Dur und moll ich noob komm nicht klar...

Rasenmähermann

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Mich verwirrt das konzept von dur und moll, irgendwie, wenn es um scales geht.
Tut mir leid wenn die frage lächerlich ist, weil es klare basics sind.

Jede dur ton tonleiter beinhaltet ja eine moll tonleiter und umgekehrt. Deswegen verstehe ich die Unterscheidung bei tonleitern nicht.
Mir ist klar wenn, ich meinen track in einer bestimmten tonart haben will, dann beginne ich von dieser note mit dur oder moll.
Aber abgesehen davon erschließt sich mir das nicht wirklich. Denn diese kann auch eine moll oder dur sein die einfach woanders anfängt.
Ich habe mir einfach gemerkt wo ein halbtonsprung kommt um diese zu unterscheiden.
Wann ist dur oder moll von interesse?
Bei akkorden dann?

Ich verstehe es nicht wirklich.
 
Also ich habe das lange genauso wenig verstanden und kann sein das ich das immer noch nicht wirklich kann.
Aber, interessant ist es wohl erst bei der Notation und beim Quintenzirkel bzw. Kadenzen und dann hat man "wohl" mehr oder weniger die Wahl.
Die Frage ist eher, inwiefern hast du in der Praxis ein Problem damit, weil du darfst musikalisch ja alles machen was du willst.
 
ähm...
also das ist nun wirklich nicht schwierig.
Spiel doch einfach zuerst mal eine C-Dur Tonleiter und dann eine C-Moll Tonleiter und achte auf den Unterschied.
Und wenn du nun einen C-Dur Akkord greifen willst nimmst Du von der C-Dur Tonleiter die Tasten 1-3-5
Und anschliessend machst Du das mit 1-3-5 aus der C-Moll Tonleiter.

Jede Dur tonleiter beinhaltet auch eine Moll Tonleiter? Das ist falsch mMn. Schau mal hier
 
Zuletzt bearbeitet:
ich weiss nicht, ob ich Dein Problem verstehe. Was mir spontan dazu einfällt: Wenn Du eine C-Dur Tonleiter spielst (Scale, Dur oder auch ionisch genannt), dann fängst Du ja in Deinem Beispiel beim C an und hörst beim nächsten C auf. Deutlich wird das durch das h (oder englisch b), dass man Leitton nennt. Du kannst kaum auf dem h aufhören, dass will halt immer noch zum c. Daher hört Du dann deutlich, dass es eine Dur Skala ist. Im paralleln a-moll würdest Du in Deinem Beipiel beim a beginnen und beim nächsten a enden. Im aeolischen moll gibt es diesen Leit- Halbttomschritt nicht, das kämme dann erst mit den anderen moll-Skalen (harmonisch und melodisch moll). Wenn Du die a nach a Skala über einen C-Dur Akkord spielst wäre das komisch, weil das a schonmal ein "komischer" Startton ist (und Endton), u.a. weil der Leitton einer DurSkala fehlt und weil die 6. Stufe nicht so "harmonisch" klingt. Da Skalen über mehrere Akkordprogressionen passen und weil andere Skalen sehr gut auch Dur Progressionen passen (und komplexere auch), wird das dann schnell komplizierter.
Dein Ansatz, sich die Halbtonschritte zu merken ist smart, so denke ich im Jazz auch.
Das ganze ich natürlich recht theoretisch, weil eben selten mal eine C-Dur Skala nur über C gespielt wird.
Letztllich probier doch mal aus, weil der Kirchentonskalen Dir über welchen Akkorden gefallen. (also Kirchentonarten/Skalen: von c nach c=Ionisch, vin d nach d=dorisch, vin e nach e phrygisch usw.)
 
Jede dur ton tonleiter beinhaltet ja eine moll tonleiter und umgekehrt. Deswegen verstehe ich die Unterscheidung bei tonleitern nicht.
Das größte Missverständnis ist, dass die verwendeten Töne einer Tonleiter etwas mit der Benamsung der Tonleiter zu tun hätten, und dass wiederum die verwendeten Tonleitern/Töne zwingend zu einer bestimmten Tonart gehören.

