Oops, jetzt hatte ich noch extra ne Antwort gemacht für dich (Damduram), aber dann kam der Killergeneral.
Ich will mal grob sagen: Verstehe einigermaßen was du sagen willst, aber ggf. nur in Teilen. Ein ganz anderes System zu wollen ist schon nett, aber ich weiss nicht was ein anderer Miete zahlender Mensch dazu sagt, der auch nicht liebend gern mitmacht aber ihm nicht wirklich ganz ausweichen kann. Ich mag auch diese Alternativeideen durchspielen. Aber es ist oft so, dass es dann schon hart rüberkommen kann: Also ok, ich bin kein Kapitalist, ich kann hier umsonst mitmachen, Das ist dann zuweilen zu einfach. Aber ich verstehe, dass man das will. Ich verstehe auch, dass man etwas, was man will auch möglichst intensiv forciert. Allerdings erwarte ich dann auch, dass man dann nicht vom Staat ausgehalten wird und von den anderen verlangt ihr Mieteproblem ebenso zu lösen. Das ist natürlich keine Unterstellung, ich weiss nicht mal was du machst. Es soll nur ein Beispiel sein von wegen "geld". Da muss man vorsichtig sein. Meine andere Antwort war differenzierter. Aber was nicht richtig ausdiskutiert wird stand noch an: Ich glaube, du legst es anders aus. Ich halte es durchaus zuende gedacht. Es wird zudem eh schon längst praktiziert.
Achso: Ich stell mir keinen Markt vor, da ich von ihm auch nicht sehr viel erwarte. Ich habe für mich eine Lebensform gefunden und hoffe, damit einigermaßen durchzukommen und mit möglichst wenig Umstand beim Konsum hinzukommen. Ich hoffe trotzdem, dass es Leute gibt, die wissen dass manche Dinge mehr Aufwand sind und sie entsprechend unterstützt werden, wenn man das auch will. Aber erwarten tu ich es eher nicht. Sprich: Ich bin leider nicht in der Lage, einen Server für 0€ zu betreiben oder sowas und das mag kapitalistisch sein, aber ich hab keine Idee, wie ich das hinkriege, da ich auch kein Serverspezialist bin. Und wenn ich ihn dann laufen hab, dann ist das so. Aber ich frag auch nicht dauernd nach, ob man was dazu geben könne. Ich nerve lieber nicht rum und hab mir etwas Werbung geholt. Das ist nicht super, aber ohne die ist es schwerer. Das ist auch Kapitalismus, aber ich arrangiere mich mit dem, was da ist. Es bringt nichts, wenn ich mir was vorstelle und es ist eigentlich anders und kenne die Regeln. Jeder will etwas haben. Und ohne Geld würden die Leute auch was haben wollen. Gier, Neid und Anhaftung und sogar Zorn haben die Leute nämlich trotzdem. Dazu müsste man mehr abschaffen als nur das Geld und Gelddenken. Geld ansich: Ja, das ist nicht immer nur superböse. Es ist auch nur Energie. Man kann sich heute zwar nicht mehr so leicht arrangieren, aber es geht noch. Je mehr Regeln und Kompliziertheit drin steckt, desto schwerer wird ist und je mehr Überwachung da ist, damit auch keiner was anders macht.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich viele Gleise benutzen kann. Aber wie lang das hält und ob bis zur Rente, wenn es die noch gibt? Weiss ich nicht. Und dennoch will ich auch weder mich noch andere damit verrückt machen. Wenn du sagst, dass du Musiker mit Gelddrang bezahlst oder nicht, klingt das noch wie etwas, was da noch mitschwingt, was ich aber ggf. nicht verstehe. Ich verstehe sogar esoterische oder andere Herleitungen wie, dass man sich eine Welt auch schaffen kann.
Wie dem auch sei. Ich verstehe es noch nicht: Wenn Soundclound free ist ist auch free was drauf ist, weiss nicht wie die sich finanzieren oder ob denen das überhaupt wichtig. Twitter macht jetzt Werbung, weil sie wohl nicht mehr anders können. Und ja, das ist ein Schritt in eine Richtung, zu der aber oft mehrere Seiten gehören. Und da auch Bäcker und Musiker Miete zahlen, werden sie aus meiner Sicht zzt wohl klar mehr Musik machen können, wenn man ihnen finanziell helfen würde. Das muss natürlich nicht endlos weit viel sein. Ich finde, es macht auch schon einen Unterschied, ob man den Hals nicht voll kriegen kann oder einfach nur nimmt was man braucht, selbst wenn man die Wahl hat. Und das würde auch ohne Geld und Ziegen gegen Kamele oder bei Freundschaftssystemen so laufen. Es reicht dann auch, wenn der eine denkt, er sei übervorteilt worden. Und sowas gibts. Ich finde so Communities und Freundesvernetzungen schon sehr cool. Aber auch da scheitert es gern mal an Dingen, die man nicht immer super findet, auch hier im Forum findest du das. Selbst wenn man es selbst nicht so angelegt hat. Die sind alle verschieden und man muss das erstmal akzeptieren.
Und hoffe, ich hör noch mehr darüber. Wobei ich sehr gut verstehe, wieso das ins Politische geht. Das tuts. Aber ich werd nicht dranschreiben: Unter jetzigen Bedingungen und so weiter. Wir haben in unserem Land so viele komplizierte Regeln, dass man hier kaum irgendwo unkapitalistisch leben kann. Man kann nur nach außen kapseln und das beste draus machen und wird dennoch entweder den Laden zu vielen Freunde gekauft haben, gemietet oder gebaut und dann ist es vielleicht Arbeitskraft oder Glück, auf das ich nicht unterscheiden wollte, wer der coolere Nichtkapitalist ist. Ich hab schon Hippies erlebt, die ansich kapitalistischer sind als meine Oma es je war. Oder so..
Also vorsicht. Aber eins noch: Es stimmt, dass man auch in sich selbst viel merkt, wie viel Kapitaldenken schon drin ist. Auch wenn man das gar nicht will. Die letzten 5-10 Jahre waren für mich die kapitaligste Zeit überhaupt. Das war nicht immer so wichtig, aber es ging "uns" auch "früher" besser, so 70er und 80er. Da hatte kaum einer Probleme. Wir könnten uns um wichtigere Sachen kümmern. Aber man kann sich auch armlabern. Das machen viele. Ich bin recht zufrieden und mache meine Jobs und solang ich davon leben kann bleib ich auch zufrieden. Hoffe, niemals Hilfe zu brauchen, nehme eh an, dass diese Hlife nicht für immer ohne GEgenleistungserwartung sein wird. Ab 67 werd ich es ganz genau wissen. Denn meine Rente wird nicht so hoch sein, da wird man Arbeiten und Rente bekommen, bis es nicht mehr geht. Aber auch da mach ich mir keine Sorge, auch wenn das schlimm klingt.
So, lang wieder. Aber deine Sache lässt keine kurze Antwort zu.