Bester aktueller BBD Chip in Bezug auf lange Delayzeit und Rauschen ?

Tom Flair

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Hallo Experten,


der Titel sagt eigentlich schon alles.

Mich würde interessieren welcher spezifischer aktueller BBD Chip - also nichts mythisches das teuer und / oder schwer zu bekommen ist - der technisch beste ist.

Bei meiner Laienhaften Recherche bin ich noch nicht auf Modelle gestossen, sondern auf die Info dass wohl 4096 Stages das Maximum pro Chip sein sollen - was mich etwas wundert, da das ja nur knapp 200ms sind -> wenn man das so kategorisch sagen kann ?

Sind Delays die länger Zeiten können, dann einfach mit zig 4096ern bestückt und addiert sich das einfach linear ?


Danke
 
Sind Delays die länger Zeiten können, dann einfach mit zig 4096ern bestückt und addiert sich das einfach linear ?
1.) Ja (wenn man den theoretischen Frequenzgang erhalten will)
2.) Wenn nein, dann mit schlechterem Frequenzgang
3.) Vieles was angeblich BBD war, war defacto schon digital.

Da habe ich einen schönen Link für dich,
Prima Artikel. Danke für den Link!
 
Naja ich merke wieder mal, dass meine Ideen in dem Themenbereich nicht von mir selbst umsetzbar sind.

Ich dachte die Art von Delay Architektur die ich im Sinn habe, wäre schnell zusammengebsatelt - aber Fehlanzeige.

Zumindest weiss ich nun, dass man dazu BBD von Coolaudio nehmen könnte, da gibt es auch einen 4096er.

Mal davon nicht zu reden, dass die Produktseite davon grade nicht geht :harhar:

Kosten tut einer etwa 7 Euro und ich würde 8 verwenden - mit dem ganzen zusätzlichen Elementen in der Signalkette, Verstärkung, Switches, Potis etc. sicher gar nicht mehr so billig.
 
Danke für die Info - also wenn ich mir da auf dem Foto ansehe wie Komplex das Teil in Bezug auf die Funktion ist, gehe ich davon aus, dass meine Idee - von der ich dachte sie sein simpel - ein Vielfaches an Aufwand generiert.

Naja was soll's - dann halt nicht :)

Dann wundert es mich auch nicht dass es das was ich angedacht hatte nicht gibt.
 
Warum will man BBDs nehmen, wenn man wenig Rauschen will?
Für ein Delay sind die Dinger einfach verdammt knapp, und der "typische Sound" lebt vom Tiefpass (viel tiefer als man denkt ... noch tiefer ... nee... noch tiefer ...), vom Rauschen und den Effekten des Kompanders.
Wenn es besser klingen soll (als BBD LoFi), dann macht man das digital.

Da die Sample-Rate bei einem Delay im Hörbereich liegt und das "Anti-Aliasing-Filter" auch eher zu schlapp und zu hoch ausgelegt wird, kommt ein guter Teil des effektiven Tiefpassverhaltens aus der BBD selber. Das wird bei vielen Digital-Emulationen nicht richtig abgebildet.

Wenn man die Delay-Zeit verstellt, ändert sich dieses Tiefpassverhalten (mit der Clock-Rate).

Außerdem haben BBD-Delays fast immer Kompander zur Rauschunterdrückung, die bringen sich bei aktiver Rückkopplung dann aber auch soundgestaltend ein. Digitale Delay, die das nicht nachbilden, werden im Bereich von Feedback 1 immer in die Übersteuerung laufen oder leiser werden, ein BBD-Kompander-Delay kann da auch (je nach Kompander-Abgleich) auch stabile Endlos-Sounds auf moderatem Pegelniveau abliefern.

Zur eigentlich Frage: es gibt ja eigentlich nur noch MN320x Neuauflagen. Die MN300x waren etwas(!) rauschärmer und hatten vor allem ein anderes tiefpassverhalten, die ließen sich mit etwas mehr Höhen etwas länger quälen. (Deswegen klingt der Behringer Memory-Man-Deluxe Clone auch dumpf - und nicht nur heavy-Vintage, wie das Original. )

Alle anderen BBDs gibt es nicht mehr. (Die Phillips waren m.E. merklich rauschärmer... )
 
Mal andersrum gefragt: Muss es denn unbedingt BBD sein? Ansonsten vielleicht das Electric Druid DigiDelay mal in Erwägung ziehen (kenne ich auch aus eigener Erfahrung, weil habs gebaut und zuhause ;-)). Klingt für meinen Geschmack auch richtig klasse und bietet langes Delay. Ist aber halt mit Digitalprozessor und nicht mit BBD.
 
