Neue Synthesen?

Ja, die gleichen - aber bei diesen akustischen Sachen gibt es ein paar mehr um subtilere Filterungen anzustellen. Offenbar eben des Instrumentensamplevorrats wegen.
Stimme dir imgrunde zu - aber ich bin eben der Ansicht, dass es nicht unbedingt eine schlechte Idee war, nur fehlt eben ein wenig zu filterndes Material - etwas mehr Synthese wäre da gut aufgehoben gewesen.
Aber vielleicht ist es für viele auch etwas zu viel gewesen Hunderte von Filtertypen zu durchsuchen.
Und ja, vielleicht wären Synthesizer mit 1 poligen Filtern aber dafür viele an der Zahl nur die Umkehrung von additiver Synthese und diese ist eher überschätzt in dem was damit möglich ist und unter Berücksichtigung des Aufwandes.

Ja, es ist eben auch schöner einen neuen Namen zu haben für ein klassisches Ding wie LA, Z-Plane oder…
und dennoch wird es selbst bei ziemlich abgefahrenen und spannenden Änderungen bis hin zu Neuron und Co - es wird irgendwie doch "Synthesizer" sein, das ist das was man kennt. Auch wenn es das so noch nie gegeben hätte.

Interessant und wichtig ist auch den Hintergrund zu beachten. Eine gut gemachte ggf. sogar schlanke Synthese kann u.u, Ausdrucksstärke vermitteln und Formbarkeit über einen extremen Bereich hinweg. Das Filter ist so gesehen bisher das, was am meisten verändert hat. Ein wenig noch die FM in der populären Musik, weil dort die Dynamik noch hinzu kam, welche vorher so nicht gespielt werden konnte.

Aber ein virtuoses Instrument sucht noch immer nach dem Licht.
Was kommt nach dem Synthesizer? Das wäre die Frage.
Controller - Synthese - 2.0?
Das ist wirklich schwer, weil was auch immer kommt, es wird nicht erneut "Kraftwerk" und Co bringen sondern another .. Trentemøller oder so oder vielleicht einen guten Spieler oder Programmierer oder Komponist.
Wir sind da wo Gitarren auch sind. Nur können die Synths schon "mehr", oder können sie das wirklich?..

Weiss nicht, ob das hier passt. Soll den Wunsch des Beitrags ja nicht abstellen.
Aber es wird verdammt schwer - aber wir könnten probieren interessante Sachen zusammenzustellen. Das meiste steht schon bei Herrn Eimert im Buch welches vor meiner Geburt veröffentlicht wurde. Das macht mir ein bisschen "Sorgen" was neue Dinge angeht. Aber umso besser ist, dass wir neutral angeschaut werden als Synthleute und nicht mehr und nicht weniger. Alien sein war so 70er.

Die Sache mit den Filtern gewinnt sicher an der Verzerrung, dem Element, was eben nicht ganz so dem "Modell" entspricht. Genau diese Dinge sind es, die heute oft Synths verkaufen, weil sie die Teile ein wenig personalisieren. Aber eigentlich ist das ein Konzept der 50er Jahre. RCA hat ja auch nicht viel mehr oder anders gearbeitet.
Trotzdem liebe ich die Dinger.

Tja, ..
Ich meine die Frage hier aus dem Thread - lohnt sich neue Hardware? Ja, total.
Ich würde mir ein Gerät wie den Aalto als Hardware durchaus interessant vorstellen, da es "spielbar" wäre und schnell umzuregistrieren. Das ist, was oft einfach eine gute moderne Drehleier ausmacht.
Und mit genug Eingabe und Dynamik kann man das auch ausdrucksvoll machen. Und es gibt eine Reihe von Instrumenten, die es noch nicht gab aber deren Technik schon sehr lange. Nur mit dem falschen Interface und ein paar Details oder ein wenig umspontan. Ich hab im iPad mit Stylo Synth ein Sample beim antippen erzeugt - das kann ich jetzt Mathew Herbert-artig verwursten. Das ist schon ein Ding, Slicen und so wäre ja auch nicht schlecht. Und auf der anderen Seite eben Knöpfe für die Loopsachen und so..
Etwas FM, vielleicht mit nem Sinus oder so wäre auch gut, so hast du schnell eine Klangveränderung mit Obertönen und und und..
Es gibt genug, was noch nicht da war.

