Das Thema der Themen: Was ist hinter der Kunst?

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Anonymous

Guest
1. Die Überschrift ist richtig.

Es geht in diesem Thema um das Thema der Themen: Was ist Kunst? Vor allem, noch wichtiger, was ist HINTER der Kunst? Kann man das, was hinter der Kunst ist erfahren? Wenn ja, wie? Fragen über Fra-gen, also fragile Gene. Auch, wer ist Künstler? Darf jeder Künstler sein? Laptop auf die Bühne, Hände hoch, keine Ahnung von nichts, immer noch Kunst? Was ist in diesem Moment die Meute vor der Bühne? Opfer? Wer macht Kunst? Die Veranstalter? Hardwareentwickler? Kunst des Nichtupdatens? Softwareentwickler? Kunst der Büge? Büge ist Meehrszahlz von bug. Ist die Natur keine Kunst? Kann man als Milliardär Opfer der Kunst oder der Veranstalter werden? Was braucht die Kunst? Braucht ein armer Mensch Kunst? Braucht eine Ameise Kunst? Wer braucht Kunst? Gibt es Kunst ohne Geld? Geld ohne Kunst? Bip bip. :invader2: :invader2: :invader2: kein Empfang........ ooohhhhhhhhh

UPDATE: Wieso wurde die Originalüberschrift zerstört? In der ersten Zeile hatte ich doch etwas geschrieben.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Jeder braucht Kunst.

Und ja, es gibt Kunst ohne Geld. Ein Maler oder Musiker, der nichts verkauft, macht endweder Kunst, die keiner haben will oder Schund.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Sind künstliche Diskussionen Kunst?
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

TonE schrieb:
1. Die Überschrift ist richtig.

Gut dass du das schreibst, sonst hätte ich nen doofen Kommentar gegeben.
Jetzt kann ich nämlich ganz kompetent fragen, wer denn dieser Theman ist, und ob man ihn kennen muss.
Ist Theman ein Araber?

Was das Thema Kunst angeht, wird man wohl vor der Diskussion nicht um eine ordentliche Definition des Begriffs rumkommen, weil man ansonsten aneinander vorbei diskutiert.
Meine Lieblingsdefinition von Kunst ist Kunst als das von der Eigenschaft "künstlich" abgeleitete Substantiv. Damit ist Kunst alles, was vom Alltag der Natur abweicht: Stromleitungen, Brotschneidemaschinen, Drogen, Wissenschaft, Intimrasur aber natürlich auch die Klassiker wie Musik, bildende Kunst, Literatur und Theater. So definiert, kann man auch folgern, dass jedes kreativ schaffende Lebewesen (also neben dem Menschen auch manche Tiere) Vollzeitkünstler ist. Desshalb gefällt mir die Definition.

Was mir weniger gefällt, ist dass zum Beispiel Ameisen oder Spinnen, die ja von Natur aus kreative Künstler sind, nicht mehr als Künstler bezeichnet werden dürfen. Hm.... Ich bitte daher um bessere Definitionen.

Ob Kunst jemanden anspricht oder abschreckt, is ja eher eine Bewertung und sollte (nach meinem Empfinden) nichts an der Kategorisierung ändern.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

42? Cooler Kunstgriff!

Meine unwichtige Meinung: Kunst ist für mich das Ergebnis eines gewollten und gekonnten Schaffens. "Keine Ahnung von nichts" gehört für mich nicht dazu. Die Natur könnte auch Kunst sein, jedoch nur solange man einen Schöpfer voraussetzt. "Natürlich" und "Künstlich" wären dann dasselbe.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Tom Noise schrieb:
Meine unwichtige Meinung: Kunst ist für mich das Ergebnis eines gewollten und gekonnten Schaffens.

Wenn man wie du für Kunst voraussetzt, das sie gewollt entstanden ist, dann dürfte ein Großteil der bildenden Kunst, Musik und sicherlich auch einiges an Literatur aus deinem Kunstbegriff rausfallen.
Eben all das, was durch glückliche Un- oder Zufälle entstanden ist. Hab ich das richtig verstanden?
(Soll keine Provokation sein, jeder darf seine Kriterien stellen wie er möchte, ich will nur sicher sein, dass ich deine Kriterien richtig erfasst habe)
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Glückliche Zufälle können auch passieren, während man einem gewollten Ergebnis entgegen strebt und dem Schaffenden eine andere Richtung oder einen neuen Blickwinkel geben. Ist also in meinem naiven Kunstbegriff durchaus vorgesehen ...
Ich halte es nichtsdestotrotz konservativ mit dem alten Spruch "Kunst kommt von Können, sonst hieße es Wunst" ;-)
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Für mich ist es Kunst wenn der schaffende damit was ausdrücken wollte und es ein Message hat.

