Wie veröffentlichen? Eigene Musik zu fremden Texten?

Horn

Horn

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Liebe Leute,

ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage im richtigen Unter-Forum poste. Aber mir liegt das Problem wirklich seit langer Zeit auf der Seele. Ich habe 5 Musikstücke seit vielen Jahren "auf Halde liegen", die Texte von Erich Kästner (vier Gedichte) und Wolfgang Borchert (eine Kurzgeschichte) vertonen. Ich würde diese Musikstücke gerne als EP veröffentlichen, sodass man sie über Apple Music, Spotify usw. abrufen kann. Mir geht es dabei nicht darum, irgendwie Geld zu verdienen. Ich frage mich nur, wie holt man die Genehmigung bzgl. der Texte ein? Literatur der beiden Autoren ist noch nicht gemeinfrei, da sie noch nicht länger als 80 Jahre tot sind. Wie erreiche ich diejenigen, die die Rechte besitzen und eine Genehmigung erteilen könnten?

Über welchen Anbieter kann ich die Musik am besten rechtssicher veröffentlichen, sodass sie jeder auf den gängigen Portalen hören kann, der möchte, und ich möglichst wenig dafür zahlen muss ... denn einen kommerziellen Erfolg erwarte und beabsichtige ich ja wie gesagt nicht.

LG
Horn
 
Die Rechte für Kästner liegen beim Atrium-Verlag, sagt Google. Ich würde da einfach mal anfragen, ob man sich in einem solchen Fall einigen kann, vermute aber, sie werden sich das bezahlen lassen wollen.

Zur Frage der Veröffentlichung: Du musst einen sog. Aggregator in Anspruch nehmen, um in den Streaming Diensten und Downloadportalen gelistet zu werden. Ich nutze dazu "iMusician digital", deren Preismodell für mich in Ordnung ist. Natürlich gibt es jede Menge Alternativen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ja keine Ahnung, aber einholen musst du denke ich nichts, nur angeben und dann natürlich die Einnahmen auch abdrücken. 😉
 
Ich arbeite seit einiger Zeit an so etwas Ähnlichem. Wenn man das Urheberrecht simpel sieht, erlischen die Urheberansprüche 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Dann ist es Gemeingut. Angabe ohne Gewähr.
 
Vielleicht wartet er bis 2044 🤡
 
Wäre cool wenn du uns (mich) mal informieren würdest, wie es dann weiter gegangen ist. Wenn es weiter geht 😊
 
Der Schutz des Urheberrechts besteht maximal 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, danach ist das Werk gemeinfrei.
Trotzdem können Verlage auch Jahre später noch ein Leistungsschutzrecht an Texten oder Noten haben.
Einfach den Verlag anfragen.
 
Mich würde interessieren was der Verlag für so eine Nutzung an Geld verlangt. Prozentual an verkauften Tonträgereinheiten? Festpreis für die Lizenz?
 
Mich würde interessieren was der Verlag für so eine Nutzung an Geld verlangt. Prozentual an verkauften Tonträgereinheiten? Festpreis für die Lizenz?
Das ist ganz unterschiedlich, manchen reicht es aus, wenn man sie nur erwähnt, andere haben utopische Vorstellungen oder verweigern das grundsätzlich.
Einfach fragen.
 
Der Schutz des Urheberrechts besteht maximal 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, danach ist das Werk gemeinfrei.
Trotzdem können Verlage auch Jahre später noch ein Leistungsschutzrecht an Texten oder Noten haben.
Mir ist neu, dass ein Leistungsschutzrecht nach mehr als 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers noch gelten kann. Hast Du dazu eine Quelle?
 
Trotzdem können Verlage auch Jahre später noch ein Leistungsschutzrecht an Texten oder Noten haben.

er will es ja nicht abdrucken. :)

Mir ist neu, dass ein Leistungsschutzrecht nach mehr als 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers noch gelten kann. Hast Du dazu eine Quelle

ein leistungsschutzrecht hat keinen urheber, und eine juristische person kann auch nicht sterben.


zur ausgangsfrage: bei einem gedicht brauchst du zur verwendung die zustimmung des rechteinhabers. das sind die erben, nicht die verlage. die ansprüche, die sich aus der urheberschaft ergeben, können maximal an eine VG abgetreten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
musst du googlen, ich weiß das auch nur von meinen eigenen Anfragen damals.
Hatte ich, aber dazu nur das gefunden, was ich zusammengefasst hatte. Im Prinzip:

70 Jahre nach Tod des Urhebers wird sein Werk Gemeingut. Das heißt, jeder kann es beliebig verwenden. Diese Zeitspanne läßt sich unter keinen Umständen verlängern.
ein leistungsschutzrecht hat keinen urheber, und eine juristische person kann auch nicht sterben.
Und?
 

was und.

dein satz ergibt keinen sinn.

leistungsschutzrechte haben nix mit dem urheber oder dem thema urheberschaft zu tun und spielen daher für einen nutzer eine werks keine rolle.

und der verlag von erich kästner kann auch nicht versterben, weil er keine person ist.

und das, was hier in frage kommt und was du meinst, endet erstens sowieso automatisch wenn die schutzfrist abläuft und zweitens ist die praxis der VG wort, eine verlegerbeteiligung im verteilungsplan zu regeln, seit 20 jahren rechtlich mehr als umstritten weil sie dem gesetz zuwiderläuft.

die einzige situation, in der ein verlag noch ein recht an einem "abgelaufenen" werk haben kann, ist, wenn eine erstveröffentlichung aus einem nachlass erfolgt, weil man sie vorher gar nicht kannte.

letztlich sind die fristen bei den leistungsschutzrechten aber formal nicht von denen des werkes abhängig, denn im leistungsschutzrecht gibt es eigene fristen, die teilweise kürzer sind.
 
