Blade Runner II / 2049

Dank Amazon Prime bin ich nun auch in den Genuss gekommen Blade Runner 2049 ansehen zu können.

Ich war sehr positiv überrascht und fand den Film wirklich gut und einen der besten Filme der letzten Zeit. Das mal so ganz losgelöst vom Vorgänger.
Aber auch gerade als Nachfolger des Original Blade Runners wurde die große Herausforderung erstaunlich gut umgesetzt - sowohl inhaltlich, als auch Bild-technisch und auch vom Soundtrack her. Zumindest die letzteren beiden Punkte hätte man glaube ich tatsächlich nicht besser machen können.
 
...einen der besten Filme der letzten Zeit.
Vielleicht auch ein Zeichen dafür, wie mies die anderen Filme sind... :cool:

Abgesehen von der deutlichen Überlänge (eine halbe Stunde weniger, wäre mehr gewesen)
fand ich ihn auch ganz ok und eigenständig.

Hatte mir bewußt nur die 2D-Version reingezogen, und siehe da: der Film funktioniert trotzdem,
was man von vielen 3D-Action-Dummdummdoof-Filmen nicht behaupten kann.
(Übermorgen übrigens Stammtisch...)
 
(Übermorgen übrigens Stammtisch...)

...und ich bin geschäftlich in Essen... :heul:
Wäre mal wieder an der Zeit mich dem Stammtisch anzuschließen. Irgendwann klappt's mal wieder...

On Topic:
Ich fand den Film nicht zu lang. Ich fand es im Gegenteil mal wieder sehr angenehm, dass sich für einzelnen Szenen mehr Zeit genommen wurde. Diese heute üblichen super schnellen Schnitte hätten hier glaub ich nicht so gut gepasst. Ist halt nur ziemlich ungewohnt...
Ganz allgemein finde ich 3D ganz nett aber im großen und ganzen kann ich da auch drauf verzichten. Ich glaube das Thema ist überbewertet.
 
... es im Gegenteil mal wieder sehr angenehm, dass sich für einzelnen Szenen mehr Zeit genommen wurde. Diese heute üblichen super schnellen Schnitte hätten hier glaub ich nicht so gut gepasst. Ist halt nur ziemlich ungewohnt....
Schnellschnitt + Actionkram meinte ich damit nicht. Einem Film, in dem sich etwas "normal"/langsam
entwickelt, kann ich durchaus was abgewinnen.

Ich denke da eher an "Handlungssubstanz" im Verhältnis zur Filmlänge. Da wäre mir
eine halbe Stunde weniger als passender erschienen.

"Arrival" von 2016 war so ein Positivbeispiel, wo es gepaßt hat. Und das war bestimmt kein Action-Kino.

Egal, können wir dann ja bei der nächsten Pizza erörtern ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Arrival" von 2016 war so ein Positivbeispiel, wo es gepaßt hat. Und das war bestimmt kein Action-Kino.
Da es der gleiche Regisseur ist, hat er sich wohl was dabei gedacht ;-), Fand die länge absolut ok. Hatte den im Kino ja schon gesehen und jetzt zu Hause. Fand ihn beide male wirklich sehr gelungen. Arrival übrigens auch ...
 
Anderer Film, aber hier relevant: Hab am Wochenende zum ersten Mal "The Revenant" im TV gesehen.
Wahnsinn. Hier passt alles: Bild, Ton, spitzen Minimal-Soundtrack von Sakamoto & Alva Noto (inkl. Schnippsel von Eliane Radigue! - die haben sich wirklich Gedanken gemacht) und natürlich exzellente Schauspieler.

Der Film hätte viel mehr Oscars verdient, insbesondere für die Musik.
 
...Fand die länge absolut ok. Hatte den im Kino ja schon gesehen und jetzt zu Hause. Fand ihn beide male wirklich sehr gelungen. Arrival übrigens auch ...
Klar ist der Film gelungen...von der Länge abgesehen...

Ähnliches "Phänomen" kann man ja auch bei Büchern beobachten: dicke, fette Wälzer,
ohne, dass es der Handlung wirklich zugute kommt.
Kennt noch jemand die ganzen Heyne-SciFi: Asimov, Heinlein, Bradbury, Silverberg usw.:
die brauchten nur 180 - 350 Seiten für eine GUTE Geschichte. Im Schnitt.
Heute sind das wahre Gewichte, die einem das Handgelenk beim Lesen verbiegen, wenn
man das nicht auf eBook liest.
 
