Dave Smith Instruments Prophet 12



Hier klingt es doch warm und rund...meinem Anspruch genügend.

Ich will hier niemandem perösnliche Meinung oder Meinungsäußerung absprechen! Jedoch frag ich mich oft, wie den ein Synth klingt und aussieht, so dass er nicht Seitenlang vernichtet wird. :peace:
 
ViolinVoice schrieb:
Ich wollte immer einen Nordlead...durch das Testen (alles sehr eng und unübersichtlich angeordnet) total uninteressant.
Kauf' Dir einen gebrauchten NL3.

ViolinVoice schrieb:
Es geht auch eher darum, wie sich ein Gerät für mich anfühlt (etwas esoterisch, ich weiss)
Von wegen esoterisch. Genau darum geht es. Wie ein Instrument sich anfühlt. Ob man sich damit wohlfühlt, damit identifizieren kann. Nur dann kann man auch ehrliche Musik machen. Für Kaufhaus- und Fahrstulmusik reichen *Produktionsmaschinen* wie XV5080, Fantom, Oasis und wie sie noch so alle heißen.

ViolinVoice schrieb:
Hier klingt es doch warm und rund...meinem Anspruch genügend.
Euch jungen Leute (sorry, gehe ich mal von aus) fehlt scheinbar der wirkliche Vergleich zu den gut klingenden alten Synthesizern.
Schön, daß hier zwei Beispiele gepostet wurden, die Oldschool Synthiemusik beinhalten, da kann man das sehr schön hören und gerne mal mit Tangerine Dream Sounds aus den 80'ern vergleichen, Musik, die stilistisch streckenweise ähnlich ist, wo soundmäßig allerdings Welten dazwischen liegen.

Beispiel 1 (Lyynk), ca. 0:30, da kommt ein langezogenes Pad rein, dieses soll wohl moduliert schweben, statt dessen klingt es einfach etwas unsauber schief. Bei 1:10 etwa kommt ein sequenzierter Oktav-Bass dazu, der weder rund noch druckvoll ist. Wenn er auf die Quinte / Quarte wechselt und dann das Filter auch noch aufmacht, wird es sogar richtig häßlich.
Nichts gegen die Glöckchen-Sequenz oder die Effekte, so was sind Standardsounds, die nahezu jeder Synth kann, deswegen kauft man keinen 12 stimmigen 2,500 Euro Synth, der auch noch Prophet heißt.

Beispiel 2 (Sodium Lights), Effekte am Anfang schon interessanter, aber die Chordpads, die etwa 0:20 reinkommen klingen nach 100 Euro Casio Tischhupe. Die Melodie (ab 0:50) klingt dünn, charakterlos, kalt, und auch hier wieder einfach nur häßlich. Wer jetzt sagt, ja aber die Dissonanz ist doch gewollt, der höre zum Vergleich mal Lyle Mays dissonante Leadsounds vom Oberheim an, die trotz Dissonanz warm und "herzlich" klingen. Wenn beim P12 etwas schräg klingt, dann nicht, weil es so gewollt ist, sondern weil er nicht anders kann (1:30), so jedenfalls mein Eindruck beim Testen.
Lustig auch die (1:50) gezeigten Spielereien an den Ribbons und dem Modwheel, die ich musikalisch irgendwie gar nicht wieder finde. Ok, kann ein videotechnischer Unfall sein. Entspricht aber dem, was ich beim Test von den Ribbons dachte: ziemlich uneffektiv.
Interessant wieder der Sägezahn, der 2:38 kurz auftaucht: In meinen Ohren einfach nur schief. Für den nachfolgenden Leadsound, der etwas weicher sein soll, gilt wieder das oben schon erwähnte.

ViolinVoice schrieb:
Ich will hier niemandem perösnliche Meinung oder Meinungsäußerung absprechen!
Danke.
btw, ich höre hier über Adams ab, nicht über PC-Tröten, falls jemand auf die Idee kommt ;-)

Gruß,
Bernd
 
also...

ich habe den Prophet 12 zweimal im Laden ziemlich ausführlich angehört und einmal bei einer Freundin.

Nein, er klingt nicht wie einer der großen Klassiker.

und ja, das Filter könnte für manche Sounds auch kräftiger sein, die Resonance weniger "fiepsig"

(ich wünschte, da wäre ein insert Punkt vor Feedback und Delay)



Und ihn mit einer Casio Tischhupe zu vergleichen.... naja, du solltest ihn vielleicht mal in echt anhören...
EDIT du scheinst ihn in echt engehört zu haben, der bemerkung über die Ribbons zufolge....

ich kenne auf jeden Fall nichts vergleichbares, was solche Sounds erzeugt,
meine Freundin hat auch schon den Patch Morpher und auch mit der Randomize Funktion
kommen da einfach keinewirklich "schlechten" Sounds* raus und alleine das will was heißen,
nämlich scheinbar doch ein sehr stimmiges Gesamtkonzept.
*natürlich schon auch mal Lärm, aber nie totaler Müll

