Das Internet, ein Armenhaus für Musiker

Also ich höre im Gegensatz zu früher heute viel weniger Musik. Das meiste davon ist aber kostenlos zu Verfügung gestellt, den Rest gibt es auf youtube, Myspace, etc. Ein Problem ist wohl auch, dass es viel mehr Musik als sagen wir mal vor 20 Jahren gibt, wer bitte soll sich das denn alles anhören vor allem wann, der Tag hat ja nun mal nur 24 Stunden? Dazu kommt ja noch das die Leute, genau wie früher, ihr Geld eben nur einmal ausgeben können und das bei der Masse ja auch nicht gerade mehr geworden ist und man sich eben überlegt ob man sich nun monatlich nur eine CD kauft oder 3. Dadurch das mehr Musik produziert wird steigt ja nicht automatisch auch der Bedarf daran beim Kunden, genauso wenig wie die meisten permanent Bedarf an einer neuen Waschmaschine haben dürften. Das Zeug verbraucht sich ja auch nicht und deshalb hat man im laufe der Zeit halt auch schon eine Menge an Musik die man auch gerne öfter hört und man deshalb auch nicht permanent neue braucht. Ich habe hier in meiner Wohnung zwei Filmplakate an der Wand hängen und auch nicht das Bedürfnis die jetzt gegen andere zu tauschen.

Musik ist auch nichts essentielles und das Handy und die Glotze etc., funktionieren auch ohne Musik. Will sagen, Musik ist nichts das man wirklich zum existieren braucht, wie soll da also der Bedarf mit wachsen bei dem was da heute so alles an Musik produziert wird? Das ist wohl reines Wunschdenken der Industrie, oder der Macher. Nur weil jeder sein Geklimper irgendwo im Netz zum Verkauf anbietet, muss noch lange kein Bedarf danach vorhanden sein und irgendwann sind die Leute nun mal gesättigt. Die Leute die sich mit hunderten von Gemälden umgeben müssen gibt es ja auch, aber die sind eher in der Minderzahl, vielen reichen da auch 2-3. Viele ziehen sich ihre Musik ja auch seit MTV etc. immer mehr über die Glotze rein, und manche brauchen da halt bis auf wenig nicht mehr.

Es ist einfach sehr viel an Musik verfügbar und das kopieren von MP3 bei den Leuten ist letztendlich auch nix anderes als das kopieren wie man es in der Anfangszeit der CD und dem Verfügbar werden der Brenner gemacht hat. Da hat sich halt jeder im Bekanntenkreis eine andere CD gekauft und die wurde dann eben x-mal für den Bekanntenkreis kopiert und das war zu Tape und Schallplatten Zeiten auch nicht anders. Aber wie gesagt, man muss sich nicht wundern, wenn bei diesem mittlerweile riesigen Angebot das verfügbare Geld nun mal auf mehr Leute aufteilt. In den Zeiten wo Geld bei vielen knapp ist, wird halt auch eher etwas gekauft das man wirklich braucht, ist einfach so. Den Leuten zu unterstellen sie würden deshalb jetzt aber nur noch klauen ist auch Quatsch, da es sich eben bei Musik um nichts essentielles handelt. Wenn ich manches nicht über youtube etc. hören könnte, würde ich es mir gar nicht anhören, weil es für mich eben nicht wirklich wichtig ist. Das meiste was ich höre sind sowieso meine eigen Sachen und ansonsten bin ich auch ganz froh mal länger nichts hören zu müssen.

Erkläre mir doch bitte mal einer wo bei dem irren Zuwachs an Musik in den letzten Jahren die Leute herkommen sollen die sich das anhören. Von einer Geburtenexplosion ist mir nichts bekannt.
 
Mr. Roboto schrieb:
Redet hier jetzt nochmal jemand über den von mir erwähnten Artikel und, daß die Musikdistribution über das Netz anscheinend keine müde Mark in die Tasche bringt?

War das mit Schallplatten und CD´s denn so? Soweit ich mich erinnere, kann man an "seiner" CD grad mal 40 Cents verdienen, als Musiker...von den 12,99Euro die sie dann im Geschäft kostet. Ich kann mich nicht erinnern, daß man von Musik, die nicht dem Maintream entspricht, oder als klassischer Orchester Musiker, jemals Geld verdienen konnte.
 
