Analogmüde

Digitale legen in der Vielfalt aber noch eine Schippe drauf.
ja, aber sie bieten nicht den fleischigen ,fetten Sound und klingen dafür brillianter.
Also für mich wird Synhiesound von analogen Vca/vcf etc. immer das Herz höher schlagen lassen und die Ohrmuscheln aufgehen lassen.
Manche hören ihr leben lange eine Geige am liebsten , andere ein Benjo. Bei mir sinds die Synthesizer. Ich kann das immer und immer wieder hören.
 
Es ist womöglich (auch) eine Frage des Alters.

Als ich angefangen habe Musik zu machen, Ende der 90er war ich ein Teenie und ein Landei, hatte absolut kein Geld, aber dafür eine Playstation mit Music2000. Dann kam der erste PC und eine gebrannte CD mit gecracktem Fruityloops und später dann eine gebrannte DVD mit Reason 5.

Bei uns gab es weder Internet zu Hause, noch eine lokale Szene elektronischer Musikproduzenten oder sonst jemand oder irgend etwas, das mich darüber hinaus in die Welt der (analogen) Synthesizer hätte einführen können.

Die Informationslage und das Interesse an (analoger) Hardware wuchs dann sprunghaft mit meinem späteren Umzug in eine große Stadt, mit lokaler E-Musiker-Szene, Techno-Clubs, eigenem Internet, Job, Geld.

Von daher ist mein Werdegang Digital --> Analog und PC --> DAWless und ich bin alles andere als analogmüde.

Seit diesem Jahr bin ich im Besitz von sage und schreibe 4 analogen Synthesizern (2x polyphon, 2x monophon) und ich freu mich wie Bolle!
 
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Mod: Offtopic und Postings, die in Richtung persönliches gingen, wurden in den FR verschoben. Bitte bleibt sachlich und halbwegs im Topic. Hier geht es um Analog- und Digitalsynths bzw die Frage der entspr. Müdigkeit. :)
 
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Wenn ich mir anschaue und anhöre, was es derzeit an absolut hochklassigen Analogsynthesizern (monophon wie polyphon) gibt, KANN ich gar nicht analogmüde werden. NINA, e7, Relic, Implexus und was noch alles - da höre ich ständig Sounds, die ich noch nicht kannte, und welche, die ich schon immer mal von mir selbst gespielt hören wollte (ja, ich oute mich hier als totale Jump-Schlampe).

Klar gibt es auch digitale Highlights, aber ich persönlich kann mit den meisten typischen Wavetable- und FM-Sounds halt nicht viel anfangen, eher mit samplebasierten Digitalsounds.
Damit bin ich halt aufgewachsen ('85 aktiv mit Synths angefangen) - im Grunde will ich immer noch die Sounds, die ich damals wollte...

Schöne Grüße
Bert
 
Immer wenn mich das analoge Poly-Gerümpel mal wieder zu sehr langweilt, schmeiß ich entweder den Sampler an und verarbeite den Sound damit weiter, auch mal Chords in weiten Intervallen als Sample. Und/oder ich benutze ein paar ungewöhnliche Effekte, Granularkram, rhythmische Modulation und sowas. Aber die meiste Zeit schätze ich einfach daran, wie schnell ich damit einfache synthetische Standardsounds im Mix untergebracht kriege. Die brauch ich irgendwo immer und das Anpassen geht mir damit am schnellsten von der Hand.
Für Sounds, die weniger nach Standard klingen sollen, benutze ich lieber etwas mit guten und brauchbaren Modulationsmöglichkeiten, wie zB. den Summit (Edit: oder direkt Plugins! Es gibt keine Pflicht, die Geräte um mich herum auch alle zu benutzen, aber manchmal macht es auch einfach Spaß, damit herumzuspielen).
 
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@Tom Noise Genau das! Es ist immer erfrischend, ungewöhnliche/ungewohnte Wege zu gehen. Mal frei Schnauze ein paar Geräte (andere Synths, EFX-Boxen, Sampler, Verstärker...) über Audio-In/Out kaskadieren und sehen, wohin die Reise geht...
 
Ich bin da eher zwiegespalten.
Einerseits finde ich Analoge Polys geil, weil die Digitalen Dinger nie so geil klingen, andererseits gibt es Digitale Hybride wie der Korg Minilogue XD wo man Digitale OSCs hat die alles flexibler machen und durch das Analoge Filter klingt es dann doch noch gut.
Reine Digitale finde ich generell nicht schön, außer ich will gerade diesen Sound.
In dem Fall macht das der Hydra super.
Dank Analoger Emulation, die ja letztendlich auch rein Digital ist, kann man heutzutage wenigstens schöne Flächen machen die klingen wie bei Analogen.

Kleiner Tipp wenns mit Analogen Polys langweilig wird.
Befasse dich mal mit Klangbearbeitung.
Ich bau dir aus einem normalen Analog Poly String Sound einen spacig abgefahrenen Sound nur mit Klangbearbeitung.

- Delay
- Spacereverb
- Granulareffekt
- Sound umdrehen
- Flanger
- Volume Ducking
- Stuttereffekt
u.s.w

Gibt da super Plugins dafür.
Bei Interesse liste ich ein paar auf.

Man kann Sounds echt bis ins Undendliche verbiegen.
Und da klingen Poly Analoge viel besser.
 
ich finde ja, dass die meisten analogen Polys noch interessanter klingen (zumal, wenn sie noch interne FX haben) als viele analoge Monosynths, wo der Markt in den letzten Jahren regelrecht überschwemmt wurde.

