Arte-Doku: Tribute to Kraftwerk

Wie sagte Ralf Hütter einst in einem Interview (Keyboards, Ausgabe 5/1987, glaube ich) sinngemäß?

Gitarren sind Instrumente von gestern.

Ob das die Herren da oben wußten?

Stephen
 
Naja die Musik fiel damals natürlich auf. Als ich dann aber vor Jahren mitbekommen habe, wie sie juristisch gegen Moses Pelham vorgegangen sind, dachte ich mir; "Was für Arschgeigen". Die Vehemenz, mit der sie dann versucht haben, über Jahre Kapital daraus zu schlagen, fand ich ziemlich armselig. Es wirkte auf mich, wie Selbstsabotage einer eigentlich innovationsfreundlichen Band. Es ging ihnen halt letztlich doch nur ums Geld. Das hat sie für mich deutlich abgewertet in Richtung kultureller Kleingeister. Aber naja - da mag jeder seine eigene Meinung zu haben. Musikalisch waren sie damals unbestritten cool. "Sex Object" hab ich hoch- und runtergehört. Unter anderem mit "Die Roboter" haben sie auch für die 90er Elektrohippies ein Ursignal geschaffen. Muss man schon anerkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kurze Verständnisfrage:
Wenn ein Synthesizer verstimmt ist, dann muss der doch analog sein, oder?
Dann ist der auch nicht wirklich verstimmt, sondern reiht sich organisch und warm
in das Gefüge ein.

Oder ist das so ein Digital-Fake mit weit aufgerissenem Vintage-Regler?
Da wäre bei mir die Magie sofort weg.
Sofort.
 
... Als ich dann aber vor Jahren mitbekommen habe, wie sie juristisch gegen Moses Pelham vorgegangen sind, dachte ich mir; "Was für Arschgeigen".
Ja, das klingt schon ziemlich kleinlich. Muss nicht sein, wenn man erfolgreicher Künstler ist, finde ich. Andererseits kenne ich Menschen aus dem persönlichen Umfeld, die leider auch nicht anders sind, d. h., es gibt innerhalb der Gesellschaft einfach mal x% Prozent Arschgeigen, mit denen wir wohl leben werden müssen , es sei denn, wir schaffen irgendwann eine Transformation der Gesellschaft, in der so etwas nicht mehr notwendig ist, da schlicht und einfach das Existenzminimum sowieso garantiert ist.
 
Oder ist das so ein Digital-Fake mit weit aufgerissenem Vintage-Regler?
Da wäre bei mir die Magie sofort weg.
Sofort.
Entweder du hörst die Magie oder nicht.

Wie sagte Ralf Hütter einst in einem Interview (Keyboards, Ausgabe 5/1987, glaube ich) sinngemäß?

Gitarren sind Instrumente von gestern.
Genau dasselbe hat sinngemäß damals auch Gabi Delgado gesagt.
Komisch, dass die beiden Bands damals offensichtlich die Musikwelt (oder zumindest das Publikum des Ratinger Hofs) in zwei Lager gespalten haben.
Ich hör beide gern.

Du kennst das erste Gebot? Es kann nur einen geben, sagte schon der Highlander.
Und es gab dann doch zwei.

Schöne Grüße
Bert
 
Naja die Musik fiel damals natürlich auf. Als ich dann aber vor Jahren mitbekommen habe, wie sie juristisch gegen Moses Pelham vorgegangen sind, dachte ich mir; "Was für Arschgeigen". Die Vehemenz, mit der sie dann versucht haben, über Jahre Kapital daraus zu schlagen, fand ich ziemlich armselig. [...]

Stell Dir vor, Du nimmst eine Flasche Coca-Cola, verwendest ihren Inhalt, klebst das Etikett Blubberlutsch drauf, gibst diesen Blubberlutsch als Deine eigene Schöpfung aus und willst mit einem Fremdprodukt abkassieren, ohne erst mal den Herrn Coca oder die Frau Cola um Erlaubnis gefragt zu haben.

Herr Coca und Frau Cola reichen daraufhin Klage vor Gericht ein, um ihr geistiges Eigentum -- und somit die Grundlage ihrer Marke und ihres Unternehmens -- zu schützen und zu verteidigen.

Ist auch ganz schön kleinlich von den Coca-Cola-Ärschen, ne? Die sind doch so reich, können doch mal ein bißchen was abgeben, die Säcke.

Stephen
 
Beim heiligen Hans Hackebeil! Ich vermute, @ppg360 hat die Werke des Herrn Barks genauso verschlungen und verinnerlicht wie ich.
 
Beim heiligen Hans Hackebeil! Ich vermute, @ppg360 hat die Werke des Herrn Barks genauso verschlungen und verinnerlicht wie ich.

Darauf einen Glibberbipp auf die Gesundheit von Frau Doktor Erika Fuchs.

Gesundheit ist auch im Jenseits ein Thema.

Stephen
 
Stell Dir vor, Du nimmst eine Flasche Coca-Cola, verwendest ihren Inhalt, klebst das Etikett Blubberlutsch drauf, gibst diesen Blubberlutsch als Deine eigene Schöpfung aus und willst mit einem Fremdprodukt abkassieren, ohne erst mal den Herrn Coca oder die Frau Cola um Erlaubnis gefragt zu haben.
Und wie soll daraus ein Geschäftsmodell werden? ;-)

Niemand kennt Blubberlutsch. Folglich musst du günstiger verkaufen, bis mindestens 30 Prozent der Coke-süchtigen Blubberlutsch besser finden. Und dann?

