem nächsten Bild sieht man folgende Elemente:

1: Original Drucktaster nach dem Ausbau
2-3-4: alle Teile einzeln vom originalen Drucktaster
5: Drucktaster mit neuer&gekürzter Feder
6: originale Feder (hart)
7: neue Feder (mehr dazu weiter unten), originale Länge (weich)
8: neue Feder 3 Ebenen gekürzt-passt genau
9: neue Feder 4 Ebenen gekürzt-zu kurz (Feder hat Spiel nach Zusammenbau)

G3n%20Federn%20oben.JPG


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Bei dem nächsten Bild sieht man folgende Elemente:

Links einen der unteren Taster (Achtung-es gibt 3 verschiedene, Ecken abgerundet) mit originaler Feder
1: Originale Feder
2: neue Feder (mehr dazu weiter unten), originale Länge (weich)
3: neue Feder 4 Ebene gekürzt-passt genau

G3n%20Federn%20unten.JPG


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Am folgenden Bild sieht man die neuen Druckfedern. Dieses Set gibt es beim Hornbach um wenige Euro. Ich hab 5,90 € auf den Tisch legen müßen. Ein Schnäppchen wie ich finde. Bei einem "Spezialhändler" hätte ich mehr als 1 Euro pro Feder zahlen müßen.

1: Federn für untere Reihe. Passen so halbwegs. Stört aber nicht, weil nach dem Zusammenbau die Feder nicht mehr verrutschen kann.
2: Federn für obere Reihe. Passen perfekt.
ACHTUNG: es sind pro Kammer unterschiedliche Federn enthalten. Wenn man genau schaut kann man sie allerdings nicht verwechseln.

G3n%20Federnset.JPG


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Das nächste Bild zeigt links den umgebauten Taster, und das rechte Bild den modifizierten Taster.
Im Grunde ist bereits der umgebaute Taster mit der neuen gekürzten Feder schon ein riesen Unterschied zum originalen. Und ich übertreib dabei überhaupt nicht.
Der Hubweg ist allerdings noch etwas lang, und so hab ich einfach eine Kunststoffscheibe am oberen Ende dazwischen gelegt. Diese Scheiben hab ich mal bei Thomann zusammen mit einigen Rackschrauben gekauft. Allerdings gebe ich hier einen wichtigen Rat weiter: nimm eine, die nicht ganz so dick ist. Denn nach dem Einbau war dann beim mittleren Taster kein Spiel mehr da, und ich mußte die Befestigungsschrauben der Platine um eine halbe Umdrehung wieder lockern. Man kann das mit einem Mausklick vergleichen, wenn man drauf klickt, aber nicht mehr zurück klickt. Ich hab hier keine Schublehre, aber meinem Massband zufolge hat die Scheibe ca 2mm...eine Scheibe mit ca 1,8 mm wäre hier wohl besser geeignet.

G3n%20Hub.JPG


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Als ich fertig war, hab ich dann im Boden 2 Löcher gemacht, und 2 Füße aus dem Baumarkt verschraubt. Das sind eigentlich Türstopper. Früher hat es die in 5cm Länge gegeben. Auf dem BCN44 hab ich 2 drauf. Heute sind sie niedriger, und deshalb mußte ich improvisieren. Sieht zwar nicht so gut aus, aber funktioniert(und das ist mir wichtiger):

G3n%20Boden.JPG


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Am Tisch platziert sieht es dann bei mir so aus:
Licht an
G3n%20LED%20blue%201.JPG


Licht aus:
G3n%20LED%20blue%202.JPG


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Zum vergleich noch ein älteres Bild mit einer roten LED:
G3n%20LED%20red.JPG


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Den Umbau der LED's hab ich jetzt nicht weiter dokumentiert, weil das im Prinzip eine Kleinigkeit für den Bastler ist. Die Platine dazu ist die schmale mittlere, die wird nur mit ein paar Schrauben festgehalten. Das Flachbandkabel läßt sich auch ohne Zusatzhebel ect herausziehn.

Man braucht im Prinzip nicht so viel Werkeug. Das übliche sollte man eigentlich im Haus haben. Schraubendreher, Seitenschneider, Rohrzange.
Das einzig aufwendige waren die Sprengringe. Da muß man schon etwas Kraft aufwenden, um die abzuziehn. Ich hab das mit einen kleinen flachen Schraubendreher gemacht. Aber Vorsicht: die springen ganz schön weit. Verletzungsgefahr ist auch gegeben!

Die Kosten für den ganzen Spuk lagen bei ca 15 Euro. Die Füße mit den Schrauben und Muttern mit eingerechnet.

Zeit hab ich schon ein paar Stunden aufbringen müßen. Jedesmal ändern, reinschrauben, testen, wieder rausschrauben, wieder ändern...usw. Vor allem die Drucktaster mit den Sprengringen haben mich lange aufgehalten.
Aber unterm Strich hat sich das alles gelohnt.

