Dur und moll ich noob komm nicht klar...

@Omega Minus
stimmt, die geht. aber da muss ich immer von C ausgehen. wenn ich da die Keys so platziere in der Tonlage wie ich sie immer spiele, erkennt er sie nicht, da kommt was völlig anderes aus. ich spiel es ja immer mit c#, d#, d, g, g#, a#, b und da kommt was völlig anderes raus. ich dachte der erkennt es an den abständen, egal auf welcher Tonlage.
 
Da müsste man entweder den tiefsten Ton als Grundton annehmen (lassen) oder den Grundton markieren. Beides kein Hexenwerk. Kenne aber aus dem Lameng keine Seite, die das macht.

Grüße
Omega Minus
 
@Omega Minus
nicht so schlimm. Es geht auch so, wenn man die Scale einfach auf C heruntertransformiert, dann wird es offenbar korrekt ausgespuckt.
 
klick! : Mikro-Improvisation

hier hab ich grad so mal zwei Sachen probiert, ausgehend von C-Dur.
eine Datei, zwei Beispiele.

das erste ist C maj > c dim > gm > A aug > A maj > C maj
der Schluss gefällt mir da sehr, ich mag grade das A Dur sehr! und dann das Ende auf C Dur. statt C-Dur geht der letzte auch als D Moll.

das zweite Beispiel ist verkürzt, geht aber im wesentlichen auch so, nur dass statt dem A Aug gleich der A-Dur kommt und dann zu f minor auflöst.

ich weiß, crappy Toypiano (Yamaha PSR-36) - aber es ist schnell eingeschaltet und lädt immer zum rumspielen ein, also nicht so für voll nehmen die Soundquali.
angesichts der Diskussion hier, wie findet ihr meine lustige Mikroimprovisation als Idee? Was würdet ihr anders machen?
 
(Das Lustige an Harmonielehre ist, dass man so ziemlich jede Tonschichtung benennen und sie in Bezug auf jede Tonart deuten kann. Irgendwann wird es dann aber auch absurd 🙈)
 
(Das Lustige an Harmonielehre ist, dass man so ziemlich jede Tonschichtung benennen und sie in Bezug auf jede Tonart deuten kann. Irgendwann wird es dann aber auch absurd 🙈)

Ich muss es nachempfinden können. Man macht unter Umständen eine persönliche Entwicklung durch wie bei der Klassik => Romantik => Spätromantik. Die Spätromantik rüttelte schon heftig am dem Grenzen der Funktionsharmonik und/oder Tonalität.

Für den einen sind's Tritonussubstitutionen, Back-Door-Progressions, Tadd-Dameron-Trunarounds, bitonale Akkorde, Dominantsubstitutionen eines II-V-I, Upper Structures, Kenny-Barron-Voicings. Für den anderen aus der Abteilung "Jazz ist, wenn man irgendwie schräge Akkorde spielt." Die einen hören und empfinden(!) die Struktur, die anderen nicht. Ich denke, viel davon ist auch Frage der Sozialisation, aber ein Teil davon ist vielleicht angeboren. Es gibt vielleicht eine maximale Komplexität des musikalischen Ereignisses, welches man verarbeiten kann. Eine Erklärung habe ich nicht, aber die Erfahrung, dass die Grenze bei Leuten unglaublich unterschiedlich ist.

Also, benennen, ja.
Aber ob ich es empfinden und aktiv nutzen kann, nicht immer.
Ich habe auch halt meine Grenzen. *)

Grüße
Omega Minus


*)
Aaaahhh! Jetzt habe ich wieder dieses NGL **) im Kopp! Hilfe! F1!

**)
Neues Geistliches Lied
 
Ich denke, viel davon ist auch Frage der Sozialisation, aber ein Teil davon ist vielleicht angeboren.

Wieso kommt eigentlich bei Diskussionen über Musik, sobald es in Richtung Geschmack, Gewohnheit geht, *immer* und *reflexartig* der Hinweis auf die 'Sozialisation'? Aber nie, wenn es um Malerei, Literatur, auch Mode, Inneneinrichtung etc. geht?

Ist mir unverständlich, weil es so klippklapp wie falsch ist.

