bandmaschinensalat

lilak

|||||
ich hab mir für meine dub experimente ein schicke bandmaschine besorgt: fostex model 20 ... das ist eine vollwertige mastermaschine, halbspur mit timecode, so ca von 1994. die model 20 ist vor allem sehr kompakt und leicht und hat hervorragende werte.


245329900-1780455-700_700.jpg



meine hat allerdings im moment das problem dass alles was ich aufnehme keinen richtigen pegel hat, so als ob das band nicht genug magnetisches feld bekommt. abspielen ist ok. die tonköpfe sind noch fast neu, kann das ein bauteil sein das seinen geist aufgegeben hat? elkos?

kennt sich hier jemand von den alten hasen mit bandmaschinen aus und kann mir weiterhelfen. oder jemanden in berlin der sich das mit mit mal ansehen kann. i must dub on!
 
ps: das tape ist auch von 94, kann das daran liegen? kann man auf altes tape nicht mehr richtig aufnehmen ... macht ja eigentlich keinen sinn weil abspielen davon geht wunderbar.
 
habs schon lösen können, die tonköpfe mussten neu poliert werden, jetzt tut sie wieder 1a. das ist eine richtig gute maschine für kleine studios, kannst du einfach in ein rack schrauben und fertig. ich hab den sound heute mit einer m-15 verglichen und ich höre jedenfalls keinen deutlichen unterschied in der tonqualität.
 
gibts eigentlich kleinere 2 spur maschinen für halbzoll bänder oder sind das alles 50 kg monster? das breite tape ist dann nochmal eine ganz andere qualität kann ich mir vorstellen.
 
wenn die Bänder neu sind und die Maschine gut justiert ist, klingt die ja auch nicht schlecht. Es ist ja noch nicht sooo lange her, da waren solche Maschinen mal ganz oben angesagt, zumindest in gehobenen Home- und Projektstudios und so manche fette Produktion istbauf solchen Kisten mal aufgenommen worden.
 
das ist gerade alles wieder im kommen, im sogwasser der modularanalogie usw. es klingt einfach noch nichts besser als eine gute bandmaschine... die preise für dafür ziehen auch an, die letzte nagra IV-s gin für 1100 euro weg. habe gerade noch eine studer 812 angeboten bekommen so ca für das selbe, da kann ich kaum nein sagen. sowas hat mal den gegenwert eines kleinwagen gehabt.
 
kann mir jemand bitte ein gutes tape empfehlen? ich hab keine ahnung was da so noch auf dem markt ist. die alten sollen sich ja teilweise auflösen ... danke!
 
Gute Tapes? Da würde ich jetzt mal die üblichen Verdächtigen nennen, so aus dem Kopf: TDK, Maxell, Memorex ... kA ob die noch neu herstellen. Thomann hat nur so RMG-Sachen, die kenn ich nicht. Zu Hifi-Spulenzeiten war das mieseste jedenfalls Shamrock, Philips und BASF. Waren aber alles 18" Bänder, keine 26er. Da bekam schon mein 19"-TG1000 Schluckauf mit so einem Kram ...

Hübsche Maschine, btw. Was muß man denn für sowas anlegen?
 
die frage ist ob ich second hand altes tape nehme der besser neues. wie gesagt manche von den alten lösen sich auf und verschmieren dir die tonköpfe. aber welche weiss ich auch nicht genau.

die model 20 geht so für ca 200 euro. ich hab meine von einem kollegen gegen einen mfb synth 2 eingetauscht. für 400 bekommst du auch schon jede menge revox b77. die preise sind ein witz und ziehen im moment aber etwas an habe ich das gefühl.
 
Sagen wirs mal so: Ich hab viele Jahre lang alte Halbspur-Hifimaschinen hier gehabt und damit auch aufgenommen. Da war an Bändern so ziemlich alles dabei, u.A. auch in den 80ern als Neuware gekaufte Shamrock-Bänder (Billigkrams weil damals noch Schüler). Die letzte Bandmaschine, iirc eine Uher, hat nach der Jahrtausendwende hier das Haus verlassen. Zu dieser Maschine bekam ich teils sehr alte, aber durchaus hochwertige Bänder von Maxell, TDK oder auch Memorex, die zu diesem Zeitpunkt auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hatten, aber keine Auflösungstendenzen zeigten. Das Sammelsurium aus Shamrock, Philips und BASF-Einfachbändern (von einigen Herstellern gabs ja verschiedene Serien unterschiedlicher Qualitäten) dagegen bröselte wirklich munter vor sich hin, besonders die Shamrocks. Wurden zum Glück so viel nicht benutzt. Ich hatte darüberhinaus noch einen Schwung lose Bänder unbekannter Herkunft (gebraucht) bekommen, die ich oft nutzte und lange hielten. Angeblich sollen das Bänder aus einer EDV-Anlage gewesen sein, daher wahrscheinlich die bessere Qualität.

