Channelstrip

Soljanka

Soljanka

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Seit langem überlege ich immer wieder, mir einen Stereo-Channelstrip für Synthesizeraufnahmen zuzulegen.
Die Idee dabei ist schon so, dass die Aufnahmen vorgefärbt und auch vorkomrimiert werden. Bewusst und gewollt.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren.
1. Was ist von der Idee grundsätzlich zu halten?
2. Welche Channelstrips kämen in Frage?

Ich habe bereits einen LA-610 MKII. und mit dem auch schon einige Aufnahmen gemacht.
Aber Stereo ist damit nicht. Ein Gedanke wäre, einen zweiten zu besorgen.
Eigentlich wäre mir ein Stereo-Strip aber lieber oder eben zwei, die man verlinken kann, wie den Tegeler Audiomanufaktur Varitube.
… Der mein bisheriger Favorit ist. Aber auch relativ viel kostet. … Was mich bisher davon abhielt.

Wie auch immer. Meinungen?
 
Hat scheinbar keiner und ist wohl auch nicht interessant.
Gleichzeitig ist es aber auch nicht so dringend. Vielleicht probiere ich es irgendwann mal aus.
 
Ich nehme jedes Outboard bei mir im Studio über Röhre auf, allerdings meistens ohne EQ oder Kompression. Die mache ich dann doch lieber "in the box".
 
intercorni schrieb:
Ich nehme jedes Outboard bei mir im Studio über Röhre auf, allerdings meistens ohne EQ oder Kompression. Die mache ich dann doch lieber "in the box".

Was benutzt du denn zur Aufnahme? Nimmst du Stereo auf?
Ein bisschen ist die Idee schon, grobe Mixgeschichten bereits bei der Aufnahme festzulegen.
Die Erfahrung zeigt, dass ich sehr mixfaul bin. Deshalb möchte ich so viel wie möglich nach vorne verlagern.

Im gleichen Moment denke ich dann allerdings oft:
Alles Quatsch, das bisschen Mische muss man eh ggf noch machen. Und warum dann so viel Geld ausgeben.

hin und her
 
Einen zweiten UAD LA 610 MKII dürfte man momentan auf dem europäischen Markt schwer bekommen, es sei denn gebraucht. Meines Wissens hat UAD Probleme bestimmte europäische Richtlinien (RoHS ?) einzuhalten. Eigentlich sollten die betroffenen Produkte schon im letzten Herbst wieder erhältlich sein. So zumindest die Auskunft auf der vorletzten Musikmesse.

Beim Thema Channelstrip solltest Du vielleicht Deine preislichen Vorstellungen dazuschreiben. Ein kompletter Stereo-Strip kann ja auch mal einige tausend Euro kosten. Die modulare Variante (500er System, SSL X-Rack) ist in Stereo auch nicht unbedingt preiswert. Die Frage ist auch, ob Du etwas klassisches aus den großen Studiokonsolen möchtest, oder muss es Röhre sein, oder dreckig und billig?
Wenn es am Kleingeld nicht mangelt und Du nicht nur Synths aufnehmen willst, sondern vielleicht auch mal ein Kleinmembran Stereo-Pärchen, dann würde ich wohl schon was Modulares wählen. Da kann man sich die Komponenten frei zusammenstellen und auch mal ändern. Die Verkabelung sollte man da nicht außer acht lassen, das kostet auch noch mal etwas.
 
Das Thema Stereo-Channelstrip finde ich auch sehr interessant. Kann ganz gut kommen, wenn man direkt weiß, in welche Richtung der Sound verbogen werden soll.

Man kann sich übrigens auch ohne 500er-Rack einen aus getrennten Geräten zusammenstellen...
Als Mono-Strip habe ich eine Luxus-Variante aus drei Geräten: einen Avalon U5 als DI, von da geht's in einen Focusrite ISA110 als EQ, der symmetrische Inserts hat, an denen ein Distressor hängt. Das ist für meine Mono-Synths unschlagbar. Und Mikrofon-Signale nehme ich auch so über den Preamp des ISA110 auf.

Seit zwei Monaten habe ich außerdem einen API 5500 Stereo-EQ, den ich bisher hauptsächlich entweder als Dual-Mono- oder als Summen-EQ verwende, über den ich testweise aber auch schon meinen Prophet-6 in Stereo aufgenommen habe. Er hat neben den XLR-Ins praktischerweise auch unsymmetrische Klinkeneingänge. Überlege schon, welcher Stereo-Compressor dazu wohl passen könnte...?
 
Soljanka schrieb:
intercorni schrieb:
Ich nehme jedes Outboard bei mir im Studio über Röhre auf, allerdings meistens ohne EQ oder Kompression. Die mache ich dann doch lieber "in the box".

