Master nachträglich pitchen - machbar oder lieber nicht?

Folgendes Problem: Ich habe hier ein fertig gemastertes Album, bei dem ein Stück - aus welchem Grund auch immer - falsch raus gekommen ist (Tempo und Pitch gleichmäßig ca. 9% reduziert). Nur diese eine Nummer neu zu mastern ist zur Zeit leider nicht möglich.

Wir haben jetzt mit dem besten Algorithmus in Wavelab um 9% hoch gepitcht und ich höre bisher in keiner Abhörsituation Artefakte oder sonstige qualitative Einbußen.

Kann man das so machen, also wenn es OK klingt, ist es OK? Oder gibt es Gründe, weswegen man das so überhaupt gar nicht machen sollte?
 
Üblicherweise geht beim Pitchen etwas MikroDynamik verloren. (anschlaggeräusche können ggf nicht mehr so messerscharf klingen...)
 
Folgendes Problem: Ich habe hier ein fertig gemastertes Album, bei dem ein Stück - aus welchem Grund auch immer - falsch raus gekommen ist (Tempo und Pitch gleichmäßig ca. 9% reduziert). Nur diese eine Nummer neu zu mastern ist zur Zeit leider nicht möglich.

Wir haben jetzt mit dem besten Algorithmus in Wavelab um 9% hoch gepitcht und ich höre bisher in keiner Abhörsituation Artefakte oder sonstige qualitative Einbußen.

Kann man das so machen, also wenn es OK klingt, ist es OK? Oder gibt es Gründe, weswegen man das so überhaupt gar nicht machen sollte?
Jo, das geht. Ähnliches ist mir mal beim Wandeln von 48 auf 44,1 passiert, hört man nur im direkten Vergleich, ist zu vernachlässigen.
 
Pitch zu verändern ist kein Problem, das Tempo schon eher, denn bei Korrektur verändert sich die Laufzeit. Für CD/ Streaming/ Downlad ist das egal, aber wenn das Master für Tape oder Vinyl gedacht ist, kommt es unter Umständen auf die Sekunde an...

Genau das ist mir gerade heute passiert: Ich habe für ein Tape-Release das Material eines Albums zum Mastern geschickt und zum Glück eine Stunde später noch gemerkt, dass ein Track ca. 10% zu schnell läuft... Problem: Die Montage des Albums ist auf 2x 24:50 editiert und zwar auf die Sekunde und das muss auch so bleiben, weil die Kassetten beim Hersteller schon in Produktion sind und als C-50 konfektioniert werden...

Als einzig mögliche Lösung habe ich dem Engineer nun gesagt, dass er das vor dem Mastering reparieren soll, was zwangsläufig bedeutet, dass er einen neuen Edit machen muss im Übergang zum nachfolgenden Track, um nicht die sekundengenaue Lauflänge zu verändern. Also werden 10% Lauflänge des korrigierten Tracks weggeschnitten werden müssen, was weitere Veränderungen nach sich zieht, da es ein Megamix ist.

Arrgh. Immerhin noch rechtzeitig bemerkt... :selfhammer:
 
Tempo und Pitch gleichmäßig ca. 9% reduziert
Wir haben jetzt mit dem besten Algorithmus in Wavelab um 9% hoch gepitcht
In einem solchen Fall braucht man nicht zu pitchen, sondern zu resampeln.
Beim Pitchen würde ja die Geschwindigkeit beibehalten, und die will man mit verändern, oder?

D.h. Pitch und Geschwindigkeit werden durch Auslesen mit einer anderen Samplerate gleichermaßen verändert.

9% liest sich nach 44,1 kHz vs. 48 kHz.

Sollen 9 % nochmal dazu, einfach die Samplerate von 44,1 kHz auf 48 kHz verändern und anschließend auf 44,1 kHz resampeln, falls man als Zielformat 44,1 kHz braucht. Ansonsten wäre der Master in 48 kHz wohl perfekt wie es ist. Sprich, es wurde als 48 kHz rausgegeben und fälschlicherweise als 44,1 kHz angegeben. Das war der Fehler von ca. 9 %.

Genaugenommen wären es bei 44,1 kHz vs. 48 kHz 8,8435374149659863945578231292517 %. Bzw. je nach Richtung anders. Aber man braucht hier keine Prozente. Einfach die Samplerate verändern und gegebenenfalls resampeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Timestretching behält entweder das Tempo bei und ändert die Tonhöhe, oder verändert nur das Tempo.
Nee, Veränderung der Tonhöhe bei unveränderter Geschwindigkeit heißt Pitchshifting.
Das habe ich auch gemeint: Pitchshifting, wo gepitched wird ohne die Geschwindigkeit zu verändern.
Hier ist aber Resampling gefragt. Weder Pitchshifting noch Timestretching.
 
Ich bin auch davon ausgegangen, dass er Pitchshifting meint.
 
Streng genommen verändert das Pitchshifting nur die Tonhöhe.

Pitchen wäre ein unpräziser Ausdruck. Könnte auch das Auslesen mit höherer Samplerate bedeuten, wobei sowohl Pitch als auch die Geschwindigkeit verändert wird. Es gibt z.B. CD-Player mit einem Pitch-Regler, die genau das machen. Oder ein Sampler macht das auch beim Pitchen. Anschließend Resampling, falls er mit einer konstanten Samplerate läuft.
 
Ich dachte immer die Begriffe wären so verteilt;

Pitchen = Kommt vom Pitchfader am Turntable, Pitchknopf am Tapedeck, Geschwindigkeit wird verändert um Tonhöhenänderung zu erzielen.

