Zu viel Bass

Grenzfrequenz

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Meine Mixe haben seit jeher übertrieben viel Bass.

Ich nutze in der Wohnung kleine Boxen ohne Sub (KH120), hatte das Problem aber auch schon auf großen Boxen.

Die Boxen stehen zu nah an der Wand und die obligatorischen Schaumstoffecken gehen wohl kaum als vernünftiges Bass Trapping durch.

Irgendwelche Ideen wie ich möglichst durch Verbesserung meiner Skills in dieser Hinsicht besser werden kann? Müsste doch in erster Linie an mir selbst liegen, auch wenn ein Profi Studio sicher von Vorteil wäre.
 
Da fallen mir die üblichen Topics ein:
- Raum akustisch vermessen (lassen) und ggfs. Bassfallen aufstellen
- Mix von Dritten probe hören lassen
- Mischung in anderer Umgebung (Studio) machen
- HF-Filter für alle Deine Tracks :) (das nur als Notlösung)
 
Bass mischen ist eine enorme Herausforderung im Home Recording Bereich. Du wirst eine professionelle Akkustik kaum erreichen können. Ich empfehle Referenz Mixe zum Gegenhören. Gerade der vergleichende Blick auf einen guten Analyzer hilft sehr. Überhaupt ist der Analyzer ein wichtiges Werkzeug. Der Fabfilter Pro-Q hat eine tolle Funktion: Man kann Songs als Referenz Mix speichern und das Spectrum dann über die eigenen Mixe legen. Das ist oft wenig musikalisch, gibt aber einen sehr guten Eindruck, wo man mixtechnisch steht.
 
Eine "etwas hemdsärmelige" Möglichkeit wäre, den Bass deiner Monitore / des Raums nach Gehör mit einem Equalizer anzupassen.

Wenn Deine eigenen Mixe zu viel Bass haben, dann ist der Basspegel beim Abhören ja vermutlich zu gering.

Du könntest also ein paar professionelle Aufnahmen, am besten Musik, die Du gut kennst, über deine Abhöre laufen lassen und so lange am EQ schrauben, bis Dir die Basswiedergabe einigermaßen gefällt.

Diesen EQ darfst Du danach natürlich nur im Abhörzweig, also für die Wiedergabe einsetzen, denn nur da muss etwas korrigiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaue doch mal ins KH120 Handbuch… dort werden z.B. auf S.15 konkrete Empfehlungen zur Einstellung der Accoustic Controls je nach räumlicher Situation gegeben. Da geht bestimmt noch was.
 
Vergiss das alles , Du hast da ein Signal was Du nicht wahrnehmen kannst , .. Analyzer hilft Dir da , Referenztrack im Projekt zum direkt vergleichen legen - klar kannst Du deine Abhöre optimieren , aber bei 20 -60 Hz ist halt einfach zu tief , so bei 40 -50 Hz liegt das erste Pfund ,
 
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vllt. könnte ein paar Yamaha NS10s helfen, wenn es normale Bässe sind und keine extrem tiefen etc.
Ein Analyzer wäre auch eine möglichkeit und ggf. das spektrum gegenchecken mit Referenztracks.

Wirklich zufriedenstellend ist wohl aber nur eine super Monitoring Anlage kombiniert mit einem super Raum.
 
Referenztracks und gute Kopfhörer!
Auf eher günstige Monitore in akustisch ungünstigen Räumen (= Normalzustand in den meisten 'Homestudios') kann man sich vor allem beim Bass nicht verlassen.
 
Ich ziehe manchmal einen Lowpass auf der Summe langsam nach unten , bis auf 80HZ zb. , vergleiche dann den Mulm und die Lautheit mit einem Referenztrack. Das mache ich vor allem um die Straffheit etwas erahnen zu können , ob das da eventuell gleich arbeitet oder eklatante Unterschiede sind. Das funktioniert dann auch mit Kopfhörern gut , da kann man dann auch mal Lauter machen um den Bass ordentlich zu spüren ...
 
@ Plasmatron

Das ähnelt meinem Vorschlag. Ich denke, wenn der TE es schafft, einen professionell aufgenommenen Referenztrack in seinem Abhör-Umfeld mit einigermaßen neutralem Bass wiederzugeben, ist das die halbe Miete.

Ob er das mit einem EQ erreicht oder mit den Einstellungen der Monitore, ist letztlich egal.

Und auch wenn die produzierte Musik wohl elektronisch ist: Als Referenz würde ich auch mal akustische Instrumente probieren. Bei tiefen Klaviertönen oder einer Basedrum hört man schnell, ob da zuviel Bass ist oder zuwenig. Tiefe Stimmen, Kirchenglocken, Alltagsgeräusche.
 
