Gabriel Knight schrieb:
Der Prophet 10 ist auch utopisch, wäre nur so eine absolute Luxusanschaffung, wenn ich mehr in der Materie drin bin und genügend Geld dafür hätte. Was muss man denn generell bei den alten Dingern aus den frühen 80ern beachten? Wie teuer wäre dann die Instandhaltung, wie hoch ist der Verschleiß? Gibt es noch viele Leute, die sich technisch damit auskennen und so eine Antiquität warten könnten?
Das trifft doch auf fast alle analogen Polymonster zu, nicht nur auf den Prophet 10.
Für gut erhaltene und top überholte Exemplare, sollte man sich schon mal auf 10.000 Euro einschießen, das gilt für einen Memorymoog mit Lamm genau so wie für einen Prophet 10, Elka Synthex, Matrix 12 oder CS-80.
Natürlich findet man immer wieder auch günstigere Geräte, aber die sind oft ziemlich durch und müssen frisch kalibriert und nicht selten auch aufwändig repariert werden. Die Kosten für eine Restauration können hier durchaus schnell in Regionen von 2-3000 Euro liegen, das kommt immer auf den Zustand an. Die Elkos der Netzteile sind da eigentlich immer fällig, so wie andere gealterte Bauteile, sonst läuft man Gefahr, das der ganze Synthie einmal wegen Überspannung stirbt. Das kann man nur kaufen, wenn man selbst erfahrener Bastler ist und sich damit auskennt, also auch selber Hand anlegen kann oder einen guten Schrauber kennt.
Selbst wenn ich das Geld im Überfluss hätte, würde ich mir sowas heute nicht mehr hinstellen. Ich hatte früher viele solcher legendären Maschinchen über viele Jahre im Studio genutzt und bin heute sogar etwas froh, das ich sie nach und nach wieder verkauft habe.
Es muss nicht unbedingt analog sein, denn viele digitale Emulationen sind schon recht nahe an den Originalen dran, das man sich die Sache schon gut überlegen sollte. Mit modernen Synthies hat man auch ganz andere Möglichkeiten mit der Anbindung an den Rechner und benötigt nicht so viel Platz.
Damit die Musik so typisch und authentisch nach den 80ern klingt, benötigt man auch das ganze Können und genug Erfahrung. Angefangen mit der Komposition, dem Arrangement, dem Einspielen, den Effekten bis hin zum Mixen und Mastern, das ist mit ein paar Synthesizern aus dieser Zeit ganz sicher nicht getan.
Letztendlich geht es doch um die Musik an sich und wie man sie mit dem gewünschten Sound am effektivsten realisieren kann.
Du legst ja fest, wie hoch deine Ansprüche bezüglich der Perfektion des originalen Klanges sind und musst die Entscheidung ganz alleine treffen, wo deine Prioritäten liegen.
Frage dich einfach mal, wohin du wirklich willst: Möchtest du hauptsächlich Musik machen oder suchst du was hübsches zum anschauen und streicheln, um das dich dann jeder beneiden wird?