YouTube-Tutorials als Totengräber für die eigene musikalische/persönliche Entwicklung!?


Ist es nicht so?

Frag mal die Instrumentalisten. Wenn es weiter gehen soll, dann meist nur über Musik vor 1990.
Frag die Hörer von Oldie Sendern ... Bis auf Haddaway spielen Oldiekanäle nach wie vor 60s, 70s, 80s ...
Klassische Musik?

Das Internet besorgte uns nur Gleichschaltung und nahm die Möglichkeiten regionaler Entwicklungen, die eine kulturelle Vielfalt zur Folge hätten.

Kulturelle Vielfalt heute? Youtube-Diplom
 
Das Internet besorgte uns nur Gleichschaltung und nahm die Möglichkeiten regionaler Entwicklungen, die eine kulturelle Vielfalt zur Folge hätten.
Stimmt vermutlich, aber Globalisierung schließt kulturelle Vielfalt nicht aus.
Kulturelle Vielfalt heute? Youtube-Diplom
Besser gesagt:

Youtube AI
- was populär ist, bzw was die Leute länger bei YT hält, wird von den Algorithmen gepusht.

Es ist 100% Kybernetik. Eine Feedback-Schleife und evolutionäre Drift vor der schon in den 70ern gewarnt wurde.
 
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Ich bin kein Tutorial-Anseher. Die meisten Beschreibungen gibt es zum Lesen auch. Ist die von mir bevorzugte Variante. Gerne schau ich mir allerdings Videos an, in denen Leute mit ihren Synthesizern richtig gute Musik machen oder echt gut jammen. Davon gibt es leider nur sehr wenige in dem ganzen Synth-Video-Sumpf.

Kochen hab ich ganz oldschool gelernt, indem ich meine Gerichte auch selbst gegessen habe. Man muss nur dran bleiben, wie bei allen Sachen. Und nicht nach dem ersten Misserfolg verzweifeln.

Ich hab allerdings nicht schlecht gestaunt, wie meine Mitbewohnerin vor Kurzem mithilfe eines Youtube-Videos einen Iphone-Akku gewechselt hat. Ohne Video-Anleitung wäre das vermutlich nicht gegangen.

Der Satz
Die Mango richtig zu zerschneiden
gibt dem Thread die Würze.. ;-)
 
Wobei die Art sich anzupreisen weniger damit zu tun hat, dass viele "Produzenten" es so machen wie einige Wenige und sagt schon gar nichts mehr über den Inhalt aus.

Die Zeit der eigenen Entwicklung ist vorbei und es bedarf hoher Anstrengung sich der Massenanpassung zu entziehen, was sich wieder kontraproduktiv auswirkt.

Keine gute Zeit für Genies.
 
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen..

Hatten wir schon: TRICKS DIE, DIE PRODUZENTEN NIEMALS VERRATEN WÜRDEN?

Ist qualitativ meistens auf der selben Augenhöhe wie "Ärzte hassen diesen Trick" oder "Sie öffnete eine Packung Milchpulver und glaubte nicht, was sie da sah".

Ich kenne die andere Seite. Meine Frau schaut gerne Videos zum Thema Stricken und Häkeln. Aber auch z.B. Rick Beatos 'What makes this song great?".
Erkenntnis 1: Es gibt da fast nix Vernünftiges auf Deutsch, sie schaut nur Englisch.
Erkenntnis 2: Man muss die Perlen finden.

Ist vielleicht einfach auch Sturgeon's Law in Aktion. :cool:

Grüße
Omega Minus
 
These:
Die Frage kannst du jedem stellen, der durch die Ausbildungsgänge eines jeden x-beliebigen traditionellen Handwerksberufes der letzten paar Jahrhunderte gegangen ist.


den vergleich finde ich ein wenig schräg.

bei einer handwerklichen ausbildung hast du 3 jahre praxis und am rande ein wenig frontalunterricht, und beides findet durch qualifizierte fachkräfte statt.

auf youtube konsumierst du 15 minuten irgendeinen bullshit eines wildfremden wichtigtuers und hast null kontrolle darüber, ob das überhaupt irgendeinen sinn ergibt was der dir da erzählt.
 
Und weil Lernen durch Zuschauen & -hören funktioniert.

naja, jeder lernt wieder ein bischen anders.

aber ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass man bei videos einer bestimmten gattung wirklich irgendetwas lernen könnte. oder vielleicht kenne ich nur nicht die richtigen kanäle.

um genau zu sein, ich glaube die konsumenten solcher videos wollen auch eigentlich gar nichts lernen.

 
Wie macht man gute Videotutorials, allerdings negativ formuliert: https://cgcookie.com/articles/how-to-make-a-terrible-tutorial

Die jeweilige Umsetzung davon:

Sehr Gut:
https://www.youtube.com/watch?v=Gd7FmjUxFnE


Editiert, strukturiert, inhaltlich auf den Punkt gebracht, in der Beschreibung wurden prägnante Sprungmarken zu einzelnen Themen gesetzt. Das Video habe ich sogar direkt in meinem Browser unter die Schnellstartkacheln gepackt, weil es WIRKLICH hilfreich ist.

