Analoger Computer anyone?

Max

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Es gibt seit längerem eine Firma aus dem Forschungsbereich die den analogen Computer wiederauferstehen lassen wollen: Analog Paradigm

Das Ganze ist das Baby von Prof. Bernd Ulmann, der auch ein interessantes Buch über analoge Computer und ihre heutige Relevanz geschrieben hat.

Jetzt gibt es eine kompakte Version eines vollständigen Analogrechners für sage und schreibe 299,- € ✊

The Analog Thing

Ich finde das super interessant und könnte mir vorstellen so ein Teil wäre eine nette Ergänzung zu jedem Modularsystem (was ja im Grunde auch nichts anderes ist als ein Analogcomputer, nur mit einer etwas anderen Modulpalette)

Man kann sich dafür in eine Warteliste eintragen lassen was ich gerade eben auch gemacht hab.

Kann's kaum erwarten so ein Teil unter die Finger zu bekommen...
 
Genau, man kann man damit z.B. physikalische Simulationen machen und die in Echtzeit ablaufen lassen (z.B. ein hüpfender Ball oder sowas).

Die funktionieren fast genauso wie ein analoger Synthesizer mit Steuerspannungen und es gibt sie auch schon lange vor dem digitalen Computer - wurde z.B. im 2. Weltkrieg eingesetzt um Torpedobahnen zu berechnen.

Überall wo Differentialgleichungen vorkommen sind analoge Computer überlegen, weil sie schneller und auch stromsparender ein Ergebnis liefern.

Es gibt auch ein Startup Mythic AI die diese analogen Schaltungen hochintegriert auf einem kleinen Chip anbieten und damit neuronale Netze in Echtzeitanwendungen bringen wollen.

Bernd Ulmann hat auf Facebook mal was geposted wie er damit einen richtigen Synthesizer gebaut hat, leider ohne Audiobeispiele. Ich denke gerade für komplexe Modulationen ist das Teil sehr interessant...
 
viele synthesizer bzw analogmodule sind ja auch im kern nichts anderes.

genau wie das mit dem analog und digital "hybrid", das gibt es bei snythesizern auch. :)

für die projektidee ist das natürlich ein bischen schade, dass das ding gar nicht analog sondern hybrid ist.

nur quantensynthesizer gibt es noch nicht. das kommt dann morgen.
 
aufgabenstellung:

male so ein ding da.


1632060457782.png



analog/real:

1632061124127.png

digital/virtuell:

http://laut8leise.de/_modular/lorenz2.jpg



digital gewinnt in den kategorien:

präzision, entwicklungszeit und -kosten, redundanz, wiederverwendung/abspeicherbarkeit und kopierbarkeit


analog gewinnt in den kategorien:

auflösung, berechnungs- und übermittlungsgeschwindigkeit, wow-faktor und sexyness.


turaluraluralu...

ich brauch beides, was brauchst du?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaub ich bin da mit dem "hybrid" vorhin auf der seite verrutscht, ich hatte mir noch andere hersteller angeschaut auf der suche nach dem lorenz kabelgedöns.
 
Es gibt am THAT eine Hybrid-Port, so dass man von aussen steuern kann, aber die ganze Berechnung ist mit OpAmps analog realisiert. Im Wiki sind auch die Schaltpläne.
 
Die Verwirrung um "hybrid" kommt wohl daher, dass oben links auf der Website ein falsches Logo mit Link zu "Anabrid" ist, einem anderen Projekt aus dem Umfeld bei dem es um einen hybriden Chip geht.

Denke mal die Zukunft von solchen Dingen (mal abgesehen von Modularsynths und sonstigen Spielereien) ist auch eindeutig hybrid, also in Kombination mit einem digitalen Prozessor der die Probleme an einen analogen Co-Prozessor übergibt und auch den "Patch" verbindet.

Allein die Vorstellung da ein paar hundert oder tausend analoge Grundbausteine frei verschaltbar auf einem winzigen Chip zu haben ist natürlich Wahnsinn, kaum auszumalen was man damit für Synthesizer bauen könnte... Analoges Physical Modeling anyone? 😯
 
Ich bin nicht verwirrt. Das mit dem hybriden Chip ist ja das Kernanliegen von Prof. Dr. Bernd Ulmann. THAT ist aber nicht hybrid.
 
und selbst wenn in dem Teil fünf digitale controller für anzeige, luftfeuchte und netflix verbaut wären - solange das tatsächliche rechnen analog ausgeführt wird, wäre es trotzdem ein 100%ig "analoger computer".

(und ja, MATHS hat man evtl. ja schon zu Hause im Rack... oder 2 :P )
 
Auf Facebook hat Herr Ulmann mal eine "Application Note Synthesizer" gepostet für den "Model 1"

In seinem Buch gibt's auch einige Beispiele, z.B. einen Filter oder Dreieck/Rechteck-Generator, das sieht meistens erstaunlich simpel aus, 2-3 Elemente und Kabel und gut ist - die Macht der Integration als elementare Funktion? Die Denkweise ist halt wirklich komplett anders als bei einem digitalen Rechner und mir fällt es oft sehr schwer die Funktionsweise zu verstehen - hoffe es wird klarer durch hoffentlich baldiges Rumspielen am THAT...

Was glaub ich in Kombination mit Modular-Synth super interessant ist sind komplexe Modulationen als physikalische Simulationen in Richtung "Doppelpendel", "Bouncing Ball" etc.
 
Ist nicht jeder analoge Synthesizer auch ein analoger Computer? Mit mit den Einschränkungen, dass es kein Oszilloskop und Drucker gibt und dass er nichts berechnet sondern nur Sounds als Antwort rausgibt. Im Synthesizer werden doch Spannungen addiert oder reduziert und durch irgendwelche Bauteile geschickt.
Und die analogen Computer messen auch nur Spannungen wenn ich das richtig verstanden habe?
 
Zuletzt bearbeitet:
der hauptsächliche unterschied ist nur, dass du die werte nicht exakt eingeben kannst bzw. oft nicht mal so genau weißt, welche funktionen eine schaltung performt.
 


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