Lötkunst? Löten für Einsteiger?

Hallo,

ich möchte mich gerne mit dem Bereich DIY Synth vertraut machen und bräuchte da mal ein paar Tipps.

Fernes Ziel ist irgendwann mal das DIY Kit von Doepfer. Da ich bisher ein absoluter Neuling auf dem Gebiet Elektrotechnik bin, möchte ich erstmal gaaanz kleine Brötchen backen.

Mir schweben da so diverse Minibausätze wie etwa diese hier vor:

http://www.conrad.de/ce/de/product/1922 ... RNEN-BASIC

http://www.conrad.de/ce/de/product/1922 ... uchtdioden

Wenn jemand Empfehlungen zu anderen Bausätzen hat, würde ich mich freuen.

Jetzt zu den eigentlichen Fragen:

Was für ein Lötkolben ist für den Einstieg angemessen (der Lötkolben sollte allerdings für spätere Projekte gut genug sein)? Die Tipps in diversen Elektronik Foren machen mich nicht wirklich schlauer...
Der eine meint, 30 Watt seien völlig ausreichend, der andere sagt unter 80 Watt geht garnichts. Der nächste sagt, wenn überhaupt, dann nur Weller :lollo:
Auf was sollte ich achten? Ich habe übrigens einen billig Lötkolben von Parkside (30 Watt) mit dem ich erste Gehversuche mache. Nichts wildes, habe mal ein paar alte Kabel zerschnitten um sie danach wieder zu löten. Nur um mal zu testen, ob es für mich überhaubt Sinn macht, oder ob es besser wäre ich bliebe mangels nötiger Feinmotorik dabei, den Stecker vom Toaster in die Steckdose zu stecken.

Jetzt lese ich immer wieder, dass ein Multimeter von nöten sei. Auch hier kann man ja von 10 Euro - viel, viel mehr Euro alles bekommen. Was ist hier angebracht?

Freue mich über Anregungen und Ansätze, die ich hier noch nicht berücksichtigt habe. :nihao:

Grüße
André
 
Hi André,

"es kommt darauf an"...

Eine Ballance zwischen Budget und dem, was Du so vor hast.

Wenn es ein echter Einstieg werden soll, Dir das Ganze Spaß macht und sich zum Hobby entwickelt,
demnächst reichlich tolle Bausätze zu löten, würd ich Dir raten, von Anfang an gutes Werkzeug zu kaufen!
Also keinen Zweit- und irgendwann Drittlötkolben, sondern direkt eine vernünftige Lösung wie z.B. eine
Weller WTCP-51 Lötstation. Bei Multimetern kannst Du durchaus sparen, wenn es kein Fluke sein soll.
Für mich wichtige Kriterien wären, dass das Display beleuchtet ist und Du Durchgang per Pieps-Signal
messen kannst. Akustisches Signal hilft ungemein, wenn Du mal eben ein paar Leitungen "durchklingeln" willst.
Gute Schraubendreher und Zangen brauchst du ggf. auch: Kauf vor allem bei Schraubendrehern Qualität!

(...)

Ach ja: ne Weller lässt sich ggf. auch günstig bei eBay schießen?

Schöne Grüße
Guido
 
Hi Guido,

schönen Dank erstmal. Ich habe schon fast geahnt, dass ich für den Lötkolben ein bisschen was einplanen muss. Ich schaue mich mal auf ebay nach nem gebrauchten um. Wahrscheinlich fahre ich mit einem guten gebrauchten besser als mit einem eher billigen neuen.

Was Schraubendreher und Feinmechanikwerkzeug angeht, bin ich durch PC Bastelei eigentlich ganz gut ausgestattet.

Wie sieht es eigentlich mit Lötdraht aus? Was sollte ich da beachten? Welcher Durchmesser empfiehlt sich? 0.5mm oder 1mm oder...? Wie wichtig ist die Qualität?

Grüße
André
 
Vielleicht nicht ganz uninteressant für dich ist bestimmt auch dieser Thread.
Du steckst ja deine Ziele etwas höher, aber insgesamt sollten die Aussagen schon passen. Ansonsten ist es ja so, was aber auch nichts Neues ist, dass man Löten durch Löten lernt.
Irgendeine alte Platine und dann Bauteile aus und wieder einlöten, was das Zeug hält. Da lernt man schon ne Menge und sammelt Erfahrungen.
Lötdraht immer mit Blei - vor allem für den Anfang - SN40PB60 Zinn-Blei-Verhältnis von 40% zu 60% und 1mm ist schon sehr gut für 1,0 oder 1,2mm Kontaktierung, für 0,6mm und 0,8mm sind 0,75mm ideal oder auch zum Nachlöten
von Lötstellen. So zumindest meine Erfahurng. 0,5mm brauchst du erst einmal nicht. Bin da aber auch kein Profi, sondern auch eher Anfänger.

