Re: RMI Harmonic Synthesizer/Keyboard Computer 1 und 2 Infol
Der Harmonic Synthesizer ist monophon, hat zwei digitale Oszillatoren (Harmonic Generators) mit Synchronisation, zwei simple Hüllkurven pro Generator. Generator 1 (der linke) kann durch ein Multimode-VCF geschickt werden, dessen Ausgänge (HPF, LPF, Bandpass) zusammengemischt werden können. Arpeggiator (Up/Random), ein LFO mit für jeden Generator separat wählbarer Wellenform, zweimal Portamento, digitales Rauschen (auch als Modulationsquelle) sowie automatischer Pitchbend für jeden Generator separat einstellbar.
Die Keyboard Computer sind vier- bis zwölfstimmig polyphon, abhängig von der Registrierung. Ähnlich wie bei einer Kirchenorgel können Registergruppen miteinander gekoppelt und den Ausgängen zugeordnet werden, was die Polyphonie z. T. erheblich einschränkt; digitaler Chorus geht ebenfalls zu Lasten der Polyphonie. Der Hauptunterschied zwischen KC-1 und KC-2 ist der, daß der KC-1 hauptsächlich auf Orgelregistern basiert, während der KC-2 die populärsten Klänge (die, die Benutzer per Lochkarte am häufigsten für den KC-1 nachbestellt hatten) enthält plus diverse Kombinationen als Presets (Kirchenorgel, Glocken, Streicher, Bläser). Der KC.1 hat noch ein drittes Schwellpedal, mit dem man das Audiosignal vor dem D/A-Wandler abgreifen könnte, so eine Art Bitcrusher-Effekt. Der KC-2 hat dafür diverse Hüllkurven-, Vibrato-, Pitrchbend- und Lautstärkepedale bekommen plus zwei Fußschalter (Sustain und Percussion). Auf den Lochkarten sind strenggenommen keine Samples, sondern errechnete (und interpolierte) Modelle von akustischen Klängen -- auf jeden Fall bahnbrechend und ganz was Anderes als das, was man damals so bekommen konnte.
Klanglich sind die RMIs eher am drahtigen Ende des Spektrums angesiedelt; das Demo oben trifft den Charakter des KC-1 schon ganz gut. Der KC-2 klingt etwas feinzeichnender. Bekanntestes Beispiel für den Harmonic Synthesizer dürften die Sequenzen im Stück "Oxygene 5" von Jean-Michel Jarre sein, ebenso die drahtigen Klänge in "Oxygene 4" oder die Arpeggien in "Rendez-Vous 3",
Stephen