Visuell und auch vom Sound her fand ich den Film stark. Die Storyline fand ich etwas dünn, bzw. unnötig aufgeblasen von der Länge her. Insoweit sehe ich da Parallelen zu "Tron Legacy", was die Qualität als Sequel angeht (und der zeitliche Abstand zum Original passt ja auch ungefähr). Ryan Gosling hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Obwohl ich den nicht grundsätzlich schlecht finde, in "Drive" z.B. hat er mir gefallen, dachte ich als ich gelesen habe dass er die Hauptrolle in Blade Runner II spielt, geht ja gar nicht. Ich würde sagen, in den Sand gesetzt hat er das Ding nicht, aber es hätte Leute gegeben die besser gepasst hätten als dieses ausdrucksschwache Baby Face. Ich hätte mir z.B. Matthew McConaughey oder Clive Owen gut vorstellen können, also irgendwie ein markanteres Gesicht. Von der Tiefe des Films her hätte sogar Jason Statham gepasst :) wenn er´s gut gemacht hätte, hätte ihm das zu einem Imagewechsel verhelfen können, den er mal brauchen könnte damit seine Nummer nicht allmählich peinlich wird. Die sind aber auch alle schon gut 10-15 Jahre älter, wäre die Frage ob das dann altersmäßig von den Vorstellungen der Macher des Films noch gepasst hätte. Aber warum nicht, dann wäre Harrison Ford im Verhältnis zum Hauptdarsteller halt wirklich eher vatermäßig rübergekommen und nicht opamäßig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns in der örtlichen Bücherei ist der Film auch seit kurzem im Bestand, ich habe ihn mir also ausgeliehen und angesehen.

2 1/2 Stunden Ryan Gosling mit der ausdruckslosesten Universalmiene seit Joachim Król, der sich durch den dünnsten Plot der Filmgeschichte quält (noch durchsichtiger als die süße Holodame), ganz attraktive, aber z. T. auch völlig überkandidelte Sets, unnötige Gewaltszenen (nicht, daß ich da spießig bin, aber hier fand ich sie ausgesprochen fehl am Platze), eine Geräuschkulisse, bei der ich mich mehr als einmal fragte, was das jetzt soll -- außer, zur allgemeinen Aussagelosigkeit des Filmes beizutragen --, kurzum: Ich habe mich gefragt, ob sich irgendwer auch nur einen Deut um diesen Film geschert hätte, hätte im Titel nicht Blade Runner 2049 gestanden. Ich hatte das Gefühl, daß dieser Querverweis geradezu zwanghaft vonnöten war, um diesem 2 1/2 Stunden lang breit getretenem Quark eine Existenzberechtigung zu geben. Kann ich also getrost abhaken und ad acta legen.

Die drei Bonusfilmchen auf der DVD waren nicht nur vom Plot, sondern auch von der Machart her dem Hauptfilm um Längen überlegen -- von der Musik mal ganz zu schweigen: Der japanische Anime war noch am nächsten dran am Original, und im Hauptfilm wurde die Musik erst da erträglich, wo Tears in the Rain von Vangelis angespielt wurde.

Der einzige Nutzen: Ich habe mal die schönsten Settings ohne Ton abgespielt, dafür meine eigene Musik drunter gelegt. Das war visuell wie klanglich recht befriedigend.

Stephen
 
Stephen ich kenne deine TV Anlage nicht aber es macht einen großen Unterschied, ob man den Film auf einem gammligen TV oder schlimmer auf ein Tablet sieht oder im Kino mit Dolby Atmos.
 
Das mag schon sein, aber der tollste 5.1-Sound in Dolby THC Surround täuscht nicht über mangelnden Inhalt hinweg, und Junge, mangelt es hier an Inhalten.

Der schönste Lexicon-Hall kann auch keine mangelnde musikalische oder klangliche Idee kaschieren. Ist halt so. Der Rest ist Augenwischerei.

Das ist wie die Tonmeister-Regel mit den Auratones: Wenn es auf denen gut klingt, klingt es überall gut. Dann braucht man kein 7.1 oder so.

Oder Mike Batts Statement "Ein großes Arrangement verschleiert nur einen kleinen Song." -- das läßt sich sicher auch auf visuelle Inhalte anwenden.

Stephen
 
Habe den Film im Original im Hamburger Savoy mit wirklich anständiger Ton- und Bildqualität gesehen (und dazu auch noch im bequemen Liegesitze), aber das ändert nichts daran, dass mich selten ein Film so derartig enttäuscht hat wie dieser.
 