Zunächst: Dur und moll sind ein relative einengender Spielraum für die Harmonik, der in der europäischen Musik hauptsächlich zwischen spät-Barock und Wiener Klassik verwendet wurde. Vorher und danach wieder (und anderswo sowieso) wurden auch andere Harmonie-Konzepte verwendet. Wir sind nur immer noch extrem von dem biederen Dur/moll-Konzept beeinflusst.

Nehmen wir das einfachste Beispiel: die weißen Tasten auf dem Klavier.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim C beginnen, dann nennt Lieschen Müller das die C-Dur-Tonleiter. Die Musikwisssenschaftler nennen es C-Lydisch C-Ionisch.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim A beginnen, dann nennt man das A-Äolisch oder A-Hypodorisch. Lieschen Müller bezeichnet es dann als a-moll-Tonleiter.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim E beginnen, dann nennt man das E-Phrygisch. Lieschen Müller ist ab hier verwirrt, denn das klingt nicht mehr so, wie sie Musik aus den Radio gewöhnt ist.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim H beginnen, dann nennt man das H-Hypophrygisch. Lass Lieschen Müller lieber in Ruhe damit....
usw.

Das sind die sogenannten Kirchen-Tonarten

Das benutzt immer die gleichen Tasten, nur der gedachte Ausgangston und Grundton ist jedes mal ein anderer.





Wenn man also das (engstirnige) Harmonie-Konzept von Dur und Moll nimmt, dann gibt es zu jeder Dur-Tonart eine sogenannte moll-Paralleltonart. Diese beginnt immer eine kleine Terz tiefer. Die Tonleiter ist aber immer die gleiche:
C-Dur -> kleine Terz runter -> a-moll: C D E F G A H C oder A H C D E F G A - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
As-Dur -> kleine Terz runter -> f-moll: As B C Des Es F G As oder F G As B C Des Es F - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
oder umgekehrt
h-moll -> kleine Terz rauf -> D-Dur …

Die spannende Musik (vor allem im Jazz) passiert aber eben abseits der Dur/Moll verwandschaft. zB im Trip Hop bzw Lounge-Sound gibt es oft die Terz-Verwandschaft zwischen Mixolydisch-Dur und der darüberliegenden moll-Parallele. Komplette verwirrt? Kein Problem, ist ganz einfach: Es ist eine Art e-Moll-Tonleiter E Fis G A H C D E - und eben C-Dur mit einem Fis drin C D E Fis G A H C.
Wenn man das als Akkorde greift, dann bekommt man die Verwandschaft zwischen

e-minor-7
D
H
G
E

und C-Major-7:
H
G
E
C

Greif mal links die beiden Akkorde im Wechsel. Erst e-minor7 dann C-Major-7 und improvisiere rechts mit der Tonleiter E Fis G A H C D E. Von Pink Floyd bis 2010erDudelradio immer die gleichen Akkorde. Wenn Du übrigens die Tonleiter genau anschaust, dann bezeichnet Lieschen Müller das als eine … Trommelwirbel … G-Dur(!) Tonleiter.

Also: Akkordbezeichnung und Dur/Moll-Tonleiter-Bezeichnung haben NIX miteinander zu tun.



Mein Tipp um raus aus dem Dur/moll-Gehege zu kommen: Vergiss den Quinten-Zirkel und gehe auf einen Terzen-Zirkel. Da passt nämlich für die heutige Musik viel viel mehr zusammen:

d-min7-> F-maj7 -> a-min7 -> C-maj7 alles die gleiche Tonleiter (weiße Tasten); nimm das F# dazu und weiter geht es mit -> e-min7 -> G-Maj7 und und und.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist klar wenn, ich meinen track in einer bestimmten tonart haben will, dann beginne ich von dieser note mit dur oder moll.
Aber abgesehen davon erschließt sich mir das nicht wirklich.
Viel mehr ist auch nicht dabei :), es geht aber nicht nur um den Anfang. Es ist sozusagen der Basiston der Melodie, daher auch Grundton, mit dem die Melodie meistens auch endet. Wenn der gleich am Anfang kommt, wird das eindeutiger.

Und dann wird das natürlich wichtig im musikalischen Kontext.
Spielt z.B. ein Bass ein C und du spielst deine Melodie in einer C-Dur / A-moll Skala dazu, nimmt man es letztlich als C-Dur wahr und hat das Gefühl, dass die Melodie ihren Ruhepunkt bei C erreicht.
Spielt der Bass unter die gleiche Melodie ein A, nimmt man es als a-moll wahr.
 