Alle 6 Drucktaster lassen sich nun spielend leicht mit sehr kurzem Druckhub betätigen. Man kann das wirklich mit einem Mausklick vergleichen. Oder falls mal jemand im Shop ist, und das Ding per Hand bedient: die 6 Drucktaster reagieren jetzt genauso wie der obere Menü-oder Push Taster. Kurz und knackig. Kein Scherz!
Zudem stören die blauen LED's nicht mehr wenn man das Gerät direkt bedient-was man ja machen muß, weil die Software eine derartige Bedienung (derzeit noch nicht) nicht zulässt.

Alle Angaben ohne Gewähr...Nachbau auf eigenes Risiko!
Stand: 31.12.2017
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke :)
Allerdings ist die Dokumentation nicht ganz so geworden wie ich es normalerweise mache...also Schritt für Schritt.
Ein eigenes Thema war ja auch nicht geplant. Ich hab mich der Übersicht halber dann doch für ein eigenes Thema entschieden.
 
das kenne ich von einem freund, der flipper restauriert - manchmal über 1000 fotos. super krass, was er da an zeit und arbeit reinsteckt!
 
UPDATE:
Meine Anfrage bezüglich eines verbesserten Editors wurde scheinbar doch angenommen, denn jetzt ist das Gerät nun auch vernünftig via PC editierbar:

Zoom%20G3N%20Guitar%20Lab%203.png


Grafisch past es sich gut an das Design der Hardware an...nur sind jetzt meine LEDś eben blau und nicht rot-aber das ist egal.

Ich habe hier auch testweise alle Slots belegt. Im ersten ist bei mir IMMER "Rhythm" drin, weil ich da alle nach geladenen Effekte Temposynchron einstellen KANN.
Bei 4+5 sieht man, das manche Effekte 2 Slots belegen. Das heißt also im Klartext, das man nicht maximal 7 Effekte laden kann, sondern nur 7 Slots belegen kann. Das sieht man auch ganz deutlich bei Type 7...da wollte ich wieder einen doppelten Effekt laden. Das Ergebnis kann man sowohl in der SW als auch in der HW gut ablesen.

Was ich mir noch als letztes wünschen würde: Bewegungen der Drehregler via Mausrad. Denn nur mit der Maus alleine kann man nur mit der gehaltenen "Strg"-Taste die korrekten Werte einstellen. Ohne "Strg"-Taste auf der Tastatur ist eine feine Einstellung der Drehregler nicht möglich. Am Gerät selber jedoch schon.

Also für mich ist das G3n nun ein gut klingender, gut aussehender und nun auch am PC gut bedienbarer Multieffektprozessor.
Ein Freund von mir wird das sicher mögen. Im Studio das Gerät programmieren, und damit auf Reisen gehn. :)

EDIT: Am Gerät selber ist die Bedienung sowieso super. Erst recht durch meine Modifikation. Grundsätzlich wurde das alte G3 deswegen überarbeitet, weil es nur jeweils 3 Drehregler gab, obwohl fast alle Effekte 4 Parameter haben. Die doppelten dann eben 8. Deshalb sind nun bei der neuen Version G3n jeweils 4 gerasterte Drehregler verbaut.

Firmware 2.0 und Guitar Lab 3.0 (=Editor) für PC und MAC findet man hier:
https://www.zoom.co.jp/products/guitar-bass-effects/guitar/g3n-multi-effects-processor#downloads
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zoomdinger sind ja ein brandheißes Eisen im Feuer. Also hab ich mir gedacht, das ich die gesamte Effektliste zu einem einzigen Bild zusammen schnippsle.
So kann man auf einem Blick gut erkennen, welche Effekte derzeit im G3n integriert sind.
Unverfälschte .png-Datei in voller Auflösung:

Zoom%20G3n%20Effect%20List.png


Interessant sind auch die Kommentare in der Mitte.
 
Hallo - und erst einmal vielen Dank für dieses tolle Tut. Ich werde mir zukünftig auch ein G3n als Allrounder zulegen.
  • Das mit den LEDs löse ich durch eine 10k/lin-Poty, eingeschliffen in die gemeinsamen Kathoden - wenn positiv gesteuert.
  • Poty in die Rückwand - optimale Anpassung - Fertig!
  • Finde grüne LED für "ON" aber schöner!

  • Das mit der Tastenmanipulation ist echt geniale Feinmechanik-Arbeit - WOUW!
  • Bei den Fußtastern handelt es sich (meist) um Schließer. Der wird nach Bedarf dann im Programm getogglet.
  • Parallel zu dem original Tasterkontakt (d=5mm) löte ich einen "Kurzhuptaster" (als Schließer) ein.
  • Der wird nach außen in die Nähe der Fußtaster gezogen+geklebt. Fußtaster können natürlich weiterhin genutzt werden.
  • Diese (Kurzhub-)Taster sind super schnell und mit den Fingern bequem zu erreichen.
  • Leider sind die Dinger recht Feuchteempfindlich... Die IP44-Varianten sind mit zu "schwammig". Daher aupssen mit Cola/Bier/bei Regen und dem eigenen Sabber ;-)
 

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