Synclavier Regen - neuer Synth

Der Sound bricht aufgrund des Aliasings schnell zu dünnem Gebrizzel zusammen
Das war meine Schuld, das Ding war am Anfang eigentlich sehr clean, aber für mein Gefühl mathematisch zu exakt und damit klanglich langweilig. Wenn aus der FM ein dünnes Gebritzel wird liegt das nicht am Synth - in so einem Fall die Obertöne einfach mal mit 'nem Sinus unterfüttern ;-)

Was ich höre, finde ich bislang vom Frequenzbild ansprechend.
Das sehe ich anders.
 
Ne, das liegt nicht am Synth, sondern am Konzept der festen Samplerate. Mit "mathematisch perfekt" hat das - denke ich - wenig zu tun.


Wenn der Regen mindestens das hier hinbekäme, wäre es ein Fall für mich (für Dich sicher nicht):



Das sind btw. Testfiles von ca. 2014, keine "richtigen" Sounds. So was hätte ich mir vom Octopus bzw. allgemein von FM + Wavetables erhofft. Der bekam das aber nicht so hin.
 
Ne, das liegt nicht am Synth, sondern am Konzept der festen Samplerate. Mit "mathematisch perfekt" hat das - denke ich - wenig zu tun.
Das muss ich besser wissen, ich war ja Teil des Octopus Sounddesign Teams und hab' die ersten Versionen testen dürfen, die waren wirklich super clean. Damit es mehr Richtung DX7 geht, hab' ich dem Octopus Entwickler den Programmierer von FM-Heaven vorgestellt, zum Erfahrungsaustausch.
 
Ja, mag alles sein. Physik und Mathematik gelten trotzdem, egal wer wen wem vorgestellt hat.
 
Ja, mag alles sein. Physik und Mathematik gelten trotzdem, egal wer wen wem vorgestellt hat.
So weit mir von Peter Linsener (damaliger Linplug Besitzer) erzählt wurde, hat der Octopus Programmierer wohl später DX7 like mit Tabellen gearbeitet - die er Schätzungsweise on-the-fly erzeugt hat, was indirekt wohl meine Schuld gewesen ist.
Meine Probleme mit Octopus lagen eher in der "analogen" Filter Emulation, ein Filter der in die Sättung fährt war bei einem FM-Synth der den Filter Output zurück in die Operatoren schicken kann eher kontraproduktiv und mir fehlten zu diesem Zeitpunkt leider die Efahrungswerte um damit umgehen zu können.

Wenn der Regen mindestens das hier hinbekäme, wäre es ein Fall für mich (für Dich sicher nicht):



Das sind btw. Testfiles von ca. 2014, keine "richtigen" Sounds. So was hätte ich mir vom Octopus bzw. allgemein von FM + Wavetables erhofft. Der bekam das aber nicht so hin.
Ich will dich nicht beleidigen, aber nicht immer liegt es an den Synths wenn was nicht so wie man sich das vorstellt funktioniert und es würde mich wundern wenn das Original Synclavier das wirklich berechnet und nicht mit div. Shortcuts gearbeitet hätte.
 
Die flexible Verschaltung von Operatore und Modulation beim Octopus ist Deiner Soundästhetik aber sicher entgegengekommen. Im Vergleich dazu ist der Regen wie auch sein Urahn technisch eher bieder, da dort ja viel gelayert wird, ohne das die Layers selber klanglich interagieren. Ich finde das aber gerade reizvoll: Einfache, prägnante und durchsetzungfähige Sounds abseits von analogem Sägegezahne. Btw. weiß ich noch immer nicht, was ich von der Supersaw im Regen halten soll und warum die da mit rein musste. Na vielleicht für die Verkäufer...
Ich will dich nicht beleidigen, aber nicht immer liegt es an den Synths wenn was nicht so wie man sich das vorstellt funktioniert und es würde mich wundern wenn das Original Synclavier das wirklich berechnet und nicht mit div. Shortcuts gearbeitet hätte.

..sagt der Mann, der mir erklären wollte, dass die Envelopes im Virus linear seien müssen, weil ihm damit keinen vernünftiger Bass gelang... :wegrenn:

Aber Du hast ja im Grunde recht und das ist auch keine Beleidigung.

Ich habe auch nicht Deine Erfahrung als Soundprogrammierer. Trotzdem weiß ich über die Funktionsweise der SII FM recht gut bescheid. Das Ding ist voller Shortcuts und Merkwürdigkeiten, die ich auf meinem alten Rechner nur mit Unzulänglichkeit nachbilden kann. Deshalb würde ich eher den Regen kaufen, als nochmal 10 Jahre an einem Kompromiss zu programmieren. Eigentlich wollte ich ja Musik machen...
 
..sagt der Mann, der mir erklären wollte, dass die Envelopes im Virus linear seien müssen, weil ihm damit keinen vernünftiger Bass gelang... :wegrenn:
Ich glaub' da hast du mich falsch verstanden, die im Virus scheinen mir linear zu sein, zumindest was den Einfluss auf die Filterfrequenz betrifft. Was für Bass Sounds nicht von Vorteil ist.