Das größte Missverständnis ist, dass die verwendeten Töne einer Tonleiter etwas mit der Benamsung der Tonleiter zu tun hätten, und dass wiederum die verwendeten Tonleitern/Töne zwingend zu einer bestimmten Tonart gehören.

Zunächst: Dur und moll sind ein relative einengender Spielraum für die Harmonik, der in der europäischen Musik hauptsächlich zwischen spät-Barock und Wiener Klassik verwendet wurde. Vorher und danach wieder (und anderswo sowieso) wurden auch andere Harmonie-Konzepte verwendet. Wir sind nur immer noch extrem von dem biederen Dur/moll-Konzept beeinflusst.

Nehmen wir das einfachste Beispiel: die weißen Tasten auf dem Klavier.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim C beginnen, dann nennt Lieschen Müller das die C-Dur-Tonleiter. Die Musikwisssenschaftler nennen es C-Lydisch.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim A beginnen, dann nennt man das A-Äolisch oder A-Hypodorisch. Lieschen Müller bezeichnet es dann als a-moll-Tonleiter.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim E beginnen, dann nennt man das E-Phrygisch. Lieschen Müller ist ab hier verwirrt, denn das klingt nicht mehr so, wie sie Musik aus den Radio gewöhnt ist.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim H beginnen, dann nennt man das H-Hypophrygisch. Lass Lieschen Müller lieber in Ruhe damit....
usw.

Das sind die sogenannten Kirchen-Tonarten

Das benutzt immer die gleichen Tasten, nur der gedachte Ausgangston und Grundton ist jedes mal ein anderer.





Wenn man also das (engstirnige) Harmonie-Konzept von Dur und Moll nimmt, dann gibt es zu jeder Dur-Tonart eine sogenannte moll-Paralleltonart. Diese beginnt immer eine kleine Terz tiefer. Die Tonleiter ist aber immer die gleiche:
C-Dur -> kleine Terz runter -> a-moll: C D E F G A H C oder A H C D E F G A - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
As-Dur -> kleine Terz runter -> f-moll: As B C Des Es F G As oder F G As B C Des Es F - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
oder umgekehrt
h-moll -> kleine Terz rauf -> D-Dur …

Die spannende Musik (vor allem im Jazz) passiert aber eben abseits der Dur/Moll verwandschaft. zB im Trip Hop bzw Lounge-Sound gibt es oft die Terz-Verwandschaft zwischen Mixolydisch-Dur und der darüberliegenden moll-Parallele. Komplette verwirrt? Kein Problem, ist ganz einfach: Es ist eine Art e-Moll-Tonleiter E Fis G A H C D E - und eben C-Dur mit einem Fis drin C D E Fis G A H C.
Wenn man das als Akkorde greift, dann bekommt man die Verwandschaft zwischen

e-minor-7
D
H
G
E

und C-Major-7:
H
G
E
C

Greif mal links die beiden Akkorde im Wechsel. Erst e-minor7 dann C-Major-7 und improvisiere rechts mit der Tonleiter E Fis G A H C D E. Von Pink Floyd bis 2010erDudelradio immer die gleichen Akkorde. Wenn übrigens die Tonleiter genau anschaust, dann bezeichnet Lieschen Müller das als eine … Trommelwirbel … G-Dur(!) Tonleiter.

Also: Akkordbezeichnung und Dur/Moll-Tonleiter bezeichnung haben NIX miteinander zu tun.



Mein Tipp um raus aus dem Dur/moll-Gehege zu kommen: Vergiss den Quinten-Zirkel und gehe auf einen Terzen-Zirkel. Da passt nämlich für die heutige Musik viel viel mehr zusammen:

d-min7-> F-maj7 -> a-min7 -> C-maj7 alles die gleiche Tonleiter (weiße Tasten); nimm das F# dazu und weiter geht es mit -> e-min7 -> G-Maj7 und und und.
Spannende Erklärung! Ich verstehe da etwas aber nicht, wie ist bei C-maj7 keine schwarze Taste dabei?
 