Klar braucht man nicht einen Juno-106, einen Prophet-10, einen Polybrute, einen OB-X8 und eine Nina, aber die wenigsten User hier dürften tatsächlich mehr als 1-2 (voll)analoge Polysynths im Setup haben. Da ist die Gefahr, dass man sich zwischen BS II, Model-D, Pro-1, Minibrute, East Beast, Erebus, Monologue, Slim Phatty, SE-02 und Mother-32 dann doch irgendwann langweilt, m.E. größer.

Dann lieber "aus jedem Stall ne Kuh": Was analoges, was hybrides mit Wavetablen, eine Prise FM und ein paar Samples ... und das dann nach Belieben mit FX würzen.

Fun Fact: hinter meinem Prophet-5 (der ja eher konservativ aufgebaut ist) hängen fest ein Stereo-Chorus und ein Mooer-Reverb - und man kriegt immer was geiles und interessantes damit hin.
 
Ich trenne mich auch nicht von allen Analogen. Die Mischung machts ja immer noch. Aber jetzt kommt halt eher mal ein digitales Pad anstatt ein Analoges zum Einsatz, weil es einfach (für mich) schönere Kontraste bringt.

Aber gerade beim Jupiter 6, hatte ich jetzt über 10 Jahre und eigentlich (für mich) eine komplett überhypte Kiste.
Schön, Bandpass, die ganzen VCO kreuz und quer Mods.
Aber (für mich) war da ausser ein paar schönen FX musikalisch nicht immer was brauchbares dabei. Und die FX reichen mir auch in Form von Samples. Das Typische können andere besser/schöner/weicher.

Um weiterer Küchenpsychologie vorzubeugen, bin Jahrgang 1970 und hatte schon so ziemlich vieles an Alt-Analogem unter den Fingern oder gar in Besitz.
Also kein „seit ~2009 soll das wieder cool sein und ich probiere das auch mal aus“. ;-)
 
Dann lieber "aus jedem Stall ne Kuh": Was analoges, was hybrides mit Wavetablen, eine Prise FM und ein paar Samples ... und das dann nach Belieben mit FX würzen.
So in der Art sieht's hier auch aus, aber auch mit ein paar analogen Geschmacksrichtungen von Zartbitter bis Milka.

Fun Fact: hinter meinem Prophet-5 (der ja eher konservativ aufgebaut ist) hängen fest ein Stereo-Chorus und ein Mooer-Reverb - und man kriegt immer was geiles und interessantes damit hin.
Reverb und Delay hab ich immer in den Auxwegen für alles - der Stereo-Chorus hängt bei mir hinterm Polaris und bewirkt dort wahre Wunder.

Schöne Grüße
Bert
 
Alles Neue oder Alte ausser eklige Rompler-Synths aus Ende 80er - 2000er ist toll.
Lediglich die unglaubliche Vielfalt und auch leider Redundanz der jährlich hinzukommenden Produkte - egal ob Analog, VA oder Digital - hat bei mir so langsam einen hohen Sättigungsgrad erreicht.
 
Dann lieber "aus jedem Stall ne Kuh": Was analoges, was hybrides mit Wavetablen, eine Prise FM und ein paar Samples ... und das dann nach Belieben mit FX würzen.

Genau, Merci Vielfalt!

Hier auch: Rein FM (Yamaha DX/TX), FM/Rom (MODX), Additiv (K5000), hybrid (Pro VS, ESQ), Romplig (XV5080, JD), VA (Nordlead), Analog (diverse), Samplig (Emu, Roland).
Wavetable (Microwaves)

Also im Grunde die (imho) wichtigsten Syntheseformen vorhanden.
 
Alles Neue oder Alte ausser eklige Rompler-Synths aus Ende 80er - 2000er ist toll.
Moooooooment mal!
Dann hör dir mal die kleinen Drecksäcke wie Kurzweil 1200 PRO I oder den Quasar an!
Und vom JD-800 wollen wir mal gar nicht reden, das ist eine Legende!

Ich reg mich schon wieder auf, das ist gar nicht gut für den Blutdruck in meinem Alter...

Schöne Grüße
Bert
 
Ich verwende mehr und mehr analoge Synths, aber in der Regel (mit Ausnahme des polyphonen Doepfer-Systems und des alten Korg Poly 61M) nur mono- und duophone Snyths, vorzugsweise ohne Preset-Speicher mit direkter Bedienung. Die heute neu erhältlichen polyphonen Analogen können mich bisher nicht wirklich überzeugen. Sequential Prophet, Moog One, Arturia Polybrute, Korg Mini- und Prologue, das ist alles gut und schön, aber nicht wirklich mein Ding. Am ehesten würde ich in der Richtung dann zum hybriden Novation Peak oder Summit greifen.

Von Müdigkeit bzgl. Analogtechnik würde ich aber auf keinen Fall sprechen. Nur macht sie bei fest verdrahteten Polys m. E. nicht so viel Sinn wie bei Modularsystemen und Monosynths.
 
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Von Müdigkeit bzgl. Analogtechnik würde ich aber auf keinen Fall sprechen. Nur macht sie bei fest verdrahteten Polys m. E. nicht so viel Sinn wie bei Modularsystemen und Monosynths.
Das Herz war für diesen Satz gedacht. Da steckt nämlich der Kern der Wahrheit drin, der analoge Synths meiner Meinung erst so richtig interessant werden lässt.
 
Also wie gesagt, das ist kein Windows vs Apple, Hard vs Soft oder Trump vs Biden-Thread.

Das soll einfach eine aktuelle Gefühlslage transportieren.
Meinungen aller Art sind erlaubt.

Verstehe daher nicht was hier Begriffe wie zB „Wokeness“ in diesem Thread zu suchen haben.
Hier soll es eigentlich nicht missionarisch zugehen und vor allem sollte nicht über andere Meinungen geurteilt werden. Ist doch nicht so schwer, oder doch?
 
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