Bin selbst mit Bach, Mozart, Beethoven aufgewachsen, finde aber letztere beiden langweilig, während ich Bach liebe. Höre inzwischen zu einem großen Teil Modern Jazz, mit dem ich als Kind + Teen gar nichts zu tun hatte; ebenso Skriabin, Reger, Messiaen.
Von den Popbands, die ich als 8-14-Jähriger toll fand, sind 90% meiner Entwicklung zum Opfer gefallen, bei denen aus der Adoleszenz etwa die Hälfte.
Schätze mal, dass es bei den meisten aktiv Musikinteressierten ähnlich ist.

So, was ist nun 'Sozialisation' an meinen Hörgewohnheiten!? Rein gar nichts. Abgesehen natürlich von 'westlicher Kulturkreis'.

Deinen Hinweis auf 'angeboren', geschätzter Kollege Omega Minus, halte ich für verfolgenswerter. Zur Komplexität würde ich noch die 'Endorphinstelle' (welche ja auch unterkomplex sein kann) hinzufügen.

Cee
 
Wieso kommt eigentlich bei Diskussionen über Musik, sobald es in Richtung Geschmack, Gewohnheit geht, *immer* und *reflexartig* der Hinweis auf die 'Sozialisation'? Aber nie, wenn es um Malerei, Literatur, auch Mode, Inneneinrichtung etc. ge
Das ist in den entsprechenden Gesprächskeisen bei Literatur, Malerei, Mode und Co. genauso.
 
Wieso kommt eigentlich bei Diskussionen über Musik, sobald es in Richtung Geschmack, Gewohnheit geht, *immer* und *reflexartig* der Hinweis auf die 'Sozialisation'? Aber nie, wenn es um Malerei, Literatur, auch Mode, Inneneinrichtung etc. geht?

Keine Ahnung. Vielleicht, weil Musiker sich dessen eher bewusst sind? Oder bewusst sein sollten?

Ist mir unverständlich, weil es so klippklapp wie falsch ist.

Wenn ich mit klassischer arabischer Musik aufgewachesen wäre, würde ich vielleicht andere musik bevorzugen.
Wenn ich bei den Aborigiens aufgewachen wäre, würde ich die riesige Käfermade als Deliketasse bezeichnen.

Bin selbst mit Bach, Mozart, Beethoven aufgewachsen, finde aber letztere beiden langweilig, während ich Bach liebe. Höre inzwischen zu einem großen Teil Modern Jazz, mit dem ich als Kind + Teen gar nichts zu tun hatte; ebenso Skriabin, Reger, Messiaen.

Sozialisierung bedeutet ja nicht, dass man ewig auf diesem Level bleibt. Sonst müsste meine Freundin WDR4 und Schlager hören.

Umgekehrt kenne ich Leute der älterer Generationen, die würden nie Lasagne probieren. Kennen sie nicht, wollen sie nicht. Zitat eines Arbeitskollegen: "Für mein Vater besteht ein Mittagessen aus Fleisch, Kartoffeln, Gemüse. Lasagne oder so würde der nie anrühren."

"Was der Bauer nicht kennt ..."

Von den Popbands, die ich als 8-14-Jähriger toll fand, sind 90% meiner Entwicklung zum Opfer gefallen, bei denen aus der Adoleszenz etwa die Hälfte.

Die fand ich nie toll, auch damals nicht. :)

So, was ist nun 'Sozialisation' an meinen Hörgewohnheiten!? Rein gar nichts. Abgesehen natürlich von 'westlicher Kulturkreis'.

Aha! Westlicher Kultukreis, Bingo!

Wenn ich "Alle meine Entchen" auf lydisch singe, könnte es folgende Reaktionen geben:
- hört keinen Unterschied
- hört, dass irgendetwas anders ist
- hört, dass der vierte Ton falsch ist
- hört, dass der vierte Ton zu hoch ist
- weiß, dass das die 'lydische' Quarte ist

Schon Kinder, die Musiktheorie noch gar nicht in Berührung gekommen sind, werden wohl mindestens 'hört sich komisch an' mitbekommen. Da - wie ich immmer so gerne sage - die Durtomleiter nicht in unserer DNA kodiert ist, können wir durachaus annehmen, dass das ein Ergebnis eines Sozialisationsprozesses ist.