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Schlecht:
https://www.youtube.com/watch?v=tgf6J8foCiw


Hier wurde einfach alles laufen gelassen. Der Kanaleigner hat sich Hilfe geholt und kommentiert eigentlich nur einsilbig mit "Uh Huh". Dazu kommt, dass während des gesamten Videos der Hund des Kanaleigentümers im Hintergrund herumlümmelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Is' egal: Du hast beide gesehen. Algorithmenziel erreicht.

Du hast beide geteilt: noch ein Ziel erreicht.
 
Is' egal: Du hast beide gesehen. Algorithmenziel erreicht.

Du hast beide geteilt: noch ein Ziel erreicht.

Oh, ich wusste gar nicht, dass die Meinung eines Google-Bots hier relevant ist? ;-)

Hier in diesem Forum scheitert Google ja alleine schon an der Thomannschen Werbevormachtstellung. ^^
 
Wie meinen? Versteh ich grad nicht. Die Betonung war übrigens auf das Wort beide gedacht, nicht auf gesehen.

EDIT:

ich versuchs mal zu besser zu erklären:

Die Frage war "YouTube-Tutorials als Totengräber für die eigene musikalische/persönliche Entwicklung!?"

und die Antworten waren vielfältig, aber eine Antwort ist halt auch: Lebenszeitverschwendung, kurz: Ja.

Du hast beide Videos gesehen, vermutlich noch ein paar mehr. YTs Ziel daß Du so lange wie möglich auf der Plattform bleibst bzw auch soviel Werbung wie möglich siehst, wurde erreicht.


In der selben Zeit hättest Du auch blöd in der Software rumstochern können, und mit try&error etwas lernen können und dabei Übung bekommen. Unklares kurz im Manual (so es ein gutes gibt) nachlesen können. Kreativ sein können.

Wobei ein HowTo über eine Software nochmal was anderes ist als ein Musiktutorial, also vielleicht hatt sichs für dich trotzdem gelohnt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Is' egal: Du hast beide gesehen. Algorithmenziel erreicht.

Du hast beide geteilt: noch ein Ziel erreicht.


obwohl es mich nicht wundert, dass er als positive beispiele mit 1x programmieren und 1x graphik daherkommt.

dort gibt es im gegensatz zu synthesizer und studio nämlich auch gutes zeugs - genau wie bei malerei oder schreinerei, psychologie oder philosophie.
 
obwohl es mich nicht wundert, dass er als positive beispiele mit 1x programmieren und 1x graphik daherkommt.

dort gibt es im gegensatz zu synthesizer und studio nämlich auch gutes zeugs - genau wie bei malerei oder schreinerei, psychologie oder philosophie.
ja das hatte ich im Moment ergänzt
 
und die Antworten waren vielfältig, aber eine Antwort ist halt auch: Lebenszeitverschwendung, kurz: Ja.

Ja, meine zum Beispiel. Der Punkt meines zweiten Beitrags ist, dass wirklich sehr gute Tutorials, die die Zeit zum Anschauen wert sind, nun mal die Ausnahme darstellen. Eben weil das Erstellen eines solchen Videos extrem viel Arbeit ist.

Das weiß man aber vor dem Anklicken nicht. Vorherrschend sind bei dieser Art von Videos ganz klare handwerkliche Unzulänglichkeiten und regelmäßig ist es sogar völliger semantischer Unfug, was einem da geboten wird. Das trifft insbesondere auf Videos rund um das Programmieren zu. Die meisten davon kommen über die trivialen Themen (Wie installiere ich das und das Softwarepaket. Erste Schritte. Eine Einführung in.) gar nicht hinaus und was mal als Serie angekündigt war, verliert sich oftmals nach 3 bis 4 Folgen in einem Faden ohne Fortsetzung. Dann kommt dazu, dass diese Inhalte oftmals hoffnungslos veraltet und unzutreffend sind.

So, genug Metadiskussion.
 
Zu KONTOUR oder Massive X von NI habe ich sehr gute Videos gefunden. Grade KONTOUR ist mit den diversen Feedbackschleifen nicht wirklich gut zu verstehen, die Videos haben mir da sehr geholfen.

Genau diese Erfahrung mache ich auch, und zwar ständig. Es gibt richtig tolle Videos Tutorials für Maschinenbedienung genauso wie für's Musik machen. Manche haben vielleicht am Anfang ein paar Teasersprüche, um den Zuschauer ein bisschen anzulocken. Aber ganz gleich ob Einsteiger, Fortgeschrittener oder alter Fuchs - es ist auf jeden Fall was passendes zu finden.

Auch über Formate kann man sich sehr gut informieren, gibt Leute, wie wollen damit Geld verdienen und sind gut bedient, sich an Formate zu klemmen. Dass Freestyle Leute über sowas lachen, kann man getrost zur Seite legen. Am Freestyle ist ja nichts falsch, nur einen Dünkel muss man auch nicht grade draus machen. Und das sage ich als Freestyler.
 
