Hallo Daniel
Das ist eine sehr interessante und irgendwie
Hallo Daniel
Das ist eine sehr interessante und irgendwie auch komplizierte Frage.
Zuerst einmal GRUNDLEGENDES:
Stereo ist eine ZWEIDIMENSIONALE Abbildung!!!
Das heißt:
Es gibt nur RECHTS-LINKS-VORNE-HINTEN.
Also KEIN(!) OBEN und UNTEN.
Nun unterteile ich:
Bereich A: (Die Abhörsituation im Studio, bzw. beim Konsument.)
THEORETISCH kann (aus oben genannten Gründen), die akustische Abbildung zweier Lautsprecher-Boxen NIEMALS "richtig plastisch" sein, also NIEMALS dreidimensional.
AUSSER:
Wenn, technisch gesehen etwas "nicht stimmt", bzw. "nicht amtlich" ist.
Und damit meine ich sog. "Phasenschweinereien" zwischen den einzelnen Chassis von Mehrwege-Boxen. DANN können sich, aufgrund von Interferenzen in den Übernahmebereichen zwischen den einzelnen Lautsprecher-Chassis, gewisse Dinge durchaus "plastisch" bzw. "dreidimensional" anhören.
Und das ist natürlich auch oft bei sog. "High-End-Lautsprecherboxen" der Fall!
Aber: Auf dem Tonträger SELBST finden sich AUSSCHLIESSLICH nur zweidimensionale Informationen.
Amtliche Studio-Monitore, die meßtechnisch exakt sind, werden oft klanglich als "unangenehm" empfunden:
Weil sie AUSSCHLIESSLICH DAS wiedergeben, was sich auf dem Tonträger befindet. Nicht MEHR und nicht WENIGER. Es handelt sich hier also, akustisch gesehen, um exakte "Punktschallquellen".
Bereich B: (Die Produktion selbst.)
Und hier spreche ich einmal von meiner persönlichen Vorgehensweise.
Nun:
Oft bin ich mit dem "Grad der Stereophonie", die auf Industrie-Aufnahmen zu finden ist, NICHT zufrieden. (Diese Aufnahmen müssen ja zudem "monokompatibel" sein, wodurch man hier mit "gegenphasigen Anteilen zur Schaffung von speziellen Räumlichkeitswahrnehmungen" sehr sparsam sein muß.)
Am deutlichsten offenbart sich dieser Aspekt ("mangelnde Stereophonie"), wenn man die Aufnahmen im Kopfhörer anhört (Im hochwertigen Kopfhörer fehlen ja bekanntlich jegliche Raum-Reflexionen, die man mit Lautsprecher-Boxen hat (und die auch, je nach Konstruktion noch zudem einen gewissen Grad an "künstlicher" Räumlichkeit verleihen können), sowie "Phasenschweinereien").
Wie ich gerade sehe, wäre ich beinahe etwas abgeschweift.
Daher komme ich jetzt zum Wesentlichen (hoffentlich):
Nehmen wir als Beispiel irgend einen sample-basierenden Rom-Player, da das Hauptprinzip ja eigentlich immer gleich ist.
Der Ursprungs-Sample (bei einem analogen Synthesizer: Der Haupt-Ausgang) ist sozusagen "mono" und "trocken", d.h. es ist keinerlei Raum-Anteil bzw. "Räumlichkeit" vorhanden.
Ein Hall-Gerät oder ein eventuell eingebauter Hall setzt dann dieses trockene Signal in einen virtuellen Raum, wodurch es dann plötzlich "plastisch", bzw. "räumlich" klingt.
Also: Trockensignal (Mono) + Stereo-Hallfahne = Stereo.
Ich selbst bevorzuge die experimentelle Räumlichkeitsgestaltung:
Zu diesem Zweck habe ich mir eine Umschalt-Regel-Einheit gebaut, mit welcher ich JEDES SINNVOLLE Routing meiner verwendeten Effektgeräte regel- u./o. schaltbar vornehmen kann.
Dazu verwende ich:
M-One (t.c. Multi-Effektgerät)
D-Two (t.c. Multi-tap-Delay)
SRV-330 (Roland-Hall-Spezialist)
SDX-330 (Roland-Chorus-Spezialist)
Virtualizer 1000Pro (ausschließlich für Zusatz-Delays)
Zwei Alesis Midiverb II (Für jeden Stereo-Kanal Eines, also im sog. "Dual-Mono-Betrieb")
Dadurch kann ich sogar, bei Bedarf, z.b. ALLE aufgeführten Geräte GLEICHZEITIG, in Verbindung mit einem komplexen geschalteten und geregelten Routing, zur Gestaltung einer speziellen, abstrusen Räumlichkeit einsetzen.
Tipps und Anregungen:
Einem Hardware-Delay einen Kanalzug des Mischpults opfern, um die Delay-Ausgänge mit den anderen verwendeten Effektgeräten ZUSÄTZLICH noch bearbeiten zu können.
Ein bereits leicht verhalltes Signal (z.B. aus einem Rompler) mittels eines True-Stereo-fähigen Halls weiter verhallen, oder:
(Als Beispiel mittels zweier billiger Alesis Midiverb II):
Hierzu sind zwei Sendwege erforderlich: Send 1 in das eine Midiverb und mit dem linken Ausgang zu Return1, Send 2 in das andere Midiverb und mit dem rechten Ausgang zu Return1.
(Durch diese Maßnahme läßt sich der räumliche Ausdruck weiter verstärken, und man kann sogar für Rechts und Links verschiedene Hall-Algorithmen einstellen.)
Ein übriges Delay (z.B. ein schwindliger Virtualizer) läßt sich auch als zusätzliches Pre-Delay für ein Hallgerät verwenden.
Hardware-Delays kann man auch in Serie schalten!
Das soll jetzt nur als ganz kleine Anregung verstanden werden. Die wirklichen Möglichkeiten und Variationen sind enorm.
Herzlichste Grüße
von
Christian