Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?


https://www.youtube.com/watch?v=nxg4C365LbQ

Daylight
And bad dreams
In a cool world
Full of cruel things
Hang tight
All you
Nothing like a big bad bridge
To go burning through



https://www.youtube.com/watch?v=aFUzvbkEvRk


It's not your fault
It's my own fault
I'm not human at all
I have no heart
It's not my fault
It's your own fault
I'm not human at all
I have no heart


also mich berührt das zB, mehr als irgend ein eklektischer Sch3155 und vieles andere
 
Damals wie heute gibt es jede Menge Musik abseits derer, die „angesagt“ ist.

Das ist ein guter Punkt, aber leider nur ein Allgemeinplatz, der nicht zum Erkenntnisgewinn beiträgt.

Wußtest Du, daß es da draußen Quadrillionen von Sternen gibt -- da ist bestimmt auch einer drunter, der Deinen Namen trägt -- hast Du die Zeit und die Muße und die Geduld, Dich Nacht für Nacht auf die Suche nach ihm zu begeben?

Ich persönlich habe die nicht, sondern erfreue mich an dem, was da ist -- ich versuche gerade, Shadow Of The Heirophant von Steve Hackett herauszuhören und für mich spielbar zu arrangieren. Ist 45 Jahre alt, die Kamelle, und es gibt bestimmt irgendwo d adraußen irgendwen, der irgendwas entfernt Ähnliches oder sogar Besseres macht, aber für den habe ich keine Zeit.

Außerdem -- falls ich Dich an den Titel der Diskussion erinnern darf -- geht es hier um die Frage, warum man mit dem, was die Kinder heute hören, nichts anfangen kann -- die meisten Kinder (ungefähr 99,9999%) dürften das hören, was in ihren sozialen Netzwerken (real oder virtuell) angesagt ist; mir mußt Du das also nicht sagen, sondern den Kindern, daß sie mal über ihren Tellerrand (oder ihren McDonald's-Becher) hinausschauen sollen.

Moin. Das wird Dir auch nach 100 Seiten niemand erklären können. Das kannst Du nur selber wollen und/oder auch nicht. [...]

Auch das ist ein guter Punkt -- ich für meinen Teil will es nicht, weil ich gar nicht die Zeit -- und erst recht nicht das Interesse -- habe, mich durch 250.000 Bandcamp-Einträge durchzuhören in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, was mir gefällt (oder von dem ein Algorithmus glaubt, daß es mir gefallen könnte). Oder 2.500.000 Einträge bei YouTube.

Vielfalt ist nicht zwangsläufig das, was sie dem Konsumeten suggeriert, sondern das Risiko ist ziemlich groß, daß es in Beliebigkeit endet -- es ist wie im Supermarkt: Ich brauche keine 25 Sorten Erdbeermarmelade, mir reicht eine, die wirklich ganz hervorragend ist. Und wo kommt die her? Aus meinem Kochtopf, aus selbstgepflückten Erdbeeren aus meiner Nachbarschaft (und nicht aus China), mit einer von mir kontrollierten Menge und Art an Zusätzen.

Es dürfte einleuchten, worauf ich hinauswill -- ein Überangebot macht die Marktlage nur unübersichtlicher, nicht besser. Verwirrung zu stiften auf dem Schlachtfeld, ist die oberste Tugend.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich teilweise mit der Musik meiner ältesten Kids (12 und 17) arrangieren. Nur mit der Amplitude und den EQ Einstellungen im Bassbereich nicht.

Aus Fehlern lernt man…daher mein Expertentipp:
Kauft euren Kindern keine Subwoofer!
Wenn doch, verbietet ihnen Trap!
 
Die meisten Sender haben doch Playlists, die über Internet einsehbar sind.