Ich würde sagen, dass im Großen und Ganzen die Qualität der Information steigt, je spezieller die Fragestellung ist. Ist klar, wenn ich ein Video über den Arpeggiator der Fantom mache generiere ich kaum Klicks, da steht der Wille zu informieren dann eher im Vordergrund. Mache ich nach einer Sound-Demo spricht das schon sehr viel mehr Leute an.
Ist halt bedingt durch die Motivation des Video-Machers. Ist es ein Youtuber, der Synths spielt oder ein Synth-Spieler, der Youtube-Videos macht. Dem Ersten geht es (wahrscheinlich eher) um die Videos und die Klicks, die er damit generiert, Zweiter will (meist eher) etwas über seine Passion, das Synth-Handling weitergeben.
 
das letzte video, was ich versehentlich 1-2 minuten gesehen habe war eines, wo ein "grammy producer" in einem megastudio sitzt und der erstaunten öffentlichkeit erklärt wie toll irgend so ein neues autogain mastering plug-in ist.

das video hiess "soundso plug-in tutorial" und in dem video ging es - das konnte man nach 2 minuten schon hören - ausschließlich darum wie toll das produkt ist und an welchem regler man drehen muss um einen hit zu machen.

das plug-in hat genau 2 schieberegler. man fragt sich, was man daran eigentlich noch erklärt bekommen muss? wer das nicht bedienen kann, der kann es auch nicht installieren.

nix gegen videos über das samplimg theorem oder über dithering. aber wie soll denn jemand, der noch nichts davon versteht, die guten von den schlechten videos unterscheiden? man weiß ja nicht, was falsch und richtig, was abwegig und was best practice ist.
 
Am gefährlichsten an YouTube für Neueinsteiger, halte ich die Videos, in denen jemand ganz locker seinen tollen Jam mit X Geräten aufführt.
Das sieht wirklich manchmal so aus, als wäre das alles ganz einfach und geht schnell von der Hand. Daß er oft stunden- oder tagelang alles programmiert, die Sounds rausgesucht etc. hat, kann man dabei übersehen.
SpontanWeltHits in 30min, ja die kenne ich auch. Oder Masterclasses wo man in 5 Tagen zum Superproduzenten wird. Trotzdem bin ich schon oft auf sowas reingefallen und habe dem Produzenten Zauberkräfte nicht von dieser Welt zugesprochen.
Reine Synthvideos finde ich da schon spannender, aber auch hier klingt Synth XY auf einem Kanal total Retro Vintage usw und auf einem anderen total unspektakulär. Später kommt dann raus, dass der zweite YouTuber wirklich das Signal 1:1 vom Synth weitergegeben hat und der Retrochannel dann doch die ein oder andere EQ Einstellung oder sonst was drin hatte. Der Beschiss wartet an jeder Ecke, warum soll das bei SynthTuts und Synthvorstellungen auch anders sein, geht schließlich ums liebe Geld, Klicks, Likes, Abos, was auch immer.
 
Kennt das jemand:
Man weiss am anfang GANZ INTUITIV was man machen will und wo man hin will...
Dann fängt man an sich darüber zu INFORMIEREN (bei den tollen leuten, die es ja wissen müssen ( und alles immer richtig machen)
Dann stellt sich eine art irritation ein: Der kopf sagt, so ist es richtig, so wirds gemacht und da man ja gelernt hat vernünftig zu sein - folgt man dem kopf!
Man merkt aber mit der zeit das "das Richtige" einen nie wirklich zufrieden stellt! Hat aber zb auch in diese richtung geld investiert! Hat auf seinen besten kumpel gehört usw.

Und nach einem höllenritt und viel schmerz (ja!) landet man dann (nach jahren eventuell) doch da wieder von wo man eigentlich gestartet ist - nämlich bei der INUTITION.
Man hätte nur die eier haben müssen darauf zu hören...

Techniken für die intuition:
a) Den aller ersten gedanken ernst nehmen!
b) Der eigene körper spricht zu Dir: Kinesiologie
c) Ich selber befrage auch gerne medial begabte menschen "Brauche ich dieses gerät/synth!?" Meinst kommt da ein fettes NEIN! An das ich mich natürlich NICHT halte, weil ich G.A.S habe. Hahaha ;-) Am ende wird´s dann doch wieder verkauft!

Meines erachtens wird heute vielzuviel auf KONTROLLE wert gelegt - nur weil man es kann!
JM2C!

Mir persönlich geht es überhaupt nicht darum: Wie macht man bessere YT-videos... anyway!!!
 
Um einfach nur was zu machen, also intuitiv, muss man aber auch die Geräte die einen umgeben, in und auswendig kennen - glaube ich zu mindest-, und so lange man ständig was kauft und verkauft wirds eben nicht intuitiv sein was man macht. (Muss nicht stimmen aber so sehe ich das eben.)
 
Ich glaube ja, ja glaube, es ist besser sein eigenes Ding irgendwie durch zu ziehen. Dann wirds vielleicht nicht so toll, aber es ist wenigstens was eigenes - im weitesten Sinne meine ich.
 


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