Hatte den Thread hier aus den Augen verloren.
Über die Corona Pandemie habe ich mich erstmal der Pflege des Studios hingegeben. Geräte mal wieder Instandsetzen etc.
Dabei sind mir natürlich auch viele weitere Geräte in die Hände gefallen, nicht zuletzt da man bei eBay schon gemerkt hat, dass Leute in der Pandemie ihre Keller durchpflügen.
Seit dem Start des Threads sind so noch viele, teils defekte, Geräte zu mir gekommen: Roland S-50 und D-50, Yamaha DX7-II D und AN1x, Behringer Crave und TD-3 (TB-03 war dagegen ein Witz). Alesis Quadraverb, Lexicon Reflex (wunderschöner Inverse Effekt), 3x Roland SRV-2000 (aber leider lebt davon nur einer wieder). Roland SDE-2000 Delay, Yamaha R1000 Reverb.
Dazu noch ein paar Noise-Gates, einen DBX 266XL und einen weiteren 3630.
Zuletzt mein hier ebenfalls kurz beschriebenes Projekt, der Neubau das Tiracon 6V Innenlebens, da mein ersteigertes Modell sehr defekt war.
Ich habe nur noch ein 8x8 MIDI Interface, damit haben sich Timingprobleme zwischen Geräten auch gelöst.
Den Workflow habe ich mir mittlerweile auch selbst erarbeitet, aber tatsächlich ist es dieser hier geworden:
-Wiedergabe starten, Soundparameter an Synths tweaken und den Mixer bedienen, die Stereosumme wird aufgenommen, fertisch.
Nachteil: alleine wird es schwer sein, gleichzeitig alle Synths und den Mixer zu bedienen, mindestens zwei Personen wären notwendig.
Teilweise Lösung: Falls die Synths MIDIfiziert sind, dann kann man die MIDI-Wiedergabe starten, währenddessen die Synths tweaken und die Parameteränderungen im Rechner aufnehmen (gehe davon aus, dass das damals schon möglich gewesen ist), bei der nachfolgenden zweiten MIDI-Wiedergabe werden dann die aufgenommenen Automationsdaten an die Synths geschickt, sodass man sich nur noch dem Mixer widmen muss.
Bleibende Probleme: Nicht alle Synths sind MIDI-fähig (im Sinne von Parameterautomation), bei 909, 303, 101, MS20 usw. wird man dennoch Hand anlegen müssen; außerdem muss man bei dieser Methode echt multitaskingfähig bzw. ein humanoider Oktopus sein :D
Letztendlich denke ich, dass diese Methode, wenn überhaupt, nur dann eingesetzt werden dürfte, wenn Multitrackrecording finanziell nicht machbar war (keine Ahnung wie die Lage damals aussah, bitte um Aufklärung).
Die "teilweise Lösung" von dir funktioniert tatsächlich sehr wenig. Viele alte Geräte sind wenig bis überhaupt nicht MIDI-CC fähig, was teils echt eine verpasste Chance ist.
Gerne mal konnte man aber Presets erstellen / bearbeiten, dass Synth-Parameter mit sich ändernder Velocity ebenfalls angepasst wurden. Somit lässt sich mit Automatisierung der Velocity und Nutzung des "Random" Features von Ableton schon schöne Dynamik erzeugen. Der Rest muss tatsächlich bei Aufnahme direkt geschraubt werden.
Der neuste Remix-Versuch ist von Aurora Borealis - Raz (Carl MMR's Mix) abgeleitet.
www.dropbox.com
Dabei sind hier die Strings zu Beginn vom DX7, danach setzen 303 ein und ein Break vom S-1000.
Bei 0:34 setzt der Tiracon ein. 0:54 ebenfalls.
Die Kick, wie auch alle weiteren Percussions stammen von der TR-8S. Die Kick durchläuft dabei aber nochmal 2 Kanäle des Mackie Pultes und schleife. Beide beiden leuchtet die rote Clip-LED leicht auf. Gain ist bei 3/4 etwa.
Ab 02:21 ist der Roland D-50 durch den SRV-2000 zu hören. Dazu der Crave, ebenfalls durch SRV-2000.
Als weiteren Effekt nutze ich hier einen MIDIVerb II für den Chorus.
Als Delay wird der SDE-2000 genutzt, der danach noch den MIDIVerb 4 durchläuft für einen Plate-Reverb.
Die Vocals ab 02:40 sind einfach per Ableton unter den fertig Mix gesetzt.
Um hier nochmal die Probleme des Workflows aufzuzeigen: Bei 06:00 endet der Drum-Part und das Lied klingt aus. Der Tiracon ändert seine Pattern länge und musste von der Lautstärke von einem weiteren Parameter angepasst werden - Ich habe die Lautstärke vergessen. Wenn sowas am Ende einer Aufnahme passiert ist man schon etwas genervt :D
Was mich an meinen aktuellen Aufnahmen stört ist, dass viele Geräte gegeneinander sehr verstimmt wirken. Das Lied klingt unheimlich "schief". Das könnte aber am Tiracon liegen, da er über die Oktave verteilt gerne mal noch um bis zu ±10ct schwankt. Auch ist auf der Aufnahme sehr viel Rauschen / arbeitende 80s Hardware zu hören. Es sind noch lange nicht alle Geräte mit neuen Netzteilen / Kondensatoren etc. versehen.