Daher: Wenn gebraucht, dann TDK, Maxel, Memorex. Kann sein daß ich noch einen Hersteller vergessen habe, Sony vielleicht, von denen gabs ja auch Spulenmaschinen. Hatte aber nie Bänder von denen. Edit: Ampex vergessen, die gabs ja auch noch, immerhin amerikanischer Magnetband-Pionier.

Vielleicht gibts hier auch Infos: http://www.useddlt.com/zum-tonbandmuseum.html

400€ für eine B77? Himmel, das ist ja schon eine Wertanlage. War damals mein Traum so ein Ding. Möcht nicht wissen, was eine Tandberg TD-20A erst kostet ...

Wenn die Preise gerade anziehen, erleben wir vielleicht gerade das, was Uli Eisner in seinem Mixing-Buch vorausgesagt hat - die Rückkehr der Bandmaschinen.
 
Cool. VCS3. Und was sehen wir als Bandmaterial auf der Maschine? Ampex!

gerade mal auf ebay geschaut: Die Preise für die TD-20A halten sich direkt im Rahmen. Aber so ein 20Kg-Monster hinstellen? Da gefiele mir die kleine Akai oder sowas wie Deine Fostex doch besser :)
 
die fostex ist ein geheimtip, die ist unter 10 kg. da gehen nur kleine spulen drauf aber zum mastern reicht das vollkommen. die b77 im video gibts auch als halbspur highspeed, damit kann man auch 1a mastern. das ist aber eher eine ästhetische entscheidung sich sowas hinzustellen. die tandberg ist ja auch ein prachtstück! ich finde aber auch sowas wie eine studer 812 genial. sowas im wohnzimmer, da spielt das gewicht keine rolle mehr ;-)

Studer%20A812.jpg
 
Da muß man schon bissl Nerd sein, sich sowas ins WoZi zu stellen - das wär mir dann doch nix :) Die kleinen Spulen schrecken mich nicht, wobei bei 19cm/s eben nicht viel draufgeht ...
 
microbug schrieb:
Thomann hat nur so RMG-Sachen, die kenn ich nicht.
Das ist eine niederländische Firma, die die alten BASF/Emtec-Bänder (nach Originalrezept) wieder produziert. Auch die Studiobänder.
 
Die BASF/Emtec-Bänder wurden damals schon mit extremen HiTech produziert.
Ich war dort 2004 auf der Insolvenzversteigerung, die hatten ja ausser den technischen Produktionsmaschinen massenweise "Audio-Gear" in den Testlabors, die analogen Bandmaschinen waren schon nach ein paar Stunden weg, über ein paar Tage hielten sich dann noch mehrere 30HE Schränke vollgestopft mit div. Adat-Varianten und Tascams DA-xy, sowie div. U-matic Gedöns.
Desweiteren standen dort mir zwar unbekannte aber sicher hochwertige Abhören und sehr viel hochwertiges Outboard-Gear (Kompressoren/EQs etc.).

Leider wollte der Insolvenz-Auktionator nur Gesamtpackete (zB ganze Racks) verkaufen, was mich dann vom ein oder anderen Schnäppchen abgehalten hat.
 
Bei BASF bin ich bissl skeptisch, was Magetwaren aus deren Hause betrifft. Deren Disketten waren meist WOMs (Write-Only Memory) und zumindest die für Otto Normalkunden kaufbaren Spulenbänder taugten keinen Schuß Pulver. Emtec dagegen taugte durchaus, danke für die Info mit RMG, dann kann man das Zeug ja kaufen, wenn das den Studiobändern entspricht.
 
Wg. 1/2" Zweispur: Das bringt kaum was. 30ips wäre was anderes.

Wegen Bandmaterial. Ich würde schauen, dass Du Agfa PEM468 bekommst. Ich habe mal eine Kiste mit 25 x 1000m Gebrauchtbänder abgestaubt (Mitschnitte von Kongressen). Das PEM468 ist unkaputtbar. Emtec SM468 wird auch gelobt. Damit hab ich aber keine Erfahrung.

Florian
 
dann könnte man also sagen, dass Bandgeschwindigkeit mehr bringt als eine breitere Spur? Was hat denn die Fostex model 20 für Geschwindigkeiten? Die gefällt mir nämlich auch.
 
Phil999 schrieb:
dann könnte man also sagen, dass Bandgeschwindigkeit mehr bringt als eine breitere Spur?
Jein. Bei 1/4" bringt es was, bis auf 38cm/s (15ips) zu gehen (mit Dolby A oder SR). Wenn man schneller wird, bringt das auf 1/4" bestenfalls was für den physikalischen Bandschnitt. Klanglich wird es erst wieder vorteilhaft, wenn man auf 76cm/s (30ips) und 1/2" geht, aber dann eben wegen des möglichen höheren Wirkungsgrades auf Dolby verzichten kann.