WENN ich mal was gutes im Radio höre - was tatsächlich selten ist - DANN bleibe
ich erst Recht am Ball.
Ja du hast Recht. Ich hab über Playlist bei Radio X schon öfters mal was rausgefunden. Leider gab es aber
viel öfter keine Playlist zur Sendung. Bei dem Ding von letztens hätte ich mich echt mal dahinterklemmen sollen..
war halt während dem Kochen aus dem alten Kasirekordi in der Küche. Ich hatte vorher blind am Radiofon (sendersuche) gedreht bis ich plötzlich dieses Lied hörte
und munter weiterkochte. Hatte mir echt gefallen. Langsamer Beat, modern und aussergewöhnlich und dazu immer wieder eine tief gepitchte Stimme
die ständig was sagte in einem Ton der perfekt zur Musik passte.
Nach dem Song kam dann Kazenjammer und das Essen war fertig. Nach dem essen hatte ich schon wieder andere Sachen im Kopf :cool:
 
@ppg360 Mit angesagter Musik solltest du dich nicht befassen, sehr wohl aber mit aktueller Musik. Es ist unmöglich, dass du nichts finden wirst, was dich begeistert, wenn du etwas Zeit investierst. Die frage nach dem, "Warum" ist einfach zu beantworten: Nichts ist schöner, als einen neuen Künstler zu entdecken, der einem das Herz schneller schlagen lässt. Wenn dir das dann passiert, hat es sich außerdem mit deiner Skepsis gegenüber aktueller Musik erledigt und du machst dich erneut auf die Suche nach toller Musik. Bis es das nächste Mal zündet. Wäre nicht schlecht oder?
 
@ppg360 Mit angesagter Musik solltest du dich nicht befassen, sehr wohl aber mit aktueller Musik. Es ist unmöglich, dass du nichts finden wirst, was dich begeistert, wenn du etwas Zeit investierst. Die frage nach dem, "Warum" ist einfach zu beantworten: Nichts ist schöner, als einen neuen Künstler zu entdecken, der einem das Herz schneller schlagen lässt. Wenn dir das dann passiert, hat es sich außerdem mit deiner Skepsis gegenüber aktueller Musik erledigt und du machst dich erneut auf die Suche nach toller Musik. Bis es das nächste Mal zündet. Wäre nicht schlecht oder?
Er hats doch erklärt: die Suche ist viel zu unerfreulich - kann ich gut nachvollziehem weil es mir weitgehend ähnlich geht.

Ich versuch aber trotzdem offen zu sein. Allerdings schau ich mir lieber Kunst an, da ist das zwar ähnlich aber viel leichter
die Menge an Unerferulichem vergleichsweise klein zu halten.

Hab auf diese Art ne Menge Kunst entdeckt die mich bewegt, mit glaube ich noch vertretbarem Seelenschaden.
Musik ist da viel schwieriger.
 
ich kann es jetzt gerade nicht mit Quellen belegen, aber im Rahmen einer Vorlesung zur Entwicklungspsychologie wurde die These vertreten, dass die musikalische Prägung im Grundschulalter eine wichtige Rolle spielt in Hinblick auf favorisierte Harmonien und Melodien. Dabei ist der Musikstil völlig unerheblich, sondern nur das Empfinden wird festgelegt, welches maßgeblich für unseren späteren Musikgeschmack ist.
 
Möglich, hab Kindermusik gehasst, weiß aber nicht wo ich dann meinen "guten" Geschmack her habe.
 
ich kann es jetzt gerade nicht mit Quellen belegen, aber im Rahmen einer Vorlesung zur Entwicklungspsychologie wurde die These vertreten, dass die musikalische Prägung im Grundschulalter eine wichtige Rolle spielt in Hinblick auf favorisierte Harmonien und Melodien. Dabei ist der Musikstil völlig unerheblich, sondern nur das Empfinden wird festgelegt, welches maßgeblich für unseren späteren Musikgeschmack ist.
Natürlich, alles, was in der Kindheit erlebt wird, prägt für immer. Ob man will oder nicht. Im Grundschulalter habe ich die NDW Platten von meinem Vater rauf und runter gehört. Meine Mutter dachte mit mir stimmt was nicht. ...und sollte recht behalten. Auch heutzutage habe ich regelmäßig Phasen, in denen ich wenig anderes höre. Generell wurde wohl in meiner Kindheit der Grundstein gelegt für das was heute am schönsten für mich klingt. Synthesizer. Da sollte ich wohl jemandem, "Danke" sagen.
https://youtu.be/eCix7ywlP3I
 
hab Kindermusik gehasst
kann ich gut nachvollziehen, sobald die in irgendwelchen Disney & CO Filmen angefangen haben zu "plärren" oder Rolf Kinderschreck die Gitarre gezückt hat, war ich raus...
aber in dem oben angeführten Zusammenhang sind die Musikarten oder Stile unrelevant, da geht es eher um die reinen Kompositionen, Stimmungen und Klangfarben die transportiert wurden.
 