Nein, der Prophet 12 deckt nicht die klassichen Sounds ab.
und KEINER der Klassiker deckt ab, was der Prophet 12 kann.
Insofern: Perfekte Kombi, wenn man beide hat und auf die Sounds des Prophet 12 steht ;-)

ps Aber selbst mit diesem DSI FIlter ist er phänomenal gut.
Und klar, Dave Smith ist ein Verkaufsprofi. Aber ein bischen Ahnung von Synths hat er vielleicht auch;-)

ps2 ich würde mir auf jeden Fall statt eines Nordlead den Prophet 12 holen
 
Ich weiss nicht, was für Dich jung bedeutet. Zumindest kann ich Dir dahingehend zustimmen, dass mir wohl die Vergleiche zu den sogenannten Kultsynthies fehlt. Ich kann nur das mit in die Bewertung einfließen lassen, was ich bereits kenne. Trotzdem finde ich deinen Beitrag sinnvoll, denn Du kannst das eben mit anderen Augen und Ohren bewerten.
Es spielt doch aber auch die Rolle, an welche Geräte ich aktuell ran komme (inklusive Wartungsarbeiten alter Geräte usw...). Das spielt vielleicht auch noch eine Rolle. Ich kann nun mal nicht einfach zu meinem Nachbar und alle vergleichenbaren Synthies testen sondern muss mit meinen Möglichkeiten zufrieden sein.
Natürlich hörst Du da einiges raus, aber wenn doch das Gesamtprodukt, der Song, sich gut anhört, fällt das dann noch ins Gewicht? Sind nur die Songs/Tracks gut, die einen perfekt klingenden Synthie benutzen. Und wenn Du Techno aus den 90ern beispielsweise heranziehst, dann berichten die Producer nicht allzu oft von perfektem HighEnd Gear. Ich plane damit keine Solo-Live-Auftritte vor 100.000 zuschauern.
Was kann denn der NL3 besser/mehr? Ist doch auch nur ein VA und kein Kultsynth.
Es gibt ja im Bereich der Sportwagen eine ganze Menge, von schnell bis sehr schnell usw...und da finde sich auch durchaus überzeugte Liebhaber die aufgrund spezifischer Eigenschaften gerne auf Geschwindigkeit verzichten. Es fahren ja nicht alle einen Bugatti Veyron mit 1000 PS.

Letztlich will ich damit sagen, es ist für mich (als jungen unverfahrenen Synthbegeisterter) sinnvoll zu benennen, welche Eigenschaften ein VCO, VCF, VCA hat um dann selbst zu bewerten, ob mich das stört. Das ist hier ja nicht immer gegeben. Dann heisst es, der Filter ist so und so...und somit scheiße, das Gerät schlecht und alle die bescheuert, die das auch noch kaufen. Was für den einen gut ist, muss für den anderen noch lange nicht gut sein.

Und so gesehen kann ich da nichts raus ziehen, wenn Du schreibst, der P12 ist schlechter als der Oberheim weil Tangerine Dreams besser klingt als die beiden Videos
Oder...das Filter klingt hässlich...usw. Ich will jetzt nicht deinen ganzen Beitrag zerpflücken, darum geht es nicht.

Es ist fragwürdig, wenn die erhabenen "alten Hasen", die schone die größten und besten Synthesizer getestet haben dann nur schreiben, das Filter klingt hässlich. Wie siehst du das?


... (bitte nicht polemisch werten! Synthiefreunde in Frieden!)
 
//V// schrieb:
Neien, der Prophet 12 deckt nicht die klassichen Sounds ab.
und KEINER der Klassiker deckt ab, was der Prophet 12 kann.

So sehe ich das auch. Wer sagt denn, dass ich einen Synth will, der irgendwas abdeckt? Bevor ich dann doch halbwertig was kopiere, dann kaufe ich doch lieber das original.
Anders wäre es ja, wenn man sein Produkt als "Clone" benennt. Da sind dann die Kriterien wieder ganz anders.
 
Eben. Der Prophet 12 ist kein analog Synthesizer. Sondern ein wahnsinnig toller Hybrid.
Passt doch wunderbar in unsere androgyne Zeit;-)
 
serenadi schrieb:
Von wegen esoterisch. Genau darum geht es. Wie ein Instrument sich anfühlt. Ob man sich damit wohlfühlt, damit identifizieren kann. Nur dann kann man auch ehrliche Musik machen. Für Kaufhaus- und Fahrstulmusik reichen *Produktionsmaschinen* wie XV5080, Fantom, Oasis und wie sie noch so alle heißen.

Da sieht man mal wieder... Beim Prophet 12 hab ich mir nämlich genau gedacht, ist ja irre, der macht so moderne Sachen
und klingt dabei aber "echt" und nicht nach VA/Plastik/Virus whatever...

serenadi schrieb:
Beispiel 1 (Lyynk), ca. 0:30, da kommt ein langezogenes Pad rein, dieses soll wohl moduliert schweben, statt dessen klingt es einfach etwas unsauber schief.

Kann es sein, daß dir die heutige Soundästhetik noch nicht so liegt? Nach TD kam irgendwann trentemöller, dubstep, mark fell, james holden und solche sachen ;-)
 
ViolinVoice schrieb:
Synthiefreunde in Frieden!
Ich möchte keinen hier anmachen, soviel vorab. Es geht nur um Synthesizer.
Ich verurteile auch niemanden, der Spaß am P12 hat.

ViolinVoice schrieb:
Es ist fragwürdig, wenn die erhabenen "alten Hasen", die schone die größten und besten Synthesizer getestet haben dann nur schreiben, das Filter klingt hässlich.
Ich habe nicht geschrieben, das Filter klinge häßlich, sondern der ein oder andere Sound. (Ein Synth ist weit mehr als nur sein Filter.) Das ist eben mein Empfinden.
Und leider machen mir solche Sounds den Gesamteindruck, die Ästhetik eines Stückes eben doch kaputt.

