Ab wann imitierten Synthesizer Synthesizer?

serge

serge

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Mit welchem Synthesizer begann eigentlich die Tendenz, die Klänge anderer Synthesizer nachstellen zu wollen? Lässt sich das überhaupt an einem bestimmten Synthesizer festmachen?
 
Wahrscheinlich schon ziemlich lang. Mit all den DX Pianos usw. Um eben eine breite Palette an Sounds in einem Gerät abzudecken. Richtig konzentriert ist mir das glaube ich damals beim EMU Vintage Keys aufgefallen. Oder habe ich jetzt die Frage falsch verstanden..?
 
Denke auch, dass es mit dem DX7 losging. Wobei ich nicht weiss, warum: Lag es an der neuen Syntheseform, die unerhört realistische Imitationen versprach – warum also nicht auch von anderen Synthesizern –, oder einfach an der Möglichkeit, Klänge benennen zu können?
 
Ab dem Zeitpunkt als man den Pesets Namen geben konnte...Jump Brass...Minimoog Bass...
 
Der SH5 ist recht eindeutig vom Odyssey inspiriert. Klingt nicht ganz nach ARP, ist irgendwie nicht so gut. Speichern konnte man noch nicht. Und Octave Cat und so sind sicher zu offensichtlich inspiriert. Wenn einer mal erfolgreich ist,…
War nicht das SEM auch für den Minimoog gedacht? Ok, ist nicht ganz das - sollte ja kein Clone sein oder doch? Also die SH's waren die 70er.
 
Moogulator schrieb:
!..
War nicht das SEM auch für den Minimoog gedacht? Ok, ist nicht ganz das - sollte ja kein Clone sein oder doch...

He genau Mic, die Expander Module waren damals erstmal als blosse Zugabe gedacht für den Odyssey und den Minimoog.
Sieht heute ganz anders aus ... :mrgreen:
 
Ich meine mich zu erinnern mal ein Minimoog-Patch-Heft (also Papier-Presets) im Internet gefunden zu haben, wo Einstellungen mit "ARP Lead" oder "Modular Bass" benannt wurden...
 
Musiker sind wie die Tiere, sie wollen ansich Ideen von überall integrieren, vermutlich steckt das so dahinter. Ohne Rücksicht auf Lizenzen und Firmen, die haben schließlich auch Rechte :school: Ja, auch ARP und Moog waren auch erstmal nur abstrakte Firmen, das war vor dem Religionsstatus, den man im Appstore heute für 1,99€ kaufen kann.
 
serge schrieb:
Denke auch, dass es mit dem DX7 losging. Wobei ich nicht weiss, warum: Lag es an der neuen Syntheseform, die unerhört realistische Imitationen versprach – warum also nicht auch von anderen Synthesizern –, oder einfach an der Möglichkeit, Klänge benennen zu können?

Die originalen Yamaha-Presets von den beiden Cartridges enthielten m.W. keine Klänge mit Synthesizerimitat-Namen. Das kam dann erst mit den Fremdsounds.
Ich würde sagen über die General MIDI Programmdefinitionen kam erstmals von der Industrie vorgeschlagen Referenzen auf die Imitation von Synthesizerklängen.


BTW: diese Roland-MIDI-Guide-Seite, von der der Link oben stammt, finde ich total gut: http://www.rolandmusik.de/links/midiguide/inhalt.html
 
Die Soundnamen sind aber noch was anderes als Synthesizer die Synthesizer simulieren, nicht?
Es gab aber schon eindeutig eine Zeit, wo eher akustische Klassiker die Displays schmückten. Bis in die mittleren 80er hinein heißt es da auch auf einem Alpha Juno fast nur Klavier und Orgel, nur die letzte Bank sind "Effekte" ;-)
Das hat auch Oberheim mit dem M1000 noch so gehalten.

Erst mit Techno hießen die dann auch mal anders als "Instrumente". SynthBass und Synthpad 1-100 liest sich auf die Dauer halt auch doof.
Erst Instrumente, dann Synthesizer.

Wer kann besser Trompetensynthesizerimmitat?
 
ARP 2600 und Odyssey. So früh schon. Und zwar zu dem Zeitpunkt, als ARP das alte Zweipolfilter, bekannt aus Blue und Gray Marvin, über Bord geworfen und Moogs Vierpol-Kaskadenfilter geklont hat, damit sich die eigenen Synths wie der damalige Verkaufsschlager Minimoog anhörten. Gab natürlich Ärger.
 
Doctor Jones schrieb:
ARP 2600 und Odyssey. So früh schon. Und zwar zu dem Zeitpunkt, als ARP das alte Zweipolfilter, bekannt aus Blue und Gray Marvin, über Bord geworfen und Moogs Vierpol-Kaskadenfilter geklont hat, damit sich die eigenen Synths wie der damalige Verkaufsschlager Minimoog anhörten. Gab natürlich Ärger.
Das ist kein Imitieren. Das ist dann Kopieren. Imitieren, bedeutet ja die Wirkung einer Sache mit anderen Mitteln zu erzielen, als den Mitteln, die die imitierte Sache verwendet. Das Filter im ARP ist ja ein Moogfilter. Es ist ja nicht was anderes, das so tut, als ob es ein Moogfilter wäre.
 
serge schrieb:
Denke auch, dass es mit dem DX7 losging. Wobei ich nicht weiss, warum: Lag es an der neuen Syntheseform, die unerhört realistische Imitationen versprach – warum also nicht auch von anderen Synthesizern –, oder einfach an der Möglichkeit, Klänge benennen zu können?

Schon erstaunlich. In einer Zeit als analoge Synthesizer langsam so richtig Out wurden, fing man an diese digital nachzubilden. :denk:
 
Was ist daran erstaunlich? Die Zielgruppe waren ja zum Grossteil jene, die die Analogen besaßen und denen ein Umstieg schmackhaft gemacht werden sollte. Das war marketing-technisch ein voellig anderer Ausgangspunkt, damals war Retro/Vintage einfach "veraltert"... ;-)
 
snowcrash schrieb:
damals war Retro/Vintage einfach "veraltert"... ;-)

Analogtechnik galt damals als veraltet, klar.
Aber wenn ich viele Produktionen aus der Zeit '85 - '89 im Ohr habe schien auch die Klangästhetik "Analog" ebenfalls als veraltet. Von '83 (DX7 Markteinführung) bis '85 gab es da noch so eine Art Übergangsphase - jedenfalls hörte man danach eher selten was raus was als "Analogsound" durchgehen könnte.
 
serge schrieb:
Mit welchem Synthesizer begann eigentlich die Tendenz, die Klänge anderer Synthesizer nachstellen zu wollen? Lässt sich das überhaupt an einem bestimmten Synthesizer festmachen?

seitdem die Speicherung von Klangeinstellungen möglich war.
 


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