Das größte Missverständnis ist, dass die verwendeten Töne einer Tonleiter etwas mit der Benamsung der Tonleiter zu tun hätten, und dass wiederum die verwendeten Tonleitern/Töne zwingend zu einer bestimmten Tonart gehören.

Zunächst: Dur und moll sind ein relative einengender Spielraum für die Harmonik, der in der europäischen Musik hauptsächlich zwischen spät-Barock und Wiener Klassik verwendet wurde. Vorher und danach wieder (und anderswo sowieso) wurden auch andere Harmonie-Konzepte verwendet. Wir sind nur immer noch extrem von dem biederen Dur/moll-Konzept beeinflusst.

Nehmen wir das einfachste Beispiel: die weißen Tasten auf dem Klavier.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim C beginnen, dann nennt Lieschen Müller das die C-Dur-Tonleiter. Die Musikwisssenschaftler nennen es C-Lydisch.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim A beginnen, dann nennt man das A-Äolisch oder A-Hypodorisch. Lieschen Müller bezeichnet es dann als a-moll-Tonleiter.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim E beginnen, dann nennt man das E-Phrygisch. Lieschen Müller ist ab hier verwirrt, denn das klingt nicht mehr so, wie sie Musik aus den Radio gewöhnt ist.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim H beginnen, dann nennt man das H-Hypophrygisch. Lass Lieschen Müller lieber in Ruhe damit....
usw.

Das sind die sogenannten Kirchen-Tonarten

Das benutzt immer die gleichen Tasten, nur der gedachte Ausgangston und Grundton ist jedes mal ein anderer.





Wenn man also das (engstirnige) Harmonie-Konzept von Dur und Moll nimmt, dann gibt es zu jeder Dur-Tonart eine sogenannte moll-Paralleltonart. Diese beginnt immer eine kleine Terz tiefer. Die Tonleiter ist aber immer die gleiche:
C-Dur -> kleine Terz runter -> a-moll: C D E F G A H C oder A H C D E F G A - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
As-Dur -> kleine Terz runter -> f-moll: As B C Des Es F G As oder F G As B C Des Es F - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
oder umgekehrt
h-moll -> kleine Terz rauf -> D-Dur …

Die spannende Musik (vor allem im Jazz) passiert aber eben abseits der Dur/Moll verwandschaft. zB im Trip Hop bzw Lounge-Sound gibt es oft die Terz-Verwandschaft zwischen Mixolydisch-Dur und der darüberliegenden moll-Parallele. Komplette verwirrt? Kein Problem, ist ganz einfach: Es ist eine Art e-Moll-Tonleiter E Fis G A H C D E - und eben C-Dur mit einem Fis drin C D E Fis G A H C.
Wenn man das als Akkorde greift, dann bekommt man die Verwandschaft zwischen

e-minor-7
D
H
G
E

und C-Major-7:
H
G
E
C

Greif mal links die beiden Akkorde im Wechsel. Erst e-minor7 dann C-Major-7 und improvisiere rechts mit der Tonleiter E Fis G A H C D E. Von Pink Floyd bis 2010erDudelradio immer die gleichen Akkorde. Wenn übrigens die Tonleiter genau anschaust, dann bezeichnet Lieschen Müller das als eine … Trommelwirbel … G-Dur(!) Tonleiter.

Also: Akkordbezeichnung und Dur/Moll-Tonleiter bezeichnung haben NIX miteinander zu tun.



Mein Tipp um raus aus dem Dur/moll-Gehege zu kommen: Vergiss den Quinten-Zirkel und gehe auf einen Terzen-Zirkel. Da passt nämlich für die heutige Musik viel viel mehr zusammen:

d-min7-> F-maj7 -> a-min7 -> C-maj7 alles die gleiche Tonleiter (weiße Tasten); nimm das F# dazu und weiter geht es mit -> e-min7 -> G-Maj7 und und und.
Das muss ich mir morgen nochmal zu gemüte führen. Danke erstmal.... Aber:
"Ich komme wieder" :tuborg:
 
Das größte Missverständnis ist, dass die verwendeten Töne einer Tonleiter etwas mit der Benamsung der Tonleiter zu tun hätten, und dass wiederum die verwendeten Tonleitern/Töne zwingend zu einer bestimmten Tonart gehören.

