Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?

Ich finde dass es mehr interessante Musik gibt als früher aber über die klassischen Kanäle wie Radio und TV findet man das nicht mehr. Das folgt heute nur noch einem eingefahrenen Format.

Ja, vorallem im typischen Radio und den Charts findet sich der Einheitsbrei. Die Vielfalt war damals größer, sowas wie U96 - Das Boot, oder sogar Gabba, sowas läuft heute nicht mehr im Radio. Genauso wie Intrumentale Musik, es muss auf jedenfall Gesang sein.
 
Es ging mir natürlich auch um das Lebensgefühl der eigenen Jugend, an welches man sich erinnert. Durch diese fantastische Zeit wachsen auch schlechte Platten zu enormer Größe, weil sie mit Erinnerungen verknüpft sind. Zu der Jugend von heute hat man keinen persönlichen Bezug. Sie kann also nur schlechter sein als die Eigene.
Mir hilft es, eine Tochter zu haben.

Die junge Dame ist 15 Jahre alt, entsprechend musste bzw. durfte sie zu ein paar Konzerten begleiten. Ich fand es erst furchtbar, es half mir aber, mir vorzustellen, ich wäre jetzt in ihrem Alter und würde das alles mit diesem gewaltigen Hunger aufsaugen, der einem nun mal in diesem Lebensabschnitt eigen ist, wenn man noch so vergleichsweise wenig Erfahrungen gemacht hat und entsprechend "offen" ist.

Ja, es gibt so vieles, was ich an der heutigen Musiklandschaft beklagen könnte, manches möglicherweise sogar zu Recht, aber wenn ich deshalb die Vergangenheit so sehr idealisiere, dass ich es mir selbst verunmögliche, in der gegenwärtigen Musik Schönheit zu entdecken, beschneide ich mich selbst.
 
Die Charts der letzten Jahre finde ich eigentlich auch gar nicht so schlecht, für Mainstream sind da auch durchaus richtig gute Sachen dabei die mir gefallen.

Wenn ich bedenke was so 2004/05 in den Charts und bei Viva und MTV war, da fand elektronische Musik praktisch gar nicht statt, alle um mich herum haben deutschen und amerikanischen Ganster-Rap der schlechtesten Sorte gehört, generell war alles voller schlechtem Hip-Hop. Bei mir war dann vorallem Hardstyle und Hardcore angesagt, das war so ziemlich das Gegenteil von dem was überall rauf und runter lief und hat mich extrem geprägt. Alle haben immer langsamere Musik gehört, bei mir wurde es umso schneller.

Und generell mag ich aktuelle Musik ja schon sehr, ist ja soundtechnisch auch immer was neues aber die Jugend von heute hört halt das falsche^^
 
Als ich vor Jahren mal wieder auf der Suche nach einer neuen Tagesabschlussgefährtin war hab ich regelmäßig irgendwelche Großraumdiscotheken mit mehreren Sälen besucht und immer der Saal gewechselt wenn mir die Musik nicht gefallen hat.
Am häufigsten war ich bei den jungen Leuten im Hauptsaal, wo aktuelle Musik lief, am seltensten in dem Saal, wo Musik "für meine Generation" lief.

Insofern kann ich das Vorurteil mit der schlechten Musik der jüngeren Generation nicht bestätigen.

Klar ist da eich Schrott dabei, aber den gab es schon immer. Ich konnte z.B. mit dem zu meiner Jugend aufkommenden Funk so überhaupt nichts anfangen.
 
Aber ein paar sehr erfolgreiche Bands und Künstler haben auch die letzten 20 Jahre hervorgebracht. Coldplay, 21 Pilots, Taylor Swift, Ed Sheeran, Pink, Justin Bieber, Drake… diese Liga ..
Ich finde dass es mehr interessante Musik gibt als früher aber über die klassischen Kanäle wie Radio und TV findet man das nicht mehr. Das folgt heute nur noch einem eingefahrenen Format.
Sowohl ja, als auch Nein.
In den letzten 20 Jahren fällt mir eigentlich nur ein Mainstream-Künstler ein, der die Grenzen zum Positiven hin verschieben konnte und der Künstler heißt: Amy Winehouse. Den Rest kann man in die Tonne kloppen, was ja nicht unbedingt mit dem monetären Erfolg der 'Künstler' in Zusammenhang steht. Musik von Blöde' für Blöde'. Und da es nunmal mehr Blöde' auf der Welt gibt ist es ja nur konsequent, dass das auch den entspr. Erfolg bringt ;-)
Es gibt nominell heute mehr Musik denn je, da stimme ich zu und es ist vielleicht auch diverser als früher. Aber es hat sich die Art Musik zu konsimieren und auch zu produzieren im Gegensatz zu früher komplett gewandelt. Heute bestimmen bestimmte Algorithmen, Kanäle und Strömungen was gehört werden will/soll. Nun, das war früher auch nicht grundlegend anders. Da waren die Kanäle überschaubar und daher nahm man eine gewisse Diversität stärker wahr als heute, wo man zu sehr in seiner Bubble ver sich hin dümpelt. Das ist das Problem der neuen Zeit. Algorithmen versuchen immer Ähnlichkeiten zu finden, scheitern aber grandios, wenn es darum geht auch mal einen ganz anderen Einfluss zuzulassen.