Eine "etwas hemdsärmelige" Möglichkeit wäre, den Bass deiner Monitore / des Raums nach Gehör mit einem Equalizer anzupassen.

Wenn Deine eigenen Mixe zu viel Bass haben, dann ist der Basspegel beim Abhören ja vermutlich zu gering.

Du könntest also ein paar professionelle Aufnahmen, am besten Musik, die Du gut kennst, über deine Abhöre laufen lassen und so lange am EQ schrauben, bis Dir die Basswiedergabe einigermaßen gefällt.

Diesen EQ darfst Du danach natürlich nur im Abhörzweig, also für die Wiedergabe einsetzen, denn nur da muss etwas korrigiert werden.

Das würde doch darauf hinauslaufen, den Pegel im Bassbereich beim Abhören zu *erhöhen* -- darum geht's dir, oder?

Dann aber ist man natürlich mittendrin im Dilemma (wie von einigen schon betont), dass man den Bass eigentlich lauter abhören möchte, um ein korrekteres Bild vom Endergebnis zu haben -- dass aber andererseits gerade im Bassbereich die Raumakustik umso stärker querschießt, je lauter der Pegel ist (Raummoden etc.).

Die (arme-Leute-)Antwort auf schlechte (arme-Leute-)Raumbedingungen lautet daher ja: bloß nicht zu laut abhören, schon gar nicht im Bassbereich. Meine Monitore (MSP5) haben hinten einen vierstufigen Bassregler, mit dem ich diesen Bereich deutlich abgesenkt habe, da bei mir (zwangsläufig) raumakustisch so ziemlich alles im Argen liegt (schlauchartige Proportionen, Aufstellung an langer Seite, kurz vor Zimmerecke, kaum Abstand zur Wand). In Kombination mit Referenztracks und einem guten sich-Einhören auf die Monitore, plus Kopfhörer, plus Gegenchecken auf anderer Anlage im anderen Zimmer hat das nach einer Weile ganz gut geklappt.
 
Das einfachste wäre: Mix so mischen wie du es gut empfindest und dann auf jeder möglichen Anlage anhören: Im Auto, Küchenradio, PC, Laptop, Club-PA (falls möglich) etc...
Ist zwar etwas aufwändig aber du bekommst schnell einen Eindruck was fehlt oder zu viel ist.

Kleine Anekdote:
Habe auch diverse Mixes von einem Song angefertigt (ist bis heute nicht fertig)
Auf dem MP3 Player und am PC hats dann wirklich potent geklungen, aber als ich das erste Mal eine richtige PA damit befeuerte kamen mir fast die Tränen: Ich dachte erst die PA sei kaputt oder etwas.. aber nope. Der Mix ist einfach scheisse! Daher höre ich meine Sachen nun immer auf grossen Potenten Lautsprechern ab. Wenns da nicht knallt, dann kannst es direkt in die Tonne treten.
 
Es ist auch eine Frage der echten Möglichkeiten und Fähigkeiten. Ich habe mich von dem Gedanken gelöst, alles perfekt alleine zu können. Das hat mich zu oft frustriert. Heute achte ich mehr darauf das Arrangement , Soundauswahl und Effekteinsatz perfekt sitzen. Ich arbeite quasi 85% aus. Da gehen 8 Stems zum Mastering meines Vertrauens. Dann stimmen wir so lange alles ab, bis wir bei 100% sind. Alleine hätte ich weder die technischen, noch die handwerklichen Fähigkeiten. Das ist nicht billig, aber mir jeden Cent wert.
 
Ich hab auch nur einen Ghetto-Tip. Bei mir im Zimmer (nicht gedämmt oder ähnliches) gibt es eine Ecke, wo der Bass sich "sammelt" und besonders stark zu hören ist. Bei meinen Ruffmixes ist dort meistens ziemliches Gerumpel im Bassbereich zu hören. Bei gemasterten Songs nicht. Ich drehe dann den Bassbereich (kick und bass) etwas runter und/oder suche mit dem EQ, welche Frequenz besonders mumpfig ist. Das klappt ganz gut, aber ist natürlich keine Profilösung.
 
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Referenztracks und einem guten sich-Einhören auf die Monitore, plus Kopfhörer, plus Gegenchecken auf anderer Anlage

Für mich gehen diese Vorschläge alle in die richtige Richtung: Die Abhöre ist im Bassbereich nicht neutral/ linear, und das gilt es irgendwie auszugleichen.

Mag sein, dass Raummoden bei höheren Basspegeln noch stärker getriggert werden. Trotzdem ist ja das Problem hier offenbar zu WENIG Bass beim Abhören. Deshalb dreht der Forumsanfrager die Bässe im Mix zu weit auf.

