Wie ordne ich das Chaos in meinem Kopf?

D

dampfkessel

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Hi zusammen,

ich beschäftige mich jetzt seit 2 Jahren immer wieder "mal so nebenbei" mit Ableton und allem drum herum. Leider muss ich feststellen, dass ich dennoch bislang nicht wirklich sichtbare Fortschritte erzielt habe. Ich kann oft für mich sehr wohlklingende Melodien erzeugen, kann dann auch mal eine für meine Ohren dazu passende Bassspur drüber legen und dann ist meine Lieblingsbeschäftigung daran dann irgendwie rumzuschrauben, sprich Effekte, Oscillator Einstellung etc. Ich habe das Gefühl ich habe schon einige Details verstanden, aber überhaupt keinen Dunst wie ich das in einen Zusammenhang bringen soll. Da sind einfach viele schwarze Löcher dazwischen. Meist hänge ich irgenwann in einem Loop fest der mir dann schon ganz gut gefällt, aber wie ich von dort zum fertigen Track kommen soll das ist mir dann immer ein großes Rätsel.

Manchmal vergehen auch 1-2 Wochen in denen alles ruht - und wenn ich mich dann wieder hinsetze fange ich immer gefühlt bei 0 an. Ich dachte wenn ich die Puzzleteile nach und nach sammle schaffe ich es auch irgendwann sie zu einen großen Bild zusammenzusetzen. Leider habe ich inzwischen eher das Gefühl überfordert mit den unzähligen Möglichkeiten zu sein. Auch der Kauf von Equipment (Microfreak, Push, Midi Keyboard) haben mich statt wie erhofft nicht weiter gebracht sondern eher noch mehr überfordert (auch wenn ich mit der Bedienung des Controllers / Synths kaum Schwierigkeiten habe).

Ein weiteres Problem ist wohl, dass ich niemals zuvor wirklich mit Musiktheorie in Kontakt gekommen bin (mal abgesehen von ein paar unliebevoll gestalteten Musikstunden in der Schulzeit).


Ich hatte schon daran gedacht einen Online Kurs zu belegen, aber irgendwie habe ich auch Zweifel, dass mir damit der große Schritt vorwärts gelingt.

Wie könnte ich denn kurz- mittel- und langfristig weiter vorgehen?

Ich wäre wirklich für eine Konzeptidee sehr sehr dankbar.

Viele Grüße
Julius
 
Wie könnte ich denn kurz- mittel- und langfristig weiter vorgehen?
Nun ja...bei einem solch persönlichem und komplexen Thema ist es schwer da punktgenau zu antworten.
Aber vielleicht hilft dir das ja weiter: einfach dran bleiben und weitermachen. Learning by doing heißt das Zauberwort. Mach es einfach...mal gibt es gute Tage, mal weniger gute.

Und was noch SEHR wichtig ist: achte bei deinem ganzen Equipment auf gute Boxen und gute Raumakustik! :opa:
 
Also das mit dem in einem Loop festhängen kenne ich auch. Das Problem was man dann ja hat ist, der Rest der dann folgt muss genauso gut sein. Das kenne ich auch und mir fällt dann, also bei Tracks mit allem drum und dran, also Drums, pi pa po, nichts mehr ein. Von daher kann ich nur sagen dass ich das auch kenne, aber ne Lösung für so ein Problem habe ich leider auch nicht. Mal flutscht es und mal eben nicht - glaube damit muss man leben.
 
Da gibt es kein Rezept, außer Spaß an der Sache zu finden. Vielleicht solltest du es mal einfach nur mit Hardware versuchen. Es gibt ja mittlerweile so viel Hardwarelösungen, um gar keinen Computer mehr zu brauchen.
Wenn du lieber bei SW bleiben möchtest, könntest du auch eine einfachere Software benutzen, die dich nicht mit unzähligen Features erschlägt ( Bsp. Korg Gadget ).
 