Ich will mal ein Beispiel aus meiner Vergangenheit geben. So ab 2005 rum hab ich angefangen modernen elektronischen Tango zu hören. Weiß auch garnicht mehr wie ich drauf gekommen bin (doch eigentlich schon; über K&D). Unmittelbar zuvor war ich im Techno- und House und eben im Lounge und Lo-Fi unterwegs. Damals gabs noch kein Youtube und Spotify. Hätten mir diese Kanäle mir von sich aus ohne Vorwarnung Tango vorgeschlagen?! Da hab ich so meine Zweifel. Selbst wenn man wollte, wird es zusehends schwerer aus seiner Babbel herauszukommen, in die einen die Algorithmen pressen wollen.
 
Ein Phänomen welches man immer wieder bei sich und anderen beobachten kann.

Was hat es damit auf sich?
Es ist ja nicht so als würde die Musik von Jahr zu Jahr schlechter werden.

Vielleicht ergibt sich hier eine spannende Diskussion.

Liegt einfach nur da ran, dass der Hörer nicht mit der Zeit geht. Also sich selbst nicht weiter entwickelt. Und dann kommt es wie überall zu dem Phänomen, dass man seinen TV nicht mehr bedienen kann und eben auch die aktuelle Musik nicht mehr versteht.

Tja, ab und an will man die Wahrheit dann vielleicht doch nicht hören 🤣🤣🤣
 
Ist vielleicht auch eine Zeitfrage. Um gute Musik zu finden muss man sich damit beschäftigen sie zu suchen. Dafür fehlt auch die Motivation, da die aktuelle peer group auch keine Zeit hat. Vor allem zwischen 35 und 50 haben einfach die meisten keine Zeit, weil Familie und Kariere im Vordergrund stehen. Wenn man 20 keinen eigenen Musikgeschmack hat, dann ist man ein Außenseiter, wenn man mit 40 nicht jede Woche auf einem Konzert ist, dann ist man die Norm. Irgendwie wollen wir doch alle zur Norm gehören.
 
Reden wir hier über Pop oder allgemein über neue Musik? Ich höre viel Filmmusik, da ich in diesem Bereich auch selbst produziere. Und da höre ich mir viele der neuen Produktionen an und muss sagen, dass mir vieles hier wirklich zusagt. Ein anderer Bereich wäre vielleicht auch die neue Klassik, zB Max Richter. Gefällt mir ausgesprochen gut, was da an neuen Sachen passiert. Bei Popmusik finde ich einige schöne Perlen gut, elektronisches, meistens mit etwas Retro Charme. Ich denke man kann nicht verallgemeinern, dass neue Musik nicht hörenswert ist. Allerdings mache ich mir auch die Mühe, nach neuer Musik Ausschau zu halten. Radio finde ich unerträglich. Entspricht nicht meinem Musikgeschmack. Aber so war es früher auch schon.
 
Folgendes Zitat von D. Adams trifft für viele Menschen natürlich auch auf den Musikgeschmack zu (bei mir sind die Jahreszahlen nicht ganz so "frühkonservativ"):

1. Alles was es schon gab, als Du geboren wurdest, ist normal und gewöhnlich.
Diese Dinge werden als natürlich wahrgenommen und halten die Welt am Laufen.
2. Alles was zwischen Deinem 16ten und 36ten Lebensjahr erfunden wird ist neu, aufregend und revoltionär.
Und vermutlich kannst Du in dem Bereich sogar Karriere machen.
3. Alles was nach dem 36ten Lebensjahr erfunden wird ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge.”
 