Pitchshifting = Nur Tonhöhe
Timestretching = Nur Tempo (allerdings ist manchmal unter dem Begriff Timestretching auch ein ändern der Tonhöhe bei gleichbleibendem Tempo zu finden)
 
So gesehen könnte man die Veränderung der Samplerate ohne Processing als Pitchen bezeichnen. Anschließend bräuchte man Resampling, um eine andere Samplerate zu erhalten.
 
Ich habe übrigens auch schon mal von meiner Tante eine Aufnahme bekommen, wo sie es irgendwie geschafft haben, eine 48 kHz Aufnahme auf die CD als 44,1 kHz zu brennen ohne resampelt zu haben. Das habe ich dann für sie in Ordnung gebracht. Es musste sowieso noch etwas mehr an den Aufnahmen gemacht werden. Die haben während der Aufnahme am Aufnahmepegel gedreht usw.
 
Nein. Siehe oben.


Mit Verlaub, deine Erklärung ist schlicht Fantasie.

Schau hier:

"Tonhöhenänderung (englisch pitch shifting, oft kurz als pitchen bezeichnet) ist ein Begriff aus der Tontechnik und Musikproduktion und bezeichnet Veränderung der Tonhöhe eines Audiosignals."


Alternativ nachzulesen in jedem Buch über Grundlagen der Tontechnik.
 
Schau hier:

"Tonhöhenänderung (englisch pitch shifting, oft kurz als pitchen bezeichnet) ist ein Begriff aus der Tontechnik und Musikproduktion und bezeichnet Veränderung der Tonhöhe eines Audiosignals."

Wiki ist keine gute Quelle. Da kann ja jeder schreiben, was er will.

Pitchen wird eben unterschiedlich verstanden. Daher lieber von "pitch shifting" reden, wenn "pitch shifting" gemeint ist.
 
"Timestretch" kann wohl auch unterschiedlich verstanden werden.

Akai S950 Handbuch, S. 29:

"Timestretch is a facility that allows you to either lengthen or shorten a sample without changing that samples pitch over a factor of 999% (i.e a one second sample can be stretched to a maximum length of nearly 10 seconds)."
 
"Timestretch" kann wohl auch unterschiedlich verstanden werden.

Akai S950 Handbuch, S. 29:

"Timestretch is a facility that allows you to either lengthen or shorten a sample without changing that samples pitch over a factor of 999% (i.e a one second sample can be stretched to a maximum length of nearly 10 seconds)."

dauert dann bei den alten Akais auch 999 Minuten :)

Sorry, musste raus.
 
"Timestretch" kann wohl auch unterschiedlich verstanden werden.

Akai S950 Handbuch, S. 29:

"Timestretch is a facility that allows you to either lengthen or shorten a sample without changing that samples pitch over a factor of 999% (i.e a one second sample can be stretched to a maximum length of nearly 10 seconds)."
Nun ja, Dehnen und Stauchen. Die Tonhöhe bleibt aber unverändert.
 
Wurde oben erklärt. Sollst halt lesen.


Habe ich gelesen und halte es für falsch. Sorry.


Wiki ist keine gute Quelle. Da kann ja jeder schreiben, was er will.


Dann zeig mir halt eine seriöse Quelle, aus der hervorgeht, dass "pitchen" etwas anderes ist, als "pitch shifting".

Pitch Shifting kommt vom Pitch Shifter und der Begriff beschreibt einfach nur die Effects Unit, die die Tonhöhe verändert.

Pitchen ist die umgangssprachliche Kurzform vom Pitch Shifting und das war imho auch nie anders.
 
Da sowohl Geschwindigkeit als auch Tonhöhe angepasst werden müssen, war nicht Pitchshifting gemeint, sondern pitchen wie man es im Sampler kennt.

Danke für den Hinweis mit der Samplerate! Das werde ich mal prüfen. Könnte es qualitative Unterschiede zwischen resamplen und pitchen geben?
 
Pitchen von Samples im Sampler bzw. Sample-Player bei gleichzeitiger Veränderung der Tonhöhe und der Geschwindigkeit ist keine Fantasie, sondern Tatsache. Oder CD-Player, Turntables usw.


Solche Consumer-Vereinfachungen verändern aber nun mal nicht Fachbegriffe und Definitionen.

Weil auf einem Knopf von einem CD-Player oder Sampler z.B. "Pitch" steht und der dann auch die Geschwindigkeit mitverändert, ändern sich nicht Grundlagen der Tontechnik bzw. das, was der der Knopf tatsächlich beeinflusst.
 
Mal zurück zum eigentlichen Thema:

Veränderung der Samplerate und Resampling könnte man auch zusammenfassen, und es wäre dann tatsächlich Pitch Shifting.

Sprich, Pitch Shifting wäre Veränderung der Samplerate und Resampling in einem Schritt für den Anwender.
 
Solche Consumer-Vereinfachungen verändern aber nun mal nicht Fachbegriffe und Definitionen.

Weil auf einem Knopf von einem CD-Player oder Sampler z.B. "Pitch" steht und der dann auch die Geschwindigkeit mitverändert, ändern sich nicht Grundlagen der Tontechnik bzw. das, was der der Knopf tatsächlich beeinflusst.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, das heißt in jedem Sampler dieser Welt 'pitchen'. Egal ob Einsteiger oder High End. Und das Prinzip und die Bezeichnung dazu gab es lange vor Pitchshifting.
 


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