Challenge: einen echten gut gemachten Synthesizer entwerfen

nehmen wir an, du solltest die oberfläche für einen musiksynthesizer gestalten, und die aufgabenstellung wäre, dabei einen völlig neuartigen ansatz zu verfolgen, den es so vorher noch niemals gab. welche idee hättest du dazu um die aufgabe zu lösen?

Da Musik, Klangsynthese und Interaktion mit dem menschlichen Gehirn zunehmend erforscht werden, könnte ein neuartiger Synthesizer auf neurobiologischer Steuerung basieren. Statt herkömmlicher Bedienelemente wie Tasten, Knöpfe oder Schieberegler würde dieser Synthesizer direkt auf die Hirnaktivität des Musikers reagieren und diese in Klang umwandeln.

Neurobiologische Synthese​


Das Hauptkonzept wäre, die elektrische Aktivität des Gehirns (gemessen mit einem EEG-Headset) und andere biometrische Daten (wie Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit, Blickbewegungen) zu nutzen, um die Klangparameter zu steuern.
  • EEG-Wellen:Verschiedene Gehirnwellenfrequenzen könnten unterschiedlichen Syntheseparametern zugeordnet werden:
    • Delta-Wellen (0.5-4 Hz): Könnten die LFO-Rate oder die Hüllkurvengeschwindigkeit steuern, um tiefe, langsame Klangbewegungen zu erzeugen.
    • Theta-Wellen (4-8 Hz): Könnten für die Frequenzmodulation (FM) oder die Steuerung der Obertöne verwendet werden, was zu komplexen, träumerischen Klängen führt.
    • Alpha-Wellen (8-13 Hz): Könnten mit der Filter-Cutoff-Frequenz verbunden werden. Ein Zustand der Entspannung würde zu einem weichen, geschlossenen Klang führen, während erhöhte mentale Aktivität das Filter öffnet.
    • Beta-Wellen (13-30 Hz): Könnten die Lautstärke oder das Panning beeinflussen, was eine direkte Verbindung zur Konzentration herstellt.
  • Andere Biosignale:
    • Herzfrequenz: Eine erhöhte Herzfrequenz könnte die Hüllkurven-Attack-Zeit verkürzen, was zu perkussiven, aggressiven Klängen führt.
    • Hautleitfähigkeit: Eine Veränderung der Hautleitfähigkeit (ein Indikator für emotionale Erregung) könnte die Dichte eines Granularsynthesizers steuern.
    • Blickbewegungen: Mit Eye-Tracking könnte die Position des Blicks auf einem Bildschirm eine Klanglandschaft modulieren, wobei die Frequenzen und Amplituden der Klänge in Echtzeit auf die Blickrichtung reagieren.

Anwendererfahrung​


Der Musiker würde den Synthesizer nicht "spielen" im herkömmlichen Sinne. Stattdessen würde er meditieren, sich auf Emotionen konzentrieren oder visuelle Objekte im Geiste bewegen, um den Klang zu formen. Die Benutzeroberfläche wäre eine visuelle Darstellung der eigenen Hirnaktivität, die sich in eine Klanglandschaft übersetzt. Ein Lernalgorithmus würde das System mit der Zeit kalibrieren, um die einzigartigen neuronalen Muster jedes Benutzers zu verstehen. Dies würde eine völlig neue, zutiefst persönliche und intuitive Form der Musikgestaltung ermöglichen.
Die Herausforderung bestünde darin, die Messung, die Signalverarbeitung und die Interpretation der Gehirnsignale zuverlässig zu gestalten, um ein intuitives und ausdrucksstarkes Instrument zu schaffen.

weitere, alternative ideen?

Weitere, alternative Ideen für einen neuartigen Synthesizer, die über die neurobiologische Steuerung hinausgehen, könnten sich auf die Schnittstelle zwischen Klang und materieller Realität oder auf die Abstraktion von Musiktheorie konzentrieren.

Synthese durch Materialeigenschaften​


Ein Synthesizer, der die physischen Eigenschaften von Materialien in Klang umwandelt. Anstatt auf Wellenformen oder FM zu basieren, würde er die Struktur von Kristallen, die Schwingungen von Flüssigkeiten oder die thermische Ausdehnung von Metallen als Quelle für die Klangerzeugung nutzen.
  • Molekulare Synthese: Ein Interface, das die Datenstruktur von Molekülen (z.B. DNA-Sequenzen, Proteinfaltungen) als Grundlage für die Klangerzeugung verwendet. Die Bindungsenergien, Massen der Atome oder die Geometrie der Moleküle könnten Parameter wie Frequenz, Lautstärke oder Klangfarbe steuern.
  • Thermoakustische Synthese: Klänge könnten durch die Manipulation von Temperaturunterschieden erzeugt werden. Ein Heizelement, das von einem Mikroprozessor gesteuert wird, könnte Luft in einem Röhrensystem zum Schwingen bringen, wodurch Klänge entstehen, die direkt auf die Energieparameter reagieren.


Synthese durch visuelle Abstraktion​


Ein Synthesizer, der die musikalische Struktur nicht in Tönen, sondern in visuellen Konzepten abbildet. Noten, Akkorde und Harmonien würden in Farben, Formen und Bewegungen dargestellt.
  • Geometrische Synthese: Der Anwender würde abstrakte geometrische Muster auf einer Oberfläche zeichnen. Jede Linie, Kurve oder Form würde eine musikalische Regel repräsentieren, die dann in Klang übersetzt wird. Eine gerade Linie könnte eine konstante Tonhöhe sein, während eine Kurve die Tonhöhe anhebt oder senkt. Die Dicke der Linie könnte die Lautstärke beeinflussen.
  • Farbsynthese: Ein System, das die Farbtheorie direkt in die Musiktheorie überträgt. Verschiedene Farben könnten mit verschiedenen Tonhöhen, Harmonien oder Klangfarben assoziiert werden. Ein "harmonisches" Bild würde dann eine musikalisch konsistente Komposition erzeugen. Das Mischen von Farben würde dem Mischen von Harmonien entsprechen.

der durchschnittlische forumskollege hätte vorgeschlagen, dass man ja mal einen synthesizer mit 3 LFOs und einem grünen drehregler bauen könnte, der besonders gut bass sounds kann - und dann darauf insistiert, dass er den nobelpreis dafür bekommen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ohne KI, das fast perfekte Layout in Einheit mit dem Funktionsumfang - für mich - gäbe es schon lange. Keine Doppelbelegungen, versteckten Funktionen, Display nur für globale Funktionen. Man könnte noch vortrefflich darüber streiten für welche Funktion nun Poti oder Fader "besser" wäre oder Farbgebung. Letztendlich ist es reine Gewöhnungssache.

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Volle Punktzahl bekäme von mir das System-1m, wenn es eine Höheneinheit mehr und dafür keine versteckten "Affengriff"-Kombis hätte. Auch hier lasse ich mal die Farbgebung außen vor. Rein von Übersichtlichkeit und Anodnung her wäre es für mich nahe an der Perfektion.

Disclaimer: Eingeschränkt auf quasi Standard-Subtraktiv-Synthese mit überschaubarem Funktionsumfang. Bei anderen Synthesen sähe die Geschichte schon wieder ganz anders aus.
 


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