24.11. Stockhausen in St. Petersburg (mit Markus Berzborn)

Hier mal die komplette Gruppe im Bild (nach der Aufführung).

Tatjana Grindenko ist die Dame ganz rechts mit den Blumen.

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Gruß,
Markus
 
Ja, das Stück schon.
Da geht es ja, wie gesagt, um den Tod.

Konkret um den des Vaters des Komponisten (Vladimir Martynov).

Leider war Martynov selbst nicht da, obwohl er das zunächst vorhatte.
Schade, ich hätte ihn mal gerne persönlich kennengelernt.
Muss nach allem, was ich von ihm gehört und über ihn gelesen habe, ein sehr interessanter Mann sein.

http://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Martynov

Ich hätte ihn auch gerne zum ANS-Synthesizer befragt, da er zu den wenigen gehört, die damit gearbeitet haben.

Gruß,
Markus
 
Am zweiten Festivaltag standen mehrere Konzerte auf dem Programm. Da ich mich aber natürlich auch auf meinen eigenen Auftritt vorbeiten musste, konnte ich mir leider nicht alles anhören.
So erwischte ich gerade nach meiner Probe mit Mikhail Krutik in der Philharmonie noch die letzten paar Minuten vom Ensemble Namaste aus Italien. Noch bedauerlicher fand ich es aber, das Solo-Konzert von Mircea Ardeleanu verpasst zu haben, denn das muss wohl sagenhaft gut gewesen sein. Es stand unter dem Motto "Stockhausen und seine Schweizer Schüler" (Mircea ist rumänischstämmiger Schweizer), d.h. es wurde neben dem Klassiker "Zyklus" Schlagzeug-Musik diverser Schweizer Komponisten präsentiert, die auf irgendeine Weise von Stockhausen beeinflusst ist oder sich auf ihn beruft.
Und Mircea Ardeleanu ist natürlich einer der größten Percussion-Virtuosen überhaupt.

Die Auftritte von Opus Posth. an diesem Tag wurden leider schon im Vorfeld abgesagt.

So konnte ich aber immerhin noch Elena Antonenko mit Morton Feldmans "Three Voices" erleben.

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Das Stück liebe ich sehr, hatte es aber vorher noch nie live gehört, nur von Platte. Es handelt sich um ein dreistimmiges Werk für Sopran, aber gesungen von EINER Sängerin, d.h. zwei Stimmen kommen als vorproduzierte Aufnahme von Band bzw. Digitaltonträger und die dritte wird live dazu gesungen. Die Sängerin steht im Konzert zwischen zwei Lautsprechern, die Stelen für zwei verstorbene Freunde Feldmans darstellen: den Dichter Frank O'Hara und den Maler Philip Guston.
Zum größten Teil besteht das Stück aus reinen Vokalisen, aber es werden auch einige Textpassagen aus Frank O'Haras Gedicht "Wind" gesungen, vor allem die Zeile "Who'd have thought that snow falls".

Das komplette Gedicht sieht wie folgt aus:

Who’d have thought
that snow falls
it always circled whirling
like a thought
in the glass ball
around me and my bear

Then it seemed beautiful
containment
snow whirled
nothing ever fell
nor my little bear
bad thoughts
imprisoned in crystal
beauty has replaced itself with evil

And the snow whirls only
in fatal winds
briefly
then falls
it always loathed containment
beasts
I love evil

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Elena Antonenko ist aber nicht nur Sängerin, sie schreibt und realisiert auch ihre eigene Musik. Auch bei diesem Festival hat sie wieder zwei neue eigene Stücke präsentiert.

Vor sechs Jahren habe ich übrigens mit ihr an gleicher Stelle im Rahmen eines langen John Cage-Programms "A Flower", "The Wonderful Widow of Eighteen Springs", "Nowth upon Nacht" und "Experiences" gespielt.

Gruß,
Markus

P.S.: Hier könnt Ihr für einen ersten Eindruck mal reinhören in die Aufnahme von Joan LaBarbara (für die das Stück auch ursprünglich geschrieben wurde):
http://www.amazon.com/Morton-Feldman-Th ... B000000R2G
 
Apopos Probe/Üben: Wo bekommt man schon mal so einen schönen Raum dafür zur Verfüng gestellt? :)

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Na, ist ja kein öffentlich zugänglicher Raum.
Da wollen wir doch nicht so streng sein, oder? :P

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Na, ist ja kein öffentlich zugänglicher Raum.
Ich denke in den öffentlichen Museen werden die Bilder dort auch so aufgehängt sein. Funktionales Design nennt man das, glaube ich. ;-)

Der Flügel ist übrigens August Förster. Konnte ich gerade so rauslesen. ;-)
 
Richtig, ist auch nicht mehr so gut in Schuss.
Und hat auch kein mittleres Pedal, was bei Stockhausen natürlich teilweise ein Problem sein kann.
Aber zum Üben reicht es.
Die Flügel im Konzertraum sind von Yamaha.
MIT mittlerem Pedal.

Gruß,
Markus
 


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