Verstehe diesen Thread nicht.
Wieso soll es keine Musik von jüngeren geben die einem nicht berührt?
Hab auch meine alten Sachen die ich immer noch gerne häufig einlege wegen der Erinnerung und so trotzdem gab es auch beim ausgehen genug von jüngeren in Clubs was mich auch begeistert und berührt hatte.
Mein Kopf hatt für beides Platz.
Müll und super gab es damals wie heute.
Also neben den ganzen tollen Sachen gab es auch sehr viel Müll was es komischer Weise in den 90zigern auf Platte geschafft hatte.
Augen auf und Ohren angespitzt beim Platten kauf war da angesagt. ;-)
 
[...] Ja, es gibt so vieles, was ich an der heutigen Musiklandschaft beklagen könnte, manches möglicherweise sogar zu Recht, aber wenn ich deshalb die Vergangenheit so sehr idealisiere, dass ich es mir selbst verunmögliche, in der gegenwärtigen Musik Schönheit zu entdecken, beschneide ich mich selbst.

Getreu der alten Chirurgenregel Bis weit ins Gesunde habe ich keine Mühe damit, mich selbst zu beschneiden, wenn es um die Art akustischer Umweltverschmutzung geht, die tagtäglich durch die Medien über mir ausgegossen wird -- Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung fängt nicht mit veganen Schuhen und Elektromobilität an.

Mein Anästhetikum bei der Selbstbeschneidung lautet Desinteresse in Kombination mit Mürrischer Indifferenz -- nach sieben Seiten in diesem Thread hat es noch keiner geschafft, mir plausibel darzulegen, warum ich mich mit dem beschäftigen sollte, was heute angesagt ist, und warum es meine Aufmerksamkeit und -- viel wichtiger -- meine Zeit wert ist.

Stephen
 
Ist der nun wirklich genial oder nur genial weil die Medien ihn als solches betiteln
und so die Menschen gebetsmühlenartig eintrichtern was sie gut oder schlecht finden sollen?

Es ist Pop Musik, die gemacht wurde um erfolgreich zu sein und nicht weil einem Künstler
danach war ehrliche Kunst zu erschaffen - und selbst wenn - dann wurde er durch diese
Popindustrie, von RTL Exklusiv über Bunte, Bild und Bravo, bis hin zu Youtube dazu gebracht
eben solches toll zu finden und diesen "Livestyle" (was für ein abartiges Wort) zu leben.

Pop ist ein Produkt, da ist nichts geniales dran.

Das ist wie Apple... Das ist ein Produkt, nicht mehr, nicht weniger und es wurde ein
Image geschaffen, dass wir das genial finden sollen.

Aber ...

Genial ... was ist schon genial? DIe Marmelmachine ist genial oder das Miniaturwunderland,
welches trotz kapitalistischem Interesse trotzdem überzeugend mit Begeisterung dabei ist.
 
Du meinst von Klugen für Kluge?

Hier wohl eher nicht. Hier sind sehr viele kluge Menschen, aber es dreht sich insgesamt um eher dumme Musik.

Is´ja so. :sad:
 
Pharrell Williams.
Durchwegs geniale Tracks, ob für sich oder andere Künstler produziert.

Der macht auch nur da weiter, wo Stevie Wonder schon 40 Jahre vor ihm war -- und der war besser, weil origineller. Einen Stevie Wonder nachzuahmen ist nicht schwer (Talent vorausgesetzt), ein echter Stevie Wonder zu werden hingegen sehr.

Selbiges läßt sich für Amy Winehouse sagen -- ich habe nie verstanden, weshalb alle Welt es toll findet, wenn sie etwas aufwärmt, was vor 50 Jahren der Soundtrack zum Poppen ihrer Großeltern war, und sich dabei an der emotionalen, psychischen und physischen Selbstdemontage einer jungen Frau ergötzt, die eigentlich dringend Hilfe gebraucht hätte -- bevor sie die Lücke in ihrer Selbstachtung mit Applaus stopfen konnte.

Mal andersrum gefragt (falls ich es noch nicht getan haben sollte): Wieso sollte sich eine nachwachsende Generation -- die arschwackelnde Mädels, die sich von irgendwelchen dahergelaufenen Kleinkriminellen als Hündinnen (oder eben, in neuerer Semantik, als Nutten) beschimpfen lassen, als role model wahrnehmen, oder irgendwelchen stotternden Schutzgelderpressern aus der Dönermafia von Berlin-Neukölln folgen, weil sie deren Laufbahn als erstrebenswert erachten --, wieso also sollte diese Generation das toll finden, was ich toll finde?

Eben.

