Boss DR660 startet nicht

B

Benjamin

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Huhu ich hab da mal ein Problem...vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen:

Mein Boss DR660 startet nicht mehr richtig, das Display leuchtet kurz auf, verblasst aber Sekunden darauf wieder und das Gerät liefert keine weiteren Reaktionen. Habe es vor ein paar Tagen mit einem anderen Netzteil probiert, gleiches Problem. Bisher habe ich auf die Batterie getippt da die Maschine nach 2 Wochen Wartezeit und erneutem power-up ein paar Sekunden länger aktiv war, sicher bin ich mir da aber nicht.
Ich bin über jeden Ratschlag dankbar!

viele Grüße
Benjamin
 
Hallo !
- Erster Test sollte hier das Netzteil sein. Bitte das mit einem Multimeter messen, was da an Spannung rauskommt.
ACHTUNG - Der Boss DR660 hat ein externes Wechselspannungs-Netzteil !! ( Englisch "AC" genannt )

- Normale externe Netzteil sind sonst in 98 Prozent der Geräte, die ich kenne, fast immer Gleichspannungs-Netzteile ! ( am Ausgang kommt Gleichstrom raus , sprich
DC auf Englisch )

- Also mit Austausch und mal eben ein anderes Netzteil dranstecken, mag zwar auf den erste Blick vom Stecker und den Volt- und den Ampere-Zahlen auf dem anderen Netzteil passen, aber damit geht der DR660 mit Sicherheit nicht an !
Evtl. geht dann im Gerät sogar etwas kaputt, wenn man Glück hat nur eine Sicherung oder Diode.

Bitte messe das Original-Netzteil nach, ob da die aufgedruckte Spannung als Wechselspannung rauskommt !
 
Das war auch mein erster Verdacht, aber ich habe mir das Original Netzteil von einem Freund ausgeliehen und damit das gleiche Problem gehabt :-/

vielen Dank aber schonmal für die Antwort :)
 
Der DR-660 braucht ein Wechselspannungsnetzteil, da ist die Polung dann egal, die Spannung sollte aber nicht sehr viel höher sein als angegeben, sonst wirds innen zu warm. Meist sind da 9V gefragt, zum Testen geht auch mal ein 12V-Modell.

Hintergrund: Die Gleichrichtung und Stabilisierung der Spannung findet im Gerät selbst statt, und die Regler brauchen eine um 3V hörere Spannung als deren Ausgangsspannung, die meist 5V beträgt. Daher geht man idealerweise mit 8V rein, das gibts aber selten als externes Netzteil, 9V ist da gängiger. Bei Spannungen wie 12V und höher muß der Regler das mehr an Spannung irgendwo hinpacken und setzt das in Wärme um, was für manchen der Regler durchaus den Hitzetod bedeuten kann, oder das Gehäuse wird zu warm.

Schließt man ein Gleichspannungsnetzteil an, so kann das mal gehen, dadruch werden aber 2 der 4 Gleichrichterdioden überlastet und können auf Dauer Schaden nehmen, daher wenn überhaupt sowas nur in Notfällen zum Testen machen, wenn wirklich nichts anderes da ist.

Bei Deinem Dr660 vermute ich einen Defekt im Bereich des Netzteils, also in der inneren Spannungsaufbereitung. Kann im einfachsten Fall ein trockener Elektrolytkondensator für die Glättung der Restwelligkeit nach dem Gleichrichter sein, aber auch der Gleichrichter selbst.
 
OK wenn es mit einem identischen an einem anderen gleichen Gerät funktionierenden Netzteil nicht angeht,
dann ist wohl am wahrscheinlichsten das interne Netzteil defekt.
Das hattest Du hier aber noch nicht so geschrieben ??

