"Oxymore": Jean-Michel Jarre über die Herausforderungen von 3D-Audio

Zitat aus dem Interview: ''Alle Geräusche, die wir hören, stammen aus Monoquellen um uns herum''
Ich grübelte kurz, denn wenn ich am Strand sitze und dem Meer lausche, ist das Meeresrauschen alles andere als Mono. Sicherlich gibt es weitere Beispiele, dass sich Herr Jarre irrt.
 
Zitat aus dem Interview: ''Alle Geräusche, die wir hören, stammen aus Monoquellen um uns herum''
Ich grübelte kurz, denn wenn ich am Strand sitze und dem Meer lausche, ist das Meeresrauschen alles andere als Mono. Sicherlich gibt es weitere Beispiele, dass sich Herr Jarre irrt.

Man sollte JMJ mal ein Klavier zeigen. Und natürlich auch zum Erklingen bringen.

Grüße
Omega Minus
 
Im Grunde hat er aber Recht, denn man könnte das Meeresrauschen auf Milliarden kleine Mono-Ereignisse runterbrechen.
Dann bräuchte man aber auch Milliarden von kleinen Mono-Lautsprechern (und nicht gerade mal die vierfache Anzahl von stereo), um das korrekt abzubilden.
Auf der KlangArt in Osnabrück konnte ich in den 90ern mal ein Lautsprecher-Orchester live erleben, das war schon ein beeindruckendes Erlebnis - mit Stereo-Darstellung tatsächlich nicht zu vergleichen.

Es ist mir schon klar, wo Herr Jarre gedanklich hinwill, und so eine 3D-Aufnahme klingt bestimmt äußerst beeindruckend - aber jetzt so zu tun, als hätte er das Rad neu erfunden, weil er das macht, was Filmkomponisten seit Dekaden machen (nur halt ohne Bild), halte ich für leicht überzogen.
Vor ewigen Jahren gab es mal ein Interview mit einem Filmkomponisten zu lesen, in dem gesagt wurde, dass das Mischen in (damals) 5.1 deutlich einfacher sei als stereo, weil (was JMJ ja auch erwähnte) die Signalquellen räumlich getrennt werden und sich frequentechnisch weniger überlagern.

Auf jeden Fall halte ich Mehrkanal-Mischungen für eine spannende Sache - aber nicht um des Effekts oder der Novelty wegen, sondern klar in ein musikalisches Konzept eingebunden.
Hm, nächste Woche ist meine Frau eine Woche lang nicht zu Hause, da könnte ich mal das Acht-plus-zwei-Kanal-System wieder aufbauen und meinen großspurigen Worten (vermutlich eher) armselige Taten folgen lassen...

Schöne Grüße
Bert
 
Und im Ernst: das Interview geht ja hauptsächlich darum, dass die aktuellen 3D-Enkodierungs- und Binaural-Konvertierungs-Formate eigentlich nur für die Bedürfnisse des Filmtons gemacht sind.
 
Vielleicht interessiert es ja jemand.


Hat der etwa etwas Neues zu sagen, das wir nicht schon zu genüge kennen?

Der gute Johannes-Michael Gurkenglas ist doch mittlerweile dieselbe Phrasendreschmaschine wie der Onkel Ralf. Kennt man halt alles schon.

[...] Aber sind es nicht letztendlich einfach viele Monoquellen?

Die meisten Leute, die da draußen auf dem Planeten herumkrebsen, sind noch nicht einmal das.

Stephen
 
Das liest sich wie ein Werbetext. Fehlt nur noch welche Kaffeesorte er getrunken hat. ;-) Bei Jarre wird eine Sache deutlich, die für alles spricht: Wir sind an einem Punkt wo die Kreativität von ausufernden technischen Möglichkeiten erdrückt wird. Und Fatboy Slim muss sowas auch mal gesagt haben. Das ist ja auch nichts Neues. 3D Binaural extended HDmultiplex 12.5 viral-ready. Das macht er nur weil es möglich ist, er die Zeit und das Geld hat. Spannend ist der Vorgang sicher, aber künstlerisch kommt da wenig rum.
 
Das liest sich wie ein Werbetext. Fehlt nur noch welche Kaffeesorte er getrunken hat. ;-) Bei Jarre wird eine Sache deutlich, die für alles spricht: Wir sind an einem Punkt wo die Kreativität von ausufernden technischen Möglichkeiten erdrückt wird. Und Fatboy Slim muss sowas auch mal gesagt haben. Das ist ja auch nichts Neues. 3D Binaural extended HDmultiplex 12.5 viral-ready. Das macht er nur weil es möglich ist, er die Zeit und das Geld hat. Spannend ist der Vorgang sicher, aber künstlerisch kommt da wenig rum.