Ich danke für die Produktvorschläge, aber:

Mir geht es um eine Stompbox- oder Rackvariante mit unabhängigen aber im Audiopfad rekursiven Delaylines bei der jede Line als send in jede andere Line gehen kann.

Mit panning für die Summe und low- und hicut pro Instanz.
 
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Naja, das wichtigste Element ist die freie und rekursive Verschaltung der mehrfachen Feedbackstränge - sowas finde ich in keinem Produkt.
 
Das kann man natürlich mittels 4 oder mehr separaten Delays und einem Mischer machen der mindestens 4 Aux Wege oder mehr und bei Jedem Kanal 4 parallele Inputs hat - letzeres gibt es aber gar nicht :)

Mir schwebt da eine spezielle Konfiguration vor die man natürlich mit Digidelays auch nützlicher machen könnte, da man die 4 Lines leichter syncen, bzw. rythmisch dividieren / multiplizieren könnte.

Der Fehler lag in der Annahme, dass ein Design mit BBD simple sein würde :) Darum BBD im ersten Gedanken.

Man könnte nun auch 4 billige Digital Pedale entfremden und die alle an eine Clock hängen und sich dann selber die besagte Variante der Mixmatrix bauen.
Leider haben die 2 Billigdigitalpedale bei Thomann aber zu wenig Features. Und die mit mehr Features würden den Preis für das Experiment in doof Höhen schnellen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ähm... für so etwas gibt es Reaktor.

Habe ich nicht mehr :)

Ebenso sind meine G2 / G2x Zeiten vorbei.

Es geht gar nicht ideologisch um Hardware - solche Routings kann ich eventuall rein in der DAW erstellen - aber das fällt für mich grade in eine andere Disziplin.

Das Ganze soll ja auch durchaus seine technisch bedingten Unfeinheiten im Klang haben und im spontanen Zugriff und ohne jegliche Latenz funktionieren.

Mittels UAD Mixer geht das schon mal gar nicht - weil viel zu beschränkt - und wenn ich durch Reaper gehe habe ich den Roundtrip :)
 
und ohne jegliche Latenz funktionieren.
bei einem Delay? ... ok, das wird mir zu esoterisch.
(Hardware, wie du sie dir vorstellst ist einfach der maximal ungeeignete "Baukasten" für dein Vorhaben. Wenn du meinst den aus quasi-religiösen Gründen gehen zu müssen... nur zu & viel Spaß :) )
 
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Nein eben gerade nicht Religion sondern Spass.

Wenn ich in der DAW 4 separte Stränge Delays rein und Rausführe habe ich - je nach Delayplugin schon ein Roundtriplatenz - reiner Rechenoverhead - von 10 bis 15 ms damit alles synchron bleibt und wenn ich dann noch intern wild herumroute kann das auch noch mehr werden.

Ich denke nicht dass bei dem Spiel in Echtzeit - die Instrumente kommen ja nicht aus dem Rechner - ein Versatzt von 20ms oder mehr praktikabel ist.

Bei Hall mag man sich das als unbestelltes Predelay "schönreden" , aber bei Delays würde man das bei meinen bevorzugten Tempi von 120 bis 130 schon als eine 64stel wahrnehmen
 
Das kann man natürlich mittels 4 oder mehr separaten Delays und einem Mischer machen der mindestens 4 Aux Wege oder mehr und bei Jedem Kanal 4 parallele Inputs hat - letzeres gibt es aber gar nicht :)

Mir schwebt da eine spezielle Konfiguration vor die man natürlich mit Digidelays auch nützlicher machen könnte, da man die 4 Lines leichter syncen, bzw. rythmisch dividieren / multiplizieren könnte.
1.) Sony D7 kann das alles. Ebenso Digitech TSR24. Beide jeweils mit wirklich ordentlichen BBD Emulationen.
2.) ich hab ziemliche exakt das, was Du da skizzierst, mal mit zwei Lexicon MX200 probiert (die sind ja hervorragend temposynchron zu bekommen, und können troztzdem feine Offsets von der Tempo-entsprechenden Zeit). Ohne zu wissen was Du genau wie verschalten wolltest, behaupte ich: Es ist schlicht vom Ergebnis uninteressant, bzw geht extrem schnell in grottigsten Schepper-Pseudoreverb der Mittachziger über. Mit zwei Delays hingegen ist das ganze sehr reizvoll. Da gibts dann eben auch so hübsche Dinge wie das Zen Delay oder den T-Resonator MkII.
 