Viele Leuts machen ja nur irgendwas und überlegen sich nachher ne Message als Ausrede :mrgreen: Total uninteressant find ich Geschichten die nur trashig sind und sich freakig verkaufen wollen ohne das überhaupt was dahinter steckt.

Und Zufall find ich eigentlich absolut legetim solange man nur nicht irgendwas zufällig dahinklatscht (was jeder machen kann). Im Gegentei ich sehe das als hohe Kunst an den Zufall zu dirigieren und Hand in Hand in einer Symbiose etwas neues zu erschaffen was das innere Empfinden wiederspiegelt. :nihao:
 
Die Ideen hinter meinen Aufnahmen sind zum größten Teil Zufällen und Unfällen zu verdanken.
Wenn ich so zurückblicke, habe ich sogar alle Aufnahmen, bei denen ich eine EIGENE Idee tatsächlich genau so wie gewünscht umsetzen konnte im Nachhinein zu gekünstelt, zu synthetisch, nicht organisch beurteilt und daher wieder verworfen.

Auch wenn mir dabei manchmal bewusst wird, dass ich eigentlich nichts eigenes erschaffe sondern eher als Schnittstelle zwischen grob- und feinstofflicher Welt "benutzt" werde, komme ich mir dabei doch immer noch als Künstler vor. Schlicht weil ich anderen Künstlern die selbe Arbeitsweise unterstelle.
(Nach 3 Semestern Physik klingt viel von dem Esotherikkram übrigens weniger an den Haaren herbeigezogen als manche Theorien der Physik...)
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

DamDuram schrieb:
Zolo schrieb:
Viele Leuts machen ja nur irgendwas und überlegen sich nachher ne Message als Ausrede :mrgreen: Total uninteressant find ich Geschichten die nur trashig sind und sich freakig verkaufen wollen ohne das überhaupt was dahinter steckt......

Im Gegentei ich sehe das als hohe Kunst an den Zufall zu dirigieren und Hand in Hand in einer Symbiose etwas neues zu erschaffen was das innere Empfinden wiederspiegelt. :nihao:
versuch doch mal bitte zu begründen, warum das einordnen bzw. nachträgliche zuordnen zu einem konzept etwas anrüchiges sein soll.

was den zufall angeht, so finde ich daran nichts schlimmes, wenn man zum beispiel sein persönlichen präferenzen aus dem weg gehen will und wiederholungen und zu viel persönlichen einfluß vermeiden will. wenn man aktiv den zufall bemüht, kommt aber dann doch der punkt, an dem man ergbnisse eines arbeitsprozesses, der sehr vonm zufall bestimmt ist, einsortieren, aussortieren, zuordnen muß. dafür braucht man dann aber Entscheidungskriterien und eine hohe urteilskraft. im übrigen fänd ich persönlich mehr themen dieser art bezogen auf musik eigentlich klasse - davon gibts hier im forum viel viel zu wenig und leider zuviel technik blabla (für meinen geschmack).


Ich finds zwar in diesem Forum logisch, dass wir über Oszillatoren und Schwurbel sprechen, aber Musik machen ist so gesehen sehr nahe und "privat", es ist daher schon in Teilen sehr "persönlich", wenn man wirklich erklärt was man in der Musik so verankert hat und relativ am Schluss das "womit". Das bedeutet natürlich, wenn man in einer Umgebung ist und sich auch nur ein bisschen rechtfertigen muss, dass es manchen dann deshalb schwer fallen könnte, das auszusprechen, ich bin aber sicher das einige Ideen an sich einzigartig und es wert sind, zuzuhören was dahinter steckt. Deshalb gehen ja auch einige von uns zu dem WDR Studio für Elektronische Musik oder treffen sich zwecks Musik-Koops und deshalb ist es auch wichtig, dass die "Chemie" stimmt, denn Musik ist schon emotional. Natürlich lernt man mit der Zeit, dass Geschmack einen nicht trennen muss - auch wenn man die Musik des anderen nicht versteht oder mag oder damit einfach nichts anfangen kann. Das MUSS sogar so sein. Der eine kann sich keine Soli vorstellen, der andere nichts ohne Beats, dritte nichts ohne durchkomponierte Strukturen.