Bin allerdings kein Musikwissenschaftler oder Psychologe.

Deinen Hinweis auf 'angeboren', geschätzter Kollege Omega Minus, halte ich für verfolgenswerter. Zur Komplexität würde ich noch die 'Endorphinstelle' (welche ja auch unterkomplex sein kann) hinzufügen.

Ich bin da ja immer hin- und hergerissen, wenn es um beliebige Fähigkeiten geht: Was ist angeboren, was ist erworben? Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Fakt ist allerdings, das zur Selbst-Sozialisierung bzgl. Musik Hören auch die Neugier da sein muss. Und man muss seine initiale Reaktion "Das ist unbekannt, das passt nicht zu meinen bisherigen Gewhonheiten, das mag ich nicht!" mal bei Seite packen und sich auf etwas einlassen können.

Eine der ersten Platten, die Richtung Free Jazz gingen, musste ich mir regelrecht erarbeiten, aber nun kann ich mit damit was anfangen.

Grüße
Omega Minus
 
Das ist in den entsprechenden Gesprächskeisen bei Literatur, Malerei, Mode und Co. genauso.

Danke, das wusste ich nicht. :)

Mausik hat einen Nachteil: Moderne Kunst kann ich mir installieren/aufhängen. Wem es nicht passt, kann es einfach ignorieren. Aber Moderne Musik, dem kann ich mich schlecht entziehen. Und so findet man in so manchen Foyers von Frimen, Verischerungen, Ämtern moderne Kunst, aber kaum einer würde diese Musik dort als Beschallung nehmen.

Es gibt Kontexte, in dem moderne Musik akzeptiert wird, siehe Soundtrack zu '2001'. In diesem Kontext können die Leute auch Liegeti hören. Oder einen Strauß-Wlzer bei einem Andockmanöver. :)

Grüße
Omega Minus
 
klick! : Mikro-Improvisation

ich weiß, crappy Toypiano (Yamaha PSR-36) - aber es ist schnell eingeschaltet und lädt immer zum rumspielen ein, also nicht so für voll nehmen die Soundquali.
angesichts der Diskussion hier, wie findet ihr meine lustige Mikroimprovisation als Idee? Was würdet ihr anders machen?
Finde ich sehr gut, dass Du solche Akkorverbindungen ausprobierst. Ich hänge manchmal auch einfach Akkorde aneinander, um auf neue Ideen zu kommen. Ich würde aber denken, dass es beim Improvisieren immer eher um die Melodie geht und diese entweder über eine feststehende Akkordfolge improvisiert wird, oder gleich zusammen mit den Harmonien. Das würde ich aber als das Schwierigste überhaupt einstufen. Es ist also in der Regel vorher bekannt, über welchen Harmonien sich die Melodie entfalten kann. Insofern ist Deine Improvisation eher eine Komposition. Du müsstest im nächsten Schritt jetzt eine Melodie darüberlegen. Wenn Du Dir das dann ausdenkst, während Du spielst, dann ist es improvisiert.

Rein musiktheoretisch wechselst Du auch sehr forsch die Tonarten. Das ist nicht schlimm, oder falsch, macht das ganze aber für den Anfang sehr kompliziert. Wenn C-Dur Deine Ausgangstonart ist, dann kannst Du zwar nach G-Moll wechseln. Du verlässt dann aber den Tonraum der ´normalen´ (ionischen) Durtonleiter und befindest dich eher in C-Dur mixolydisch - was natürlich nicht verkehrt ist. Von G-Moll nach A-Dur ist schon ein echter Tonartwechsel, weil Du bei A-Dur drei (vier) Töne dazubekommst, die im Tonumfang von C mixolydisch nicht enthalten sind. Es ist nicht klar, warum Du das tust, weil der Kontext - in diesem Fall die Melodie - fehlt.

