Soundwave schrieb:
Wie sieht die Arbeit heute (2013) damit aus? Damit meine ich nicht die Midi Production Controller, sondern die Midi Production Center.
Wie recordet man so eine Maschine im modernen DAW-Verbund? Alles einzeln und hintereinander oder über die Einzelausgänge gleichzeitig? DAW oder MPC als Master?
Oder vielleicht ganz anders, man macht alles praktisch alles mit der MPC und HW-Synths, mischt mit einem Mischpult und nimmt am Ende nur noch die Stereosumme auf?
Mich nimmt v.a. wunder wie ihr damit arbeitet. Also vom Jam bis zum Track... Vor allem auch wegen möglichen Sync-Problemen die an jeder Ecke lauern können.
Ich hab meine MPC 1000 (mit JJOS2XL) noch im Frühling dieses Jahres verkauft um mir nen Analog 4 zu holen (hab seit November '12 den Octatrack und bin seitdem total vom Elektron-Fieber infiziert). Bis dato hab ich aber so "gearbeitet", dass es pro Song erstmal eine Sammlungsphase gab:
- MPC als Drumsampler und MMC
- Audioloops hab ich mit nem EHX2880 aufgenommen und anschließend auf die MPC kopiert
- Für manche Synths (Virus, Dark Energy) hab ich auch das MIDI-Sequencing der MPC genutzt. Melodien mit den Pads einzuklopfen ist ein komisches Gefühl, liefert aber interessantes Material. Wenn ich konkrete Vorstellungen hatte, hab ich ein Keyboard genutzt, wenn ich mich treiben lassen wollte die Pads.
Wenn die Sammlungsphase fertig war, hab ich die Audioloops auf den PC kopiert und die Synths bzw Drumloops mit Ableton als Audio aufgenommen. Spur für Spur, OHNE Synchronisation, einfach auf beiden Seiten das selbe Tempo eingestellt und ab. Ich geb zu, dass is eine sehr stupide und zeitraubende Tätigkeit, aber man kommt ein wenig zur (inneren) Ruhe. Und es ist einer dieser Jobs, bei denen man weis, dass sie nach einer bestimmten Zeitspanne erledigt sind, und man sich anschließend über die getane Arbeit freuen kann. Solche Tätigkeiten mit definiertem Anfang und Ende sind in unserem "Geschäft" ja sehr rar gesäht und ich habe das Gefühl, dass solche Tätigkeiten zum allgemeinen Wohlbefinden (zum Glücklichsein) beitragen. Kein Scherz!
Was das syncen angeht: Wenn man (wie ich) gleich Audio aufnimmst is das gar kein Problem, solang du das richtige Tempo einstellst, da du die Aufnahme ja anschließend sowieso manuell zurechtschnipfelst. Wenn du auf MIDI Synchronisation verzichtest, musst du dir auch gar keine Gedanken machen über Latenzkompensation oder MIDI-Signallaufzeit o.ä. Das einzige, was bei meiner MPC komisch war: Immer wenn der Sequencer von Stopp aus neu gestartet wurde, kamen Noten, die auf die "1" gehört hätten beim aller ersten Durchlauf einen Tick zu spät. Immer wenn ich ein Loop von der MPC mit Ableton aufgenommen hab, hab ich ihn mehrfach durchlaufen lassen und beim Zurechtschnipfeln den zweiten Durchlauf isoliert.
Achja: Wenn man mit Audioloops arbeitet und Delay oder Reverb nutzt, muss man ein bischen Obacht geben. Erläutern brauch ich das vmtl nicht, weil das merkt man schon, wenn ein Loop mit einer Hallfahne beginnt, obwohl noch keine Note gespielt wurde ;)