Crumar Performer - seltsames Keyboard-Verhalten

fanwander

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Hi,

ich habe hier einen Crumar Performer zum Restaurieren, der ein sehr seltsames Verhalten im String-Modus hat:

Einige Noten haben eine Rechteck-Suboktave unten dran, und einige Noten haben diese nicht. Es ist egal ob ich die String-Section auf 8" oder 16" setze. Im Brass-Modus ist die Suboktave weg.

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Oktaven (was für defekte TDA1008 gesprochen hätte). Beim Tauschen der TDA1008 wandert der Fehler auch nicht mit.
Ich stehe echt vor einem Rätsel.

Das Service-Manual gibts hier:
http://www.florian-anwander.de/crumar_performer/CrumarPerformerServicemanual.pdf
Datenblatt des TDA1008:
http://www.florian-anwander.de/crumar_performer/TDA1008_PhilipsSemiconductors.pdf
Liste der Noten mit und ohne Suboctave
http://www.florian-anwander.de/crumar_performer/CrumarPerformerSuboctave.txt

Hat jemand von Euch eine Idee was das sein könnte?

Gruß
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich den Noten Attack (= "Crescendo"; also nicht das Attack der Brass-Hüllkurve) aufdrehe, kommt die Suboktave später als der Original-Ton.
 
Moin Florian,
ich hab mir das völlig unübersichtliche SM angeschaut, so wie du das beschreibst und was man im Blockschaltbild sieht kann es nur mit der Triggerung (Gate) in der Bus-Bar P-558 zu tun haben, du hast bestimmt schon probiert die Keys Kontaktleiste der Taste zu reinigen? Ansonsten ist in dem Steckverbinder von der Bus-Bar zum Envelope and Waveformgenerator P-554 ein Wackler?

Gruß
JuBi
 
Hi @JuBi

Gereinigt habe ich den Busbar noch nicht. Ich wüsste jetzt nicht, wie es durch den Busbar zu einem zusätzlichen Rechtecksignal unter dem pseudo-Sägezahn kommen sollte. Auf dem Scope kann eigentlich keine Fehltriggerungen erkennen (am GATE-Out geprüft) - allerdings sind die unterschiedlichen Modi ja abhängig von der Busspannung, kann also sein, dass die Gate zwar sauber triggert, aber die Spannungen am TDA trotzdem unterschiedlich ankommt.

Ich schau mal ob ich da ohne Komplett-Auseinandernahme mit dem Glasfaserpinsel an einen Kontakt rankomme.



Insgesamt ist mir noch aufgefallen, dass es sich bei der Suboktave um eine Amplituden Modulation handelt. Die resultierende Welle sieht so aus wie bei "Signal with suboctave".

PerformerSuboctaveSignal.jpg

Ich wüsset nicht wo es außerhalb des TDA zu einer Amplitudenmodulation kommen könnte. Die Multiplikation passiert also ggf innerhalb, aber die Ursache muss außerhalb liegen, weil der Fehler beim Tauschen der TDAs auf andere Noten nicht mitwandert.
 
Zuletzt bearbeitet:
laut SM und Datenblatt des TDSs glaube ich nicht dass der Signalpegel abhängig von der Busspannung ist (kannst ja mal messen), die Signale von der Bus-Bar ziehen den Eingang für das Register nur in Richtun Null, der Env./Sustain Eingang am Pin 7 am TDA moduliert ja die ganze Schaltmatrix (da könnte man mal ein LFO einspeisen, dann hat man Tremolo in der Hüllkurve :), wenn also in dem Gate-Signal ein Wackler drin ist dann kommt es zu malfunktion am Ausgang des Registers.
 
glaube ich nicht dass der Signalpegel abhängig von der Busspannung ist
Da hast Du mich falsch verstanden: Der Pegel auf der Tastatur Busleitung ist abhängig vom Betriebsmodus (Siehe Seite 26 des PDFs auf meiner WebSeite, Abschnitte a) und b) oben). Mit diesem Trick schalten sie automatisch eventuelle Release Settings der Strings ab.
 
Moin Florian,
bist du weiter gekommen, hast du mal die Werte am TDA, wie auf Seite 26/27 angegeben, überprüft? Dann könnte man entscheiden in welcher Richtung man weiter schaut.

Gruß
JuBi
 
Nee. Ich habe die Woche ISO-9001/27001 Zertifizierung in der Firma, da fall ich abends nur noch mit nem Glas Bier auf den Balkonstuhl und gut ist...

Aber Danke für die Nachfrage. :)
 
Moin Florian,
bist du weiter gekommen, hast du mal die Werte am TDA, wie auf Seite 26/27 angegeben, überprüft? Dann könnte man entscheiden in welcher Richtung man weiter schaut.

Gruß
JuBi
Hallo,

Problem gelöst. Es war eine zu hohe Spannung auf dem Keyboard-Bus. Dadurch wurden wohl die transistorstufen im TDA1008 zum Teil überfahren.

Die Ursache für die zu hohe Spannung war, dass es in der "Crescendo"-Schaltung einen Trimmer für den Offset der Bus-Spannung gibt, und dieser Trimmer auf der einen Seite keine Masseverbindung hatte. Die Platine ist zwar doppelseitig, aber nicht durchkontakiert. Offensichtlich ist der Trimmer mal getauscht worden und dabei hatte der Mensch vor mir übersehen, dass man das entsprechende Beinchen auch auf der anderen Seite verlöten muss....

Gruß
Florian
 


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