Deshalb ist aber auch eine Diskussion um die besten "Soli" auch schon sowas wie Emotion, und es ist normal, dass auch jemand schreiben würde "würg, grauenvoll", es ist eben nunmal so mit Kunst, die ist nicht dazu da jedem Flügel zu geben, in meiner Musik gibt es auch wenig Solos. Aber wie dem auch sei, dies oder das daran besonders zu lieben und es immer wieder hören zu wollen hat schon was von dem Feuer, was dazu gehört, also zumindest eine gewisse Leidenschaft.

Kunst ist schwer zu definieren, haben wir hier und da schon probiert, auch das Wort Musiker oder Künstler. Für mich ist jeder Musiker der bewusst bestimmte Dinge in seine Musik legt und wirklich "drin" ist, sicher nicht wie gut jemand Noten lesen kann - aber dennoch ist das respektabel, wenn jemand bestimmte gut kann. Aber die Summe der Ideen macht es dann wohl.

Kunst ist schwer - du kann nicht total etwas anderes machen, sonst versteht es keiner. Aber einer Sache sich unterstellen die schon einen bestimmten Namen hat wirkt schnell ein wenig einfallslos. Wichtig ist, was drin steckt. Manchmal kann auch ein "Kleks" extrem Kunst sein, manchmal ist es aber nur ein Farbunfall - kommt auf die sie initiierenden Kräfte und Gedanken an. Aber ich kann es nicht definieren und habe sicher mehr als viel vergessen.
Ich erkenne es, wenn es mich anspricht. Das ist für mich pers. wichtig. Aber Kunst kann es auch sein, wenn es MICHT nicht ansprechen sollte, das ist also nur mein pers. temporäres Sekundärkriterium, kann sich auch mal ändern.

Also, sehe das ebenfalls wichtig, sich da rein zu hängen, habe kürzlich 3 neue Tracks gemacht, volle Emotionalität reingeschmissen, das volle Leben.
Finde die Sachen super und sicher wert sie demnächst mal irgendwo zu spielen und so weiter.

Es ist schon richtig, wo das Herzblut ist. Das ist halt nur immer angreifbar, aber das ist halt auch mal irgendwann egal, ich würde es auch tun, wenn es keinem gefiele, es muss einfach sein. Es ist meine Mission.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Moogulator schrieb:
Es ist schon richtig, wo das Herzblut ist. Das ist halt nur immer angreifbar, aber das ist halt auch mal irgendwann egal, ich würde es auch tun, wenn es keinem gefiele, es muss einfach sein. Es ist meine Mission.

Ganz ehrlich: das merkt man an deiner Musik.
 
Stimmt, das hab ich offen gelassen :)
Naja, ich hab in deiner Musik nur wenig gefunden, was mich an populäre Musik erinnert. Da ich mich noch nie in deine Art von Musik bewusst "reingehört" hab, kann ich damit auch (noch) absolut überhaupt nichts anfangen. Mir fehlt einfach der Zugang. Wenn du großen Wert darauf legen würdest, bei Leuten Gehör zu finden, würdest du andere Sachen machen und mehr musikalische Elemente aus populärer Musik (vielleicht nen 4x4 Beat oder n Gitarrenriff oder Gesang oder sonstwas) verwenden. Du würdest Wert darauf legen, dass möglichst viele einen Zugang zu deiner Musik finden. Aber du tust es nicht, da du dich ansonsten musikalisch eingeschränkt fühlen würdest - interpretier ich jetzt einfach mal so frei.