Mr. Roboto schrieb:
Redet hier jetzt nochmal jemand über den von mir erwähnten Artikel und, daß die Musikdistribution über das Netz anscheinend keine müde Mark in die Tasche bringt?

...nö, hier wird nur gebügelt...
 
Monokit schrieb:
War das mit Schallplatten und CD´s denn so? Soweit ich mich erinnere, kann man an "seiner" CD grad mal 40 Cents verdienen, als Musiker...von den 12,99Euro die sie dann im Geschäft kostet.

Dann musste man aber schon einen sehr beschissenen Vertrag unterzeichnet haben. 16%-20% vom Händlerabgabepreis (Also das was der Händler an den Vertrieb zahlt) war in Bandübernahmeverträgen die gängige Beteiligung für den Produzenten. Dazu kommt dann noch die Gemaausschüttung für jede hergestellte und nicht retournierte CD. Bei Künstlerverträgen war das anders gelagert, aber ich denke hier treiben sich eher die herum, die ihre Musik selbst produzieren.
 
Monokit schrieb:
Mr. Roboto schrieb:
Redet hier jetzt nochmal jemand über den von mir erwähnten Artikel und, daß die Musikdistribution über das Netz anscheinend keine müde Mark in die Tasche bringt?

War das mit Schallplatten und CD´s denn so? Soweit ich mich erinnere, kann man an "seiner" CD grad mal 40 Cents verdienen, als Musiker...von den 12,99Euro die sie dann im Geschäft kostet. Ich kann mich nicht erinnern, daß man von Musik, die nicht dem Maintream entspricht, oder als klassischer Orchester Musiker, jemals Geld verdienen konnte.

Ich hab da sehr genaue Preise. Aber CDs im Laden gibt es immer weniger. Aber es war eigentlich schon immer so, dass die absolute Mehrheit an Vertrieb und Einzelhandel gehen.
Für Klassik und Jazz gelten eh andere Regeln als für Pop und Club. Das ist logisch, auch Vinyl anders als CD oder Audiofile. Aber eins ist superklar. Ist heute weniger insgesamt, die Verteilung ist bei einem guten Deal sogar besser für den Einzelnen, sofern keine Zwischenabrechner noch vorgeschaltet sind. Kommt oft vor. 30:70 ist da die Quote, bei anderen 50:50. Kommt sehr sehr drauf an. Hat nicht mal mit Bekannt oder Unbekannt oder Beziehung zu tun. Das ist eher wichtig für die Promo. Was im Laden ist, verkauft sich ja nicht automatisch auch.
 
Mein Tipp: Ich lese da ein Erlebnisschilderung ohne Bezug oder Antwort auf dein Posting.
KÖNNTE es sein, dass du darin irgendwas gegen dich liest, was gar nicht auf dich bezogen ist!? Ich lese das nämlich gar nicht heraus. Dein letztes Posting spricht aber für sich. Ich bin sicher, dass der Poster dich gar nicht meint. Wird er vermutlich auch gleich schreiben, wenn er das sieht. Nur mal so nebenbei. Er meint sich und mit Humor. Ich würde einen Teil der Beschreibung sogar bei mir ansetzen, also auch ganzheitlich. Also bin ich auch Eso ;-)
 
sind wir nicht alle ein wenig ESO, DIN ESO sozusagen...oder an der Tanke ist grad ein S runtergefallen, tankte ich halt ESO


BTW: Die Schilderungen von grandezza haben imho Hand und Fuss!
 
Na, auf jeden Fall lohnt es sich nicht, wenn man niemanden hat, der einem bei der PR Arbeit hilft...und wie immer man braucht ne Menge Vitamin B, wenn man von seinem Zeuchs auch leben möchte. Und man muß massenkompatibel sein.
 
Es gibt einige sehr erfolgreiche Leute, die selbst Promo machen oder sehr stark daran beteiligt sind. Also, wenn man das will. Da ist man mal DJ, mal Musiker, mal als dieses Projekt und mal als das. Das KANN man nur alleine machen, weil man gar nicht die Kohle für mehr hat. Wenn es dann mal gut läuft und man gut gebucht ist, kann man einen Teil abgeben.
 
Eigentlich eher, wenn man aktiv und intensiv ist. B hat ansich zunächst keiner. Das muss man sich anarbeiten. Ist schon auch bisschen Mythos. Allerdings gibts Leute, denen fällt "telefonieren" nicht so schwer. Die haben Vorteile bei diesem Job.
 


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