All das ist aber eh nur für wirklich dynamisches Material relevant. Wenn man eh Produktionen mit statischem Rechtsanschlag des VU-Meters fährt, dann ist das m. E. alles egal.

Florian
 
microbug schrieb:
Bei BASF bin ich bissl skeptisch, was Magetwaren aus deren Hause betrifft. Deren Disketten waren meist WOMs (Write-Only Memory) und zumindest die für Otto Normalkunden kaufbaren Spulenbänder taugten keinen Schuß Pulver. Emtec dagegen taugte durchaus
Emtec = ehemalige Datenträgersparte von BASF
Bei BASF/Emtec-Bändern trifft man auf sehr unterschiedliche Qualitäten.
 
Mehr Geschwindigkeit bringt auf jeden Fall etwas. Bei diesen Maschinen sind 19cm/s und 38cm/s üblich (ich kenn die internationalen Einheiten gerade nicht mehr).

Alternativ zur Fostex wäre noch die Tascam 22-2 zu nennen. Vorteil: Da bekommt man noch Ersatz-Tonköpfe dafür, bei Fostex siehts da bissl mau aus. Nur ist die Tascam aber nicht so schnugglich.
 
die model 20 fährt 19 und 38 cm/s ... bei den kleinen spulen sind das 22 minuten auf 38 cm/s. die hat auch die timecode spur die ich echt interessant finde weil du dann evt. live die maschine mit einem sequencer synchen kannst ... ala DAF.

für mich ist aufnahmequalität nicht das wichtigste, das hab ich mit der fireface sowieso. ich sehe tape als sounddesigntool. i moment mache ich das auch mit einem cassettenrecorder und das macht schon spass damit einzelne spuren zu bearbeiten. insofern werde ich auch mal mit kaputtem tape und ganz langsam usw. rumexperimentieren. die re-501 ist auch ein excellenter tape experimetierkasten.

theoretisch müsste man auch auf die bildspur eines videorecorders audio aufnehmen können. es gab mal in den 90gern einen mischer der hatte ein 8-spur aufnahmedeck das mit videokasseten und hoher geschwindigkeit aufgenommen hat, ein kassette pro song, das war ein spitzensound. das müsste man mal versuchen. circuit bent video recording for audio ;-)
 
lilak schrieb:
ich sehe tape als sounddesigntool.
Also ich weiß ja nicht.
Wenn wir hier schon von 1/2 Zoll, 38cm/sek. usw. sprechen, dann sollte man immer im Hinterkopf behalten dass solche professionellen Geräte auf hohe Wiedergabetreue optimiert sind. Sprich: was reinkommt, kommt auch wieder raus.

Wenn´s mir um den Effekt geht, dann nehme ich eine olle Philips mit Gammelband und 4,75cm/sek.
Das klingt mächtig Vintage. :mrgreen:
 
lilak schrieb:
Sorry, dass ich gerade mal den Thread hier hijacke, aber meine PN kommt anscheinend nicht zu Lilak durch.
Lilak: lies mal bitte Deine PN wegen der Bestellung des JX3P-Updates. Ich hab von Dir noch keine Mail wg der definitiven Bestellung.
 
ja danke florian ... you have new mail.

das mit den bandgescwindigkeiten vs. bandbreite ist eine interessante information. ziemlich wichtig ist aber auch das bandmaterial selbst nehme ich an. und die tonköpfe? was hats eigentlich mit den berühmten studer schmetterlingsköpfen auf sich?
 
lilak schrieb:
die frage ist ob ich second hand altes tape nehme der besser neues. wie gesagt manche von den alten lösen sich auf und verschmieren dir die tonköpfe. aber welche weiss ich auch nicht genau.

gebrauchte bänder sind echt nicht zu empfehlen, außer man weis wirklich sehr genau was der vorbesitzer damit gemacht hat, gelagert, wie oft bespielt usw..

die rmg bänder haben mittlerweile eine sehr gute qualität erreicht, die kann man beruhigt kaufen. das lpr-35 sollte man für studioaufnahmen aber nicht nehmen obwohl da immer der günstige preis lockt. ich nutze auf meiner revox pr99 das rmg sm468 band, klingt optimal. was reingeht ist dann auch klanglich da drauf.

bei special fragen wende dich an frank brattig von darklab-magnetics oder horst bennertz von aes solingen - die jungens haben ahnung.

und was jörg und florian geschrieben haben stimmt natürlich auch - sind ja alte bandmaschinenkenner.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben