Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as designed

Anbei ein neues Stückerl von mir:
[mp3]www.andreaskrebs.de/assets/media/improvisation-20101206a.mp3[/mp3]
Details reiche ich noch nach, viel Spaß damit!
Andreas
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

ja , eigentlich find dich das ganz gut , wobei es schön wäre noch mehr Melodien zu haben

oder ein paar interessante Disharmonien.

wenn der track schon so lang ist würd ich vllt auchj flächen/oder auch absynth geschrabbel mal drunterlegen.

lg

ig
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

AndreasKrebs schrieb:
Anbei ein neues Stückerl von mir:

...oufffh - unvorbereitet, auf den ersten café...da kommt mein Kreislauf noch nicht mit ;-) ...

...wie schon andererseits angedeutet wurde, und ich auch schon mal geschrieben hab': gut, aber unvollständig - schau' doch mal, ob sich nicht jemand findet, der mit Dir gemeinsame Sache macht...

...wobei - das steht natürlich auch für sich...alleine...ich hör' halt nur noch etwas Potential/Platz...stellst Du die Sachen eigentlich unter Tracks ein, weil sie für Dich abgeschlossen sind?...ich frage, weil sonst gäb's ja auch noch Tracks (in Arbeit), wo möglicherweise auch noch andere/konkretere Anregungen geäußert würden...

...irgendwie stehst Du der Idee, daß es noch mehr geben könnte ja auch offen gegenüber, wie die Mitte zeigt: der Charakter des Stückes verändert sich total durch die melodische Einblendung...als Otto-Normal-Hörer würde ich mir diese Normalität zum Festhalten etwas früher wünschen, und die kreativen perkussiven sounds eher mittendrin als eine Art solo erwarten...
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

Vielen Dank für euer Feedback!

Im Moment versuche ich, möglichst "organische" Abläufe in meinen Stücken hinzubekommen (das klingt schon wieder so blöd, ich habe aber keinen viel besseren Begriff dafür). Der Preis dafür sind leider recht lange Stücke mit wenig transparenter Struktur und teils reduzierter "Besetzung". Oder melodische Teile, die erst nach 12 Minuten auftauchen, weil ich mich bei dem hier grad mehr für rhythmische Verwurstelungen interessiert habe... :lol:
Für mich persönlich sind die Dinger "fertig", was aber nicht heißt, dass man daran nix mehr machen darf. Ich bin sehr gerne offen für Remixe oder (besser noch) gemeinsames Musikmachen. Käme halt auf die Arbeitsweise an, die allen Beteiligten ihren Raum lassen sollte. Das "in Arbeit" Unterforum hatte ich glaube ich für die ersten 10 Improvisationen genommen, hat aber auch nicht mehr / weniger Kommentare und Hinweise gebracht als dieses hier.

Andreas
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

Wie versprochen hier ein paar Details zum Patch (sofern interessant):
http://blog.andreaskrebs.de/2010/12/07/ ... -designed/
Das A-113 war wieder ein recht wichtiges / praktisches Element, um die komischen rhythmischen Verschiebungen hinzubekommen. Das kann nicht nur als luxuriöser Audiofrequenzteiler, sondern wie hier auch recht nett für das Teilen von clock-Triggern eingesetzt werden.

Andreas
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

lustige Spielerei mit interessanten Elementen. Da es vermutlich mehrspurig aufgenommen wurde, wäre eine Reduktion von Spuren noch interessant, d.h. das findet zwar statt, aber für mein Empfinden an den falschen Stellen, und zuwenig. Weniger ist mehr, das ist immer ein gutes Motto, finde ich.

Auch wenn es ein anderes Genre ist, muss ich immer wieder den Meister Arvo Pärt zitieren, also nur sinngemäss, nicht wortwörtlich. Er sagt, dass er in gewissen Stücken Klavier und Geige nicht zusammen spielen lassen kann. Erst kommt das Klavier. Dann kommt die Geige. Dann wieder das Klavier, usw. Dazwischen auch mal eine Sekunde oder zwei gar nichts. Liesse er beides zusammen spielen, was sicherlich dem Ohr auch gefällig wäre, dann hätte das einzelne Instrument nicht genügend Raum, könnte sich nicht würdig entfalten. Das kann bei elektronischen Improvisationen natürlich nicht als Richtlinie aufgefasst werden, aber in der Nachbearbeitung am Computer ist das theoretisch sehr gut möglich und könnte zu mehr Intensität führen. Es fragt sich natürlich immer, ob man unterhalten will, oder fesseln. Daher ist meine Kritik vielleicht fehl am Platz, und nur Ausdruck meiner eigenen Ambitionen und Wünsche. Wenn ich allerdings die Krebs'schen klassischen Arbeiten anhöre, die diesen Anforderungen oftmals gerecht werden, dünkt es mich schon noch erwähnenswert.