Diese Seite ist dir wahrscheinlich schon bekannt, aber ich führ sie hier mal an.
 
stahlblau schrieb:
Hallo,

ich möchte mich gerne mit dem Bereich DIY Synth vertraut machen und bräuchte da mal ein paar Tipps.

Fernes Ziel ist irgendwann mal das DIY Kit von Doepfer. Da ich bisher ein absoluter Neuling auf dem Gebiet Elektrotechnik bin, möchte ich erstmal gaaanz kleine Brötchen backen.

Also mal meine 5 cent als Pfennigfuchser .... beim Doepfer DIY-Kit ist die Platine ja schon fertig gelötet und es gibt ein passendes Kabelset mit Steckverbindern zur Platine, es müssen also nur Buchsen, Potis und LED's dran, also nix was wirklich echt / böse durch Überhitzung kaputt gehen kann (so wie Elkos, etc.)
Ich würde erstmal mit einem billigen 15 Watt Lötkolben (6€ mit Bleistiftspitze) und 1mm Lötzinn anfangen Kabel und Büroklammern zusammen zu löten. Wenn Du Buchsen und Potis mit Lötösen für den Doepfer DIY nimmst reicht der Lötkolben allemal aus. Die kleinen Bausätze von Conrad, etc. bekommt man damit auch hin und ich habe damit sogar ganze Yusynth Platinen bestückt .......
Wenn Du irgendwann mal eine eigene Platine bestücken willst würde ich doch schon eher (werde mir auch bald eine davon anschaffen) eine Lötstation mit Temperaturregler kaufen ...... wie gesagt - irgendwann

Lieben Gruss, Sascha
 
Hi,

vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich wohl für die LS50 von Elv entschieden. Die Elexs Seite ist übrigens echt klasse.

Dann bin ich mal gespannt, wie die ersten Versuche mit den Bausätzen von Conrad so klappen... Morgen werde ich mir mal ein paar Büroklammern besorgen und schön üben.

Schöne Grüße
André
 
stahlblau schrieb:
Hi,

vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich wohl für die LS50 von Elv entschieden. Die Elexs Seite ist übrigens echt klasse.

Nur kurz so beim überfliegen gesehen .... Du hast gelesen, dass die LS50 von Elv OHNE die Lötkolbenablage wie in der Abbildung ausgeliefert wird???
Die Ablage für den Lötkolben kommt dann nochmal mit 12,50 € dazu ....

Alternativen wären (wie bereits wo anders gepostet):
Sowas:http://www.reichelt.de/Diverse-Loet...8AAAIAABNgIsk038563292c8b43b4c4f363676e94287b
oder http://www.reichelt.de/XYTRONIC-Loe...8AAAIAABNgIsk038563292c8b43b4c4f363676e94287b

Aber wie gesagt, jedem das Seine .... viel Spass beim Einstieg :)
 
Nee.... Habe ich nicht gesehen! Danke für den Hinweis.

Die 931 soll ja für den Preis auch in ordnung sein... Für mich als Anfänger soll das wohl reichen.

Danke
 
Also habe die 931 auch und das Arbeiten macht damit wirklich Spaß im Vergleich mit meinem Ersa Lötkolben vorher.
Das Lötspitzenset würde ich gleich mitbestellen, weil gerade fürs Entlöten mit Enlötungslitze die abgeflachte Spitze wirklich gut zu gebrauchen ist und für ganz feine Sachen die ganz dünne. Habe das Hawk800-Kit für meine Korg EX800 fast ausschießlich mit der dünnen Spitze gelötet (0,6mm Kontaktierung). Temperaturmäßig bewege ich mich bei der Station zu 95% zwischen 280° und 310° bei Sn60Pb40 Lötzinn - so als grobe Richtung für erste Versuche.
 
stahlblau schrieb:
Nee.... Habe ich nicht gesehen! Danke für den Hinweis.

Die 931 soll ja für den Preis auch in ordnung sein... Für mich als Anfänger soll das wohl reichen.

Danke

Habe mir nochmal alle Datenblätter durchgelesen und werde mir definitv auch die ZD-931 holen - mit Lötspitzen-Set :)
Temperaturbereiche sind o.k. und mich fasziniert die Keramikumantelung der Lötspitzen :)

Zum Einstieg bei den Lötsets:
Es gibt einige Philosophien bei der Wahl der Temperatur und der Lötdauer.
Ein Daumenregel scheint aber für das normale Löten zu sein ..... 300 - 320 Grad und 2 bis 5 Sekunden Kontakt (solltest es in 4-5 Sekunden nicht klappen - einfach Lötkolben von der Lötstelle nehmen und 20 - 30 Sekunden später neu ansetzen :) )
Elkos löten mit etwas niedrigerer Temperatur (280 - 300 Grad) - das richt man aber auch *harhar*
Entlöten mit höherer Temperatur (btw. ich komme wesentlich besser mit Entlötdraht als mit ner Entlötpumpe zurecht)

Achja - sollte dann einer von Weller oder Ersa Stationen im Bereich um die 500 € zum Poti- und Buchsenlöten schwärmen - einfach mal die Dacia-Werbung angucken (ja, ich fahre nen Logan und da passt mehr Modular rein als ich jemals löten könnte *hihi*)
 