Ok, das mit dem Sample FM gibts es im NordWave, aber genau keine Kontrolle über die Loop, Start/Endposition und so weiter, genau das, was Spaß machen könnte fehlt.
Deshalb bauen heute wohl so viele mit Max oder so rum, ..
Diese Instrumente sind dann doch sehr für das besondere Konzert und das ist was wir eigentlich immer wollten. Fast perfekt.

Leeres Blatt - machen.
Nur mal so zwischendurch..
Jemand eine Idee dazu?
 
fanwander schrieb:
intercorni schrieb:
Geiles Sample übrigens.
Synclavier Demo-LP, Track 1.

Wurde von TD und von Jacko verwendet (Intro von Beat It).

Das ist simple lineare FM, unisono mit leichtem Detune zwischen den Stimmen.
Horch mal das Klangbeispiel von meiner Jupiter6 Modifikation an:

Ab ziemlich genau 2:50. Das sind nur zwei VCOs mit linearer FM und Envelopmodulation des FM-Amounts, nix digital, nix Filter, aber eben den Jupiter auf Unisono gesetzt.
Das verwechselst du jetzt aber, hier geht es nicht um das Synclavier Preset, welches auch M.Jackson auf Beat it verwendete.
 
intercorni schrieb:
Das verwechselst du jetzt aber, hier geht es nicht um das Synclavier Preset, welches auch M.Jackson auf Beat it verwendete.

Das "Beat It / Kiew Mission / Mojave Plan" Sample ist in der Tat ein anderes. Das hier ist ein Bass, dazu ein (gesampelter) metallischer Percussionsound und (wie ich vermute) ein gesampleter Voicesound aus dem Fairlight obendrauf für den Horrorfilmfaktor. Wobei das Blech durchaus mal aus dem Synclavier gekommen sein könnte.

Hier derselbe Sound noch mal in "langsam" und einer etwas anderen Spielart:
play:
 
fanwander schrieb:
Aber die Frage ist letztlich, wie schon bei der Additiven Synthese: Ist das Zeug bedienbar. Und mit der schlechten Bedienbarkeit wird sowas ziemlich schnell hinter bedienbaren Synthesen zurückfallen.


Das stimmt natürlich. Heute muss ja schon fast jeder Synth in eine Hand passen.

P.s.: Ihr habt mein denken schon richtig verstanden. Aber wie ich auch gehört habe klingt es nicht so pralle. Naja, ich such dann mal weiter nach weiteren "Forschungsbereichen" :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
 
Moogulator schrieb:
[...]Leeres Blatt - machen.
Nur mal so zwischendurch..
Jemand eine Idee dazu?
Eine Menge Ideen.

Leider ist es nicht so einfach.
Eine Idee zu haben, die nicht schon bekannt ist, die dennoch was taugt, ist tatsächlich ziemlich schwierig.
Man sollte bereits ein tiefes Verständnis mitbringen, mindestens von dem hauptsächlichen Wissensgebiet Signaltheorie. Möglichst auch noch einen anderen, besonderen Blickwinkel bieten können, wie Musiktheorie, Psychoakustik oder Ergonomie. Wer es richtig gut beherrscht, kann beurteilen, was funktionieren wird oder auch nicht, ohne alles ausprobieren zu müssen. Günstig ist auch, sich in der Innovatoren-Szene auszukennen. Wissenschaftliche Artikel und Patente zu lesen, um auch zu verstehen, welche Motivation die bekannten Synthesen hatten. Beispiel digitale FM: Die polyphone Stimmenzahl hatte damals oberste Priorität, und man hatte erkannt, dass die wesentliche Ausdrucksstärke eines Sounds in der zeitlichen Entwicklung der Obertonstruktur liegt. Sicher hätte man, wie immer, gerne das Bekannte einfach nachgeahmt. Doch ein Filter digital zu bauen war damals sehr teuer. In der Situation konnte FM als eine Lösung erkannt werden durch einen besonderen Gedanken, nämlich: "Es kommt gar nicht so darauf an, dass die Obertonverläufe exakt wie bei einem Filter sind, Hauptsache, es passiert viel und es ist variantenreich."
Diese Art zu denken, diese Abstraktion von der bloßen Frage "Wie ist es aufgebaut?", hin zur Frage "Warum?", ist der Weg, um auch heute noch neue Synthesen zu finden. Die Motivation muss nicht unbedingt so sehr eine wirtschaftliche sein, wie damals bei der Digitalisierung. Im Gegenteil, je konsequenter man jeglichen "Mehr-von-Demselben"-Gedanken meidet, umso interessanter, kreativer wird es.
Also: Verstehen, Selberdenken, Voraussehen, und nicht bloß: Lernen, Fertigkeiten, Erfahrung.
Kann man auch etwas entdecken, ohne der Top-Syntheseversteher zu sein? Leider nur theoretisch ja. Ich kann wirklich nicht empfehlen, auf einen Glückstreffer zu hoffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man etwas Wertvolles durch Herumprobieren findet, ist minimal. Meist sind nämlich die nach dem "Irgendwie-Prinzip" entstandenen Konstruktionen klanglich Schrott. Man redet dann gerne von "experimentell" oder "Dekonstruktion" – na ja. Wenn es jemandem trotzdem Spaß macht, prima!

Also: Durch "einfach mal machen" erfindet man keine Synthese.
Trotzdem wäre der Schluss, dass alles schon da ist, total falsch!
Moogulator schrieb:
Es gibt genug, was noch nicht da war.?
:D Herrliche Unlogik, lieber Moogulator! Man sollte stets daran denken, das zu vergessen.
Aber es steckt schon was Wahres drin. Die "noch ungedachten Gedanken" lauern sozusagen irgendwo.
Logischerweise kann man sie nicht nennen und weder googlen noch bei Eimert nachlesen.

Ich entwickle seit ca. 20 Jahren neue Synthesearten, in Software. Ich komme bisher auf ungefähr 4. Für meinen eigenen Spaß, auf Produkte habe ich keine Lust. Wobei ich Letzteres für die Zukunft aber nicht ausschließen will, deshalb mag ich hier keine Details ausbreiten. Aber es ging schon in fast alle Bereiche, und überall war noch nicht "alles schon dagewesen": Additiv, Physical Modeling, Resynthese, Subtraktiv. Und ich meine nicht so was wie "Hüllkurven mit 14 statt nur 4 Eckpunkten".
Ich gehe gerne sehr minimalistisch heran. So wenige Features wie möglich, stattdessen soll jeder Parameter maximale Wirksamkeit bekommen, idealerweise unabhängig davon, wie die anderen gerade eingestellt sind. Gleichzeitig will ich möglichst an jeder Synthesekomponente was "anders als normal" machen, denn ich will schließlich nicht bekannte Sounds reproduzieren, sonst könnte ich ja gleich einen Sampler nehmen.
Klar, es kann auch mal was entstehen, wo ich beim besten Willen nicht weiß, wie man es handhaben soll. Zumindest wenn jemand "normale" Musik damit machen will. Aber egal, ich bediene ja keine Kundenwünsche mit diesen Forschungen.

Für jemanden, der auch so was machen möchte, hier ein paar geeignete Fragestellungen, an denen man sich orientieren kann (natürlich nicht muss):
– Woher kommt die Charakterfülle der Sounds?
– Was macht es für den Musiker lustvoll und inspirierend?
– Was erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Sound-Schrauben?
– Welche Dinge werden zu Beliebigkeit, wenn man sie anders macht?
– Wäre ein bestimmter Gedanke bloß Mehr-von-Demselben?
– und immer wieder zu allem: Warum?
 
Ein guter Gedanke, der ja auch in der Neuen Musik viel Standard ist - nämlich sich das System oder das Grundlegende wie die Musik funktionieren soll selbst definiert, da ist freilich keine Grenze gegeben. Meine Beiträge sind allerdings nur im Gesamten zu verstehen, glaub dies oder das kam ein wenig anders bei dir an. Aber das ist auch ok so.

InnovatorenSzene - klingt gut, wo findet man die?
Aber in Teilen gibt es in der Idee schon viel jetzt machbar - aber in der Idee "nicht neu", was keinesfalls abwertend ist oder sein soll.
Das mit der Ausdrucksstärke finde ich ebenfalls wichtig, was man an einem gut gemachten Konzept auch erkennen kann - wie etwas Aalto.

Aber am Ende ist das schon richtig, man baut diese Klicks oder jene Baugruppen zusammen, die in dieser Form SO noch nicht da waren. Das kann schon sehr anders sein.

Und was wichtig ist für den zweiten Teil:
deine Musik und deine Zielvision ist sehr sehr entscheidend, was und wie man diese anpeilt. Es ist immer schon und grade jetzt per Max und Co eine neue eigene Anpassung zu finden, ggf. sogar nur für einen Song oder Album.

Diese kann gar nicht von jemandem genau so gebaut werden wie von dir selbst. Damit meine natürlich auch ich nicht mehr LFOs oder irgendwie kleine Dinge wie Electribe - nur mit Dynamik oder sowas, was einigen helfen würde - aber nicht jedem. Kann es gar nicht, schon weil das Konzept Lauflicht mit 1/16 nicht jeden befriedigen kann und die Struktur der Musik sehr verschieden sein kann.
Solang es nicht ums Prinzip des "Anders seins" geht..

Ich würde allerdings nicht immer die Frage stellen, ob es "mehr vom Selben" sei, so es passen würde zum Ziel, aber wenn nicht - gibt es ggf. was besseres mit klarer und besserer Steuerung von XY (das was man selbst möchte). Und auch hier meine ich nicht Hüllkurven mit mehr Punkten und sowas wie du auch. Gute Beispiele können auch sowas sein wie Prism - aber die Idee ist schon ziemlich Phy. Modeling. Aber anders zusammengebaut. Das ist bei den Modellen eh nicht selten der Fall.

Aber gut Gedanken.
Ich glaube viele denken da meist nur an Bedienung, ich denke zwar das diese stimmen sollte um Ausdruck und Vielfalt so zu halten, dass man selbst einen Sound schnell und am liebsten auf der Bühne umregistrieren kann vom Hirn in die Wahrheit.

Aber es kann auch akademisch sein und dafür fein und breit- addivitive Synthese würde sonst keiner machen, halte diese aber in den meisten Fällen für nicht all zu effektiv. Im Vergleich was man mit Macros oder FM oder so was machen könnte. Aber wir sind ja da bei bekannten Sachen, es kann ja noch was anderes sein..
Mal sehen, was da noch einfällt.

Ganzheitlich.. ohne die Musik vor Augen geht es natürlich nicht gut. Und es wird auch Leute geben, die das absolut nicht brauchen. Grade sowas wie TR8(08) oder ... wasauchimmer..
 
@Moogulator Tja, deine Postings kommen bei mir manchmal ein bisschen wie eine Tag-Cloud an, da kann schon mal was fehlinterpretiert werden. Schön, dass du fehlertolerant bist. Aber keine Sorge, das Herausgreifen einer Bemerkung dient mir bloß als Aufhänger, ich lese schon das Gesamte.

Innovatoren-Szene, nur ein paar willkürliche Beispiele: (Vorsicht, anstrengende Inhalte)
http://www.dafx.de
http://music.columbia.edu/cmc/music-dsp ... hives.html
https://depatisnet.dpma.de

Genau, der maßgeschneiderte, individuelle Synthesizer ist eine super Sache! Ich sehe es hier nur getrennt von dem Thema "Neue Synthese". Und auch Mehr-Von-Demselben™ ist natürlich kein Problem an sich. "Verurteilen" kann man es außerhalb unseres Titelthemas nicht.

Das bloße Maßschneidern für die eigenen Ziele, für unsereins mit Max oder Reaktor etwa, sehe ich wohl als Engineering an, aber noch nicht als Innovation. Das sieht übrigens das Patentamt auch so. (Es urteilt außer über die Neuheit auch über die sogenannte Erfindungshöhe: Die Idee darf nicht "für den Fachmann naheliegend" sein. Zum Beispiel eine bestimmte Baugruppenkombination, die noch nicht da war, deren Wirkung aber erwartbar ist.)

Wenn ich ein definierbares Arbeitsmittel für meine definierbaren Klangziele brauche, schaue ich mich natürlich auch unter den vorhandenen um. Die Musik soll dann vielleicht neu sein, aber ob die Synthese neu ist, ist egal.
Und wenn jemand sagt, das Hirnschmalz gehörte in die Bedienbarkeit investiert, nicht in die Synthese, akzeptiere ich das auch.
Nötig sind sie vermutlich nicht, die neuen Synthesen. Aber geil! 8)

Doch, unter diesem Threadtitel ist das Anders-aus-Prinzip schon wesentlich. Hier ist das Abenteuer. Du musst dann auch damit rechnen, dass du nicht genau deine musikalischen Ziele erreichst. Vielleicht kann es stattdessen jemand anders brauchen, dann wirst du möglicherweise ein Produkt daraus machen wollen.

Am Anfang einer neuen Synthese (meines Erachtens jeder Erfindung), steht nicht eine Zieldefinition, sondern eine Warum-Frage.
 
ja, so sind sie oft auch gedacht. Ein wenig Gedanken machen muss man sich schon aber es sind Ideen drin. Die kann ich oder wir gern auch verfeinern oder konkret machen. Klar, aber es eignet sich gut um verschiedene Aspekt abzufangen und zu verwerten und in den Gedankenblock einzubeziehen.

schöne Gedankentauscherei :supi:

Schau ich mir mal an. Die Innovatoren Szene ;-)

<Tag Cloud>
Maßgeschneidert heißt für mich - Der Musiker hat eine Idee und er oder ein Helfer bauen genau das, was absolut perfekt dazu passt, dieses "musikalische Problem" zu lösen. Das kann im Studio sehr theoretisch sein oder auch sehr auf Liveperformance aus sein mit passenden Controllern einer sehr sehr speziellen Idee wie etwa die Phy. Daten eines Planeten in Schwingungen umzurechnen um anhand der aktuellen Flugbahnen des Voyager 2 unter Berücksichtigung des Wetters auf allen Planeten eine Installation anzufertigen. Oder aber man baut einige Sensoren oder einfach Mikrofone in verschiedenen Städten und kann diese dann abfahren und verarbeiten oder macht ganz puristisch ein paar Klicks oder Impulse, welche so schnell sind, dass sie neue Töne ergeben, die auf einer Idee XY basieren…
Das meine ich mit "leerem Blatt" und denke dabei an das WDR Studio für Elektronische Musik - wovon ein aktuelles Modularsystem oft nur eine Teilmenge ist, selbst da muss man dann noch basteln oder Lösungen finden. Aber - man ist eben Schaffend und kreativ dabei. Das klingt so, dass du genau dies liebst. Sehr gut!

Aber - solche Lösungen sind idR nur für wenige oder sogar nur einen wirklich "nutzbar" da der Zusammenhang sonst fehlt. Es ist sonst wie - nach Phuture Acid mit ner 303 machen - und diese 303 wurde nur dafür gebaut und wird nun nachgebaut. Es handelte sich aber um ein Massengerät ohne hohen Wert. Deshalb ist der musikalische Wert und Aussage dahinter eine andere, die jene die das ggf. auch machen wollen noch einmal nachempfinden möchten. Also eine andere Sache.

Ja, das Rad neu erfinden muss man nicht, aber ggf. muss man einen anderen Lenker anbauen und ein anderes Rahmengestell bauen und ggf. einen E-Motor und Solarzellen anflanschen. Dann ist es irgendwie auch ein bisschen neu.
Ggf. sogar richtig cool.