Da fehlt alles, was ihnen an Werten vermittelt worden ist. So, wie mir in ihrer Jugend"kultur" all das an Werten fehlt, was ich für wichtig erachte. Jeglicher Versuch der Vermittlung wird einfach an dem aufgeprägten Unverständnis scheitern, und nur überaus idealistische Pädagogen werden sich mit viel Sendungsbewußtsein in eine Aufklärung der Zielgruppe stürzen -- um dann auch irgendwann einzusehen, daß es einfach an der Doofheit der zu Bekehrenden scheitert. Es macht einfach keinen Sinn, Verblendete bekehren oder von ihrem (individuell wahrgenommenen) Irrtum überzeugen zu wollen. Abschreiben als Totalverlust und fertig.

Die Spaltung der Gesellschaft läuft nicht nur auf einer ökonomischen oder politischen Ebene, sondern mittlerweile auf sehr vielen Sub- und Metaebenen. Glücklich also, wer sich aus allem heraushält und sich nur Leck Arsch denkt.

[...] Hier wohl eher nicht. Hier sind sehr viele kluge Menschen, aber es dreht sich insgesamt um eher dumme Musik. [...]

Zitat des Tages!

[...] Genial ... was ist schon genial? [...]

Alles, denn wenn es unter genial bliebe, würde es darauf hinauslaufen, daß irgendwer sich diskriminiert fühlt, nach seinem Gleichstellungsbeauftragten brüllt und Sexismus! oder ähnlichen Schwachsinn in die Runde wirft, weil ihm sonstige Argumente ausgegangen sind.

Genial ist ein mittlerweile dermaßen bis zur Beliebigkeit überstrapaziertes Wort, daß nett als kleine Schwester von Scheiße noch tatsächlich sowas wie Aussagekraft hat.

Stephen
 
Mein Anästhetikum bei der Selbstbeschneidung lautet Desinteresse in Kombination mit Mürrischer Indifferenz -- nach sieben Seiten in diesem Thread hat es noch keiner geschafft, mir plausibel darzulegen, warum ich mich mit dem beschäftigen sollte, was heute angesagt ist, und warum es meine Aufmerksamkeit und -- viel wichtiger -- meine Zeit wert ist.

Moin. Das wird Dir auch nach 100 Seiten niemand erklären können. Das kannst Du nur selber wollen und/oder auch nicht.

Ich beschäftige mich gern mit aktueller Musik, mich würde es langweilen immer nur wieder die alten Sachen zu hören. Bei anderen Menschen ist das wiederum anders. Machste nix. Guckste nur. Meine Erfahrung ist, dass die Musik weder besser noch schlechter geworden ist, sondern die meisten Menschen einfach nur älter.

Die meisten Menschen verlieren dann irgendwann das Interesse an aktueller Musik oder an Musik insgesamt. Bei mir war das immer anders. Ich mag Musik, ob Klassik, Jazz, Indie, Metal, Hip-Hop oder sonst was. Ich freue mich über jedes gute neue Album, weil ich das spannender finde, als wenn ich mir zum drölfzigsten mal das anhöre, was ich schon auswendig kenne.

Klar, ich höre auch immer noch die 'Pornography' von The Cure, weil dieses Album was besonderes für mich ist. Und das gilt für ein paar weitere Alben, die ich zu bestimmten Zeitpunkten in meinem Leben gehört habe. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch aufgeregt, wenn ich eine neue Schallplatte auflege und sich die Nadel des Plattenspielers senkt. Deswegen quatsche ich darüber auch noch in einem Podcast. Ich kann eben nicht genug von Musik bekommen.

Aber dass es sich bei mir da um ein Einzelschicksal handelt, weiß ich natürlich. Neue Alben und neue Musik kosten auch manchmal Mühe, so ist das ja manchmal mit der Kunst. Da haben auch nicht alle so Lust drauf. Ich verstehe das. Bei mir ist es eben anders. Tja. Jetzt bist Du immer noch nicht klüger, nicht wahr? Am Ende musst Du Dich beschäftigen wollen. Und das kann anstrengend werden. Und wenn es partout nicht passt mit der aktuellen Musik und Dir, ja dann geht die Welt ja nun auch nicht unter, nech.

Wat de Eenen sin Uhl, is de Annern sin Nachtigall. :)
 
Heute gibt es mehr Musik als früher. Günstig gewordene Produktionsmittel erlauben das.
Dadurch steigen mehr Leute ein (laßt mal das Alter weg); und ziehen bis zur CD-Produktion
oder "nur" downloadbare Musik alles selbst durch.