Eine Kombi aus verschiedenen Maßnahmen, wie Du sie beschreibst, ist aber auf jeden Fall eine gute Idee.
 
Ich hab so einen Room EQ noch nicht benutzt, ich kam bisher immer ganz gut zurecht.
Mein Raum ist zwar auch nicht perfekt aber es geht eigentlich, vermutlich vorallem da ich Nahfeldmonitore habe.

Ich mache eigentlich fast alles auf den ATC SCM 25A und schalte gelegentlich auf die NS10 um, wenn dann irgendwas zu laut/leise ist korrigiere ich das.
Wenn ich fertig bin höre ich bei uns am Speicher auf einer PA Anlage nochmal gegen, die ist zwar nicht besonders teuer (DAP 3kw Anlage) und die Raumakustik auch nicht optimal aber die Kombi aus den 3 Anlagen funktioniert für mich ganz gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Input! Natürlich verfolge ich auch schon seit Jahrzehnten die üblichen Tipps, aber so ein "generell zu viel Bass" ist zumindest partiell eine Einstellungssache denke ich mir, ich könnte es ja auch nach dem 100. Mal einfach mal wissen und mich von vornherein darauf einstellen.
 
Es ist auch eine Frage der echten Möglichkeiten und Fähigkeiten. Ich habe mich von dem Gedanken gelöst, alles perfekt alleine zu können. Das hat mich zu oft frustriert. Heute achte ich mehr darauf das Arrangement , Soundauswahl und Effekteinsatz perfekt sitzen. Ich arbeite quasi 85% aus. Da gehen 8 Stems zum Mastering meines Vertrauens. Dann stimmen wir so lange alles ab, bis wir bei 100% sind. Alleine hätte ich weder die technischen, noch die handwerklichen Fähigkeiten. Das ist nicht billig, aber mir jeden Cent wert.
Mich nervt das einfach, dass ich dem Profimix nicht das Wasser reichen kann
 
Das einfachste wäre: Mix so mischen wie du es gut empfindest und dann auf jeder möglichen Anlage anhören: Im Auto, Küchenradio, PC, Laptop, Club-PA (falls möglich) etc...
Ist zwar etwas aufwändig aber du bekommst schnell einen Eindruck was fehlt oder zu viel ist.

Kleine Anekdote:
Habe auch diverse Mixes von einem Song angefertigt (ist bis heute nicht fertig)
Auf dem MP3 Player und am PC hats dann wirklich potent geklungen, aber als ich das erste Mal eine richtige PA damit befeuerte kamen mir fast die Tränen: Ich dachte erst die PA sei kaputt oder etwas.. aber nope. Der Mix ist einfach scheisse! Daher höre ich meine Sachen nun immer auf grossen Potenten Lautsprechern ab. Wenns da nicht knallt, dann kannst es direkt in die Tonne treten.
So ähnlich gehe ich vor, erreiche auch Fortschritte... Aber an einem Track Mixdown arbeite ich (nebenbei) 3-4 Jahre und dann bin ich immer noch nicht zufrieden.
 
Mal ne Frage:
Wenn man sich nun Lautsprecher extra für den vorliegenden Raum bauen lassen würde, könnte man dann darauf verzichten die Raumakustik zu optimieren?
Oder kann man damit auch nicht mehr erreichen als mit nem EQ?
 
Also dichter an der Wand wären die Boxen eingelassen
Dann stehen sie schon mal nicht ganz verkehrt:xenwink:
Jetzt muss nur noch die Höhe,der Abstand der Speaker zueinander derWinkel, der Hörabstand und die Auswahl der Wand an welcher die Lautsprecher stehen optimal sein- dann könnte man anfangen zu Hören und evtl.zu messen.

auf einem anderen Soundsystem als meiner Abhöre
Aha.
Dann hörst du auf der anderen Abhöre zuviel Bass- weil entweder dein Mix zu basslastig ist , die andere Abhöre basslastig ist
oder eine Kombination aus beidem.
 
Das einfachste wäre: Mix so mischen wie du es gut empfindest und dann auf jeder möglichen Anlage anhören: Im Auto, Küchenradio, PC, Laptop, Club-PA (falls möglich) etc...
Ist zwar etwas aufwändig aber du bekommst schnell einen Eindruck was fehlt oder zu viel ist.

Das hab ich mich bei der Methode immer gefragt wie das wirklich funktioniert. Wenn ich für Ohrstöpsel mische wie kann dann was aus der Club PA vernünftig rueber kommen?
Ich muss dann praktisch immer wieder hin und her, bis es auf beiden Systemen halbwegs mittelmaessig klingt, aber nie optimal? Wie ne Bettdecke die zu klein ist, egal wie man sie legt man liegt nie optimal?
 


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