ViolinVoice schrieb:
Es spielt doch aber auch die Rolle, an welche Geräte ich aktuell ran komme
Eben. Das ist ja genau der Punkt. Ich finde es zutiefst traurig, daß man heute diese Qualität von Sounds nicht mehr produziert, obwohl das bereits vor 30 Jahren und mehr möglich war. Wenn dann noch Dave Smith behauptet, es sei sein bester Synth, finde ich das mehr als fragwürdig.
Ich rede hier von polyphonen, "virtuell analogen" und analogen Synths. Bei Modularen ist das etwas anders, und bei Digitalen erst recht. Da geht eine Qualität, nach der man sich zu Fairlight-Zeiten die Finger geleckt hätte.

ViolinVoice schrieb:
Was kann denn der NL3 besser/mehr?
Das bezog sich nur auf deine Meinung vom "Nordlead" ("alles sehr eng und unübersichtlich"), ich nehme an, Du meintest den NL2 oder 4, darum habe ich den NL3 vorgeschlagen, der alles andere als eng und unübersichtlich ist.
Soundmäßig ist der NL3 überhaupt nicht mit dem P12 vergleichbar, da eine ganz andere Schiene, was erstmal nicht wertend gemeint ist. Persönlich finde ich den NL3 soundmäßig aber schon edler und wertiger.

ViolinVoice schrieb:
wenn Du schreibst, der P12 ist schlechter als der Oberheim weil Tangerine Dreams besser klingt als die beiden Videos
Bitte genauer lesen! Den Oberheim habe ich in Verbindung mit Lyle Mays genannt.
Gut, TD haben bestimmt auch Oberheims verwendet, aber das ist ja auch Wurscht.
Ich habe nur gesagt, die hier präsentierte Musik ist ähnlich, klanglich aber vom ästhetischen Anspruch her weit unter dem, was damals produziert wurde. Vielleicht nicht ganz fair, daß ich das mit einer Studioproduktion vergleiche, aber wenn ich mich noch daran erinnere, wie mich der FourVoice auf der Musikmesse 1979 klanglich "umgehauen" hat und mein späteres Leben beeinflusst hat, kann man das sehr wohl auch auf einzelne Instrumente beziehen.



@ //V//

Ja, ich habe den P12 ausgiebig getestet. Und wenn Du mein Urteil weiter vorne im thread gelesen hättest, wüßtest Du auch, wie enttäuscht ich war, weil ich mich auf den P12 freute, mir endlich einen *echten* Prophet leisten zu können.

Und es ist mir auch klar, daß der P12 viel mehr Features hat, als damals ein P5 oder ein Oberheim. Hier und jetzt ging es nur um den Sound, den ich hörte, als ich die beiden Videos sah, weil ich jetzt meine Argumentation in den ersten posts auch klanglich belegen konnte.

Gruß
Bernd
 
//V// schrieb:
Da sieht man mal wieder... Beim Prophet 12 hab ich mir nämlich genau gedacht, ist ja irre, der macht so moderne Sachen
und klingt dabei aber "echt" und nicht nach VA/Plastik/Virus whatever...
Ist doch prima. Wenn Du das so empfindest, dann scheint der P12 ja ideal für Dich zu sein.

//V// schrieb:
Kann es sein, daß dir die heutige Soundästhetik noch nicht so liegt? Nach TD kam irgendwann trentemöller, dubstep, mark fell, james holden und solche sachen ;-)
:opa: Wie kommst Du denn da drauf???


Ok, will ich nicht ausschließen. Meine *roots* und damit auch meine Vorlieben liegen halt in den 70'ern.
Musik ist für mich Seelenbalsam. Krach, Mißtöne muss ich im Alltag genug ertragen. Wobei ich nicht dissonante Sachen meine, ich höre auch gerne Jazz.

Aber hier ging es um die Musik der beiden Videos, die stilistisch eben an die 80'er angelehnt ist.
Nun mag man es natürlich als "modern" ansehen, da dann auch so schiefe Soundästhetik reinzubauen. ;-)
Aber nochmal: Das spiegelt genau das wieder, was mir beim Testen auffiel: Wenn man Sounds schweben lassen will, fängt der P12 immer an, unschön *übermoduliert* zu klingen.


Bernd
 
Ich verstehe was du meinst, aber er ist halt kein Prophet 5;-)

Welchen Synth könntest du egtl empfehlen, der diese verzerrten Sounds, Feedbacks usw auch kann und bei dem sie "musikalischer" klingen als beim Prophet 12?
(Clavia, access mal außen vor gelassen , weil da finde ich den Prophet 12 einfach besser)
 
Ich hatte einen Prophet-12 für eine Woche und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Eigentlich bin ich kein CEM Fan und auch der Filter im Evolver oder P-08 hat mich nicht von den Socken gehauen. Und obwohl der Prophet-12 nicht perfekt ist, so ist doch eins: ein gut klingender Synthesizer.

Ich glaube viel zum Sound tragen die digitalen Delays bei. So kann man fette Sounds auch mit nur einem Oszillator hinbekommen, wenn man ein Delay als Chorus betreibt. Wenn man die Time vom Delay noch ein ganz winzig von der Velocity steuert bekommt jede Stimme einen unterschiedlichen Chorus und die Sache klingt dann noch natürlicher. Aber mit den Delay kann man noch mehr anstellen und da habe ich sicher in einer Woche nicht die Zeit gehabt um das voll auszuschöpfen. Eins fällt einem aber jetzt schon auf, die 16 Slots für Modulationen gehen recht schnell an den Mann.

Apropos Modulationen: die Modulationstiefe für die meisten Parameter ist erbärmlich klein. Haut die Filterkurve noch ordentlich aufs Ganze und durchfährt 13 Oktaven Cutoff, so macht die Env3 mit Destination Filter Cutoff nur einen Bruchteil dessen. Sieht nicht viel besser beim Pitch aus (sync sounds). Das Schlimme an der Sache ist aber, dass man Modulationen nicht addieren kann, wie beim Xpander,wo man die Modulationstiefe auf Kosten von Modulationsslots nachbessern kann. Weil wir gerade beim Xpander sind, die Einstellung beim Prophet-12 erfolgt linear, gegenüber dem Xpander, wo es exponentiell vor sich geht: heißt die Modulation ist geringer bei Werten im unteren Bereich und größer im Oberen. Dadurch kann man sehr feinfühlige Einstellungen vor sich nehmen, die mit dem Prophet12 nicht so leicht gehen.

Die Einstellungen der Wavetables sind auch etwas zahm ausgelegt. Man sollte keine Sprünge, wie beim PPG erwarten. Die ausgewählten Wellenformen sind alles andere als aggressiv zu bezeichnen, mehr als schön. Schon wie beim Blofeld wird man schnell herausfinden, dass mit zuviel blenden von unterschiedlichen Wellensätzen etwas am Grundcharakter der Wavetable verloren geht. Hier ist das nicht anders mit den drei Einstellung von Mitte-Wellenform und unteren und oberen Wavetable. Dann muss man sich noch vorstellen, dass man 4 Oszillatoren hat und das Endresultat ist undurchsichtig. Nun muss man ja nicht alle Oszillatoren auswählen und kann auch nur ein Wavetable durchfahren. Wie gesagt, die Resultate sind nicht sehr nah am PPG Sound, auch wenn man eine Huellkurve als Modulationsquelle dafür benutzt. Die "analogen Wellenformen" hören sich alle sehr gut an und lassen sich in der Wellenform auch modulieren. Das geht alles recht einfach von der Hand.

Interessant wird es wenn man am FM und AM Knopf dreht, denn dann kann man auch sehr eigenartige Wellenformen erzeugen und mit den vielen Modulationsquellen modulieren. Da habe ich in der kurzen Zeit noch nicht so viel mit angestellt und hab wenig zu berichten. Die digitale Effektsection ist nicht so mein Ding. Die shelf EQs haben bei meinen Sounds nicht so viel gemacht, die Samplingrate und Bit Reduktion sieht zwar toll auf dem Papier aus, aber in Wirklichkeit passiert hier nicht viel. Bei einem Wert von 8 gehen die beiden Parameter schon in einen disharmonischen Zustand, der musikalisch nicht mehr sehr sinnvoll ist. Wer jetzt eine Bitreduktion wie beim DSS-1 erwartet, der wird enttäuscht sein, sowie ich. Ja, man kann den Sound etwas anrauen, aber irgendwie ist der Effekt entweder zu wenig oder dann gleich zuviel. Der digitale Distorsion Effekt ist da viel besser und kann sich schön zur Sättigung einsetzen lassen. Es gibt ja dann auch noch eine analoge Stereo Distortion, ganz am Ende des Audiopath, die ist auch ganz lustig. Mit Distorsion ist das so ähnlich wie mit dem Chorus, es gibt dem Sound ein gewisses Stigma. Man kann das ganz schön bei den Single DCO Synths von Roland hören, wo der Chorus jedem Sound sein Watermark aufdrückt.

Nach dem ganzen digitalen geht es in den Filter und obwohl der Filter nicht klanglich der Tollste ist, so finde ich einen schlechten, analogen Filter immer noch besser als einen guten, digitalen Filter einfach aus dem Grund, dass die digitalen Artifekte, die im DSP produziert werden, bei einer voll-analogen Komponente rausgefiltert und nicht durch den Audiopath mit durchgeschleift werden. Eine Sache, die mich immer beim Waldorf XT gestört hat, obwohl das Ding ja ansonsten erste Sahne ist. Richtig toll wird es dann, wenn man den HPF noch ins Spiel bringt. Nicht nur als static HPF ala JP-8 sondern auch als EQ. Schöne Bass Sounds kann man auch damit machen, wenn man die Resonanz hochsetzt und den Cutoff in the Bassbereich legt. Dann wummert es… Zudem ist der HPF voll modelierbar und eröffnet somit neben dem high-pass auch einen band-pass Mode. Da kann man nicht meckern.

Wie gesagt, der Filter greift gut und moduliert über den ganzen Cutoff Bereich. Die Resonanz im 4pole Mode ist etwas un-naturell und im 2pole Mode existiert keine Selbstoszillation. Wenn man den Filter nicht zu weit aufdreht oder mit der Huellkurve zuviel moduliert, kann er aber gute Resultate erzeugen. Die Huellkurven sind allesamt sehr schnell und können auch Klicks erzeugen, wenn man will. Sehr schön auch, dass die Huellkurven im positiven als auch in den negativen Bereich moduliert. Einen Hauch vom Prophet-T8 bekommt man mit den eigenen Knöpfen für Velocity. Gleiches Bild beim VCA, halt diesmal nur in eine Richtung. Und dann kommt da noch der Spread Knopf, der an den PPG erinnert und den Sound abwechselnd von links nach rechts im Stereobild zusammensetzt.

Dann gibt es noch den Arp, den ich weniger benutzt habe und eine einfache Zuteilung der Modulationsquelle und –Destination, die super gelöst wurde. Im großen und Ganzen ist der Prophet-12 einfach zu bedienen, bei der Fülle von Funktionen. LFOs sind auch recht flink und haben Scew und Delay Parameter im Menu.

Der Synth sieht ziemlich gut aus mit der gleichen Farbzusammensetzung wie der schwarze Blofeld, der wiederum vom Jupiter-8 abgekupfert hat. Alles schön in Schwarz/Orange gehalten und das OLED Display hat Graustufen und ist ultra-scharf aus allen Winkeln. Qualitaetsmaessig ist es gut aber nicht Klasse. Die Tastatur ist eine Klasse unter der im Virus, sowie auch die Räder. Die Sliders sind von der Tempest bekannt und funktionieren toll in Position UND Druck und können in der Modulationsmatrix adressiert werden. Die Knöpfe und Taster sind auch recht anständig aber an die Qualität eines Nords kommen die nicht ran. Alles im Allen, mit der Holzleiste unter der Tastatur und den Holzseitenteilen erhält man ein solides Design, was man fast als Zeitlos benennen könnte.

Dank Peter habe ich meinen auf OS 1.01.05 gebracht und ich habe keine Bugs festgestellt. Aber ich habe auch nicht alles in der kurzen Zeit ausprobieren können. Die Menustruktur ist gut geloesst und es gibt ja genügend gute Beispiele auf dem Markt.
 
So gern ich es wollen würde, den p12 lieb zu haben. aber nach dem testen im laden würde ich mehr eher einen polyevolver kaufen, trotz der stimmenzahl. der poly evolver ist ein hammer synth, sehr eigensinniger charakter.
der p12 hat einen grundsound der mir nicht so gefällt, aber klingt definitiv nicht wie alte klassiker.
Ehrlich gesagt würde ich mir keinen dsi kaufen, egal welcher, wenn ich auf der suche nach vintagesound bin.

Aber ich mag seine produkte sehr gerne.
Und stunden antesten im laden reichen nicht um einen synth zu verstehen. Ich kann nach dem testen nur sagen das mir das was ich in der zeit erforschen konnte, mich kalt gelassen hat.
Während ich beim polyevolver immer wieder, bei fast jedem schrauen begeistert war.

Aber einen synth komplett erfassen und wirklich zu wissen ob er bleiben wird und ob er meine arbeitsweise bereichert oder unterstützt, etc.
Das weiss ich frühstens nach mehreren Monaten. So komplexe Geräte wie den p12 oder den pulse2 (der mich übrigens auch gleich gepackt hat) müssen erforscht werden um deren eigenarten und deren subjektiven stärken richtig zu verstehen und einsetzen zu können.

Nur mal sooo.

Ist doch total arrogant und ignorant wenn jemand sagt der synth x, y ist scheisse. Manche brauchen einfach mehr zuwendung und begeistern einen im nachhinein... . Wie zum beispiel der ion, gekauft und noch nicht viel schraub erfahrung gehabt,...scheisse überforderung...fuck was ist das...klingt komisch.
Heute ist er mein absoluter lieblingssynth.

Es ist einfach nicht möglich wirklich ein urteil über eine so komplexe maschine, nach ein paar stunden abzugeben.
In einem Jahr probiert man ihn nochmal aus und er begeistert... .
So ein komplexes Gerät kann einen ein leben lang begleiten und immer wieder begeistern.

In diesem sinne :selfhammer: :lollo:
 
Ich finde den Synth gut, hab ihm im Laden ausprobiert und er gefällt mir deutlich besser als die anderen modernen DSI Synths. Das Teil hat auch im Bassbereich gut Wumms, das habe ich bei Evolver und Prophet-8 immer vermisst.

Dank an Cord für die ausführlichen Infos zu Stärken und Schwächen. Ich hoffe auf eine gute Desktop Version, gerade wo die Tastatur von Voyi und Kurzweil K8 sowieso noch ne Nummer besser sind... Der Sound gefällt mir jedoch sehr.
 
Ich muss meinen Bericht ein bisschen korrigieren, nachdem ich meinen Prophet12 wegen eines technischen Problems eingetauscht habe. Der "Neue" kann die Character Parameter jetzt wesentlich sanfter und nutzvoller einbringen. Der Sprung mit Parameter Settings von 8 ist jetzt weg und die Effekte blenden prima von ein wenig bis hin zu Verzerrungen. Auch die Shelf EQs haben jetzt eine Wirkung. Die Bit Reduktion ist jetzt ähnlich wie beim DSS-1.
 
Cord schrieb:
Ich muss meinen Bericht ein bisschen korrigieren, nachdem ich meinen Prophet12 wegen eines technischen Problems eingetauscht habe. Der "Neue" kann die Character Parameter jetzt wesentlich sanfter und nutzvoller einbringen. Der Sprung mit Parameter Settings von 8 ist jetzt weg und die Effekte blenden prima von ein wenig bis hin zu Verzerrungen. Auch die Shelf EQs haben jetzt eine Wirkung. Die Bit Reduktion ist jetzt ähnlich wie beim DSS-1.

Den Eindrücken in Deinem sehr guten Bericht kann ich mich nur anschließen. Vor allem von den neuen digitalen Wellenformen habe ich mir auch mehr erwartet. Was aber nichts daran ändert, dass ich den P12 für einen sehr guten, weil in erster Linie inspirierenden, Synthesizer halte. DSI übt sich ja fast schon in strategisch ungeschickter Bescheidenheit, da die meisten Werkssounds die Spread Funktion nicht nutzen. Dafür weiss man aber, was einem beim Drücken der Monotaste erwartet. ;-)

Gruß
 
Ich müsste vielleicht auch die Modulationtiefe besser definieren. Erbaehrmlich klein ist vielleicht auch etwas übertrieben. Ich habe mal beim Filter geschaut, mit voller Resonanz und die dritte Huellkurve aufgedreht (in der ModMatrix) macht ungefähr 1/3 des ganzen Cutoff Bereich, während die "fest verdrahtete" Filterhuellkurve den ganzen Bereich modulieren kann. Warum aber auch der Pitch klein gehalten wurde (ich würde mal 2 Oktaven schätzen, aber das kann ich noch mal genauer untersuchen) ist ein Rätsel, weil die Oszillationen ja voll digital aufgebaut sind.

Nun muss man das mal vergleichen, zum Beispiel macht die Jupiter-8 Huellkurve ungefähr den halben Cutoff Range, sicher ein Grund warum der immer so schön klingt. Beim Xpander ist es ähnlich, wenn nicht mehr in Richtung Prophet-12 (heisst, dass die Huellkurve weniger als den halben Cutoff Bereich durchfahren kann), aber man kann die Modulationen addieren, wie schon im ersten Bericht beschrieben. Dann kann der Xpander Jupiter-6 Qualitäten erreichen (meine Referenz in Sachen Modulationtiefe).

Naja, dies sind die Eigenschaften eines Synthesizers und die machen den Gesamtklang aus. Weniger Modulionstiefe ist immer ein schönerer Klang aber fuer mich auch ein bisschen weniger Synthesizer.

Ich muss auch Peter recht geben, dass die Bedienung sehr gut gelöst ist. Man ist wenig im Menü, nur fuer das Programvolumen hätte ich mir einen separaten Knopf gewünscht. Ja, man kann den Envelope Amount Knopf fuer sowas auch missbrauchen (und man kann sich auch fragen, ob Dave den weggelassen hat, weil der Env Amount genau das Gleiche macht). Aber trotzdem, der hätte in der Amp Sektion noch schön hingepasst.
 
Cord schrieb:
Man ist wenig im Menü, nur fuer das Programvolumen hätte ich mir einen separaten Knopf gewünscht. Ja, man kann den Envelope Amount Knopf fuer sowas auch missbrauchen (und man kann sich auch fragen, ob Dave den weggelassen hat, weil der Env Amount genau das Gleiche macht). Aber trotzdem, der hätte in der Amp Sektion noch schön hingepasst.

:supi:
 
pmm schrieb:
da die meisten Werkssounds die Spread Funktion nicht nutzen

Bedeutet, dass die Spread Funktion dem Klang nochmal einiges an breite/power verleiht?

pmm schrieb:
Dafür weiss man aber, was einem beim Drücken der Monotaste erwartet. ;-)

Soll heissen Mono klingt er noch besser/eher schlechter?

Cord schrieb:
heisst, dass die Huellkurve weniger als den halben Cutoff Bereich durchfahren kann

Bei welchen Werten (ADSR) wird ein Filter komplett durchfahren? Ich vermute zu verstehen was Du meinst, aber es erschließt sich mir nicht eindeutig?
Vielleicht nochmal in anderen Worten wäre vielleicht hilfreich.

Ich bin immer motivierter, den Synth zu kaufen.
 
ViolinVoice schrieb:
Cord schrieb:
heisst, dass die Huellkurve weniger als den halben Cutoff Bereich durchfahren kann

Bei welchen Werten (ADSR) wird ein Filter komplett durchfahren? Ich vermute zu verstehen was Du meinst, aber es erschließt sich mir nicht eindeutig?
Vielleicht nochmal in anderen Worten wäre vielleicht hilfreich.

Der Filter wird komplett durchgefahren, wenn Du die fest verbundene Fitler Env mit EnvAmount voll aufdrehst. Nimmst Du die gleiche Huellkurve oder eine der anderen Envs via Modulation Matrix, so wird der Filter nur 1/3 durchgefahren. Ich weiss nicht, ob das jetzt Hardware oder Softwaremaessig so gewaehlt wurde.

Das Gleiche passiert ja auch beim Xpander, wobei keine festverbundenen Modulationen vorliegen. Dort aber ist es moeglich mehrere Modulationen zu addieren, dass heisst die selbe Mod Source auf die selbe Mod Destination legen und den Amount aufdrehen und der Effekt addiert sich. Dann kann man mit dem Oberheim ganz extreme Modulationen erreichen.

Wo wir schonmal wieder beim Xpander sind, sehr schoen ist es auch geloest (und oben in meinem Bericht erwaehnt), dass die Modulationstaerke exponential funktioniert. D.h. geringe Werte haben einen kleinen Einfluss waehrend bei hoeheren Werten die Spruenge zwischen denen dann groessere Modulationen hervorrufen. Nutz man zwei Modulationen mit der selben Belegung, kann man die eine fuers Grobe benutzen, um in den Bereich hereinzukommen und mit der zweiten Modulation dann das Feintuning herbeifuehren. Was fuer eine geniale Loesung und ich haette mir gewuenscht, dass der Prophet-12 aehnlich arbeitet. Aber man kann nicht Alles haben.
 