Zunächst: Dur und moll sind ein relative einengender Spielraum für die Harmonik, der in der europäischen Musik hauptsächlich zwischen spät-Barock und Wiener Klassik verwendet wurde. Vorher und danach wieder (und anderswo sowieso) wurden auch andere Harmonie-Konzepte verwendet. Wir sind nur immer noch extrem von dem biederen Dur/moll-Konzept beeinflusst.

Nehmen wir das einfachste Beispiel: die weißen Tasten auf dem Klavier.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim C beginnen, dann nennt Lieschen Müller das die C-Dur-Tonleiter. Die Musikwisssenschaftler nennen es C-Lydisch.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim A beginnen, dann nennt man das A-Äolisch oder A-Hypodorisch. Lieschen Müller bezeichnet es dann als a-moll-Tonleiter.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim E beginnen, dann nennt man das E-Phrygisch. Lieschen Müller ist ab hier verwirrt, denn das klingt nicht mehr so, wie sie Musik aus den Radio gewöhnt ist.
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim H beginnen, dann nennt man das H-Hypophrygisch. Lass Lieschen Müller lieber in Ruhe damit....
usw.

Das sind die sogenannten Kirchen-Tonarten

Das benutzt immer die gleichen Tasten, nur der gedachte Ausgangston und Grundton ist jedes mal ein anderer.





Wenn man also das (engstirnige) Harmonie-Konzept von Dur und Moll nimmt, dann gibt es zu jeder Dur-Tonart eine sogenannte moll-Paralleltonart. Diese beginnt immer eine kleine Terz tiefer. Die Tonleiter ist aber immer die gleiche:
C-Dur -> kleine Terz runter -> a-moll: C D E F G A H C oder A H C D E F G A - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
As-Dur -> kleine Terz runter -> f-moll: As B C Des Es F G As oder F G As B C Des Es F - anderer Anfangspunkt aber gleiche Tasten
oder umgekehrt
h-moll -> kleine Terz rauf -> D-Dur …

Die spannende Musik (vor allem im Jazz) passiert aber eben abseits der Dur/Moll verwandschaft. zB im Trip Hop bzw Lounge-Sound gibt es oft die Terz-Verwandschaft zwischen Mixolydisch-Dur und der darüberliegenden moll-Parallele. Komplette verwirrt? Kein Problem, ist ganz einfach: Es ist eine Art e-Moll-Tonleiter E Fis G A H C D E - und eben C-Dur mit einem Fis drin C D E Fis G A H C.
Wenn man das als Akkorde greift, dann bekommt man die Verwandschaft zwischen

e-minor-7
D
H
G
E

und C-Major-7:
H
G
E
C

Greif mal links die beiden Akkorde im Wechsel. Erst e-minor7 dann C-Major-7 und improvisiere rechts mit der Tonleiter E Fis G A H C D E. Von Pink Floyd bis 2010erDudelradio immer die gleichen Akkorde. Wenn übrigens die Tonleiter genau anschaust, dann bezeichnet Lieschen Müller das als eine … Trommelwirbel … G-Dur(!) Tonleiter.

Also: Akkordbezeichnung und Dur/Moll-Tonleiter bezeichnung haben NIX miteinander zu tun.



Mein Tipp um raus aus dem Dur/moll-Gehege zu kommen: Vergiss den Quinten-Zirkel und gehe auf einen Terzen-Zirkel. Da passt nämlich für die heutige Musik viel viel mehr zusammen:

d-min7-> F-maj7 -> a-min7 -> C-maj7 alles die gleiche Tonleiter (weiße Tasten); nimm das F# dazu und weiter geht es mit -> e-min7 -> G-Maj7 und und und.
...ich muss zu meiner schande gestehen, den oberen lieschen müller-teil hab sogar ich (endlich) verstanden...den unteren teil werde ich mir morgen (mithilfe von google) übersetzen...danke :nihao:
 
