
swissdoc
back on duty
Aus Februar ist dann Ende November geworden. Der Ort entpuppte sich dann als das eher dröge Hallenstadion, was nicht wirklich "schön" ist und in Sachen Akustik auch eher mässig.Nun enthüllt Dieter Meier, dass auch die Schweiz in den Genuss eines Auftritts kommt: im Februar an einem "sehr schönen Ort, der zu unserer Show passt".
In der Presse gibt es wieder eine gute und eine schlechte Kritik, wie damals in Berlin:
NZZ - Klanggewaltig und berührend
https://www.nzz.ch/feuilleton/klanggewaltig-und-beruehrend-ld.1334686
Aargauerzeitung - Yello enttäuscht beim Heimspiel: Wo ist der Pioniergeist?
https://www.aargauerzeitung.ch/kult...m-heimspiel-wo-ist-der-pioniergeist-131960532
Hier noch mein eigener Senf, aufgeschrieben für einen guten Freund, der das Konzert aus privaten Gründen verpasst hat:
Das Konzert hat gezeigt, dass a) Yello keine Live-Band ist, b) die Kritiken von Berlin stimmten und c) die Akustik im Hallenstadion bescheiden ist.
Nichts davon ist neu oder überraschend, somit wurden meine Erwartungen auch nicht enttäuscht. Der Sound war für c) recht gut, aber wie immer bei solchen Konzerten wurde gut mit laut verwechselt und viel Bass und Drums mit Qualität. Gut, wir sassen in dem grossen Raum recht weit hinten und so war der Diffusschall evtl. betonter als weiter vorne, wo es besser geklungen haben mag.
Dieter Meier war auf der Bühne eher unsicher und hat leicht brüchige Moderationen gemacht. Das Publikum wirkte sediert, wie auf Valium, bei Bostich ging es etwas mit. Enttäuschend dann leider The Rhythm Divine mit Malia, der Gesang kam live gegen den ganzen Electro Bling-Bling nicht an und Malia ist einfach nicht Shirley Bassey. Erst ab ca. 50% beim Stück Time Tunnel von Boris Blank fing das Publikum an, in Stimmung zu kommen. Die Songs mit Fifi Rong (Kiss the Cloud, Lost in Motion) waren dann allerdings erstaunlich gut gelungen. Nach ca. 1:15 sah es aus, als wäre das Konzert vorbei. Es ging dann aber doch weiter und es kamen noch ein paar ältere Hits incl. Oh Yeah. Dann war aber wirklich Schluss.
Oder? Nein. Boris hat live was mit dem Yellofier aufgenommen und damit quasi eine Variante von Bostich gegeben. Hier waren die beiden Herren mal authentisch. Dann noch zum Abschluss Vicious Games und The Race. Am Schluss noch Vorstellung der Musiker mit jeweils Solo. Hier hat man die live Instrumente das erste Mal als solche wahrgenommen.
Hinter der Band wurden Videos projeziert. Im wesentlichen bekanntes Material, aber für das Konzert aufbereitet. Lustig das Carrera-Auto von Yello im Video zu The Race. Die Videos waren eher nie lippensynchron und es gab mit einigen der Panels ein technisches Problem, so dass diese in der rechten unteren Ecke oft schwarz waren.
Die Setlist gibt es hier:
https://www.setlist.fm/setlist/yello/2017/hallenstadion-zurich-switzerland-3e00573.html
Yello hatte zwar gesagt, dass sie nach der Schelte, die sie in Berlin eistecken mussten, alles neu und besser gemacht hätten. Dieter hat eine grosse Show angekündigt. Am Ende war es aber wohl genau wie in Berlin, evtl andere Musiker und eine leicht andere Setlist.
Es war ein Vergnügen, die Herren auf der Bühne zu sehen, aber es war kein wirkliches Live-Konzert mit handgemachter Musik, wie ich es kurz zuvor von Saga in Pratteln sehen konnte. Das ist halt alles offline gerendert und bietet keinen Platz für Improvisation.