Being Karlheinz Stockhausen: Colab Projekt?

Es scheint ja so, dass die Interessenten nicht einmal im Ansatz verstanden haben, um was es bei AUS DEN SIEBEN TAGEN ging. Entschuldigung, aber das ist mir zu blöd.
 
Da ich ja der Schuldige bin, der Thomas auf diese Schiene gebracht hat, ein paar Worte zu Stockhausens intuitiver Musik. Es gab bei Stockhausen eine "Phase" (ansonsten war alles sehr genau ausnotiert oder sonst irgendwie fixiert) die sehr geprägt war von seiner Frau Mary Bauermeister. Die gehörte eher zur Fluxus-Truppe und brachte ihn dazu 2 Stückesammlungen für diese Art von Musikmachen zu schreiben ("Aus den Sieben Tagen" und "Für kommende Zeiten").

Es ist zwar bei genauerem Hinsehen (oder Lesen) etwas komplizierter als einfach so zu machen (da hat Dirk durchaus Recht), aber man muss ja nicht dogmatisch an die Sache herangehen. Ich hatte vor längerer Zeit den Vorschlag gemacht, dass die EK-Lounge mal versucht eine Version von "Setz die Segel zur Sonne" zu spielen. Es schien mir erstens eine der wenigen Textvorgaben, die einigermaßen umsetzbar ist und zweitens war mein Anliegen das Zusammenspiel beim Improvisieren der Gruppe zu verbessern. Dafür habe ich nicht nur die Spielanweisung vorgelesen, sondern einige Hinweise zur Realisierung von Stockhausen selber (Buch: Stockhausen: "Texte zur Musik", Band 4).

Was herauskam, kann man hier Hören:

 
Vor meinem inneren Auge spielt sich folgende Performance ab:

Auf der linken Seite der Bühne eine Gruppe Musiker mit elektronischen Instrumenten, die voller Freude und Motivation ihrer Leidenschaft nachgehen.

Auf der rechten Seite ein einzelner Herr. Sein Instrument: eine alte Registrierkasse.

Ka-tsching!

In regelmäßigen Abständen ruft er den Musikern zu wie doof sie sind und nicht verstehen worum es geht.

Ka-tsching!

Also ich würde Eintritt dafür zahlen und wenn man sich die Reaktion auf diese Beiträge hier im Forum ansieht bin ich damit auch nicht allein.

Ka-tsching!
 
Ich habe sehr wohl verstanden, um was es sich bei diesem Werk handelt und wie komplex die Bearbeitung ist.


Wir gründen aber kein Stockausen Ensemble und führen seine Werke auf.

Stockhausen hat die Struktur vorgegeben und wir könnten unsere Inhalte erarbeiten.

Es sind viele sehr interessante Elemente in diesem Werk, da kann jeder seinen Nutzen draus ziehen.

Es wird natürlich nur eine Anlehnung, ein Versuch, dieses Werk mit heutigen Mitteln zu füllen.

Mir würde es einfach Spaß machen, hier tiefer einzusteigen und zu Improvisieren.

Und wenn ein Ambientkünstler sagt, dann würde ich auch mitmachen - sehr gern!!!
 
Vielleicht kennt ihr ja Scanner (Robin Rimbaud), der hat auch schon mal bei einem gemischten Ensemble mit Elektronik 2022 in Prag etwas "Aus den 7 Tagen" versucht.
Prag 2022

Ich denke, man sollte aber das in einem Raum gemeinsam machen. Der "sozlale" Aspekt geht sicher beim virtuellen Musizieren verloren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich genauso. Aber man könnte im Vorfeld sehr vieles online besprechen und dann einen gemeinsamen Workshop veranstalten.
 
Es scheint ja so, dass die Interessenten nicht einmal im Ansatz verstanden haben, um was es bei AUS DEN SIEBEN TAGEN ging. Entschuldigung, aber das ist mir zu blöd.

und du hast nicht verstanden, dass das wesen eines künstlers nicht ist, dass er dinge exakt kopiert oder in irgendeinem bekloppten kurs erlernt, sondern dass er sich seine vision, seine methoden und seine techniken ganz persönlich selbst erarbeitet.

100% der philosophie von stockhausen oder schönberg hatte ich als 20-jähriger bereits für mich selbst entwickelt, ohne die damals auch nur beim namen gekannt zu haben, geschweige denn zu wissen, was die gemacht oder gesagt haben.

so machen das fast alle künstler, die ich kenne.


wie in jedem thread bist du auch hier der einzige, der zwar keine musik macht, aber alles besser weiß.
 
doch - während der Enststehung. Und man kann ja schon bemalte Flächen wieder überpinseln. Nachteil: Es reicht hinterher nicht, das fertige Bild zu betrachten; man braucht schon das Video der Performance. ;-)

du musst es mal gemacht haben, in einer größeren gruppe eine graphische arbeit zu erstellen, dann wirst du verstehen, was ich meine wenn ich sage, dass das kaum realisierbar ist.

wenn das ziel ein bild war, oder diese form der zusammenarbeit mal auszuprobieren, und es kommt dann kein gescheites bild aber ein interessantes theatherstück dabei raus, ist das natürlich auch ein schönes ergebnis. es ändert aber nichts an der feststellung, dass man zu acht kein bild malen kann. (oder dass ein bild kein konzertabend ist)
 


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