Ja, bei diesen Dingen braucht man vor allem Ideen. Es kann aber sein, dass man auch viel Mathe oder anderes Rüstzeug braucht, das ist dann der Antrieb, sich auch durch sowas durchzufressen. Pudding ohne Ende bis zum Paradies. Und dies ist ein Etappenparadies. Denn danach will der Musiker ggf. was anderes. Oder er hat SEIN Ding gefunden und kann damit bis ans Lebensende oder das halbe froh sein - Das alles zeigt dann auch wo man drüber sprechen kann ;-)

Für mich steht am Anfang die Idee. Es wäre unsinnig für jeden eine Anbindung an ein Planetendatennetz oder an die Mikrofone im Netz zu dem obigen Projekt zu haben, welche ggf. in Form eines Pentagramms auf D oder EU oder Welt ausgerichtet sind, weil du etwas vollkommen anderes willst. Deshalb muss diese Idee vorher da sein und der "Traum" davon. Das ist wie der Text eines Songs. Der kann auch vor dem Song schon entstehen und Leitend sein, wenn der Song gebaut wird, aber auch umgekehrt.

Vermutlich sind wir da sogar ähnlich aufgestellt, nutzen nur verschiedene Worte dafür. Aber genau diese Worte sind nicht anders als jene Synthesen und Umsetzungen. Wir brauchen sie halt nur, um miteinander klar zu kommen und müssen wenigstens einen gemeinsamen uns beiden bekannten Code enthalten. Aber bei Musik kann ich auch total andere Wege gehen und kann auch die klassischen Tonskalen verlassen und eigene Vorstellungen verfolgen. Nur weil unsere wohltemperierte Tastatur da ist, muss das nicht die letzte musikalische Eingabe sein.

</Tag Cloud>
 
Moogulator schrieb:
Maßgeschneidert heißt für mich - Der Musiker hat eine Idee und er oder ein Helfer bauen genau das, was absolut perfekt dazu passt, dieses "musikalische Problem" zu lösen [...] denke dabei an das WDR Studio für Elektronische Musik - wovon ein aktuelles Modularsystem oft nur eine Teilmenge ist, selbst da muss man dann noch basteln oder Lösungen finden. Aber - man ist eben Schaffend und kreativ dabei. Das klingt so, dass du genau dies liebst. [...]
Hm – nö. Ich will mehr. Es würde mir nicht reichen, dass der erlauchte Herr Komponist mir erlaubt, für ihn "Lösungen" zu basteln. Ich bin da vielleicht etwas komisch, dass ich das Instrumente-Erfinden als eine Kreativleistung sehe, die sich nicht der des Musikers oder Komponisten unterordnen muss. Gefühlt ist es Kunst. Ist mir auch egal, wenn fast alle sich das so nicht vorstellen können, sondern nur als Dienstleistung, das ist halt das übliche Bild. :nihao:
Klar könnte ich auch "normal". Also, "Was will der Musiker", und er bekommt dann, was er sich vorstellt und was man mit dem Standardwissen aus einer guten Ausbildung bauen kann. Gegen normale Bezahlung. Mittel-zum-Zweck. Langweilig!
Aber das Instrument bauen, dessen Klang den Musiker/Komponisten überrascht! Das auf selbstproduziertem Wissen statt gelernten Wissen basiert – das ist der Kick. Und da wäre ich dann nicht bereit, der demütige Diener zu sein, während der Komponist den Leichtgläubigen einfach erzählen könnte, genau so habe er den Klang beabsichtigt.

Die Idealform ist natürlich, wenn du als Musiker deine Instrumente selbst baust, denn dann tritt das Problem nicht auf, wer wen vor seinen Karren spannt.
Deshalb plädiere ich für: Multitalente statt Arbeitsteilung! Ran an die Bücher, Leute!
http://www.dspguide.com/pdfbook.htm
http://www.icst.net/de/forschung/projek ... erzeugung/
https://ccrma.stanford.edu/~jos/pubs.html

Schön und gut, das mit der Idee am Anfang. Aber damit kommst du nicht weit. Welche Idee? Ohne Antwort darauf endet das nämlich schnell wieder beim erwähnten Irgendwie-Prinzip und den Glückstreffern. Ich hatte darzustellen versucht, wie ich mir vorstelle, dass man auch da noch dahinterkommen kann. D. h., wie kommt man an die "unbeliebigen" Ideen?
Einfach meine Beiträge noch mal lesen.
 


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