1.) Sony D7
2.) ich hab ziemliche exakt das, was Du da skizzierst, mal mit zwei Lexicon MX200 probiert. Ohne zu wissen was Du genau wie verschalten wolltest, behaupte ich: Es ist schlicht vom Ergebnis uninteressant, bzw geht extrem schnell in grottigsten Schepper-Pseudoreverb der Mittachziger über. Mit zwei Delays hingegen ist das ganze sehr reizvoll. Da gibts dann eben auch so hübsche Dinge wie das Zen Delay oder den T-Resonator MkII.

Ja, dass das schnell ins Klangerödel geht denke ich auch - darum Filter und regelbare Sends :)

Danke für die Hinweise.
 
a, dass das schnell ins Klangerödel geht denke ich auch - darum Filter und regelbare Sends
Das hatte ich alles. Die Delaylines kamen über Mischpultkanäle rein und wurden über vier Aux-Wege beschickt. In den Sends hing ein Korg KEC-42 (vierfach Hi/Lo-EQ plus Kompander) und die Mischpult-EQs konnte ich auch benutzen.

Was ich viel interessanter fand, war Original und zwei verschiedenen Delays in unterschiedliche Reverbs bzw Raumsimulationen zu geben. Das ganze muss aber klanglicher Selbstzweck sein. In irgend ein Playback eingebettet bringt das nix.

Achja, wenn Du mal was abgefahrenes mit Delays machen möchtest: http://www.florian-anwander.de/vestakozo_dig420/
Ich habe mittlerweile drei Stück davon und das zugehörige MIDI Interface. Die interessierte Zuhörerschaft reduziert sich aber sehr schnell auf eine Hardcore-Gruppe ;-)
 
Ein Korg SDD3300 Triple Delay könnte was für Dich sein. Die Teile sind aber eher rar im Markt.
 
Ich danke für die Produktvorschläge, aber:

Mir geht es um eine Stompbox- oder Rackvariante mit unabhängigen aber im Audiopfad rekursiven Delaylines bei der jede Line als send in jede andere Line gehen kann.

Mit panning für die Summe und low- und hicut pro Instanz.
Manche Ideen sind in Echt gar nicht mehr so super, die Basis deiner Idee sollten man mit Max Msp schnell umsetzen können und dann sieht man wie ergiebig es ist.

Ich würde noch Einzelausgänge für jeden Tap hinzufügen, ein seltenes und unterschätzes Feature.
 
Mir geht es um eine Stompbox- oder Rackvariante mit unabhängigen aber im Audiopfad rekursiven Delaylines bei der jede Line als send in jede andere Line gehen kann.

Ja, sowas ist auf jeden Fall eine feine Sache!

Man kann das auch mit einem Mixer machen, indem man die Returns von den beiden (oder noch mehr) Delays einfach in einen Kanal steckt und dann mit den Sends wieder rekursiv in das selbe oder andere Delays.

(deine beiden SDE-2000 - die ich natürlich immer sehr in Ehren halte ;-) - sind bei mir so fest mit meinem MKS-80 und einem Roland Rackmixer verdrahtet, das passt auch optisch super zusammen ;-) )

Es wäre aber auf jeden Fall auch cool, sowas in "Standalone und Stereo" zu haben und ich hab schon öfter nachgedacht mir mal so einen kleinen "Effekt-Kombinierer" zu basteln, mit dem man zwei (oder mehr) externe Delays in Stereo anstecken kann und dann die Returns hin- und herschicken kann. Das wäre recht einfach zu bauen mit ein paar OpAmps...
 
Ich werf nochmal das Kawai RV-4 in den Raum. Sollte auch das können, was dir vorschwebt. Und ist auch noch gut zu bekommen, hat allerdings eine Einbautiefe von mehreren Tagesmärschen....
 
Ich danke mal pauschal für alle Beiträge - da ist ja nun einiges dazugekommen und das will Alles - inklusive Links - gelesen werden :)
 
Das SDD-1200 ist interessanter, da die gesamte filterung, modulation und feedback auf der analogen Ebene passiert.
Das SDD-3300 macht all das ebenso auf der analogen Ebene. Nur halt 3x und speicherbar. Leider ohne Regler und mit viel Menu-Diving. Die LFOs sind wahrscheinlich digital. Leider scheint kein Service Manual online und free verfügbar zu sein. Aber im Operations Manual ist ein Blockschaltbild.

Ist aber eher akademisch, weil die Geräte kaum zu bekommen sind.
 


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