Ärger mit bleifreien Lötzinn

Hallo,

irgendwie gelingt es mir nicht mehr, mit dem neuen bleifreien Lötzinn ordentliche Lötaugen zu erzielen.
Das Lötzinn haftet nicht an den Leiterbahnen, beim Wegziehen des Lötkolbens entstehen häßliche
"Zinnfahnen". Bei Durchkontaktierungen fließt das Zinn nicht von der Lötseite zur Bestückungsseite.
Was also mache ich falsch? Falsches Lötzinn?
Der Lötkolben ist neu. Vorher hatte ich einen Ersa 15 Watt, der schaffte jedoch nicht mehr, das
neue Lötzinn zu schmelzen.
Lötkolben: Ersa 35Watt
Zinn: multicomp Kristall 400, Sn97,1; Ag2,6; Cu0,3; 1,0mm; 5-seelig

loetaugen.jpg
 
Hallo,

die Temperatur von dem 35 Watt Lötkolben wird vermutlich nicht ausreichen. Auf meiner Arbeit löten wir bleifrei bei 380 Grad. Ich persönlich stelle die Lötstation öfter auch mal auf 410 Grad, besonders bei größeren Flächen.

Gerade beim bleifreien Lötzinn habe ich enorme Unterschiede festgestellt. Sehr gute Erfahrung habe ich mit Stannol gemacht. Wenns Dich interessiert schaue ich wie es genau heißt. Zuvor hatten wir ein anderes, das war milde gesagt Schrott.

Übrigens wenn das Flußmittel erstmal verdampft ist, wird das Zeug hart wie Granit. Besonders wenn man mit zu niedriger Temperatur zu lange dran rumbrutzelt.

Gruß
Didi
 
35 Watt ist etwas dürftig zum Nachregeln. Würde mal behaupten, man kann bei bleifreien Loten ab etwa 60 Watt (Markenstation) sinnvoll arbeiten. Also z.B., um bei Ersa zu bleiben, Analog 60, besser noch Analog 80. Das Modell mit der Digitalanzeige (RDS80 ?) soll diverse Nachteile gegenüber den Analog-Geräten haben.

Wie schon gesagt wurde, gilt es auch, das richtige Zinn zu finden.

Extra Flussmittel schadet auch nicht, ist zum ordentlichen Arbeiten teils sogar nötig.
 
Für Selbstbauprojekte sehe ich im Moment auch keinen Grund, warum man auf bleifreies Lötzinn umsteigen sollte.
Bei der Herstellung von Massen-Wegwerfprodukten sieht es sicher anders aus, aber die Herstellen können das (zumeist) auch mit dem Bleifreilöten.
Das Einzige, was man nicht machen sollte, ist das Mischen von beiden Lötarten. Wenn man was repariert, sollte man immer das Lot nehmen, was auch schon vorher an der Stelle war.
 


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