Der DR660 wird ja auch im Betrieb immer recht warm von unten, kann ich mich noch dran erinnern.
Das ist sicher so, weil die Gleichrichter im Gerät eingebaut sind.
Da hilft nur ein Fachmann.
Die Einzelteile des internen Netzteils sind normalerweise keine teuren Sonderbauteile, sondern Standardkomponenten, die man nachkaufen kann.
Ich kenne aber den Schaltplan und die Platine des DR660 nicht.
Das ist hier leider nur eine Vermutung ! - Aber es sollte Dir Mut machen.
Ich würde das Gerät auf jeden Fall von Fachleuten reparieren lassen !
 
In diesen Dingern sind im Netzteil Standardbauteile eingesetzt, und das Warmwerden hat nichts mit dem Gleichrichter zu tun, das sind fast immer die Spannungsregler, die Abwärme produzieren, siehe Erklärung oben.

Reparatur in der Fachwerkstatt dürfte den Wiederbeschaffungswert übersteigen. Entweder einem lokalen Fernsehtechniker, so vorhanden, geben, einem erfahrenen Hobbyeletroniker/Amateuerfunker/Modellbauer, oder Ersatz beschaffen und den hier als Defekt bei ebay vertickern, da können sich dann die entsprechenden Leute dran versuchen.
 
Nun ist mir das gleiche wie erstaunlich vielen DR-660 Besitzern passiert:

Nach dem Einschalten zeigt das Display nur noch "888" an, die Funktionen gehen
weiter wie gehabt.

Ich bin ja nicht allein mit meinem Problem und hier hat auch jemand eine kurzfristige
Lösung per Video veröffentlicht:

https://www.youtube.com/watch?v=N5feS6HdtL8


Ich halte aber das 3 * Ein- und Ausschalten eher für eine Krücke, auch wenn es
bei mir ebenfalls funktioniert.

Auf Dauer muss sich das doch besser lösen lassen.
Ich verwende übrigens das Original Boss-Netzteil

Wer hat eine Idee zur dauerhaften Reparatur oder zur Fehlersuche?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer hat eine Idee zur dauerhaften Reparatur oder zur Fehlersuche?

Ich müßte mir mal das Servicemanual anschauen, aber mit dem Display scheint mir das wenig zu tun zu haben, sondern eher, daß die Kiste keinen Resetimpuls bekommt, oder, leider öfter bei Roland/Boss, eine etwas seltsame Schaltung zur Erzeugung weiterer Spannungen verbaut ist.
Das mit dem mehrfach Ein/Ausschalten klingt jedenfalls sehr nach einem platten Elko für den Resetimpuls.
 
Ok, ich hab mir das mal angeschaut.

Potentielle Schwachstellen sind der Elko für den Resetimpuls, C15, 1uF 50V. Der sitzt auf den Mainboard, sicher in der Nähe des Resetcontrollers IC11, ein 8Beiner, M51954

Das Gerät braucht ja, wie oben bereits geschrieben, ein Wechselspannungsnetzteil. Wie bereits vermutet, werden intern mehrere Spannungen erzeugt, und wenn da die Siebelkos hinter dem Gleichreichter gealtert sind, kann das schnell eng werden. Die würde ich auch mal tauschen, das sind C158 und 159 auf der Anschlußplatine. Das sind 470 uF 25V, was ich bissl wenig finde, normal setzt man an einer solchen Stelle mindestens mal welche mit 1000 uF ein. Möglicherweise hat man das aus Platzgründen nicht gemacht, ich würde da aber schauen, ob da nicht welche mit mehr Kapazität reinpassen. Die sind ja heute dank neuerer Elektrolyte kleiner als noch vor 20 Jahren. Die dienen ja nicht nur zum Sieben sondern dienen auch als Puffer.
 
Herzlichen Dank!

Ich werde mal den Löter meines Vertrauens fragen,
ob er die betreffenden Bauteile wechseln kann.

Ich kann zwar einen 6,33mm Klinkenstecker oder eine XLR-Buchse anlöten,
aber hier ist wohl Feinarbeit gefragt.
 


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