Nun ja...bei einem solch persönlichem und komplexen Thema ist es schwer da punktgenau zu antworten.
Aber vielleicht hilft dir das ja weiter: einfach dran bleiben und weitermachen. Learning by doing heißt das Zauberwort. Mach es einfach...mal gibt es gute Tage, mal weniger gute.

Und was noch SEHR wichtig ist: achte bei deinem ganzen Equipment auf gute Boxen und gute Raumakustik! :opa:

Aber was ist dann der beste Weg um weiter zu machen? Einfach Youtube Tutorials bis zum umkippen reinziehen? Irgendwie will ich ja mein eigenes Zeug machen und bei den Tutorials läuft man irgendwie Gefahr, dass man einfach nur nachmacht und nicht wirklich was versteht, so mein Eindruck..

Das mit den guten Boxen und der Akustik ist auf jeden Fall etwas woran ich noch arbeiten kann :) guter Tipp.
 
Aber was ist dann der beste Weg um weiter zu machen? Einfach Youtube Tutorials bis zum umkippen reinziehen? Irgendwie will ich ja mein eigenes Zeug machen und bei den Tutorials läuft man irgendwie Gefahr, dass man einfach nur nachmacht und nicht wirklich was versteht, so mein Eindruck..
Du könntest so aber lernen wie du es für deine Belange richtig machst. Glaube wirklich das dir das helfen könnte. Deinen eigenen Stiel entwickelst du ja immer noch mit der Zeit - hoffe ich zumindest. Letztendlich musst aber du entscheiden was du glaubst für dich hilfreich zu sein, das kann dir keiner abnehmen.
 
Sich etwas vornehmen und dann so lange üben bis mans drauf hat, kleine Schritte machen, Sachen die zu meistern sind, sich an den Fortschritten erfreuen. Wie von den anderen bereits geschrieben, muss jeder seinen eigenen Weg finden, ich z.B. trenne Soundbau vom Musik machen, beim Musik machen werden die Sounds bei mir maximal ein klein wenig aneinander angepasst. Bei Live kann man sich ja alleine schon in den Effekten verlieren, die sich stapeln und gemeinsam per Controller steuern lassen.
 
Das gleich so schnell so viel Resonanz kommt habe ich nicht erwartet.

Hilft mir auf jeden Fall schon ein Stück weiter. Danke.
 
Nimm dir Zeit dafür zu lernen. Sowas wie alles in ein paar Tagen lernen geht zwar sicherlich, aber das ist Quälerei. Lass dir ein wenig Zeit und lerne Stück für Stück. Das habe ich auch so gemacht und du hast so auch jeden Tag einen Erfolg zu verbuchen. Ich fand das so gut und habe eben so Stück für Stück dazugelernt. Mach das mal so, weil sonst wächst dir das alles über den Kopf. Das dauert zwar dann ein wenig aber du kommst so langsam voran. Nicht alles auf einmal wollen. So, also Stück für Stück, verinnerlichst du auch die Sachen die du lernen willst, weil je häufiger du etwas machst, desto besser bleibt das hängen.
 
Offengestanden: Musik verstehen und Musik machen lernt man nicht alleine, sondern mit und von anderen. Nur allein "von anderen" geht kaum. Es braucht schon auch das "mit".

Mein Tipp: räum den Rechner in die Ecke, besorge Dir ein "richtiges Instrument, nimm ein paar Basisstunden und begebe Dich auf die Suche nach einer Anfängerband.

Wenn Dir das zu radikal ist: alleine "Lernen von anderen" bedeutet Nachspielen, Nachspielen, Nachspielen. In den USA ist es die Standard-Musikerlaufbahn, dass man in einer Top40-Band anfängt. Bei den Songs und Tracks der anderen merkst Du wie Musik gemacht wird. Die Fähigkeit das dann in eigenen Werken zu verwenden kommt dann so ziemlich von alleine.

