Enzensberger versteht das Fernsehen als ein Nullmedium, als ein
Medium (wenn man es unter diesen Umständen überhaupt so nennen kann),
das keinerlei Inhalte transportiert. Er bezeichnet es als "Methode
zur genußreichen Gehirnwäsche", als "Selbstmedikation". ...
Der Zuschauer ist keineswegs das Opfer der Fernsehmacher, im
Gegenteil, die Menge der Zuschauer steuert das Fernsehprogramm durch
ihre Sehgewohnheiten. Für die Fernsehmacher sind schließlich nur die
Zahlen wichtig. Nicht die Inhalte einer Sendung entscheiden, ob sie
weiterläuft oder abgesetzt wird, sondern deren Einschaltquoten.
Das Fernsehen ist das erste Medium, das auf Programme nicht mehr
angewiesen ist. Es erfüllt seine Bestimmung am besten indem es auf
Inhalte verzichtet und als Nullmedium existiert.