Für den Anfang würde ich Dir vorschlagen, suche Dir eine Tonart aus und dann versuche nur mit dem Tonmaterial dieser Tonart zu improvisieren. Also hier, wenn Du C-Dur benutzt nur die weißen Tasten zu benutzt. Wenn Du Dich dann in diesem Tonraum auskennst und die Akkorde auf den unterschiedlichen Stufen und ihre Wirkungen in der Relation zum Grundklang verstanden hast, dann kannst Du das ganze erweitern und andere Tonarten (Leitern) und auch Tonartwechsel ausprobieren. Das Schöne an den weißen Tasten ist, dass Du immer einen anderen Ton als Ausgangspunkt benutzen kannst und Dich so auch in den anderen (Kirchen-)Tonarten ausprobieren kannst.

Warum immer C-Dur? Weil es auf dem Klavier am einfachsten (optisch) nachzuvollziehen ist. Man könnte Musikheorie auch um jede beliebige andere Leiter herumbauen, also eine andere Tonleiter benutzen und alles relativ von dort aus aufbauen und erklären. Historisch ist aber ˋunserˋ System so gewachsen und lässt sich relativ gut verstehen. Es gibt sicher einen Grund, aber warum C-dur nicht A-dur ist, weiß ich grad nicht. Es wäre ja rein alphabetisch viel naheliegender, wenn der erste Ton der Grundtonleiter ein A und kein C wäre. Aber so ist eben Musiktheorie. Es ist keine exakte Wissenschaft, sondern der Versuch einer einigermaßen systematischen Beschreibung von dem, was wir hier bei uns unter Musik verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist in den entsprechenden Gesprächskeisen bei Literatur, Malerei, Mode und Co. genauso

Komisch, selbst als häufigem Ausstellungsgänger und beim Absacken in der Hinterzimmerrunde bei Vernissagen ist mir das noch nicht untergekommen, ebensowenig bei hunderten von Literaturtalks...

Wenn ich mit klassischer arabischer Musik aufgewachesen wäre, (...) Aha! Westlicher Kultukreis, Bingo!

Ja, den nannte ich ja auch. Der wirkt aber für alle gleich.

Ich bin da ja immer hin- und hergerissen, wenn es um beliebige Fähigkeiten geht: Was ist angeboren, was ist erworben? Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Naja, der Biologe kriegt das präziser hin, Disposition, Ausprägung usw. Dass unser Hirn für Musik empfänglich ist (und bei aller Bauplan- und Verhaltensähnlichkeit das der Tiere nicht*), muss ja einen Grund haben; warum sollte sich das nicht auch weiter auswirken.

Eine der ersten Platten, die Richtung Free Jazz gingen, musste ich mir regelrecht erarbeiten, aber nun kann ich mit damit was anfangen.

Ich höre Strukturen, Spannungsbögen, Auflösungen in 50min Freejazz; bei Mozarthoven nervt mich das dauernde unterkomplexe Rauf- und Runtergedudel (in der Übertreibung liegt die Anschaulichkeit :) ) Beides hat mit Sozialisation nichts zu tun.

Cee

* Altenmüller: "Tiere mögen keine Musik" (nach S. Watanabe können Spatzen aber Barock- von atonaler Musik unterscheiden und präferieren dabei den Barock, nanana)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mit klassischer arabischer Musik aufgewachesen wäre, würde ich vielleicht andere musik bevorzugen.
Wenn ich bei den Aborigiens aufgewachen wäre, würde ich die riesige Käfermade als Deliketasse bezeichnen.
Ich finde arabische und jüdische Musik großartig, obwohl ich mit klassischer und etwas auch Rockmusik grossgeworden bin.
O.g. Musik berührt mich einfach. Wahrscheinlich ist eine gewisse Sensibilität für Harmonie und Melodie schon angeboren.
 
Ist immer gut wenn man sich Lieder sucht, die durch Generation oder Subkultur eingebrannt sind ... muss einen nicht mal gefallen.
Für sus2 und sus4 ist der Anfang von Bon Jovi Runaway ein sich einbrennendes Beispiel.



Für die Molltonleiter Ansich ist die Melodie bei 0:53 Lovecats von the Cure perfekt.



