#DSTRY

Ich mache gar keine Stücke mehr fertig...ist mir völlig egal. Mir geht es um's jammen, ob mit anderen oder mir selbst.
Ich find's auch oft etwas befremdlich, wenn man sich selbst oder andere nach der Anzahl der fertig gestellten Stücke
bemisst. Gelegentlich habe ich auch schon mal gelesen dass leute sich quasi völlig wertlos fühlen und ihr musikalisches Dasein
als eher nichtig betrachten, wenn sie keine Stücke mehr fertig stellen... Ich glaube wenn das so ist, dass verkommt das musizieren
schon zu einem öberflächlichen Bewertungsmaßstab, braucht "man" dann wohl irgendwie für sein Ego oder so.

Stücke die ich früher mal gemacht habe höre ich meist imemr noch ganz gerne.
zwischen dem Punkt, und Abschluss des Songs liegen aber auch gerne mal ein paar Wochen oder Monate.

Ich denke mir - gehts der Welt wirklich besser, wenn ich 15 Songs im Jahr fetrig mache? --> ich denke, nein, das wirds nicht
zur Folge haben.
Geht es mir persönlich besser, wenn ich ohne Druck und Stress mich dem Malen von Tönen,rein aus der Liebe zum Klang, alleine oder mit anderen, hingebe? --> eindeutig ja. Deswegen bevorzuge ich die zweite Variante.
 
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Denn Sinn verloren würde ich nicht sagen. Jeder definiert den Sinn seiner Tätigkeit schliesslich anders. Ich produziere selten ein ganzes Stück Musik, aber immer im vollen Bewusstsein dass das schlussendlich maximal 50 Leute hören.(weil ich sie dazu nötige :)
Kompensieren hingegen kann ich teilweise bestätigen. Nach einem Scheisstag stelle ich alle Regler auf 10 und dann wird geballert. Ist dann aber jammen, kein produzieren. So wird der Frust des Tages wegkompensiert.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NPN
Hab bis 2010 rum versucht in einem best. Genre groß zu werden. Habe etwas Geld verdient, viele Remixe, eigtl kam nach meinem 7 Std Tag nochmal 7 Std produzieren drauf.

Erfolg ? Wenig, bis gar nicht, dafür aber viel Bestätigung durch befreundete Produzenten.

Mit einer VÖ auf einer Compilation, die mich über 20Jahre begleitete, baute meine Motivation schlagartig ab. Ziel erreicht -> Next.

Als ich mich von dieser Szene abwandte, hatte bis auf Cubase alles verkauft, merkte ich erst welches Loch diese "gewohnte Bestätigung" hinterlassen hatte, von daher kann ich das Eingangsthema ganz gut nachvollziehen, ebenso bildet sich, sofern man (semi-) professionell sein möchte, eine Art Norm des Genres heraus, welches sich immer bewertend äussert.

Das aufhören mit dem Einen war für mich wie ein Befreiungsschlag wieder offen für Anderes zu werden. Es hat meine Ansichten grundsätzlich geändert und andere Blickwinkel geöffnet, obwenn es bei mir pers. auch recht deutlich depressive Ansätze nach sich zog.

Heute mache ich den Synth an, spiele einen Sound und manchmal freue ich mich nur über zwei Intervalle die eine best. Schwebung ergeben, den Anspruch einen fertigen Track für andere abzugeben habe ich nicht mehr.

Vielleicht habe ich den Punkt etwas kompensieren zu müssen überwunden und konnte, zumindest aus musikalischer Hinsicht, wachsen.
 
Ich persönlich find es immer schön und gut, wenn jemand seine Stücke fertigstellt. Ob er dann seine Stücke noch hört oder nicht, macht mich nicht nachdenklich. Ich selbst bewerte nur die Musik und nicht die Absicht, die dahinter steht.
 