Die flexible Verschaltung von Operatore und Modulation beim Octopus ist Deiner Soundästhetik aber sicher entgegengekommen. Im Vergleich dazu ist der Regen wie auch sein Urahn technisch eher bieder, da dort ja viel gelayert wird, ohne das die Layers selber klanglich interagieren.
Meine Soundästhetik zielt darauf ab (stark vereinfacht beschrieben), dass ein Sound möglichst so flexibel und veränderbar wie ein reales Instrument ist und dass ich bei Bedarf sowas wie eine Textur/Struktur habe, etwas woran sich das Ohr festhalten kann. Layern ist aus meiner Sicht eher Rompler Style, unter Umständen auch Vektor/Wavesequenzing & Co Style, für User die nur überlagern und die Schichten Verschieben aber keine "echte" Klangveränderung wollen oder brauchen. Idealerweise geht beides ;-)

Ich finde das aber gerade reizvoll: Einfache, prägnante und durchsetzungfähige Sounds abseits von analogem Sägegezahne. Btw. weiß ich noch immer nicht, was ich von der Supersaw im Regen halten soll und warum die da mit rein musste. Na vielleicht für die Verkäufer...
Durchsetzungsfähig sind Formante, weil unsere Ohren genau darauf geeicht sind, sie sind die Basis vieler Instrumente und/oder deren Klangveränderungen. Formante und Texturen, stimmt beides ist das aus meiner Sicht schon 'ne gute Basis für spannende Sounds.

Trotzdem weiß ich über die Funktionsweise der SII FM recht gut bescheid.
Ich kenne jetzt nur den Synclavier V, hatte Arturia 2017 (nach dem DX7 V Sounddesign) angeboten ein paar Sounds dafür zu machen, weil ich das Gefühl hatte dass da noch mehr geht als es die Presets zeigen. Aber natürlich ist das weit von dem entfernt was mich aktuell dazu animieren würde tief in die Tasche zu greifen, da geht deutlich mehr (z.B. ein K5000/Cube style Formant Filter pro Operator/Spektrum) und bei entsprechender Bedienung klingen dann vielleicht auch nicht mehr ganz so viele der eigenen Sounds irgendwie nach Orgel.
Bei additiver Synthese zeichne ich idealer Weise das Spektrum (mit allen Harmonischen, wenn du so willst als "Sägezahn"), erzeuge die Peaks/Formante und lösche Harmonische wieder raus - Barcode für die Ohren - (vielleicht nicht komplett, wenns noch mit irgendwas überlagert wird, aber da können dann auch die Phasen eine Rolle spielen) um ein Muster zu erzeugen. Bei FM mit additiver Synthese läuft das ein klein wenig anders, da ist jede Harmonische ein Operator, da ist es von Vorteil Zugriff auf die Level der einzelnen Harmonischen zu haben, aber auch da bastel ich hier und da noch an den höheren Harmonischen (in eher niedrigeren Leveln) für die Texturen, zeichne die frei ein.
Das Ding ist voller Shortcuts
Ein Einsteiger Modus mit Funktionen wie in Razor, spektrale Presets etc. sind sicher kein Fehler, wenn man nicht ganz so atomar arbeiten möchte.
 
Wenn der Regen mindestens das hier hinbekäme, wäre es ein Fall für mich (für Dich sicher nicht):



Das sind btw. Testfiles von ca. 2014, keine "richtigen" Sounds. So was hätte ich mir vom Octopus bzw. allgemein von FM + Wavetables erhofft. Der bekam das aber nicht so hin.

Von welchen Gerät stammen diese "Testfiles"?
 
Das war kein Gerät, sondern mein Versuch einer Nachbildung der Synclavier FM in C/C++. Ziel war es, die FM ohne inharmonische Aliasing hinzubekommen, ohne die Feinstimmung der Operatoren und "netten" Nebengeräusche der Quantisierung zu verlieren. Das ist nur im Ansatz gelungen, weswegen es eher eine Strukturkopie als eine Emulation ist. Für mehr ist mein Rechner zu schlapp, der ist noch aus 2009.
 
Wir wussten schon lange von deiner Genialität. Chapeau!
Schade, dass ein gewisser Herr G. dem Matthias immer selbst im Wege steht :)
 
Macht der garstige G. nicht so 80s Schnulze aus geklauten Elementen von DM und TD? Für den sollte der Regen gleich mal das doppelte kosten ... :D

Naja, das Beispiel sollte nur verdeutlichen, welche Art Sounds ich suche und was ich mir mindestens vom Regen erhoffe. Wenn es so klänge wie aus den bisherigen marktverfügbaren Ansätzen wäre er mir persönlich zu teuer, nur dass da ein gutklingender Name draufsteht (bei allem Respekt vor Aufwand und Kosten).
 