Hi,

ich benutze folgenden Lötkolben (Ersa TIP 260, Inkl. bleistiftspitzer ERSADUR-Lötspitze 162BD):

http://www.reichelt.de/ERSA-Loetkolben/ ... e8b2424f6b

Diesen Lötkolben benutze ich schon seit 25 Jahren, damit habe ich bisher alle Projekte gelötet. Ich behaupte mal das auch Du damit alle Deine Projekte realisieren kannst. Eine Lötstation ist für einen Anfänger etwas überdimensioniert. Das ist eher etwas für Spezialisten und Leute die etwas mehr investieren wollen. Es kommt auch nicht nur auf das Gerät an, sondern auf die Löttechnik. Ich würde Dir empfehlen 0,5 mm Lötzinn zu verwenden, nicht 1mm ! Damit kann man einfacher und sauberer Löten, insbesondere bei Platinen auf denen die Pads recht klein sind.
Abraten würde ich Dir von einem Billiglötkolben und generell von China Werkzeugen (Billigwerkzeug). Damit hat man früher oder später Probleme. Lieber etwas weniger Werkzeug, dafür aber Qualitätsprodukte. Dann klappen auch die Projekte !
Get your hands on - D.I.Y. :phat:

Grüße
orange
 
ich hab mir als erstes "lötgerät" eine no-name lötstation um 40 euro gekauft. abgesehen davon, dass die temperaturregelung nur auf rechtsanschlag den lötkolben ausreichend aufgeheizt hat war das ganze teil einfach mies. das kabel von der station zum lötkolben war total steif und der lötkolben klobig und schwer. als dann schlussendlich die lötspitze geschmolzen!!! ist hab ich mir die weller ws81 gekauft. kein vergleich. handlicher lötkolben, flexibles kabel und die station erhitzt den kolben in ein paar sekunden auf die soll temperatur, macht einfach spass damit zu löten.

wie orange_hand geschrieben hat, auf jeden fall einen qualitätskolben kaufen, egal ob mit oder ohne station. darauf is verlass und es lässt sich angenehmer damit arbeiten.
 
HI,

ich will doch noch mal kurz berichten. Habe mir jetzt die ls50 gekauft. Mit 10 Euro Gutschein von ELV habe ich dann auch nur noch 2,50 für die passende Ablage bezahlt.

Was soll ich als Anfänger beurteilungstechnisch sagen? Habe ja auf Tipps hin, vorher mal mit meinem vorhandenen Billiglötkolben einfach mal ein paar Büroklammern und Kabel zusammen gelötet... Mit der ls50 ist das jetzt doch schon was ganz anderes. Selbst für mich als Anfänger deutlich spürbarer Unterschied!

Habe mir bei Conrad folgendes Set zum üben bestellt: http://www.conrad.de/ce/de/product/1922 ... uchtdioden
War ziemlich baff, als es ankam. Sah das in der Beschreibung nicht viel größer aus? Die Platine war ziemlich mini... Darauf sollen 19 Bauteile passen??? Über 40 Lötpunkte auf 2x4 cm :shock: Tolles Anfänger Set

Da das Set eh nur nen zehner gekostet hat, habe ich mir gedacht, ich probiere es einfach mal. Ich denke, es hat ganz gut geklappt für den Anfang. Zumindest funktioniert das Ding und ich habe nicht alles durchgeschnörgelt. Ganz sicher muss ich noch viel üben, keine Frage. Auf der Platine sind durchaus an manchen Stellen kleine, wirklich kleine Bläschen zu sehen... Wie vermeide ich das? Oder ist das bei der Platinengröße normal? In der Anleitung stand, ich solle gleichzeitig den "Kupferring" der Fassung auf der Platine und die Beinchen vom Bauteil berühren und dann das Lot daran halten und um die Fassung ziehen :roll: Gar nicht so leicht, wenn man den erwähnten Kupferring fast nicht mal sieht!!!

Temperaturtechnisch wusste ich auch nicht so genau. Hab im Netz viel von 300 - 400 Grad gelesen. Hab mit 300 Grad angefangen und mich dann höher getastet. Ich befand 330 Grad für gut handhabbar (Tolles Wort nicht? Barbapapa).. Ist das zu heiß? Habe übrigens 0,6mm bleihaltiges Lot verwendet.

Wenn jemand Tipps hätte, würde ich mich freuen. Gerade im Bezug auf kleine Anfängerprojekte und Hinweise die mir helfen typische Anfängerfehler schneller zu blicken...

Schöne Grüße
André
 
Ach übrigens... Da ich ja jetzt eine Lötstation gekauft habe und außerdem noch ne Lötpistole von Weller im Keller gefunden habe, würde ich meinen "Billiglötkolben" gegen Porto verschenken. Vielleicht hat ja jemand Interesse sich auch am Löten auszuprobieren :)
 


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