...noch mal zum Thema Filter, es gab hier ein paar Beispiele, die so grottenschlecht klangen wenn die Resonanz reingedreht wurde.
Als ob man einfach ein reines Sinussignal dazumischt...
 
Ich habe serenadis Kommentare zuerst gelesen, dachte zuerst er macht den einfach schlecht. Dann habe ich die Beispiele gehört und die Stellen angehört. Ich habe schon lange nicht mehr so ein gutes Posting gelesen.
 
Ueber Geschmack lässt sich streiten und ich bin sicher nicht hier um einen Prophet-12 an den Mann zu bringen. Mich hat kein Youtube Demo vom Tisch gehauen, eher das Gegenteil. Wenn Ihr Euch ein Bild machen wollt, dann klickt auf Peter Mahrs Webpage, die nicht nur ästhetisch tip top ist sondern auch sehr schoene Soundbeispiele enthaelt. Aber am Ende ist es das Beste sich seine erprobten Koepfhoerer zu nehmen und in den Musikladen zu gehen um sich selbst ein Bild zu machen. Dabei kann man in einer Stunde sicher ein paar Presets durchsteppen und hier und da mal am Filter rumdrehen. Die richtige Erfahrung kann man wirklich nur in seinem eigenen Studio machen.

Der Prophet12 war gar nicht auf meiner Liste und hätte ich nicht Peters Demos gehört und einen guten Deal bekommen, so wäre ich heute auch noch ohne ihn Glücklich. Zudem ist der Prophet-12 mehr ein Luxusgegenstand, wie ein Jupiter-8. 12 Stimmen und dann nur duophon ist nicht wirklich ein Studiotier wie ein Virus. Er ist auch nicht so prägnant wie ein Moog oder ein PPG, den man sofort aus dem Mix heraushören kann. Die Stärke liegt eher im Mix von User Interface, Sound und Performance Features, alles zusammen ein gutes Packet.

Während der Prophet-08 mich nicht zu überzeugen konnte, alleine vom Sound her, finde ich den Prophet-12 viel ansprechender. Vielleicht ist er mehr Synthesizer als ein analoges Imitat. Vielleicht hätte Dave einen Stereo Chorus fuer den 08 spendieren sollen. Aber im grossen und Ganzen hat mich das Packet nicht vom Sessel gerissen und ehrlich gesagt habe ich besseres in meinem Studio stehen. Naja, ihr seht, ich bin nicht gerade ein DSI Fan.

Die Frage zum Filter ist sehr berechtigt und ich glaube ich habe dazu meine Meinung oben schon gegeben. Lieber ein schlechter, analoger Filter als ein digital Pendant. Dabei ist der Filter gar nicht so übel, halt nicht mein Ding. Dann hat DSI auch noch eine Oktave gegenüber dem P08 drangehängt, was die Fummelfritzen jetzt erstmal so begreifen müssen und nicht gleich den Env Amount auf voll setzen sollte. Aber so ist das im Leben, wenn man die 13 Oktaven Range hat, dann will man sie auch nutzen. Ich persönlich finde den Filter sehr plastikhaft, fast schon in Richtung Roland. Das heiss, der Filter klingt eher nasal als CEM brachial. Mit der Resonanz ist das so eine Sache und sicher, voll aufgedreht pfeift der Sinus. Wenn man das Filter durchfährt kommen nicht die vielen harmonischen und unharmonischen Nebenerscheinungen zum Ausdruck, wie man sie vielleicht von anderen Filtertypen gewohnt sind. Aber wenn man ein bisschen vorsichtig mit dem Cutoff Regler ist, und sich mehr in der unteren Hälfte des Cutoff Ranges aufhält, dann kann der Filter durchaus schön klingen. Der Sweetspot ist jedoch relativ klein.

Beim PPG hat man ein SSM2044, das den Sound sehr ausdünnt, wenn man die Resonanz hochsetzt. Viele der Sounds aber funktionieren mit offenen Filter und wenn man ihn benutzt, so unterstützt das Wavetable den Filter in der Eigenschaft. Beim Prophet-12 ist das nicht so. Die Wavetable sind ja mehr oder minder aus 3 Wellenformen zusammengesetzt, wenn man jetzt nicht die analogen Wellenformen auswählt. Da sind die Verlauefe nicht zwingend mit der Filter Env verbunden oder anders ausgedrückt, das Wavetable Scanning imitiert hier nicht einen Filter. Muss es auch nicht, aber dafür ist jetzt der Einsatz des analogen Filters mehr notwendig. Ausdünnen des Sounds kann man dann mit dem HPF, das ja auch noch frei-modulierbar ist.

So, obwohl der Filter von mir wohl eher eine 3/10 bekommen würde, funktioniert die Kombination mit digitaler Synthese und analogen Filter (x2) relativ gut, auf alle Fälle hört es sich ordentlich an. Wenn ich jetzt mal die Filter mit denen vom Xpander vergleichen sollte, so ist der 4 pole LP ok, der 2 pole LP Mist wegen der fehlenden Resonanz und Eigenständigkeit, und der 2 pole HPF liegt zwischen den beiden. Der grosse Nachteil ist, dass wirklich nur die Resonanz des 4 pole LP nutzbar ist. Bei den 2 pole Filtern macht der Knopf nicht so viel her. Filtern tun sie aber alle. Toll sind sie alle nicht. Ich kann ja mal ein paar Beispiele aufs Netz spielen um das zu demonstrieren. Aber ich glaube keiner kauft den Prophet-12 fuer die Filter. Ich würde das jedenfalls nicht tun.

So, viel geschrieben und nicht viel gesagt. Es ist halt schwierig Sounds zu beschreiben und jeder sucht nach etwas anderem in einen Synth. Ich mag halt polyphon, hybrid, und hatte das Geld. Viele Sachen sind gekommen und wieder verkauft worden. Ich persönlich finde, dass man eine Beziehung mit einem Synth aufbaut. Bei manchen wird es schnell langweilig, die anderen haben aliasing, manche gehen immer kaputt, weil sie alt sind, und so fort. Der Prophet-12 ist ganz ordentlich und schön anzusehen. Er gibt durch sein gutes Interface schnell Resultate und hat viele Spielhilfen. Alleine das ist viel Wert. Ich würde es Begrüßen wenn DSI doch noch die VS Wellenformen oder etwas mehr Prägnantes in den Speicher hievt. Dann kann das Ding zum Klassiker werden. Aber in der Zwischenzeit werde ich mal am FM und AM Knopf ein bisschen rumdrehen und sehen ob da was Interessantes rauskommt. Ich lass es Euch wissen.

…und bitte entschuldigt die Schreib- und Grammatikfehler. Es fehlt einfach an Zeit alles nochmals durchzusehen.
 
ViolinVoice schrieb:
pmm schrieb:
da die meisten Werkssounds die Spread Funktion nicht nutzen

Bedeutet, dass die Spread Funktion dem Klang nochmal einiges an breite/power verleiht?

Ja, an Breite.

Zu Deiner anderen Frage, die Wucht eines Voyagers oder die geballte Kraft eines C.O.D.E.s hat er nicht. Andererseits hast Du auch nicht das Phänomen, das mir bei einer Workstation widerfahren ist "boah, klingt der breit" … dann checkst Du die Monokompatibilität des Mixes und was folgt ist ein "wo is er denn?". Kurzum, damit lässt sich im Mix sehr gut arbeiten. Kann mir gut vorstellen, dass er sich auch Live durchzusetzen weiss.

Um das aus meiner Sicht hier unmissverständlich festzuhalten, wer den Kauf des P12s in der Hoffnung erwägt damit alte Analoge zu substituieren , wird meiner Meinung nach enttäuscht. Man kann natürlich Klänge programmieren, die in diese Richtung gehen, aber die Fülle eines Oberheim OB-X bekommt er ebenso wenig hin, wie den Klang eines Jupiter-8 oder z.B. eines Elka Synthex. Wobei die drei untereinander natürlich auch unterschiedlich sind und ja jeder aus gutem Grund seinen Platz in der Geschichte hat. Jedoch gibt es eine aus dem Aufbau resultierende Schnittmenge, und die überschneidet sich wiederum nur zu einem kleinen Teil mit dem P12, wenn es um Fülle und Breite geht.

Was aber für mich nichts daran ändert, dass der Prophet 12 ein hervorragender Synthesizer ist. Cord hat, wie ich finde, den Prophet 12 sehr gut beschrieben. Cord, Danke übrigens auch für Deine Worte zu meiner Webseite! ;-)

Gruß,
Peter
 
Hmm, hab mal zurückgeblättert: keiner das hier gelesen? http://www.amazona.de/dave-smith-prophe ... dule-rack/

Als "Oldie" behaupte ich mal ganz ketzerisch, daß man die Klassiker-Sounds mit dem volldigitalen Solaris besser hinbekommt als mit dem hybriden P12, der schon in eine andere Richtung geht.

Als ich den P08 das erste Mal hörte, war ich verwundert, wie gut man mit dem einige typische Oberheim-Sounds imitieren kann. Gibts auch Videos dazu.
 
ich habe gestern bei meiner Bekannten den Prophet 12 durch den Moogerfooger FIlter gehört: WOW !

nochmal ein anderer Synth... selbst bei offenem Moog Filter bekommen die Prophet Sounds eine tolle Cremigkeit,
ganz viele wirken auch, als sei eine Oktave unten dazugekommen und werden noch mal ein Stück grösser / mächtiger

sehr toll auch die Möglichkeiten durch Mischen des Original Sounds mit dem Moog gefilterten Sound.

Parallelfiltering sozusagen ;-)
 
//V// schrieb:
ich habe gestern bei meiner Bekannten ..

nice.. das hört man doch gerne
bin auch für mehr Frauenquote hier im (nerd)forum .. lol ;-)

//V// schrieb:
sehr toll auch die Möglichkeiten durch Mischen des Original Sounds mit dem Moog gefilterten Sound.


hmm ja .. klingt schon toll , aber leider sind doch die moogfooger teile alle nur in Mono ( oder ? )
also bei so einem mit Panorama und Stereobreite protzendem Synth wie dem P08, Tetra oder P12 doch eher eine Fahrbahnverengung :?
 
Bei den Moogerfooger Gebrauchtpreisen...

Oder Electrix oder akai oa Stereofilter

Aber mit dem Moog war das schon eine super Kombi
 


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