Was war mit dem Aufschrei Richtung Nutella nach der Änderung der Rezeptur?

Die einzige Chance, die ich da sehe, ist vielleicht, es „Blubberlutsch par Excellence“ zu nennen, um später höhere Preise verlangen zu können als Coke. Aber dann müsste man die Wachstumsphase trotzdem noch überleben.
 
Stell Dir vor, Du nimmst eine Flasche Coca-Cola, verwendest ihren Inhalt, klebst das Etikett Blubberlutsch drauf, gibst diesen Blubberlutsch als Deine eigene Schöpfung aus und willst mit einem Fremdprodukt abkassieren, ohne erst mal den Herrn Coca oder die Frau Cola um Erlaubnis gefragt zu haben.

Herr Coca und Frau Cola reichen daraufhin Klage vor Gericht ein, um ihr geistiges Eigentum -- und somit die Grundlage ihrer Marke und ihres Unternehmens -- zu schützen und zu verteidigen.

Ist auch ganz schön kleinlich von den Coca-Cola-Ärschen, ne? Die sind doch so reich, können doch mal ein bißchen was abgeben, die Säcke.

Stephen


Darüber kann man denken, wie man möchte. Ich persönlich bin der Meinung, dass Musik prinzipiell für jeden kostenlos sein sollte, da es Bildung ist. Mir ist natürlich bewusst, dass sich das nicht gut mit kapitalistischen Grundprinzipien vereinbaren lässt. Ich könnte mir aber Mittelwege (zb Kulturflatrate, Freemium-Prinzip, Kooperationsprinzipien - teilweise gibt es das schon, aber nicht kohärent) vorstellen, die würden allerdings den Rahmen hier sprengen und natürlich ist klar, dass die von uns gelebte Realität eine andere ist. Schon Scheiße mit der strukturellen Systemabhängigkeit. 😉

Kraftwerk waren nicht darauf angewiesen... Dein Argument zieht aus meiner Sicht nicht. Es war pure Geldgier - aber ja, es ist natürlich eine Grundsatzfrage. Das Problem mit künstlichen Hierarchien und Strukturen ist ja meistens das, dass sie nur von relativer Dauer sind (wie wir Deutschen gerade leidvoll erfahren dürfen, nachdem wir einige Jahrzehnte davon profitiert haben).

TLDR; Es gibt Dinge, die man möglich machen kann, ohne gleich mit dem Hammer (oder der Schwarz-weiß-Keule) draufhauen zu müssen. Die Hiphop-Fans haben doch schon immer fleißig gesampelt).
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Was war mit dem Aufschrei Richtung Nutella nach der Änderung der Rezeptur? [...]

Seit der Änderung der Rezeptur kaufe ich kein Nutella mehr. Andere Produkte kosten deutlich weniger und schmecken wesentlich besser.

Da muß man konsequent sein -- die Entscheidung liegt beim Verbraucher.

Wie immer.

Stephen
 
Stell Dir vor, Du nimmst eine Flasche Coca-Cola, verwendest ihren Inhalt, klebst das Etikett Blubberlutsch drauf, gibst diesen Blubberlutsch als Deine eigene Schöpfung aus und willst mit einem Fremdprodukt abkassieren, ohne erst mal den Herrn Coca oder die Frau Cola um Erlaubnis gefragt zu haben.

Herr Coca und Frau Cola reichen daraufhin Klage vor Gericht ein, um ihr geistiges Eigentum -- und somit die Grundlage ihrer Marke und ihres Unternehmens -- zu schützen und zu verteidigen.

Ist auch ganz schön kleinlich von den Coca-Cola-Ärschen, ne? Die sind doch so reich, können doch mal ein bißchen was abgeben, die Säcke.

Stephen
Grundsätzlich ist diese Argumentation schlüssig & nachvollziehbar... dennoch: Wenn man das zur Diskussion stehende von Herrn Pelham ohne Abstimmung mit den Düsseldorfern genutzte Sample einmal genauer betrachtet (damit meine ich insbesondere die künstlerische Höhe), wird der Gerichtsprozess immer mehr zu einer grotesken Realsatire. Ich finde im Prinzip beide Seiten blöd: Der Eine hat das vermutlich ganz bewusst getan um zu provozieren, der Andere mimt den geplünderten & verletzen Künstler... am Ende geht's doch nur ums Rechthaben und um Kohle. Machen wir uns nix vor... die Einzigen, die davon wirklich profitieren sind die Anwälte... die lachen sich am Ende ins Fäustchen.
 
Hatten wir diese unselige Kraftwerk/Pelham-Diskussion nicht schon damals angestrengt, als das Ganze aktuell war?
Kramt doch einfach den alten Thread wieder raus und macht da weiter (bzw. offenbar nochmal genau dasselbe), ja?
Hier geht es um eine Kraftwerk-Tribute-Aktion, deren Sänger immerhin authentisch wenig kunstvoll singt und deren Gitarrist entpörenderweise eine Gitarre benutzt (die mehrfach erwähnten Rektalviolinen habe ich nicht heraushören können).

Schöne Grüße
Bert
 


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