Ich will Dir Dein positives Erlebnis nicht madig machen, beileibe nicht. Aber glaubst Du nicht, dass es – abseits des persönlichen Geschmacks! – Maßstäbe geben könnte, anhand derer man beurteilen kann, ob ein Gemälde/Film/Musikstück/Gebäude/Skulptur/Stofftier/you_name_it gelungener ist als ein anderes?
 
Bedeutet das im Umkehrschluß auch, dass Du jegliche Kunstkritik, damit auch eine historische Unterscheidung in wichtige und unwichtige Werke, als überflüssig ablehnst?

Entsprechend wäre ja auch jegliche Subvention von Kunst unmöglich. Denn wenn es keine Beurteilungskriterien gibt, woran soll man dann bemessen, wem man jetzt z.B. einen Komponisitonsauftrag gibt? Oder wenn wir den akademisch-klassischen Bereich verlassen: Woran bemisst sich, wer z.B. den Auftrag für eine Filmmusik erhält?

Und was ist mit dem Kriterium der Originalität? Gibt es das in der Kunst? Ist die Unterscheidung in Gründer eines Stils und mehr oder weniger gute Nachfolger/Kopierer/Nachahmer möglich oder gar überflüssig?
 
Andererseits – und das muss an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt werden! – scheint draußen die Sonne, so dass es nachgerade eine Sünde wäre, als Stubenhocker weiter solch brotlose Zerebralakrobatik zu betreiben…

…insofern bin ich jetzt im Wortsinne "raus" & lasse mir die Sonne aufs herabrieselnde Winterfell braten!
 
Also gegen den ganzen Marvel Scheiss der aktuell am laufenden Band ausgeka..t wird, ist Bladerunner 2 sehr erholsam...

Was mal wieder zeigt, daß alles relativ ist.

In diesem Zusammenhang stimme ich Dir zu und schaue mir lieber fünfmal hintereinander BR2049 an als einmal irgendeinen dummdreisten Marvel-Kack.

Stephen
 
Bedeutet das im Umkehrschluß auch, dass Du jegliche Kunstkritik, damit auch eine historische Unterscheidung in wichtige und unwichtige Werke, als überflüssig ablehnst?

Entsprechend wäre ja auch jegliche Subvention von Kunst unmöglich. Denn wenn es keine Beurteilungskriterien gibt, woran soll man dann bemessen, wem man jetzt z.B. einen Komponisitonsauftrag gibt? Oder wenn wir den akademisch-klassischen Bereich verlassen: Woran bemisst sich, wer z.B. den Auftrag für eine Filmmusik erhält?

Und was ist mit dem Kriterium der Originalität? Gibt es das in der Kunst? Ist die Unterscheidung in Gründer eines Stils und mehr oder weniger gute Nachfolger/Kopierer/Nachahmer möglich oder gar überflüssig?
ob ein kunstwerk wichtig oder unwichtig ist, wechselt häufig in der anerkennung.
oft sind kunstwerke erst nach längerer verweildauer ein kunstwerk geworden. Gauguin , van goch, waren zu ihrer schaffenszeit nicht angesehen, ebenso wie satie, debussy, holst und andere nicht. oft ist der verkannte künstler ein vorreiter eines stils. meist wird der wert von zeitgenössischen bewertungen nicht erkannt.

was wir heute oft große kunst nennen, war zur entstehungszeit schrott im auge der damaligen betrachter. auch der gebildetsten betrachter.
erst nachdem sich der horizont erweiterte konnte man den wert des damals neuen erkennen.
 
bezgl. BR2049 spricht dieser film interessante fragen an:
- liebe zu künstlichen wesen (KI oder roboter)
- was darf eine KI, töten? wenn ja, wann und weshalb? zb. stellt sich eine solche frage im zusammenhang mit selbst fahrenden autos.
- gibt es eine seele: tollster spruch des films dazu. "bisher bist du gut ohne seele ausgekommen"
- was ist leben wert?

und das alles verpackt in einen tollen film mit einem nachdenklichen hauptdarsteller, der die rolle glücklicherweise zurückhaltender spielt, als seinerzeit harrison ford.

ich schaue ihn gerade erneut an....und bin gefesselt.
 
Der Film war halt gleichzeitig mutig und auch nicht mutig. Das ging ergo nicht ganz auf.