Ganz wichtig: niemand lernt Musik aus der Theorie, denn die Theorie wird dir nie den emotionalen Teil oder den Geschmacks-Aspekt von Musik zeigen können.
 
Ich möchte aus leidvoller ähnlicher Erfahrung anraten, sich zunächst einmal mit einem sehr übersichtlichen Track als Ergebnis zufrieden zu geben.

Ich hatte anfänglich immer den stillen Anspruch, einen komplexen Track mit x Spuren erstellen zu wollen bzw. zu müssen und alles bereits anfänglich daran auszurichten.
Dann habe ich mich z.B. gezwungen, mit einer netten kleinen Melodie für eine Strophe, einem passenden überschaubaren Refrain und simpler Drumspur zufrieden zu geben. Oder auch einfach nur einen gefälligst Arp mit Drumspur zu garnieren.
Keine ausgefeilten Bridges, kein Dutzend Spuren mit Begleitbeiwerk, kein Suchen nach dem perfekten Sample oder One-shot, kein Suchen nach dem ultimativen Sound für jede Spur.

Das so erzielte Ergebnis diente schon mal der Motivation.
Von dort aus steht natürlich der Weg offen, das (Zwischen)Ergebnis in allen erdenklichen Richtungen zu "verfeinern".
Aber selbst, wenn das nicht gelingt, ist es befriedigender, sich mit drei simplen Spuren über 3 Minuten zufrieden zu geben als mit 4 Takten zu je 15 Spuren.

Ich denke, es ist ein wenig wie Kopfrechnen. Nicht jedem von uns ist es gegeben, mit siebzehnstelligen Zahlen im Kopf zu jonglieren. Manche mögen das können und so sehr rasch zum Ergebnis kommen. Viele, insbesondere wenig Geübte, werden jedoch mit schrittweisen Arbeiten besser zum Ziel gelangen.
 
Mir hat bei NI MASCHINE der Hands-On-Videokurs sehr geholfen. Sicher gibt es bei YouTube auch gute Videos, aber leider auch viel Mittelmaß. Und der Hands-On-Kurs ist strukturierter, als sich 6 oder 10 Videos zu diesem und jenem Aspekt bei YouTube zusammenzusuchen.

Oder such dir jemanden, der dir das in Ruhe erklärt.

Und: YouTube führt nicht dazu, dass du alles nur nachmachst. Sonst würde ich House oder Techno machen, aber ich mach Ambient und Drones mit MASCHINE.

Auch ein Bach hat mal klein angefangen. Und man läuft auch nicht aus dem Stand einen Marathon. Also fang klein an. Früher hatte man auch nur 8-Spur-Tonbänder und großes damit vollbracht, du musst nicht 33 verschiedene Drums in deinem Track haben. Weniger ist sowiso oft mehr.
 
Aber was ist dann der beste Weg um weiter zu machen? Einfach Youtube Tutorials bis zum umkippen reinziehen? Irgendwie will ich ja mein eigenes Zeug machen und bei den Tutorials läuft man irgendwie Gefahr, dass man einfach nur nachmacht und nicht wirklich was versteht, so mein Eindruck..

Das mit den guten Boxen und der Akustik ist auf jeden Fall etwas woran ich noch arbeiten kann :) guter Tipp.
Ich kenne das..
Im Prinzip ist es ganz einfach. Nimm deinen - - Loop und nehm ihn auf.
-Dann nimmst du nur die Drums, falls vorhanden, über 3 min auf.
-Mach eine Variation vom Loop und nimm die hinter den 4-8 Takten auf
-mit der gleichen Variation mach noch etwas weiter, wieder so 4-8 Takte und füg noch nen Shaker dazu z. B.
-Dann nimm wieder irgendein Instrument raus, z. B Bass, Drums, nur Hihats oder so
-und so weiter...

Wichtig ist es, daß du die 3 min oder kürzer oder länger aufnimmst. Sonst bleibst du im Loop hängen.

