Re: 2017: Klingen analoge Synths grundsätzlich besser als VA
Wissenschaftlich gesehen müsste man die Simulation stets als maximal gut bezeichnen, aber es gibt einzelne Beispiele, die Aspekte dessen was man unter "analog" meint aufgrund des Verhaltens klar trennen von einem Konzept, dh - man mag die Reaktion des Filters bei viel Resonanz, die Hüllkurveneinwirkung wird als angenehm und natürlich oder harmonisch empfunden, die nichtlinearen Verzerrungen und sämtliche Buzzwords helfen leider aber auch, dass sich dies vermischt, zumal etliche Leute ja auch nicht immer mit allen genannten Aspekten so klar auseinander gesetzt haben, denn das ist es, was so lange dauert und weshalb irgendein grafisches Bild eines Minimoog manchmal eine schlappe Kopie eines Moog ist und auch ein digitaler Synth mit klassischer Struktur "besser" sein könnte als ein analoger Synthesizer, weil er einfach einige Echtdaten richtig umsetzt, meist übrigens nicht die reine Lehre sondern eben verändert, damit man das als angenehm wahr nimmt.
Bei Modular Synths wie dem Nord Modular hat man damals erstmal gesagt - der kann klingen wie alles, du musst nur die Module so zusammen bauen, dass sie es tun, also am Ende auch von TG77 bis Virus von MS20 bis Prophet 5 alles. Das ist aber so viel Aufwand, dass es kaum in diesen Details gemacht wird. Deshalb gibt es die Blocks in Reaktor und solche mit diesen Richtwerten bestimmter Vorbilder oder Diva, der sicher nicht unbewusst die bekanntesten Vorbilder verbinden kann. Ein Kritiker könnte den Sound analysieren, ein Sammler und Bewahrer könnte bemängeln, dass ein MS20 mit Moog-Filtern nicht akzeptabel sei, weil das gibt es ja so nicht. Ein Softwaremensch könnte sagen - das ist mir nicht modular genug, nicht offen genug. Das sind aber alles keine Kriterieren der gefragten Sachlage.
Das geht nur sachlich und eher strikt. Ich werde übrigens meine Metas und Noises hier gern rausnehmen, auch wenn das nicht in auf den Punkt steht, weil dieses Thema sonst zum Tode verurteilt ist. ;)
Und man sollte immer wieder nachfragen, wie in der Wissenschaft.
Also die These klar machen, die Grundfragen rausbrechen, diese beantworten anhand der Fakten und diese gilt dann als belegt, wenn sie ausreichend belegt und ggf. per Versuch gegengeprüft ist. So extrem wird es hier niemals werden, dennoch wäre das die sachliche Version. Tut mir leid, da hilft dann kein "Der XY kann analog klingen", weil was zur Hölle ist "analog klingen bitte?"
Klarer wäre: Die Eigenschaften eines analogen Klassikers oder einer dessen Baugruppen wird 1:1 simuliert oder nahezu perfekt.
oder: das Subjektive Empfinden vieler Hörer ist damit zufrieden.
Das ist eine komplett verschiedene Aufgabenstellung und schön finden hat nichts mit digilog zu tun.
Deshalb muss man diese Dinge erst klar machen, und grobe Aufstellungen sogar verwerfen oder ggf. löschen bzw verschieben oder sortieren, je nach dem wie man das möchte.
So bekäme man auch Shunts Einwand eher eingebaut.
Und einige mehr, die eh immer genannt werden in den vielen Talks dazu, digitalanalog hatten wir und soft gegen HW auch, geht nur wenn diese sachliche Ebene eingehalten wird. Und - viel wichtiger, es nicht um den Wunsch andere von der eigenen Meinung zu überzeugen gf. durch Menge oder Lautstärke geht (ganz allgemein).
Das nur generell. Die Antwort von meiner Seite ist damit hoffentlich gegeben und die passenden Bedenken gesetzt.