Unsere Hörgewohnheiten sind historisch bedingt erstmal auf Dur und Moll geprägt.
Man beginnt und endet in der Regel auf dem Grundton, die Lage der Halbtonschritte bestimmt dann die Tonart und das „Feeling“ der Melodie. Ganz wichtig auch für die gängigen Begleitakkorde, die stark für die transportierten „Emotionen“ des Songs wichtig sind.
Wenn ich eine muntere Melodie machen will, nehme ich in der Regel Dur, wenn‘s schwermütig werden soll, dann Moll.
Interessant wird es dann mit anderen Tonarten, die sich jeweils durch die Lage der Halbtonschritte unterscheiden. Harmonisch Moll, Zigeuner-Moll (darf man das noch sagen?), Blues-Tonleiter oder „phrygisch-dominant“.
Sehr hilfreich sind da Synths, wo man die Tonart auswählen kann, wie z.B. Korg Electribe oder Gadget. Da kann man mit dem Zentrum Grundton ordentlich rumdudeln und ein Gespür für die „Emotion“ der Tonart gewinnen.
Musik sind kodierte Emotionen. Die Tonart ist der Schlüssel zum Gefühl 🤧
 
Wenn wir die Tonleiter auf den weißen Tasten beim C beginnen, dann nennt Lieschen Müller das die C-Dur-Tonleiter. Die Musikwisssenschaftler nennen es C-Lydisch.
C-Ionisch.
Auf F- beginnend hätten wir F-Lydisch mit der charakteristischen "lydischen Quarte" (übermäßige Quarte).


"Wieso ist dieses Dur und jenes Moll, es sind doch dieselben Töne!"

Das eine ist das Tonmaterial. Das z.B. ist bei H-Lokrisch und bei F-Lydisch identisch.

Das andere sind die Intervalle zum jeweiligen Grundton, bestimmt durch das tonale Zentrum. Und welche Intervalle relativ zum Grundton auftauchen, bestimmt, wie wir das empfinden.

Beispiel:
Bei "Happy Birthday" in C ist das tonale Zentrum C-Dur.
Es sind dieselben Töne wie H-lokrisch, aber in keinem Teil des Stücks drängt sich einem H als Grundton des tonalen Zentrums auf. (Praxistest: Man schaue mal, wie es klingt, h als Bass dazu zu spielen und h als Grundton zu etablieren. Klingt nicht überzeugend.)

Alles andere (welche Modi, Dur und Moll in der Funktionsharmonik im Wandel der Zeiten unter besonderer Berücksichtigung dieser Lehranstalt) sind dann die Details. Aber das wichtigste ist: Wo ist das tonale Zentrum und welchen Bezug haben die Skalentöne zum Grundton?

Grüße
Omega Minus
 
Man hat die Kirchentonarten sogar nach dem Bereich der auftretenden Melodietöne (Ambitus) unterschieden. - Also: Wie hoch geht es beim Mixolydischen vom Grundton aus und wie weit geht die Melodie unter diesen. Es gibt also immer noch 2 Varianten der sog. Kirchentonarten ("normal" und "hypo"): Z.B. Mixolydisch und Hypomixolydisch. Gleicher Tonvorrat, Gleicher Grundton (Finalis), unterschiedlicher Ambitus. Das war aber knapp tausend Jahre vor dem Jazz, in dem die Kirchentonarten ja auch dauernd und erweitert verwendet werden und zudem lange vor der Entstehung einers Denkens in Dreiklangskombinationen (funktionale Harmonielehre).
Man fragt sich vielleicht: Hatten die sonst nichts zu tun? Warum ist das so kompliziert? Nun: Die musikalische Wirkung dieser Differnzierung ist absoult wahrnehmbar. Man muss halt nur vieles weglassen oder wegdenken, was danach entstand.
Chris Beier verwendet in seinem herrlichen Klavier-Solostück "December Sun" z.B. neben As- und H-Dur (oder ionisch) nacheinander C#-dorisch, G#-aeolisch, C#-mixolydisch, des-lydisch und dann noch as-dorisch. Alles wunderbar musikalisch verschmolzen und jede Kirchentonart entfaltet den ihr eigenen Charakter. Klingt dabei alles ganz "normal", halt nur etwas "besonders" und "zauberhaft".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war auch eher für die hier gedacht, die bereits wissen, wie man Skat spielt. :cool:
Jeder, der kann, darf doch mal ein wenig klugscheißen hier, oder? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann sich das mit den Kirchentonleitern wunderbar merken, wenn man sich die Besonderheiten und deren Wirkung einprägt. So ist eine phrygische Sekunde in ihrer Wirkung genau so speziell und einprägsam wie eine lyrische quarte, eine dorische Sexte oder eine Mixolydische Septime...einfach mal die einzelnen Tonleitern durchspielen und ganz genau auf die Wirkung der jeweiligen Besonderheiten achten...
 
