es ist schon reizvoll, wenn man schnell ist mit dem Patchen. Da hast Du sicher schon hohe Fertigkeit. Ich mach das zuwenig, so alle zwei Wochen oder so (Durchscnitt), und muss dann eben relativ viel studieren. Andererseits, es geht je länger je schneller. Kommt halt immer auf die Komplexität an. 30 Module sind noch einigermassen überblickbar, bei 60 oder 90 wird's dann schon recht wild.
Sequenzen aus der DAW ist da eine gute Hilfe. Es können ja auch simple 8-er Pattern sein. Oder eben Arpeggiatoren. Ein zweites Minikeyboard zum Sequenzen transponieren ist auch noch nützlich, falls man sich nicht schon festlegen will.
Ich finde auch dass manche Stücke nicht zu lange sein können; irgendwann ist das Thema bekannt und droht zu langweilen. Dann, nach einem gelungenem Schluss, innert 10 Sekunden umpatchen, ist eine gewaltige Herausforderung. Man muss dann halt bei einer grösseren Pause ein unterhaltendes Element einbauen. Vorbereitete Videoclips, oder eine kleine Geschichte erzählen, etc. Also ich plane auch keinen Auftritt nächste Woche, aber es macht mir Spass, schnell zu sein, das Modularsystem gut zu kennen, ohne allzuviel nachdenken den gewünschten Sound erstellen zu können. Da muss man gegebenfalls den einen oder anderen Schalter noch einbauen.
Im externen oder internen Mixer kann man laufende Sequenzen stummschalten live, sodass die vorbereiteten Sachen genug Spielraum bieten. Die improvisierten Teile wie Leadsynth sind dann auch freier, da man den nächsten Wechsel und das Ende des Solos spontan bestimmen kann. Natürlich ist dass alles nicht neu, ich resümiere nur.
Was wirklich schnell ist wäre ein Doppelsystem. Ein Techniker stellt den Patch des nächsten Stücks ein, während man spielt. Oder ein sehr grosses System, wo die Hälfte der Sounds schon vorgepatcht sind. Eine Hilfe, die sich nur um die Patches kümmert, wäre aber dennoch empfehlenswert, das erleichtert ungemein. Dann kann man sich voll auf die Musik und deren Umsetzung konzentrieren.
Ich reite gedanklich so sehr darauf herum, weil ich live noch fast nie eine gute Elektonikperformance gesehen habe. Entweder es kam alles vom Band und klang gut, oder es war live und klang mittelmässig, da anstelle der genialen Sounds ein plumpes Preset aus einem Standardsynthie verwendet wurde. Oder eine Superperformance, aber langweiligen Techno. Was ich will ist virtuos gespielte Elektronik, für den etwas anspruchsvolleren Hörer. Virtuos in zwei Arten. Einerseits durch excellente Kenntnis der Module und schnelle und präzise Bedienung, und andererseits durch virtuoses Spiel auf Keyboard, Antenne, Pedal, etc. Kaum verwunderlich, weshalb ich ein Andreas-Krebs-Fan geworden bin.
In Ableton hat es sicher einen Convolution Hall oder ein tape/spring Plugin, oder nicht? Oder einfach Size und Diffusion im Standardhall ändern. Ist aber eigentlich nicht so wichtig. Das Stück bzw die Improvisation ist schön.