Bei mir isses anders, obwohl ich auch alleine sehr viel Spass mit meiner Musik habe, brauche ich Zuhörer. Wer weis, vielleicht liegts am Hang zur Selbstdarstellung oder am Mangel eigener Ideen, ich selbst rede mir ein, dass Musik ohne Interaktion mit anderen Menschen den Großteil seiner Qualitäten verliert. Wie dem auch sei, ich verwende bewusst Elemente, von denen ich weis oder mir einbilde, dass sie den Leuten gefallen, weil sie sie schon 1000000x in ähnlicher Form gehört haben. Der Mensch mag ja bekanntlich Sachen, die er gewohnt ist, besonders wenn sie mit netten Überaschungen (solange diese klein genug sind) garniert sind.
 
psicolor schrieb:
Auch wenn mir dabei manchmal bewusst wird, dass ich eigentlich nichts eigenes erschaffe sondern eher als Schnittstelle zwischen grob- und feinstofflicher Welt "benutzt" werde, komme ich mir dabei doch immer noch als Künstler vor. Schlicht weil ich anderen Künstlern die selbe Arbeitsweise unterstelle.
Ich arbeite mich da schon gezielter vor, aber viele Stücke entstehen bei mir mit einfachen Klaviersounds beim "sinnlosen herumklimpern".

Was hinter der Kunst ist?
Hab da keine genaue Vorstellung, weil ich mir bisher einfach zu wenig Gedanken darüber gemacht habe.
Aber Kunst war für mich schon immer etwas Ganzheitliches, das ist viel mehr, als nur das schnöde Endergebnis: "Musik".
Zu jeder CD gehören doch auch die grafischen Arbeiten von Cover und Booklet genau so dazu, wie die optische / technische Gestaltung von meinem Studio, das eigentlich in vielen Details ja auch schon ein Space-Art Kunstwerk an sich darstellt. Das alles fließt auch in die Songs mit ein.
 
Re: Das Thema der Theman: Was ist hinter der Kunst?

Zolo schrieb:
Für mich ist es Kunst wenn der schaffende damit was ausdrücken wollte und es ein Message hat.

Pff, Message ist ein Begriff der in dem Zusammenhang schon Anfang der 80er "verbrannt" war. ;-)
Um Kunst bzw. Künstler handelt es sich wenn man sie dazu erklärt oder dafür hält. Klingt profan, ist aber meiner Erfahrung nach eine gute Definition und die habe ich in der Zeit gefunden als ich im Neuen Berliner Kunstverein gearbeitet hatte.
Ein Beispiel von vielen möglichen: In den Räumen des NBK sollte eine Ausstellung von verschiedenen Nachwuchskünstlern stattfinden. Unter anderem war da auch eine junge Frau deren Vater einen "guten" Namen in der Szene hatte. Diese Frau wusste ganz offensichtlich gar nicht, was sie überhaupt ausstellen sollte/könnte und fing am letzten Tag vor der Eröffnung mit dem "Erschaffen" an. Auf den von uns auf ihren Wunsch hin zur Verfüngung gestellten weißen Sockel (ca 40x40cm, 140cm hoch stellte sie ein aus Pappe zusammengeklebtes Hausmodel oder Burg oder was auch immer. Das strich sie dann mit weißer Wandfarbe an und tauchte 2 Plastik-Ritter in blaue Farbe. Diese farbigen Ritter wurden dann auf einen Turm der Papp-Burg gestellt... fertig!
Wie sie es geschafft hatte bei der kinderleichten und auch ebenso naiven Bastelei bestimmt 10qm Packpapier, dass ich zum Schutz unseres Sisal-Bodens ausgelegt hatte, ziemich flächendeckend mit weißer und blauer Farbe zu beschmieren, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Jedenfalls wurde alles aufgeräumt, das Packpapier zusammengefaltet und weggetragen als die "Gute" anfing, sich über ihre "Die blauen Ritter bewachen die Burg" zu schämen. Ich hatte dann Feierabend aber es waren noch ein paar Leute vom Verein die halbe Nacht anwesend weil viele Künstler gerne erst in letzter Minute etwas "absondern". Als ich am nächsten Tag alles für die Vernissage vorbereitete, hing da an der Wand ein ausgerissener Teil des Packpapiers. Die "Gute" hatte das aus dem Müll gezogen und präsentierte nun eben das. (ohne Namen) Tja, und es kam wie ich es ahnte: Als nach der offiziellen Eröffnung mit Wein und Lachs-Schnittchen die Besucher - natürlich alles "Experten" durch die Räume gingen, blieben sie auch vor dem verschmierten Abdeckpapier stehen und erkannten jede Menge Kunst. Aus den Klecksen und breitgelatschten Flecken wurden raumgreifende Farbräume und weiß der Kuckuck was noch alles. Achja: Ich musste an geistige Onanie denken, warum nur !? ;-)
 
Naja Kunst ist es (im gegensatz zum Schund) wenn es andere berührt und fasziniert !