Jede Dur tonleiter beinhaltet auch eine Moll Tonleiter? Das ist falsch mMn.
Wenn man statt "beinhaltet", "hat eine parallele Tonleiter in Moll" schreibt, wird es richtig.
Gerade bei Saiteninstrumenten merkt man das sehr schön. Spielt man eine Dur Tonleiter und möchte eine Stufe höher spielen, setzt man 3 Lagen höher (und eine Saite tiefer) mit Moll fort.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn wir mal beim Beispiel "weisse Tasten" bleiben, also die Kirchentonarten in Lehrbuchform. Wenn Deine Frage war, in welcher Skala bin ich denn jetzt, wenn ich doch jeden Ton verwenden kann und jeder weisse Taste in allen Skalen vorkommt? Dann ist es doch so, dass der musikalische Kontext das beantwortet - Du gewichtest beim Spielen manche Töne und das gibt dann den Kontext. Wenn der Basston C ist (man also in C-Dur fühlt), und Du darüber im einfachsten Fall auf einer 1 mit c startest und auf der nächsten 1 mit c endest, dann wird man das wohl als "Dur" warnehmen. Wenn Du von F nach F spielst, wird man das wg der spezischen Halbtonschritte und der Tatsache, dass deine melodische Linie auf F endet, als lydisch warnehmen
 
Jede Dur tonleiter beinhaltet auch eine Moll Tonleiter? Das ist falsch mMn. Schau mal hier

Doch, das kann man so sagen. Auch wenns vielleicht nicht gerade anfängerfreundlich formuliert ist und vielleicht ein bisschen Verwirrung stiftet.

c d e f g a b c'
...wäre eine Durtonleiter.

Dass sie aber auch die Molltonleiter
a b c d e f g a'
..."enthält" -- das zu bestreiten, fände ich nun ja, etwas gewagt.

Beide Tonleitern sind hinsichtlich des Tonmaterials, das sie enthalten, identisch. Sie sind zwei verschiedene Ausschnitte aus der selben Folge von Tönen. Verschieden sind sie insofern, als sie an unterschiedlichen Stellen beginnen (und dadurch natürlich auch eine andere Struktur kriegen, sodass sie natürlich weit entfernt davon sind, komplett gleich zu sein... das sieht man vor allem, wenn man in Intervallen statt Notennamen denkt).

... g a b c d e f g a b c d e f g a b ...
im einen Fall,
und
... g a b c d e f g a b c d e f g a b ...
im anderen.

Die Struktur der beiden ist also
LLsLLLs
bzw.
LsLLsLL
(L.arge und s.mall)

Genau das ist ja auch das, was mit den Stichworten "Modi" und "Kirchentonleitern" angesprochen ist. Ob das für unseren Fragesteller im jetzigen Stadium schon hilfreich ist, steht natürlich auf 'nem anderen Blatt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beide Tonleitern sind hinsichtlich des Tonmaterials, das sie enthalten, identisch. Sie sind zwei verschiedene Ausschnitte aus der selben Folge von Tönen. Verschieden sind sie insofern, als sie an unterschiedlichen Stellen beginnen.
Das ist aber eine Ungenauigkeit und Verrinfachung: Es gilt nur bei der „Wohltemperierten“ Stimmung und ist ein Kompromiss, um auf einem Tasteninstrument alle Tonarten einigermaßen gleichwertig spielen zu können. Auf einem diatonisch gestimmten Instrument, also z. B einer Tin-Whistle, ist es viel einfacher. Die kann z.B. nur D-Dur, e-dorisch und H-Moll.
 
Das ist aber eine Ungenauigkeit und Verrinfachung: Es gilt nur bei der „Wohltemperierten“ Stimmung und ist ein Kompromiss, um auf einem Tasteninstrument alle Tonarten einigermaßen gleichwertig spielen zu können. Auf einem diatonisch gestimmten Instrument, also z. B einer Tin-Whistle, ist es viel einfacher. Die kann z.B. nur D-Dur, e-dorisch und H-Moll.