Ich glaube, da spielt auch noch mit, dass wir fast keine Vorbilder haben in der elektronischen Musik. Sequenzen, Loops, Vielschichtigkeit, sind "normal" in diesem Genre, Stille hat kaum Platz wenn die Maschinen laufen und rattern. Es braucht - das weiss ich aus eigener Erfahrung - noch viel mehr Disziplin und Distanz, um das in der Elektronik umzusetzen, als in der Klassik, wo man mit Musikern arbeitet.
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

Vielen Dank für die Hinweise! Den Umgang mit Stille, bzw. einem Arrangement, bei dem auch mal geschwiegen wird finde ich einen sehr wichtigen Punkt. Das lässt sich eigentlich schon bereits beim Einspielen handhaben (Mischpult, VCOs, Attenuators, usw). Späteres Herausschneiden hört man meistens (zumindest derjenige, der's herausgeschnitten hat :lol: ) Aber ein neu-Abmischen nach ein paar Monaten (sonst bekomme ich keinen vernünftigen Abstand hin) ist vielleicht auch keine schlechte Idee.

Ein Meister im Umgang mit Stille ist übrigens Giya Kancheli.
Andreas
edit: kleine Tippfehler korrigiert
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

noch nie gehört, den Namen Giya Kancheli. Klingt interessant nach den ersten Zeilen von Wikipedia. Werde mal probieren, ob ich was finde von ihm.

His music is often spiritual, leading some to compare him to composers such as Arvo Pärt and John Tavener. There are several instances of folk and religious inspiration in his music, notably in the opening of the Third Symphony and his more recent work Magnum Ignotum.

Ja, Stille ist wirklich ein wichtiges Element in der Musik. Es ist ja nicht dieselbe Stille wie sonst, denn bei der Stille in der Musik war ja vorher Musik, und es folgt dann ein weiteres Ereignis. Der Zuhörer ist in einer ganz speziellen Spannung innerhalb dieser Pause. Auch beim Mastering, wo man eine Reihe von Stücken aneinanderreiht, ist die Pause bzw. die Länge derselben von grosser Bedeutung. Naja, auch wieder etwas, das landauf landab bekannt ist, macht aber doch irgendwie Spass, darüber zu schreiben.
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

Vor der Stille - inmitten von Musik - habe ich allergrößten Respekt. Sie erfordert sehr genaues Gefühl für das was notwendig ist, und Mut. (ich denke z.B. an Bruckners Generalpausen)

Andreas
 
Re: Andreas Krebs: Improvisation XXIV - am working as design

hm, ein weiterer Grund, mich mit Bruckner, den ich eigentlich nur vom Namen und nicht von der Musik her kenne, näher auseinanderzusetzen. In der heutigen Zeit, wo Musik mehrheitlich nicht sehr attraktiv ist, immer noch ein lohnenswerter Tip.

Das mit dem Mut stimmt, und Geschick und Gefühl braucht es auch, um Pausen einzusetzen. Ich bin froh, diesen Punkt angesprochen zu haben, da haben sich mehrere Impulse ergeben.


EDIT: bin sehr berührt von einem Dokumentarfilm, den ich soeben gesehen habe. Auf der entsprechenden Webseite gibt es zufälligerweise noch einen passenden Textausschnitt zum Thema Stille:

Das erste Mal begegneten wir Manfred Eicher bei Dreharbeiten. Er und Bruno Ganz im Radiostudio
in Zürich bei Sprachaufnahmen von T.S. Eliots „Das wüste Land“: Stimme, Musik, dann
absolute Ruhe. Eine Konzentration, die den Raum erfüllte. Eine Diskussion im Flüsterton um die
richtige Pausenlänge, dann ein erneuter Versuch... Es war faszinierend, den beiden beim Hören
und Zuhören zuzuschauen. Die Konzentration und die Leidenschaft in die Gesichter geschrieben.
Da ein Runzeln auf der Stirn, dort ein Glänzen in den Augen, ein Räuspern und ein Blick zum
Andern. Und wieder Stille...

http://www.soundsandsilence.ch/deutsch/inhalt.html
 


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