Im Musikbereich vergleiche ich das auch immer mit Malen. Es gibt Leute die können gut Zeichnen und malen sachen sehr gut ab. Das ist für mich Handwerk und keine Kunst. Dann gibts es Menschen die zwar malen aber enorm viele Vorbilder haben und versuchen diese am Ende nur abzukupfern. Sie denken sich nicht was eigenes aus. Und zuletzt gibt es den Schlag, der für mich persönlich als Künstler läuft: Leute die etwas neues schaffen, was andere berührt. Solche Leute werden kopiert und kopieren selbst nicht.

@Psycolor
Du hälst dich für ein Künstler ? Versuchst du von dem was DU selbst ERSCHAFFST zu leben ? ;-)
 
Habe mich immer dagegen gewehrt als"Künstler"bezeichnet zu werden.Einerseits habe ich schon so einige Künstler getroffen,die sich diesen Terminus nur zu gern an die Brust geheftet haben um vermeintlich gehaltloses teuer zu verkaufen und andererseits wollte ich nicht mit Leuten in einen Topf geschmissen werden,die auf ein Stück Pappe scheissen und das dann als Kunst verkaufen.Irgendwie kam mir dieser Begriff zu inflationär benutzt vor.

Für mich persönlich darf Kunst auch gern von"können"kommen.Und auch wenn der Zufall durchaus eine Rolle spielt (bei mir auch),reicht das allein imo aber noch nicht aus.Jemand,der absolut kein Gefühl für Rhythmus hat z.B.,wird auch von Väterchen Zufall nur bedingt unterstützt werden in seinem bestreben einen"guten" Song/Track zu machen.Jemand,der versucht das zu kompensieren indem er nur Loops von`ner Sample CD abfeuert,ist für mich eher Handwerker aber immer noch kein Künstler.

Ich sehe mich als Musiker oder von mir aus"Producer"wenn man sich nicht Musiker nennen darf ohne eine entsprechende Ausbildung (oder gelerntes Instrument) vorweisen zu können.

Eine besondere Message transportiere ich in der Regel mit meinem stuff im übrigen nicht.Mir gleich ob und was andere da reininterpretieren.
 
Zolo schrieb:
Du hälst dich für ein Künstler ? Versuchst du von dem was DU selbst ERSCHAFFST zu leben ? ;-)

Ja und Nein. Ja, ich halte mich für einen Künstler. Klar. Ein Künstler ist jemand, der Kunstwerke erschafft. Die Grenzen zum Kunsthandwerk sind fließend und mein Handwerk is eine Mischung aus Implementation, Experiment und Selektion.
Ob der Autor eines Werkes daran interessiert ist, einen wirtschaftlichen Nutzen aus seinen Arbeiten zu ziehen, oder ob er es bleiben lässt, ändert nichts daran dass er der Künstler ist.
Fermat war auch Mathematiker ohne dass er irgendwelchen Nutzen daraus gezogen hat (naja, immerhin hatte er viel Spass damit...)
 
Ich zucke immer ein bisserl zusammen, wenn das mit dem "Können" kommt (und es kommt sehr zuverlässig in diesen Diskussionen). Als ob "Können" leichter zu definieren wäre als "Kunst"! Aber der Begriff impliziert auch ganz nebenbei einen "objektiven" Bewertungsmaßstab für Kunst: wer es "wirklich" kann, der macht auch gute Kunst oder so (ganz platt vereinfacht natürlich). Das geht vielleicht noch bei Interpreten: kommt der Tenor mühelos zum hohen C? Wie schnell und rhythmisch exakt werden die Klavierläufe gespielt? Hat aber bereits da klare Grenzen (individueller Ausdruck ist oft ein gezieltes in-Kauf-Nehmen von handwerklichen Fehlern).
Aber was "kann" einer, der Musik neu schafft? Kennt er sich in Harmonielehre aus? Weiß er alle Vorzeichen sämtlicher Tonarten? Wo steckt der handwerkliche Aspekt, der ja mit dem "Können" gemeint ist? (Ok, ganz ohne irgendein Vorwissen und ohne dass man auf den Schultern irgendeiner Tradition startet, wird's auch nicht gehen, aber ich glaube nicht, dass das das Entscheidende ist.) Ich glaub halt, dass es eher darauf ankommt, dass ein Stück in sich stimmig ist (d.h. ich erkenne einen "roten Faden" als Zuhörer, vielleicht auch erst nach dem 20. Hören), aber auch originell und inspirierend ist (d.h. ich werde als Hörer nicht gelangweilt, sondern habe Spaß an überraschenden Dingen, die da passieren). Eigentlich so, wie man auch eine gute Geschichte erzählen würde, nur halt ohne Worte und verbale Inhalte.
Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
Aber der Begriff impliziert auch ganz nebenbei einen "objektiven" Bewertungsmaßstab für Kunst: wer es "wirklich" kann, der macht auch gute Kunst oder so (ganz platt vereinfacht natürlich).