Mutig, weil es hier einen 2.5 h Film gibt mit vergleichweise sehr wenig Blockbuster Action (Marvel...), und ein Remake von etwas ist, welches die junge, kaufkräftige Generation garnicht kennt oder vermutlich auch nicht interessant finden kann. Ich fand, dass die Grundphilosophie durchaus rüberkam. Insofern eigentlich ganz gut rübergerettet. Dass Ryan Gosling so emotionslos wirkte, mag ja auch durchaus Teil seiner Rolle gewesen sein. Er hat ja nichts und sucht seine Identität... etc. Mutig natürlich auch deswegen, weil das Original der PERFEKTE FILM ist.

Nicht mutig waren die vielen Referenzen, insbesondere die Schlussszene war so nicht notwendig.
Den Sound fand ich furchtbar, den Soundtrack auch.
Natürlich ist das Original im direkten Vergleich viel besser. Ist halt wie mit 303,808,909.
Quasi ein Movie ACB.
 
Ein guter Soundtrack sollte überall begeistern und nicht nur unter Dolby XYZ-HasteNichtGesehn. Ich fand die Musik passend, aber nichts was ohne den Film funktioniert. Das ist so ähnlich wie in dem Film Dunkirk, wo Hans Zimmer mit Sicherheit nicht vorhat den Soundtrack auch ohne Film wirken zu lassen.

Die eher monotone Mimik des Protagonisten passt ganz gut zu einer künstlich erschaffenen Lebensform, die sehr depressiv einfach nur funktioniert und bis auf ein Hologramm nicht viel Freude zu haben scheint.

Der Film ist ein anderer Blade Runner als der von damals, das war vielleicht auch gerade so gewollt. Also nicht einfach nur zu kopieren. Die Weite der Szenen fand ich sehr entspannend. Das hat man eventuell etwas übertrieben, aber nun gut.

Im Allgemeinen ein sehr ästhetischer Film. Von der Story muss ich leider recht geben. Der Grund stimmt schon, aber das ist alles etwas langweilig umgesetzt. Das wird wohl leider kein Film den ich mir noch mal anschauen muss.
 
ich habe auch den soundtrack als CD. den höre ich öfters bei der arbeit. leider verführt mich der soundtrack zum zuhören.....oder im extremfall sogar dazu, die synthesizer anzuwerfen und mitzuspielen.
ich finde den soundtrack sehr anregend.

langweilig finde ich den film überhaupt nicht. er gibt der story zeit, er läßt worte ausklingen.
fast alle filme hasten im schweinsgalopp durch die story....alle 30 sekunden ein highlight oder ein lacher.
die vorletzten star wars filme sind da ein gutes beispiel.
deshalb hat mir der letzte starwars film am besten gefallen, weil dieser vom tempo her, an die ersten 3 gedrehten filme anschließt.
wobei mein highlight immer noch "das imperium schlägt zurück" ist.
 
Ja, das gebe ich dir recht. Viele Filme sind sehr schnell geworden und überladen an allem. Die Industrie hat Angst Geld zu verlieren und geht auf Nummer sicher. Mit Star Wars bekommt man mich leider immer noch, egal wie "neu" der gemacht ist. Auch The Orville und Discovery verschlinge ich derzeit. Mir gefällt The Orville sogar besser als Discovery, obwohl da viel Commedy mit bei ist.
 
Ich will Dir Dein positives Erlebnis nicht madig machen, beileibe nicht. Aber glaubst Du nicht, dass es – abseits des persönlichen Geschmacks! – Maßstäbe geben könnte, anhand derer man beurteilen kann, ob ein Gemälde/Film/Musikstück/Gebäude/Skulptur/Stofftier/you_name_it gelungener ist als ein anderes?

Auf jeden Fall! Das sage ich als promovierter Kunstwissenschaftler. Aber dann solltest Du/solltet Ihr aber auch mit mehr kommen als "hat mich derartig enttäuscht", "breitgetretener Quark" etc. Das sind Plattitüden.

Wenn Leute von dem Film enttäuscht sind, respektiere ich das natürlich. Aber ich wäre sehr an handfesten und klar formulierten Begründungen interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie soll man einen Film als gelungen bewerten können? Entscheidet das nicht im Endeffekt nur der Geschmack der Leute die ihn gesehen haben?

Ich meine klar kann man bestimmt aus technischen Gesichtspunkte eine 1-6 vergeben. Aber was bringt mir ein Film, der von professionellen Kritiker und oder der Presse gelobt wird, ich aber, auf Deutsch gesagt, das Kotzen bekomme, wenn ich den Film sehen muss?
 

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