Ja, lass es uns komplizierter machen für eine einfache Eingangsfrage!
Es geht hier erst einmal um die einfache Grundlagen. Die Basis ist das Fundament jeder Grundlage.
Das Cis als Terz in A-Dur ist auch ein anderes Cis als die Quinte von Fis Dur und der Leitton zu D-Dur ist auch wieder anders. Das führt aber eher zu mehr Verwirrung. :cool:

Als Saxophonist muss ich intonieren, ich kann den Ton etwas höher oder tiefer spielen, nach Gehör, bis es passt.
Als Pianist habe ich da keine Wahl. Unsere Stimmung ist ein Kompromiss.
Wenn ich Bratgitarre spiele mit Distortion bis zur Gesichtslähmung kommt es mir nicht auf 3 Cant an.

Ich habe öfters die Beobachtung gemacht, dass schon auf fundamentalen Level Verwirrung herrscht bei Kirchentonarten. Selbes Tonmaterial, heisst anders, wieso? Wenn man das erst einmal geklärt hat, dann hat man den Einstieg, den Fuß in der Tür. Ich habe mal bei einem Treffen aus dem Saxophonforum mal dorische, phrygische, lydische Grooves gespielt, um das mal ins Ohr zu kriegen. Danach war es allen ein ganzes Stück klarer. Hört isch anders an, fühlt sich anders an. Und ich habe da auch auf die oben erwähnten charakteristischen Intervalle (lydische Quarte, mixolydische Septime ...) hingewiesen.

Grüße
Omega Minus
 
Das ist aber eine Ungenauigkeit und Verrinfachung: Es gilt nur bei der „Wohltemperierten“ Stimmung und ist ein Kompromiss, um auf einem Tasteninstrument alle Tonarten einigermaßen gleichwertig spielen zu können. Auf einem diatonisch gestimmten Instrument, also z. B einer Tin-Whistle, ist es viel einfacher. Die kann z.B. nur D-Dur, e-dorisch und H-Moll.

Klar, wir können natürlich gerne auch die Pandorabüchse namens Mikrotonalität aufmachen. Ich wäre da ja sofort dabei. Wenn ich mich aber recht entsinne, wollte der Fragesteller nicht über den Unterschied zwischen einem "C" und einem "B#" plaudern, sondern erstmal klarkriegen, was Dur und Moll unterscheidet.
 
Jetzt müsst ihr das dem noob aber nur noch ganz auf die Schnelle erklären, warum aktuell eigentlich kaum das (natürliche) Moll verwendet wird, das durch die Vorzeichen im Quintenzirkel definiert ist. In melodisch Moll ist ja nur noch ein einziger Ton anders wie in der gleichnamigen Durtonart. Und dann immer diese 2 zusätzlichen erhöhten Tonstufen/Vorzeichen ... .
Und dann gibt es ja noch diese harmonische Molltonleiter, die aber eigentlich mehr oder weniger nur auf dem Papier so existiert ... .
Fragen über Fragen

Bin gespannt auf simple Erklärungen ;-)
 
Wenn man statt "beinhaltet", "hat eine parallele Tonleiter in Moll" schreibt, wird es richtig.
Gerade bei Saiteninstrumenten merkt man das sehr schon. Spielt man eine Dur Tonleiter und möchte eine Stufe höher spielen, setzt man 3 Lagen höher (und eine Saite tiefer) mit Moll fort.
Es kommt noch schlimmer: Dur-Tonleitern enthalten Moll-Akkorde. Und umgekehrt.
 
Jetzt müsst ihr das dem noob aber nur noch ganz auf die Schnelle erklären, warum aktuell eigentlich kaum das (natürliche) Moll verwendet wird, das durch die Vorzeichen im Quintenzirkel definiert ist. In melodisch Moll ist ja nur noch ein einziger Ton anders wie in der gleichnamigen Durtonart. Und dann immer diese 2 zusätzlichen erhöhten Tonstufen/Vorzeichen ... .
Und dann gibt es ja noch diese harmonische Molltonleiter, die aber eigentlich mehr oder weniger nur auf dem Papier so existiert ... .
Fragen über Fragen

Bin gespannt auf simple Erklärungen ;-)

ich hab da mal was geschrieben:

Grüße
Omega Minus
 


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