Für die Durtonleiter natürlich alle meine Entchen ;-)
 
Die Stücke oben sind sehr gute Beispiele für das, was ich meine, weil sie beide in A-Moll sind und nur weiße Tasten benutzt. Wenn Du verstanden hast, was da passiert z.B. dann bist Du schon mal einen großen Schritt weiter. Später sind ein paar leiterfremde Töne (bei Bon Jovi), da kommt dann der Blues ins Spiel - und die Improvisation. Aber der Rest ist absolut musiktheoriekonform (ist die Bluestonleiter natürlich auch) im Sinne eines Stückes, das nur leitereigene Töne und Harmonien benutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ein Ladder-Filter nur Leiter-Töne!?
(Dieser schlechte Witz funktioniert und nur in wenigen Sprachen. Besser ist das.)

Grüße
Omega Minus
 
@Doc Orange
ich danke dir sehr!

ich sage dir warum ich dazu gekommen bin bzw. zu diesen Akkorden. Ich habe nie Klavierunterricht gehabt sondern vieles theoretisch, autodidaktisch und durch Gehör angeeignet. Herangegangen bin ich hier so: ich wollte "irgendwas" mit Jazz oder verwandtes machen, mit interessanten Voicings, es kann auch ruhig schräg bzw. mit krassen Tonwechseln sein.
Ich hatte mir für Jazz als Anfänger gemerkt : Dur > vermindert > Moll. Wenn man diese Schritte befolgt, ist schon mal gut. Und so starte ich auch, C-Dur, c vermindert, und dann komm ich in ein invertiertes g moll, weil der Klang dann für mich einerseits nach unten geht, aber auch ein Stückel hoch. Und dann wollte ich diese ... wie soll ich das schreiben .. irgendwie schrägen aber gemütlichen Wechsel wie im Jazz haben, ohne den Anspruch zu haben jetzt echten Jazz zu machen.

Leider hab ich beim Aufschreiben etwas falsch gemacht.
Also die Abfolge ist: C maj > c dim > g min > d min > A aug > A maj > Cmaj

kannst es ja mal nachspielen. Also vor das A aug gehört das d min. Das D ist wichtig.

Statt C maj am Ende löse ich auch gern in d min auf. Aber das hellere C maj ist so dieser schönere Abschluss grad irgendwie. In einem Musikstück könnte man jetzt die Abfolgen zweimal nehmen, einmal löst man nach Cmaj und beim zweiten Mal nach d min auf. Und ein paar der Akkorde zwischendrin würde ich in der zweiten Abfolge auch ändern.
 
@Doc Orange
ich danke dir sehr!
Da nich für, wie man hier oben sagt. Wenn Du Jazz machen willst, dann ist das eine sehr sehr regelbasierte Musik, die auf der ˋeinfachenˋ Harmonielehre aufsetzt. Im Jazz spielt man in der Regel mindesten Vierklänge. Es kommt also noch mindestens eine Terz auf den Dreiklang oben drauf (Die Septime, oder 7 -> weil der siebte Ton der Tonleiter vom Grundton aus gesehen). Aber auch hier unterscheidet man zwischen leitereigenen und leiterfremden Tönen. Es geht dann munter weiter mit den Terzen und es kommen noch die 9, die 11 und die 13 dazu. Du kannst dann Akkorde bauen, in denen alle Töne der zugrunde liegenden Tonleiter vorkommen, nur dass sich deren vertikale Anordnung unterscheidet - eben das ˋVoicing. Wenn Du das kannst, dann entstehen diese schönen Harmoniewechsel.

Das ganze theoretisch zu verstehen ist das eine. Es flüssig anwenden zu können das andere. Man ist nie fertig, das zu lernen, wenn man es lernen möchte. Ich kann das selbst leider auch nur in Ansätzen. Wenn man ein exzellentes Gehör hat, dann kann man das vielleicht auch ohne die Theorie lernen. Du brauchst auch keinen Unterricht und kannst versuchen, es Dir selbst beizubringen. Aber Unterricht hilft schon sehr. Es ist kein Problem, dass Du nie Unterricht hattest. Aber es ist nie zu spät. Ich habe auch das meiste durch (Raus-)Hören gelernt und dann später erst die Theorie. Ich habe dann erst gelernt, wie man das nennt, was ich mir schon durch Ausprobieren rausgefummelt hatte.