Für mich persönlich (falls das außer mir irgendwen interessiert) ist der Regen definitiv zu komplex (obwohl das UI mir sehr durchdacht zu sein scheint), und die zu erwartenden Klänge kann ich (in für meinen Bedarf ausreichender Art und Weise) aus vorhandenen Instrumenten holen.
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern - ich hab mir den Regen bestellt, und er steht jetzt hier.

Bislang bin ich noch in der Phase des Presets-Durchhörens und erstelle gerade eine Library mit meinen Favourites.
Die Klangqualität ist für mich über jeden Zweifel erhaben - das klingt einfach nach High-Class. Allerdings nach High-Class der späten Achtziger, insofern ist der Regen tatsächlich etwas aus der Zeit gefallen.
Den A/B-Vergleich mit dem Synclavier kann ich vielleicht mal bei einem Besuch bei TMA machen - aber erst, wenn ich mich besser auskenne mit dem Teil, ich möchte mich nicht blamieren.

Wenn man die Struktur erstmal komplett verstanden hat (wovon ich noch ein Stück entfernt bin), sollte die Editierung wohl keine ganz schlimmen Klippen bereitstellen. Eins nach dem anderen, ganz in Ruhe.
An den Swiper hab ich mich jedenfalls relativ schnell gewöhnt - der 400-Dollar-Knob ist ja zum Glück null zu kriegen, da brauch ich mir keine Gedanken über den Preis zu machen (hat den zufällig jemand und braucht ihn nicht? Führt mich in Versuchung!).

Und das Design des Regen finde ich wirklich gut. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet, an die Farbcodierungen werd ich mich auch irgendwann gewöhnen, und ich finde die Kiste einfach sehr edel und schick designt, gerade die runde Ecke links unten und das rote Blech an drei der vier Seiten. Ich hoffe nur sehr, dass die Knöpfe nicht irgendwann anfangen zu kleben, das wäre echt ein Minuspunkt.
Die Situation mit den Ausgangsbuchsen lässt mich allerdings etwas am Kopf kratzen. Balanced und unbalanced anzubieten ist ja schön und gut, aber eventuell wären für ein solches Multimode-und-Stimmen-Monster sechs Stereo-Klinkenbuchsen sinnvoller gewesen, um die zwölf Parts einer Session separat abgreifen zu können (ein Balanced-Stereoklinkenpaar hätte dann auch noch hingepasst, bloß eben kein XLR).

Ich glaube nicht, dass der Regen mit modernen Multisynthesizern wie dem Iridium, M, 3rd Wave oder Hydrasynth in Konkurrenz steht. Ich sehe ihn eher als hochqualitative Zeitmaschine für ein bisschen Synclavier-Geschmack im Arrangement. Und das kann er toll - man hat ständig den Eindruck "Das kenn ich von früher!". Für diese Sparte hatte ich bislang den Kurzweil 150 und 1200 PRO I, aber der Regen ist schon ein anderer Schnack.
Potenzial für aktuelle und ungehörte Klänge hat er aber auch, keine Frage - das ist bloß nicht seine Hauptaufgabe.
Und den Preis, dessen reale Rechtfertigung ich kein Stück beurteilen kann, hab ich mir mit "Ist ja nur ein gutes Hundertstel des Originalpreises" schöngeredet und möchte das auch bitte nicht korrigiert oder kommentiert haben, danke.

Jedenfalls freue ich mich, den Regen hier zu haben, genieße die Sounds und werde mich langsam reinarbeiten.

Schöne Grüße
Bert
 
Wenn der Regen ins Haus gelangt, ist das ein Versicherungsfall - wenn sie dich nicht im Regen stehen lassen. ;-)
 
... Ich sehe ihn eher als hochqualitative Zeitmaschine für ein bisschen Synclavier-Geschmack im Arrangement. Und das kann er toll - man hat ständig den Eindruck "Das kenn ich von früher!". Für diese Sparte hatte ich bislang den Kurzweil 150 und 1200 PRO I, aber der Regen ist schon ein anderer Schnack.

...

Ich hatte den schon komplett abgehakt und mir jetzt dummerweise oben das Video mit den Presets angesehen. Das ich echt eine coole Zeitreise ...
 
Hatten wir das INHALT-Video eigentlich schon?
Das fand ich am überzeugendsten, und die Inhalt-Library ist im Regen auch drin.
Sehr gute Sounds!

Schöne Grüße
Bert
 
@Feinstrom
Bring auch gerne mal den Regen mit zu mir und wir machen mal einen kleinen Vergleich. Die kleine Kiste würde mich schon reizen. Den Marc kannst du dann auch gleich mitnehmen. Der wartet ja wohl immer noch auf sein Synclavier II aus UK. 🫣
 
Ich bring Feinstrom mit und der den Regen, dann kann TMA das Synclavier mitbringen, richtig?
 


News

Zurück
Oben