Was benutzt du denn zur Aufnahme? Nimmst du Stereo auf?
Ein bisschen ist die Idee schon, grobe Mixgeschichten bereits bei der Aufnahme festzulegen.
Die Erfahrung zeigt, dass ich sehr mixfaul bin. Deshalb möchte ich so viel wie möglich nach vorne verlagern.

Im gleichen Moment denke ich dann allerdings oft:
Alles Quatsch, das bisschen Mische muss man eh ggf noch machen. Und warum dann so viel Geld ausgeben.

hin und her
Ich verwende den spl charisma. Zuerst hatte ich den Pharao als Leihgerät von Carlos Peron, den ich aber wieder
zurückgeben musste. Bei EQ und Kompression lege ich mich vorab nicht gerne fest, weil die Bearbeitung vom
Arrangement abhängig ist und ich beim Arrangieren die Flexibilität benötige, jederzeit Änderungen machen zu können.
Im Rack habe ich einen alten analogen EQ von TC und als Kompressor verwende ich ab und an den 1176, wenn ich
ein bisschen Sättigung von den Übertragern einfangen möchte oder einen von ART, der aber eher dezent zugreift.
Momentan habe ich mir in Cubase verschiedenes Outboard als externe Effekte definiert, sodass ich diese auch
in der DAW wie ein PlugIn benutzen kann. Gerade bei Reverbs bringt das viel und ich bin sehr begeistert von dieser
Möglichkeit.
 
Danke für die Anregungen.
Ich bin schon mal nicht der Einzige, der auf die Idee kommt.

Wenn der 610 im Moment so schwer zu bekommen ist wäre eine Idee, den zu verkaufen und damit knapp die Hälfte zweier VTRCs zu finanzieren.
Modular wäre mir glaube ich zu kompliziert. Rein von den Specs her sagt mir der VTRC schon ziemlich zu.
Muss mich noch mal bezüglich der Färbung schlau machen.
 
ich nehme meine synths und modularsound auch durch eine (budget) masterkette auf.

focusrite twintrack (linepreamp, tool-eq, leichtes limiting)
-> spl charisma (saturation)
-> art pro vla (meistens ordentlich am limiten)


die stereo link funktionen nutze ich generell nicht, was dem stereobild zu gute kommt.

also an deiner stelle würd ich wahrscheinlich zum zweiten LA-610 MKII tendieren.
 
Ich nehme entweder über mein Pult oder über zwei Rane FMI 14 Module auf.
Also ich nehme schon gerne mit Kompression auf, mit EQ sowieso. Die Kompression hab ich aber immer extern. Meist der Prime SSL-Clone oder ein TLA Ivory 5021 (wenn ein bisschen Röhren-Touch dabei sein soll).

Ich hab mir letzthin für mein Mikro eine Focusrite Green 3 Mic Pre geholt. Klanglich ein sehr schönes Teil. Optisch, hmmm, ...
Von denen gibt es auch einen Line-Channelstrip (Green 5). Gate und Kompressor können Stereo-gelinkt werden.
Die Green-Series ist für meinen Geschmack ziemlich unterschätzt und geht für stabile 400 - 450 Euro bei Ebay weg. Für 800-900 Euro bekommt man da einen wirklich feinen Stereo-Channelstrip.
 
Soljanka schrieb:
Wenn der 610 im Moment so schwer zu bekommen ist wäre eine Idee, den zu verkaufen und damit knapp die Hälfte zweier VTRCs zu finanzieren.
"knapp die Hälte" halte ich für sehr optimistisch, bei einem aktuellen Preis von 1.899 EUR pro VTRC. Im besten Fall bekommst Du für den LA 610 MKII zwischen 1.000 - 1.200 EUR
 
Ja, war vielleicht etwas optimistisch.
Eigentlich will ich den auch gar nicht verkaufen.

Hat hier jemand Erfahrung mit dem VTRC von Tegeler Audiomanufaktur?
 
Ich habe mir jetzt einen Insert in Cubase eingerichtet und kann über diesen externes Outboard einbinden. Daher recorde ich ohne jeglichen Effekt und verwende dann
diese Audiospur, um zB bei den Vocals den 1176 einzubinden. So habe ich alle Freiheiten und kann auch nichts vorab versauen.
Ich finde es auch besser, wenn Effekte und Kompression auf den Mix abgestimmt werden.
 
Ich habe auch immer mal wieder über Channel Strips nachgedacht und richtig klasse finde ich den Avalon:
https://www.thomann.de/de/avalon_vt737sp ... l_pfad.htm

Der ist aber auch mono und ich würde den auch eher mit Bass und Gesang in Verbindung bringen als mit Synths.