Mal von der Jugendzeit abgesehen war bei mir das Musikmachen und sich mit Musiktechnik beschäftigen so ab einem Alter von ca 22 für mich Beruf. Das damit Geld verdienen hat mit Mitte 30 aufgehört. Als das mit dem Geld aufgehört hat, und ich weiter "für meinen Spass" Musik machte, wurde mir klar, dass Musikmachen immer auch Selbstbestätigung ist. Sei es nur vor mir selbst, oder gern auch durch Feedback von andern. Haute bin ich so weit, dass ich fast nur noch Live spiele und diese direkte Selbstbestätigung durch das Publikum der halbe Grund dafür ist, warum ich Musik mache. Die andere Hälfte teilen sich dann das Gemeinsamkeitsgefühl beim zusammen-Musizieren und meine perönliche Freude an der Musik (ich stehe halt nun mal auf bestimmte Akkordauflösungen, Melodien oder Rhythmusarrangements - und die gefallen mir am besten, wenn ich sie selber mache).
 
ich stör mich irgendwie auch an dem Wörtchen "nur" im Threadtitel. Wenn mir jemand sagt, er macht Musik ausschließlich für sich selbst, ohne jedes Bedürfnis, damit irgendwen anders beeindrucken zu müssen, einfach nur um sich auszuleben, sich selbst in der Musik zu reflektieren, was auch immer -- dann nötigt mir das (vor allem wenn die Musik "gut" ist und wert, von anderen gehört zu werden) sogar richtig Respekt ab. Wer hingegen genötigt ist, Musik zu machen, um Geld zu verdienen, und sich dann selbst in seiner Musik kaum noch wiederfindet, der erregt bei mir immer irgendwie eher Mitleid.

Und dann ist da natürlich noch das weite Feld zwischen diesen beiden Extremen: halt Musik machen, hinter der man "steht", und ab und an damit an die Öffentlichkeit gehen: auch als (nenn's meinetwegen: ) "Selbstbestätigung". Ein soziales Wesen bezieht sein Selbstbild halt maßgeblich (evt. ausschließlich) aus der Interaktion mit anderen.

Dass Leute die eigene Musik "nie wieder" anhören, ist mir so noch nicht untergekommen, klingt aber nach einem interessanten Ansatz. Bei mir selbst erlebe ich eher das Gegenteil: ich höre meine eigenen Sachen eher zu viel als zu wenig, mit dem Effekt, dass ich sie oft viel besser finde als es bei näherer Betrachtung gerechtfertigt ist.
 
Ich liebe es den Moment zu genießen in dem ich musiziere. Wenn ich anfange diese Momente aufzuzeichnen stellt sich im Nachhinein heraus, dass das meiste "nicht passt".

Hier und da stimmt der Pegel nicht. Ich habe den Einsatz der Bassline verkackt. Warum hab ich eigentlich kein Delay auf dem Arp? Die Kick kollidiert mit gefühlt allem, da brauch ich noch Sidechaining. Und überhaupt: Was hab ich eigentlich die 13 Minuten an der Hardware gemacht?!

Jetzt könnte ich noch 9 Takes machen und dann einige Abende damit verbringen die Einzelspuren zu schleifen. Glücklicher werde ich damit aber nicht.

Was mich weiter machen lässt ist durchaus der Fortschritt. Ich schaffe es Harmonien zu finden, lerne meine Instrumente besser zu bedienen und kann mit mehreren Leuten über längere Zeit jamen und es klingt gut.

Wenn ich so gut werde das auch eine gewisse Masse an Menschen mit mir diesen Moment genießen können, dann würde mir das auch große Freude bereiten.
 
Merke das hier auch (teilweise) anhand von dem Feedback was abgeben wird, dass man versucht seine genormte Vorstellung von Musik dem zu bewertenden Stück aufzuerlegen. Es ist scheinbar für den ein oder anderen schwer vorstellbar, dass man das zum Eigenkonsum macht. Dementsprechend hält sich das Stück dann auch nicht an übliche Standards.
Das fällt mir zT auch auf aber ich finde man kann oft auch aus solchen Kommentaren etwas lernen.
 
Musik für sich selbst machen, ist wie selbstgespräche führen.
OK, kann man machen...
Musik, um sein ego zu vergrössern, geht an dem charakter von musik vorbei.
Aber wird ja gemacht...

Und dazwischen gibt es sooooooooooo viele möglichkeiten...
 
Meine Synthsachen mache ich momentan nur für mich selbst, was natürlich auch daran liegt dass ich bisher noch keine Auftrittsmöglichkeit hatte (ist auch eher nicht unbedingt Mainstream was ich da mache).
Ansonsten mache ich seit über 50 Jahren Musik (incl. Kinderchor) und ja, es freut mich, wenn mir einer sagt, dass es ihm gefällt.
Die Aufnahmen vom Blasorchester höre ich in der Regel nicht an, es sei denn zur Konzertkritik. Das sind auch nicht meine Kompositionen und von den Stücken gibt es viel bessere professionelle Aufnahmen.
Meinen Synthkram höre ich mir öfters an.
 
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etwas anderes in seinem Leben (was evtl. nicht so gut läuft) zu kompensieren
Nein, es macht einfach Spaß und wie das gemacht wird "geht eigentlich keinen was an" - die moralische Ecke funktioniert eigentlich eher nicht. Das "für wen" kann sehr unterschiedlich sein, es muss nicht immer "das hat mir gefehlt und ich mach das jetzt" sein - es kann einfach auch viele andere legitime Gründe haben.

Die meisten freuen sich über "Bestätigung" in jeder Form - es gibt auch hier einige wenige, die komplett ohne auskommen, oder bewusst auch ohne großes Gewese ihr Zeug zeigen - aber vielleicht dann mit einem anderen Aufhänger - zB guck mal, es geht auch richtig erschreckend anders, es kann anders klingen und so weiter - Mainstream ist nicht was alle machen wollen.

Es gibt sehr viele Gründe sehr unterschiedlich mit der eigenen Musik umzugehen.
 
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Ich mache es nur für mich selbst, bin nicht in den sozialen Netzwerken. Und wenn Freunde und Kollegen fragen, ob ich ihnen nicht mal was zusenden kann, sag ich, nö. Ich mach das Hobby für mich um zu entspannen und Spass zu haben.
 
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ich mache Musik aus Spaß - höre mir auch meine Tracks oft an wenn was fertig ist.Wenn ich denke es nicht schlecht - lade ich mal was auf der Klangwolke hoch.Paar Leuten gefällt es auch ...das ist dann schon toll.Aber die Welt geht nicht unter wenn es so ist ...wichtig ist der Spaß.
Oft sitze ich nur vor den Rechner/Kisten und machen nur so Musik...ohne das was dabei was rausspringen muss....
 
Ich höre inzwischen überwiegend meine eigene Musik.

Heute zB das hier in Dauerschleife - kann mich nicht dran satthören und finde es immer besser.
Gehört so ziehmlich zur besten Musik die es gibt im Moment.

Kann aber in anderer Stimmung ganz anders sein.
 
Ich möchte einfach das Gefühl weitertragen dass ich in jüngeren Jahren von Partys mitgenommen habe, ich sehe mich da eher als Medium , weniger als Held der Welt. Musiker gibts wirklich viele und wenn ich so manchen Wichtigtuer sehe bin ich froh , im großen und ganzen sehr entspannt zu sein. Okay , ich kann mich manchmal selbst begeistern und das wird auch mal falsch interpretiert...

Die Sonne scheint ins Ofenloch, na lass sie doch .
 
Also bei bei mir fing das Damals durch der Euphorie des Berliner Nachtleben an. Und natürlich wollte ich auch ein paar colle Platten machen und ein Label Vertrag haben usw. Träume erfüllung halt. Und das schönste ist wenn du Leute Glücksellig zu deiner Musik beim Tanzen Beobachten tust. Und du weißt deine Musik hat ihnen ein paar Schöne Momente geschenkt. Es gibt nix besseres.
Und natürlich auch zum in Kontakte kommen mit anderen Leuten. Klar macht man Musik auch für sich selber aus Spaß sonst wurde man das nicht machen. Es macht mir irre Freude mich selber mit etwas Neuem zu überraschen. Quasi die Sucht nach dem Wow Effekt. Aber das die Fertigen Sachen auf der Festplatte immer nur einstauben ist für mich auch nicht unbedingt der Sinn. Musik soll verbinden und nicht Vereinsamen. Dazu diente meiner Meinung nach schon immer Musik. Zum Leute kennenlernen usw.
Und im Netz lad ich hin und wieder mal was Hoch um anonym Anzugeben. :mrgreen:
Und weil ich stolz auf mich Selber bin was ich da tolles wieder gemacht habe. Bißchen was will man ja dann irgend jemanden auch mal zeigen. Warum auch nicht. Man macht es ja auf Plattformen wo es um Musik eigentlich auch geht. Und die presentations Optionen zur Verfügung gestellt wurden.
;-)
 
Ach fast hätt ich's vergessen. Meine Sachen höre ich nach dem Sie fertig sind so gut wie nicht mehr. Weil ich während des Schaffens davon schon Satt gehört bin. Aber irgendwann hört man sicher auch mal wieder Rein.
 
Zum Thema Selbstbestätigung noch:
Um so mehr ich darüber nachdenke wird mir klar, dass noch etwas anderes bei mir mitschwingt. Musizieren im Allgemeinen und elektronische Musik im Besonderen ist im Kern etwas ziemlich nerdiges. Man kann sich sehr tief in verschiedene Aspekte knien die sowohl hoch technisch sind als auch viel Wissen und/oder Übung erfordern.

Das Resultat davon, also die Musik, ist jedoch etwas komplett anderes. Jeder "versteht" es quasi sofort, auch wenn er aus einer ganz anderen Welt kommt. Auch wenn einige Details wahrscheinlich nicht bewusst wahrgenommen werden.

Ich lebe zu großen Teilen in meiner nerdigen Bubble und die Musik bietet mir die Möglichkeit, Menschen anzusprechen die nicht Teil "meiner Welt" sind und dafür sogar Anerkennung zu bekommen. Das wird mit den meisten anderen Dingen für die ich mich interessiere so nicht passieren.
 
Das könnte aber Leute interessieren.
Ich war zu meiner Tape-Zeit sehr schüchtern, habe es erst lange danach ersten Leuten vorgespielt und dann später eben irgendwann auch gezeigt, aber ich mag das nur wenn es nicht invasiv ist -

es wäre auch anders ok, und es ist immer freiwillig - man kann da hin kommen oder raus gehen und das alles sagt ja was - ich habe sehr spät erst live gespielt, also verglichen zu dem wann ich begonnen habe.

Einige Sachen waren bewusst schräg, die meisten aber waren einfach "ich" - und das ist immer schwer, wenn dieses "ich" nicht gut ankommt - man verwechselt das vielleicht mit Kritik an der Person "ich" - und das kann einen runterziehen - ich will nicht wissen wie viele vorher oder währenddessen deshalb aufgegeben haben, selbst wenn das echt super war oder so, nur etwas zu schräg für "jeden", denn Musik ist ja wohl das polarisierendere Element - versuch jemandem mal eine CD zu schenken, den du nicht kennst - das geht sicher in die Hose, egal was du findest, inkl der eigenen Musik in zweiter Linie, oder?

Finde das vollkommen ok, dass man da auch mal hören will, wie das "Leuten" gefällt, die nicht Freunde sind oder zu einer Szene XY gehören. Und ich denke, dass bestimmt auch das positive Feedback etwas ist, was man bewusst oder unbewusst gerne hat - vielleicht sogar drauf hofft. Youtube oder ein Auftritt irgendwo auf dem Lande - sowas erdet ordentlich - egal was man macht.

Aber "die Leute" gibt es eben auch nicht, bestimmte Szenen oder so nehmen manches ggf. eher an, aber - Anerkennung ist nichts Böses - finde ich.
Das ist nur hier im Forum massiv uncool, wenn man sagt - ja, das gefällt mir, wenn es passiert. Aber - viele freuen sich eben doch, oder?

Daher -
 
Ja da gab es sicher viele die irgendwann aufgegeben haben weil Sie nirgendwo damit ankamen oder nie das richtige Publikum für ihre Musik erreicht haben. Obwohl die Musik super war. Nur halt anders. Künstleriche Freiheit ebend. Sowas verarbeiten die Leute denen es so geht oder erging sehr verschieden. Da gibt es welche denen hat es runtergezogen und Sie geben auf. Und Sie machen dann halt was anderes. Und dann gibt es welche die machen trotzdem weiter. Die sagen sich dann mach ich das eben nur für mich selber. Was soll's. Und ich Denke die Leute die sich durch sowas nicht Runter ziehen lassen und trotzdem weitermachen das sind die denen das wirklich leidenschlich Spaß macht. Denn sonst würden Sie ja was anderes machen.
 


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