Früher gab es eine einfache Form des Qualitätsmanagements: die Plattenfirmen.
Die filterten vieles von vornherein weg...im gleichen Atemzug muss man dies noch
erwähnen: In den 70ern experimentierten auch noch die Plattenfirmen; um evtl.
später mit dem einen oder anderen Act auf die Nase zu fallen. Break-Even-Point
und Gewinnmaximierung-auf-Teufel-komm-raus standen (noch) nicht an 1. Stelle.

Und wiederum im gleichen Atemzug: Zeitgeist
 
Für mich gibt es nur sehr wenig Musik die mich wirklich berührt und mich fesselt und mit auf die Reise nimmt.
Manchmal höre ich auch neue Produktionen im Mainstream Radio wo ich denke "wow". Leider weiß ich dann
nicht was das jetzt denn war. Heute war da auch was im Radio mit einer tief gepitchten Stimme...hat mir sehr zugesagt ,und ich
bin sicher daß es was brand neues gewesen sein muß was da mein Ohr erreicht hatte. Als der Song fertig war kam ebenfalls was Zeitgenössisches, aber das war dann eher
Kazengejammer der aller schlimmsten Sorte. Also vom gesammten Musikmarkt (auch Klassische Musik) ist für mich
mindestens 90% Schrott..wie hoch davon der unerträgliche Teil ist kann ich jetzt gar nicht sagen, aber er ist wohl sehr sehr hoch.
 
Der macht auch nur da weiter, wo Stevie Wonder schon 40 Jahre vor ihm war -- und der war besser, weil origineller. Einen Stevie Wonder nachzuahmen ist nicht schwer (Talent vorausgesetzt), ein echter Stevie Wonder zu werden hingegen sehr.

Selbiges läßt sich für Amy Winehouse sagen -- ich habe nie verstanden, weshalb alle Welt es toll findet, wenn sie etwas aufwärmt, was vor 50 Jahren der Soundtrack zum Poppen ihrer Großeltern war, und sich dabei an der emotionalen, psychischen und physischen Selbstdemontage einer jungen Frau ergötzt, die eigentlich dringend Hilfe gebraucht hätte -- bevor sie die Lücke in ihrer Selbstachtung mit Applaus stopfen konnte.

Mal andersrum gefragt (falls ich es noch nicht getan haben sollte): Wieso sollte sich eine nachwachsende Generation -- die arschwackelnde Mädels, die sich von irgendwelchen dahergelaufenen Kleinkriminellen als Hündinnen (oder eben, in neuerer Semantik, als Nutten) beschimpfen lassen, als role model wahrnehmen, oder irgendwelchen stotternden Schutzgelderpressern aus der Dönermafia von Berlin-Neukölln folgen, weil sie deren Laufbahn als erstrebenswert erachten --, wieso also sollte diese Generation das toll finden, was ich toll finde?

Eben.

Da fehlt alles, was ihnen an Werten vermittelt worden ist. So, wie mir in ihrer Jugend"kultur" all das an Werten fehlt, was ich für wichtig erachte. Jeglicher Versuch der Vermittlung wird einfach an dem aufgeprägten Unverständnis scheitern, und nur überaus idealistische Pädagogen werden sich mit viel Sendungsbewußtsein in eine Aufklärung der Zielgruppe stürzen -- um dann auch irgendwann einzusehen, daß es einfach an der Doofheit der zu Bekehrenden scheitert. Es macht einfach keinen Sinn, Verblendete bekehren oder von ihrem (individuell wahrgenommenen) Irrtum überzeugen zu wollen. Abschreiben als Totalverlust und fertig.

Die Spaltung der Gesellschaft läuft nicht nur auf einer ökonomischen oder politischen Ebene, sondern mittlerweile auf sehr vielen Sub- und Metaebenen. Glücklich also, wer sich aus allem heraushält und sich nur Leck Arsch denkt.



Zitat des Tages!



Alles, denn wenn es unter genial bliebe, würde es darauf hinauslaufen, daß irgendwer sich diskriminiert fühlt, nach seinem Gleichstellungsbeauftragten brüllt und Sexismus! oder ähnlichen Schwachsinn in die Runde wirft, weil ihm sonstige Argumente ausgegangen sind.

Genial ist ein mittlerweile dermaßen bis zur Beliebigkeit überstrapaziertes Wort, daß nett als kleine Schwester von Scheiße noch tatsächlich sowas wie Aussagekraft hat.

Stephen
Genialer Kommentar!
 


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