Dolby THC ist sowieso immer noch das Beste.

Stephen
 
Aus JMJ bin ich irgendwie noch nie so richtig schlau geworden. Wenn er sich irgendwo äußert, wirkt das auf mich immer etwas „fake“ bzw. unauthentisch. So wie wenn jahrzehntelang eigentlich andere im Hintergrund die Musik gemacht haben und er nur auf der Bühne rumgehampelt hat… :D

Oxygene war natürlich ein Meilenstein, aber ansonsten hat der Gute doch meist nur mit der jeweils verfügbaren Technik herumgespielt. Ein wohlhabendes/prominentes Elternhaus hat anfangs ja auch einiges ermöglicht.

Ich bin nicht neidisch oder so, aber ich wunder mich bei dem immer wie man so wenig Charisma und musikalische Inspiration ausstrahlen kann.
 
Zitat aus dem Interview: ''Alle Geräusche, die wir hören, stammen aus Monoquellen um uns herum''
Ich grübelte kurz, denn wenn ich am Strand sitze und dem Meer lausche, ist das Meeresrauschen alles andere als Mono. Sicherlich gibt es weitere Beispiele, dass sich Herr Jarre irrt.

Das Meer hat ha auch nur seeeehr viele Monoquellen. ;-)

Im Prinzip hat der Mensch recht.
 
Man sollte JMJ mal ein Klavier zeigen. Und natürlich auch zum Erklingen bringen.

Auch hier. Jeder Tastenanschlag ist für sich eine Monoquelle, die erst räumlich wird, durch Resonanzkörper und dem Raum in dem sie steht mit all den Reflektionen.

Aber zuerst ist da eine Monoquelle
 
Auch hier. Jeder Tastenanschlag ist für sich eine Monoquelle, die erst räumlich wird, durch Resonanzkörper und dem Raum in dem sie steht mit all den Reflektionen.

Aber zuerst ist da eine Monoquelle
Monoquelle hin oder her, wenn Sie nicht aus 12h direkt auf die Glocke kommt ist es kein Monosignal mehr, sondern Stereo. Zwar statisch, aber eben Stereo.

Ja klar, JMJ hat von Quellen geredet und ich rede von Signalen, aber welchen Sinn macht es eine Quelle als Mono zu klassifizieren, die nicht als Mono-Signal kodiert werden kann?
 
Man könnte daraus ableiten, dass im Mix Monosignale besser und natürlicher platziert und eingebettet werden können, was ja auch so ist.

Ultrabreite Stereoklänge hingegen lassen sich nur vereinzelt einsetzen und sind auch schwieriger zu handeln.
 
Technisch hat JMJ mit den Monosignalen ja irgendwie recht, dann müsste es aber theoretisch auch eine ideale punktförmige Schallquelle sein. Gerade da draußen in der echten Welt sind die Schallquellen doch teilweise wirklich nicht punktförmig. Beispiele wurden ja schon genannt, und das mit den Milliarden Monoquellen ist doch auch irgendwie nur eine Hilfskonstruktion.

Fazit: Rein technisch und theoretisch hat er recht und für uns Audioschaffende hat das sicher seine Gültigkeit. Die echte Welt hat aber teils andere Schallquellen.
 
Unser Problem ist die Verkopfung, die uns daran hindert zu verstehen was und wie er's meint. Dafür diskutieren wir nun über... ach, auch egal. Blödsinn halt.
 
Auch hier. Jeder Tastenanschlag ist für sich eine Monoquelle, die erst räumlich wird, durch Resonanzkörper und dem Raum in dem sie steht mit all den Reflektionen.

Aber zuerst ist da eine Monoquelle

Aha, eine lange schwingende Saite ist eine Monoquelle. Man lernt immer aus!

Und was soll schon "erst durch den Resonanzkörper2 heißen? Alle akustioschen Klavieren hatten diesen installiert und einsatzbereit ...

Grüße
Omega Minus
 
Dann ist sie Stereo?

Ich denke,dass Mono und Stereo eine unzureiuchende Dichotomie bei der Betrachtung von Schallquellen sind.
Oder JMJ und andere stellen sich unter "mono" was anderes vor als ich.
Für mich hieße "Mono", dass es im wesentlichen durch eine Punktschallquelle approximiert werden kann. Das sehe ich bei einer langen schwingenden Saite nicht gegeben.

Aber vielleicht liege ich auch falsch.

Grüße
Omega Minus
 


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