Aus Kostengründen mache ich das aber anders. Ich habe ein Mackie-Onyx-Pult und einen dbx 160A im Insert. Klingt auch gut. Ist auch nur mono. Aber man kann natürlich zwei davon nehmen:
https://www.thomann.de/de/dbx_160a.htm?r ... ch_prv_3_1

Wenn ich Röhren-Sättigung haben möchte, schalte ich einen alten Hughes & Kettner Tubeman I als Preamp davor. Mit dieser Kombination geht eigentlich alles. Ist nicht High-End. Aber so what. Hauptsache es klingt gut für meine Ohren.
 
Ja, mir gehts ja genau darum, quasi eine all-in-one-Lösung zu haben.
Für jede Situation extra Geraffel umbauen will ich gerade vermeiden.
Geht auch ein bisschen um das gute Gefühl. Und um Stereo.

Keiner Erfahrungen mit dem Tegeler?
 
wozu der AD Wandler?

Zum AD wandeln.

Ich arbeite nach der Aufnahme digital am Rechner weiter.
Irgendjemand muss das analoge Signal in ein digitales Signal wandeln. Das macht normalerweise das Audiointerface.
Der BURL kann das aber besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Offensichtlich hast du ja auch ohne genau Erläuterung verstanden was ich wissen will.

Mir war nicht klar das du die schon im Computer gemachten Aufnahmen nochmal rausschickst.

Was hast du für n Audiointerface? Ist er Unterschied echt so groß?
 
Ne, ich schicke da nichts noch mal raus.
Das ist ein reines Frontend. So, wie im Ausgangsposting gedacht.
Also rein für die Aufnahme von Synths.

Ich habe ein RME UFX als Interface.

Ein extra Wandler ist totaler Luxus und es geht ganz sicher auch ohne.
Der Burl kann aber je nach Input-Setting noch mal ein bisschen Sättigen. Das mag ich. (linker Knopf)
 
Ich sehe das wie Intercorni. Lieber beim Mischen Komp und EQ verwenden, als schon während der Aufnahme. So hat man immer die Möglichkeit, auf eine unbearbeitete Spur zurückzugreifen, wenn einem letztendlich Kompressor oder EQ doch nicht passen. Aber jeder hat halt seine individuelle Arbeitsweise und das ist auch gut so. :)
 
Ich sehe das wie Intercorni. Lieber beim Mischen Komp und EQ verwenden, als schon während der Aufnahme. So hat man immer die Möglichkeit, auf eine unbearbeitete Spur zurückzugreifen, wenn einem letztendlich Kompressor oder EQ doch nicht passen. Aber jeder hat halt seine individuelle Arbeitsweise und das ist auch gut so. :)
das ist richtig , das Problem dabei ist das man dann niemals fertig wird
 
Jo, aber beim Mischen das Gefühl zu haben: "Passt eigentlich, da muss nicht mehr viel" ist schon auch ganz nett manchmal.
Mir geht es um das von @verstärker angesprochene Fertigwerden. Habe ich glaube ich auch am Anfang beschrieben.

Die Wahrheit liegt am Ende natürlich irgendwo dazwischen. Es ist nicht so, dass ich gar keine Nachbereitung mehr mache oder machen will.
Aber wie gesagt: Wenns gleich fett klingt isses schon schöner, als wenn man erstmal sich überhaupt für den einen oder anderen SW-Compressor entscheiden muss, weils irgendwie nicht klingt.

Und ein bisschen kann man es auch zum Sound-design dazuzählen. Es gibt ja auch Instrumente, die schon einen Compressor und EQ inbegriffen haben.
Oder Bodentreter, die man noch zwischenschaltet.

Da könnte man auch überall sagen: Mache ich nachher. Bevor ich was falsch mache.
Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, wo man zwischen "richtig" und "falsch" entscheiden muss. Wenn es das so überhaupt gibt.
Total Recall ist da oft hinderlich. Gerade weil man sich nicht final festlegen "muss".
 
Bei den heutigen guten Wandlern und den PlugIns ist teures Outboard primär ein schöner Luxus der Freude und Spass macht aber der wohl klanglich nur schwer objektiv zu rechtfertigen ist - anders geht immer und anders ist immer anderes und nicht primär besser :)
Ich habe diese Tage auch wieder mit der Idee gespielt mir sowas zu kaufen und nach ein paar Tagen des Studium des Marktes vergeht mir das von selber.

Bei anderen Sachen ist man tausendmal rationaler oder auch geiziger aber bei schönen technischen Geräten könnte man immer wieder man schwach werden - die Frage ist: worin liegt der Unterschied zu gewissen Damen die 130 paar teure Schuhe haben ?

Im schlimmsten fall bleibt das Bein trotzdem Krumm und der Fuss hässlisch :harhar:

PS: das gilt natürlich auch für Männer mit Stöckelschufetisch - es sei wegen der QuotenGenderPussyRiot Dingens nur erwähnt.
 


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