Musikalisch untermalt ist es eher sowas wie ein Hörbuch, von daher macht das imho keinen Unterschied.

die leistungsschutzrechte, die ein verlag an einem gedicht haben kann sind dinge wie die auswahl des schriftsatzes, die rechtsschreibkorrektur, die art und weise die das buch beworben und gestaltet wird oder der vorgang des kuratierens an sich, also der zusammenstellung der gedichte und der frage ob ud welche man raushaut.

davon nutzt du nichts, wenn du das gedicht auf tonband aufnimmst.

das ist wie, wenn du einen song von elvis singst und gitarre dazu spielst. daran hat dann der gitarrist, der auf der schallplatte damals die gitarre gespielt hat, keine leistungsschutzrechte. denn du nutzt nur das werk, nicht aber irgendeine aufnahme davon.
 
Ich bin Euch ja dankbar, dass Ihr Euch den Kopf über mein Problem zerbrecht. So richtig weiter hilft es aber nicht ;-) ...

Mein Problem ist auch noch ein anderes. Ich habe hier vier für mich abgeschlossene Werke musikalisch auf Halde, die ich gern veröffentlichen würde - eines davon mit dem angesprochenen Urheberrechts-Problem, die anderen unproblematisch, weil alles von mir ist. Aber ich kriege auch den ganzen Prozess von Artwork/Social Media/Label/usw. usf. nicht auf die Reihe. Ich bewundere Kollegen wie @Rolo mit seinen Vinyl-Veröffentlichungen. Vinyl wäre für mich sowieso eigentlich das Medium der Wahl. Aber das ist utopisch. Würde eh keiner kaufen. Und ich würde auch den ganzen Prozess nicht auf die Reihe bekommen. Für Visual Arts bin ich vollkommen unbegabt.
 
Und ich würde auch den ganzen Prozess nicht auf die Reihe bekommen.
So darfst du nicht denken. Du hast doch gute Songs am Start wie "On The Fly" und "The Shark Bytes", diese beiden gefallen mir wirklich sehr gut. Ich mag Instrummental Rock und
denke daß es evtl. sogar ne Lücke sein könnte weil die meißten Bands immer einen Sänger haben der nicht Arbeitslos sein will und immer was zu sagen hat ;-) Sprich :Instrumentalstoff
könnte gesucht sein von Liebhabern...Am besten du suchst dir mal einen Plattenladen der Rock Sachen verkauft, stöberst bei dem ein bißchen rum und fragst mal ob er solche Sachen in der Art
wie auf deiner CD (Dein Stoff) im Angebot hat. Dann wirst du schonmal wissen ob es dafür einen Markt gibt, also für Instrumental Rock mit Synthesizer. (R is For Roland) gefällt mir übrigens auch sehr gut.
Deine Sachen sind wirklich sehr guter Stoff!! Es gilt halt immer wieder und überall wo es möglich ist die Werbetrommel zu trommeln. Auch Tonträger ,in meinem Fall Vinyl zu machen ist einfach nur ein bißchen Promo
machen. Jedesmal wenn die im Vorverkauf bei den Onlineshops sind oder auch in den Läden stehen werden sie für diese Zeit von vielen zumindest wahrgenommen. Irgendwann denkt dann der eine oder andere
mal "Hm..schon wieder eine Platte von diesem Rolo...jetzt will ich aber mal hören was der fürn Klumpatsch macht" ;-)
 
Klinkenputzen gehört natürlich auch zur Kunst dazu wenn man diese unter die Leute bringen möchte. Was Artwork betrifft kann ich dir bei der Erstellung zur Beschriftung eines Schallplattenlabels Tips geben.
Die Schriftsetzerei und Druckdatenerstellung mach ich immer selbst. Einfach per PM durchklingeln :cool:
Die Druckdateien für die Cover habe ich immer von einem Kumpel zurechtschneiden lassen. Der ist Mediengestalter und kann das. Zeichnen kann ich auch nur bedingt, und habe z.B. meinen Labelschriftzug von einem alten
Kumpel der Graffitikünstler ist machen lassen. Für solche Zwecke kann man auch mal in Tattoo Shops nachfragen. Die Leute die dort arbeiten können einem auch
was nach seinen Vorstellungen realisieren denke ich. Wenn man denen eine grobe Vorzeichnung gibt machen die daraus gegen etwas Kohle was Professionelles. Oder halt einen Illustrator beauftragen so wie ich das bei meinem
letzten Album gemacht habe. Da habe ich mitlerweile 3 gute Adressen die ich dir weitergeben könnte.
Ich hätte aber trotz allem auch mal Lust ne Cd zu machen bzw. ein Cd Cover das ich selbst gemalt habe. So richtig schön trashig aber halt von mir direkt. Da muß ich dann allerdings selbst mal gucken wie das alles funktionieren
soll mit dem Vektorisieren eines gescannten Gemäldes und verstärken der Outlines. Damit habe ich noch keine Erfahrung.
 


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