Soundauswahl ist erstmal nicht so wichtig.
Eine Band hat :

Schlagzeug
Bass
Klavier / Gitarre
Solo Instrument
(Sänger)

Nimm irgendwas an Sounds dafür.

Wenn das Gerüst steht und es irgendwie grooved, dann kannst du an Übergängen, Fills und Samplefetzen rangehen.

Bevor keine Timeline oder Liveinteraktion mit verschiedenen Pattern da ist, kommst du nicht weiter.
 
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  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
So ging's mir auch mal. Geändert hat es sich schlagartig, als ich beim Renoise Contest gezwungen war einen Track fertig zu bringen. Fange einfach mit einem Loop an und zerpflücke den in der Horizontalen . Danach schaffst du Übergänge, etc. und fertig ist der Track.
 
So ging's mir auch mal. Geändert hat es sich schlagartig, als ich beim Renoise Contest gezwungen war einen Track fertig zu bringen. Fange einfach mit einem Loop an und zerpflücke den in der Horizontalen . Danach schaffst du Übergänge, etc. und fertig ist der Track.

Achso... und Hardware hat mich eher behindert und ausgebremst. Könnte aber auch mit Software passieren, wenn die Möglichkeiten zuviele sind.
 
Meist hänge ich irgenwann in einem Loop fest der mir dann schon ganz gut gefällt, aber wie ich von dort zum fertigen Track kommen soll das ist mir dann immer ein großes Rätsel.

Probier mal von einer Spur in deinem Loop, in dem du festhängst, Variationen zu machen (vielleicht so 3-5 Stück).
Sowohl ein- als auch mehrtaktige.
Und das auch für die anderen Spuren in deinem Loop.
Die kannste dann hintereinander hängen und ein/ausblenden, dann biste schon ziemlich nah an nem Track, würd ich meinen.

Ansonsten hilft auch schlichtes anhören und analysieren von Tracks, die dir gefallen, um Ideen für die Struktur von Tracks zu erhalten.
 
Achja und den aktuellen Stand deiner Tracks kannste als mp3s exportieren und auf dein Smartphone oder MP3-Player kopieren, damit du sie dir auch an anderen Orten / bei anderen Tätigkeiten anhören kannst als in deinem Studio. Vielleicht kommst du so (unbewusst) auf Ideen, in welche Richtung du deine Tracks weitertunen möchtest.
 
Vielleicht ein bisschen knapp :D
Zur Erinnerung: Ich habe mich beim letzten Battle 3 Tage vor Abgabe angemeldet und war einer der beiden Gewinnern ? :sowhat:

Das Remix-Battle ist gut für Anfänger, weil man MIDI-Noten und Audiotracks bekommt. Man muss sich keine Gedanken über die Komposition machen. Nur Sounds und Arrangements.
 
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Ja schon, aber die Auswahl überfordert mich eher als das sie mir hilft.
Ich habe genau das gleiche Problem, ich fange an zu klimpern, ich kann keine Noten lesen und kein Klavier spielen, jedenfalls nicht richtig, ich weiß wo die C´s liegen und orientiere mich so etwas, ein paar Griffe auf der Gitarre kann ich auch und etwas Schlagzeug auch, aber eben nix richtig. Jedenfalls fang ich an, hab einen oder 2 Loops, die für mich okay klingen und dann isses genau wie bei dir, ich fange an , Effekte drauf zu setzen und zu schrauben, aber ein bvernünftiges Arrangement bekomme ich nicht hin..... Deshalb jamme ich einfach, manchmal kommt dann da eben die Idee, aaah das könnteste genau so machen und dann versuch ich das eben genau so zu arrangieren. Aber ich habe auch wirklich große Schwierigkeiten einen kompletten Song zu bauen zum Beispiel (falls man das überhaupt so macht) mit Einleitung , Part1, Ref, Part 2 Ref....
 


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