Mach einfach weiter, das wird schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab eine neue Frage, hehe. und zwar geht es um das Thema Parallelverschiebung, die ja laut Musiktheorie unerwünscht, also nicht direkt verboten, aber halt unerwünscht ist. ich frag mich eigentlich, wieso, aber gut ...

also beispielsweise in C-Dur, ganz klassisch, rechte Hand die Dur Akkorde: C - F - G
und links der Bass immer der Grundton : C - F - G

während ich links im Bass dazu also immer den Grundton spiele, spielt die rechte Hand dann die Akkorde: C E G, dann C F A (Umkehrung von F) und dann D G H (Umkehrung von G).
hier heißt es ja jetzt, dass beim letzten Akkord die Umkehrung von D G H eben nicht so gespielt werden soll, weil das eine Quintparallele wäre.
und genau das versteh ich nicht.

warum spielt man die Umkehrung dann so nicht? von was genau ist diese Umkehrung jetzt eine Quintparallele? etwa vom ursprünglichen C - weil wir in dessen Kadenz sind ? Dann wäre G tatsächlich die Quinte. aber dann erkenne ich die Parallele daran nicht, denn das G in der rechten Hand ist ja dann die 2. Note, wenn auch durch die Umkehrung. wenn ich links G im Bass spiele und rechts die Umkehrung von G als D G H spiele, wo ist da die Quintparallele?

stattdessen soll man also den Grundton weiter im Bass als G spielen, aber rechts dann nicht D G H greifen, sondern H D G - und dann wieder zurück zum C.

ich möchte gern das Prinzip dahinter verstehen. wir haben es im Klavierunterricht in den letzten paar Minuten angesprochen, und mein Kopf war schon voll - bevor ich jetzt aber eine Woche warten muss, möchte ich es lieber jetzt wissen. :segeln:

ich verstehe zumindest, dass es harmonischer klingt weil die Lage enger ist, aber das ist für mich kein Indikator eine Quint-Parallele zu erkennen, die man vermeiden soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
von was genau ist diese Umkehrung jetzt eine Quintparallele? etwa vom ursprünglichen C - weil wir in dessen Kadenz sind ? Dann wäre G tatsächlich die Quinte. aber dann erkenne ich die Parallele daran nicht, denn das G in der rechten Hand ist ja dann die 2. Note, wenn auch durch die Umkehrung. wenn ich links G im Bass spiele und rechts die Umkehrung von G als D G H spiele, wo ist da die Quintparallele?

Schätze mal, dass die Quintparallele sich hier zusammen mit dem Bass ergibt: das Fortschreiten von F (linke Hand) C (rH) zu G (lH) D (rH). Die ist weg, wenn man oben DGH spielt, wie Du schreibst - oder unten statt des G das D nimmt.

Bin aber gespannt, was die Leute, die wirklich Ahnung haben, schreiben... @Omega Minus, Du wirst gebraucht!
 
Schätze mal, dass die Quintparallele sich hier zusammen mit dem Bass ergibt: das Fortschreiten von F (linke Hand) C (rH) zu G (lH) D (rH). Die ist weg, wenn man oben DGH spielt, wie Du schreibst - oder unten statt des G das D nimmt.

Bin aber gespannt, was die Leute, die wirklich Ahnung haben, schreiben... @Omega Minus, Du wirst gebraucht!
sorry, hab ich nicht verstanden wie du das meinst.

man spielt:
1) C links und C E G rechts
2) F links und C F A rechts (Umkehrung F)
und 3) G links mit D G H rechts, was ja falsch sein soll. stattdessen also H D G (2. Umkehung G)

wo kann da im dritten (dem falschen) Schritt eine Quintparallele bestehen?
die normale Quinte des G Dur ist ja das D. wenn ich aber bei der (falschen) 1. Umkehrung D G H spiele, hab ich ja gar keine Quinte.
und bei der richtigen 2. Umkehrung, dem H D G, ist das G oben in dieser Spielweise aber auch keine Quinte. H D G wäre allenfalls ein H-Moll mit überzogener Quinte, die echte Quinte das F#.

ich verstehe eine Quintparallele eigentlich so, dass der Basston der linken Hand nicht der Quintton vom Akkord der rechten Hand sein darf. also bspw. bei C E G rechts dann links den Bass nicht auch in G.
und beides trifft ja mit der ersten und zweiten Spielweise nicht zu. Egal wie man es dreht und wendet, ich verstehs nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
2) F links und C F A rechts (Umkehrung F)
und 3) G links mit D G H rechts, was ja falsch sein soll.

Wenn sich li. und re. ums mittlere C herum abspielen, hast Du die rot markierten Quinten und mit 3) dann den Parallelschritt. Ergab mein Gang zum Klavier; obs stimmt, wird sich zeigen.
 
Und immer wieder Wikipedia:
"...
Schon in Zeiten der Wiener Klassik bildeten die sogenannten Mozart-Quinten einen erlaubten Ausnahmefall. Vor allem aber wurde das „Verbot“ der Führung paralleler Quinten ab der Spätromantik von vielen Komponisten zunehmend missachtet (siehe bspw. Edvard Grieg oder Franz Liszt). Genauso sind direkte bzw. offene Quintparallelen auch in heutigen Stilen wie der Pop-, Rock-, Jazz- und Filmmusik häufig anzutreffen, ja teilweise nahezu stilprägend (siehe Powerchords).
..."
Also, wie immer eine Frage des Kontext.

Wenn es gut klingt, klingt es gut, da braucht es keine Erklärung.
Wenn es schlecht klingt, klingt es schlecht, da hilft auch kene Erklärung.

Wenn ich einen vierstimmigen Satz nach den Regeln eines Vierstimmigen Satzes spielen soll, bin ich andrs unterwegs, als wenn ich einen Jazzstandard spiele.

Bei einer Chorpobe wurde auch schon Johann Sebastian Bach einer Quintparalleleüberführt. Ausgerchnet er!

Ist wie beim Schach:
Springer am Rand ist eine Schand'.
(“A knight on the rim is grim.")
Außer, wenn's gut ist.

Ich würde also probieren, wie es klingt, wie Alternativen klingen und was dem Stück dient. Ich mache mir in der Praxis keinen Kopp unm Quintparallelen. :)

Grüße
Omega Minus
 
Jede dur ton tonleiter beinhaltet ja eine moll tonleiter und umgekehrt. Deswegen verstehe ich die Unterscheidung bei tonleitern nicht.
Die Tonleiter ist meines Wissens irrelevant. Wichtig ist nur die Abfolge von Akkorden. Je nachdem wie die Abfolge der Akkorde zueinander ist, ergibt es eine bestimmte Stimmung und hört sich demnach auch harmonisch an. Eine falsche Abfolge von Akkorden hört sich unharmonisch, unmusikalisch also irgendwie störend an.
Aber zum komponieren von Musikprojekten muss man nicht zwangsläufig wissen, was Moll oder Dur ist. Das Gehör erkennt von selbst, ob ein bestimmter Akkord ins Arrangement reinpasst oder nicht. Genauso ist es auch mit Tönen. Hat eine Melodie einen falschen Ton, hört sie sich unharmonisch an. Dazu braucht man eigentlich keine Theorie lernen.
 
Ist es eigentlich immer noch Konsens, das eine Oktave auf einer Klaviatur aus Acht weissen und Fünf schwarzen Tasten
besteht ?
Und das der Name einer Tonleiter sich daher ableitet, welche Taste zuerst gedrückt wird ?

Ist es weiterhin so, dass sämtliche Musik daraus entsteht, dass diese 13 (oder weniger) Noten in verschiedener Reihenfolge (oder mehrere gleichzeitig) und in verschiedenen Frequenzen erzeugt werden ?

Es fragt ein Laie, der hier schon lange nicht mehr mitkommt.
 
Ist es eigentlich immer noch Konsens, das eine Oktave auf einer Klaviatur aus Acht weissen und Fünf schwarzen Tasten
besteht ?

Eine Oktave ist erst einmal ein Intervall.

Wenn ich bei bei einer weißen Taste (so die Stammtöne weiß sind) anfange und chromatisch spiele, bis ich die Oktave erreicht habe, dann habe ich insgesamt 8 weiße und 5 schwarze Tasten betätigt.
Wenn ich dasselbe bei einer schwarzen Taste mache, habe ich 6 schwarze und 7 weiße Tasten betätigt.

Also, meinen Konsens hast Du nicht ... :)

Grüße
Omega Minus
 


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