wurde die These vertreten, dass die musikalische Prägung im Grundschulalter eine wichtige Rolle spielt in Hinblick auf favorisierte Harmonien und Melodien.

Hmm, aber nur, wenn 'Abneigung' auch als Prägung zählt... das könnte erklären, warum Mozart, Beethoven, Schubert mich mit ihrem ewigen Raufundruntergedudel ermüden. Nur Bach ist unberührt geblieben. Wie ich dann später zu Bruckner, Skriabin und zum Modern Jazz kam, kann so auch nicht erklärt werden. Also eher Daumen runter zu der These...

Cee
 
Es gibt immer Ausnahmen von der Regel, bei denen die Prägung nie wirklich komplett abgeschlossen ist. Vielleicht ein Nebeneffekt, wenn man selbst Komponiert und sich immer wieder mit neuer und anderer Musik beschäftigt. Bei aktuellen EDM Sachen (die ich mehr oder weniger zwangsweise höre) hab' ich immer das Gefühl dass die Sachen nie wirklich komplett auskomponiert wurden, sondern irgendwo nur halbfertig sind, 'ne Menge Potential verschenkt wurde, vielleicht auch um das Publikum nicht zu überfordern. Hab' meist 'ne Idee davon wie die Sachen weiter gehen müssten.
 
...Nichts ist schöner, als einen neuen Künstler zu entdecken, der einem das Herz schneller schlagen lässt. Wenn dir das dann passiert, hat es sich außerdem mit deiner Skepsis gegenüber aktueller Musik erledigt und du machst dich erneut auf die Suche nach toller Musik...
Neue Künstler zu entdecken, gar gute Musik, ist sicherlich noch drin.
"Gut" reicht mir aber nicht. Mir fehlt seit den Neunzigern der Sense of Wonder.
Gibt wirklich gute Sachen, gut produziert + trallalla.
(übrigens: ähnlich wie in der Literatur).

Aber das etwas so ansprechend ist, dass mein Unterkiefer Liegestützen macht, das fehlt mir.

'Dank' Pandemie fand ich Zugang zu ein paar Jazzscheiben Mitte der Sechziger, "The New Thing".
Da gabs ein paar "unerhörte" Sachen + Sense of Wonder-Musik.

Synthetisches wäre mir aber doch lieber ;-)
 
Neue Künstler zu entdecken, gar gute Musik, ist sicherlich noch drin.
"Gut" reicht mir aber nicht. Mir fehlt seit den Neunzigern der Sense of Wonder.
Gibt wirklich gute Sachen, gut produziert + trallalla.
(übrigens: ähnlich wie in der Literatur).

Aber das etwas so ansprechend ist, dass mein Unterkiefer Liegestützen macht, das fehlt mir.

'Dank' Pandemie fand ich Zugang zu ein paar Jazzscheiben Mitte der Sechziger, "The New Thing".
Da gabs ein paar "unerhörte" Sachen + Sense of Wonder-Musik.

Synthetisches wäre mir aber doch lieber ;-)
Darf ich dich nach deinen favorisierten Künstlern/Bands fragen?
 

@[SIZE=2]AddictedToSuperGlue[/SIZE]

Zur Zeit höre ich Acid Mothers Temple, The Young Gods, Cinderella Complex, Die Krupps
(laut aufgedreht, wenn die Nachbarn lautstark trampeln und Helene Schneider o. ä. hören),
Eric Dolphy, Eric Truffaz, Nils Petter Molvaer.

Früher gerne Sachen von Brian Eno, Jon Hassell, Klaus Schulze, Saftwerk…aber die kann ich nicht mehr hören. Nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil ich die einfach durch hab.

Vor ein paar Monaten hatte ich einen Anfall von Can, Tricky und Lamb. Dazwischen gabs dann Ravel, Debussy und die Goldberg-Variationen (die kannte ich tatsächlich bis dato noch nicht).

Seit den Donaueschinger Musiktagen letzten Monat wieder Bock auf Neue Musik; muß ja nicht immer Stockhausen sein.

Techno fand ich anfangs der 90er interessant, aber schnell abgehakt, da es da kaum Weiterentwicklung gab.

In einem Monat sieht das wieder anders aus. DIE Lieblingsband gibt es derzeit nicht; leider.
 
Zuletzt bearbeitet:

@[SIZE=2]AddictedToSuperGlue[/SIZE]

Zur Zeit höre ich Acid Mothers Temple, The Young Gods, Cinderella Complex, Die Krupps
(laut aufgedreht, wenn die Nachbarn lautstark trampeln und Helene Schneider o. ä. hören),
Eric Dolphy, Eric Truffaz, Nils Petter Molvaer.

Früher gerne Sachen von Brian Eno, Jon Hassell, Klaus Schulze, Saftwerk…aber die kann ich nicht mehr hören. Nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil ich die einfach durch hab.

Vor ein paar Monaten hatte ich einen Anfall von Can, Tricky und Lamb. Dazwischen gabs dann Ravel, Debussy und die Goldberg-Variationen (die kannte ich tatsächlich bis dato noch nicht).

Seit den Donaueschinger Musiktagen letzten Monat wieder Bock auf Neue Musik; muß ja nicht immer Stockhausen sein.

Techno fand ich anfangs der 90er interessant, aber schnell abgehakt, da es da kaum Weiterentwicklung gab.

In einem Monat sieht das wieder anders aus. DIE Lieblingsband gibt es derzeit nicht; leider.
Vieleicht klingen diese beiden Stücke interessant für dich...
https://youtu.be/t2J0P2QYbec



https://youtu.be/K18T_KHT-70
 
@AddictedToSuperGlue
Du machst hier nicht unbedingt Werbung für „heutige Musik“ wenn du ausnahmslos Kopien drittklassiger früh-80er Elektrotanzmucke hier tsunamiartig reinballerst.
Kann sein, dass du das gerade besonders spannend findest, aber von neu oder aktuell ist es kilometerweit entfernt.
 
Meine Gedanken zum Thema allgemein: Gute Songs sind gute Songs, egal ob alt oder neu, ob von alt oder jung. ... Klar gibt es immer wieder mal Phasen von Desinteresse an dem was musikalisch passiert.

Einige Genres, die ich früher verfolgt habe verfolge ich heute nicht mehr. Aber da gefallen mir dann auch die alten Sachen nicht, diese Genres haben insgesamt an Bedeutung für mich verloren.

Von der jungen Generation gefallen mir vor allem Sachen mit Text, ist schön denen beim Erwachsen werden zu zusehen, zuzuhören. Natürlich macht das nur bei echten Menschen ohne konstruiertes Image spaß. Ob die Musik dabei innovativ oder retro ist ist mir egal, solange es echt ist und mich der Mensch anspricht.

Diese Menschen sind auch nur in ihre Generation geworfen und suchen ihren Platz mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, Talenten, Prägungen etc. . Einige werden ihn finden und Spuren hinterlassen.

Mich spricht z.b. snail mail an. Mit 18/19 das Debütalbum. Jetzt das zweite Album, das habe ich noch nicht so viel gehört, es ist ähnlich produziert wie das erste. Aber vielleicht passt der Produktionsstyle gar nicht mehr so gut zu ihr. Ich finde die rohere live version viel stärker.

Naja, für mich spannend das mitzuverfolgen. Und bei 1000 anderen Musikern.

Lied vom ersten Album:


Mir nicht so gut gefallendes Lied vom 2ten Album:


Die mir sehr gut gefallende Live Version davon:
 


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