Ob gut oder schlecht liegt doch im Auge des Betrachters. Das allein sagt auch nichts über das Können des Machers aus.

AndreasKrebs schrieb:
Ich glaub halt, dass es eher darauf ankommt, dass ein Stück in sich stimmig ist (d.h. ich erkenne einen "roten Faden" als Zuhörer, vielleicht auch erst nach dem 20. Hören), aber auch originell und inspirierend ist (d.h. ich werde als Hörer nicht gelangweilt, sondern habe Spaß an überraschenden Dingen, die da passieren). Eigentlich so, wie man auch eine gute Geschichte erzählen würde, nur halt ohne Worte und verbale Inhalte.

Weiß nicht, das bewertet doch dann eher den Unterhaltungsgrad, imho.
 
Tom Noise schrieb:
Ob gut oder schlecht liegt doch im Auge des Betrachters. Das allein sagt auch nichts über das Können des Machers aus.
Sehe ich genau so. Deshalb ist das mit dem Nachdenken über das "Können" des Künstlers meines Erachtens die falsche Idee. Kunst passiert erst im Kopf vom Empfänger.

Tom Noise schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
Ich glaub halt, dass es eher darauf ankommt, dass ein Stück in sich stimmig ist (d.h. ich erkenne einen "roten Faden" als Zuhörer, vielleicht auch erst nach dem 20. Hören), aber auch originell und inspirierend ist (d.h. ich werde als Hörer nicht gelangweilt, sondern habe Spaß an überraschenden Dingen, die da passieren). Eigentlich so, wie man auch eine gute Geschichte erzählen würde, nur halt ohne Worte und verbale Inhalte.

Weiß nicht, das bewertet doch dann eher den Unterhaltungsgrad, imho.
Nee, so war's nicht gemeint. Ist sicher auch eine sehr persönliche Sicht der Dinge: ich mag Musik, die mich kräftig herausfordert, weil da ganz unerwartete und unerhörte Sachen passieren. Aber ich brauche dann auch eine Klammer um das Ganze, die mir so etwas wie "Ordnung" verschafft. Die kann durchaus abstrakt und schwer erschließbar sein (ich höre z.B. gerne zeitgenössische Orchestermusik). Unterhaltsam ist das schon, aber eben mit dem Spaß, dass das sehr viel Mitarbeit von mir verlangt.

Andreas
 
psicolor schrieb:
Ja, ich halte mich für einen Künstler. Klar. Ein Künstler ist jemand, der Kunstwerke erschafft.
Kann man sich einer deiner Kunstwerke mal irgendwo anhören oder anschauen ? Ich will das nicht beurteilen - bin neugierig. Gleiches gilt bei Crabman. ;-)
 
Holz ist!



…wird vom Betrachter definiert. Manche machen, manche reder darüber. Stundenlang. Manchmal ohne Ergebnis.
 
Zolo schrieb:
Kann man sich einer deiner Kunstwerke mal irgendwo anhören oder anschauen ? Ich will das nicht beurteilen - bin neugierig. Gleiches gilt bei Crabman. ;-)

Schalte deine Lautsprecher an und folge dem Link meiner Signatur. Oder falls du deine Maus nicht so weit runter schieben möchtest um Abnutzungen zu vermeiden, einfach hier klicken. Durch dein Zuhören machst du mir ne Freude! Dass ich meine Spielereien als "Kunst" bezeichne, soll übrigens keine Provokation "ernsthafter" Künstler sein, sondern ist einfach reine Selbstüberschätzung ;-)
 


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