Der international erfolgreichste deutschsprachige Hit

florian_anwander schrieb:
...man muss nur mal kucken, was irgendwelche Blasmusikaufnahmen ("Drei Weisse Birken"...) aus den 50er Jahren heute noch in den USA einspielen, obgleich sie in keinen Charts mehr auftauchen.

Ist das wirklich so? Wer kauft denn sowas überhaupt und auf welchem Medium?
Find ich echt interessant, weßt Du mehr über Verkäufe dieser Art?
 
mookie schrieb:
Ist das wirklich so?
Ich habe einige Zeit in dem Musikverlag gearbeitet, der die Rechte an zB genau diesem Titel hat.

Wer kauft denn sowas überhaupt und auf welchem Medium?
Wer das kauft keine Ahnung? Im Verlag verkauft man ja die Rechte, und verteilt dann die Lizenzen an die Autoren - da ist man ja nur teilweise im Endkundenbezogenen Geschäft. Meines wissens läuft die Hauptsach über Cassetten und zum Teil CDs.

Der ganze Bereich Volksmusik/Volkstümliches/Schlager wird eh von den meisten Pop-Leuten völlig unterschätzt. Die haben Verkaufszahlen, da träumt der mittelprächtig erfolgreiche Danceflooract nur davon. Und zwar Hardware!
 
THE NERD schrieb:
schön die opis streiten sich über längst vergessene elementare musikgeschichte....


commander.jpg


Mein Enkel.
 
CR schrieb:
das mit kraftwerk glaub ich nicht.
im ausland sind doch davon englischsprachige versionen veröffentlicht worden.
Eben nicht von Autobahn!

Zumindest "Die Mensch-Maschine" bzw "The Man-Machine" muss man sowieso in beiden Fassungen haben, alleine schon wegen des Titel-Tracks dessen Refrain in der englischen Variante (das letzte langgezogene Machiiiiine) mit seinen resonierenden Vocoderbaendern die Deutsche Version (wo das Wort "Maschine" sehr gehetzt wirkt) in den Schatten stellt.
 
Für mich persönlich sind Kraftwerk einfach große Künstler. "Autobahn" - insbesondere in der ca. zwanzigminütigen LP-Version - ist ganz einfach ein musikalisches Meisterwerk. Kraftwerk haben aus meiner Sicht als eine der ganz wenigen deutschen Bands der Nachkriegszeit verstanden, was Alltags-Popkultur von Kunst unterscheidet. Sie haben "E-Musik" gemacht - nicht nur im Sinne von "Elektro-Pop", sondern auch im Sinne von "ernsthafter Musik". Der Minimalismus, der ihnen hier in einigen Beiträgen vorgeworfen wird, ist essentieller Bestandteil des künstlerischen Programms. Wer ihn verunglimpft, hat diese Musik noch nicht verstanden. Sorry.
 
Elektrokamerad schrieb:
Moogulator schrieb:
Es sollte schon noch hingewiesen werden, dass Herr Kamerad sich selbst erwähnt findet in Form eines Bonner Studios und darauf mächtig stolz ist. (Erstes Video im Thread).
Das ist Blödsinn. Es handelt sich um das Rhenus Studio in Köln-Godorf, wo sie Peter Leunig kennenlernten.
http://www.leunig.de

800px-Kraftwerk_Vocoder_custom_made_in_early1970s.JPG


Kraftwerk have used a custom build vocoder on their albums Ralf und Florian and Autobahn; the device was built and constructed by electronic engineers P.Leunig and K.Obermayer of the PTB Braunschweig.

und ich dachte immer, die hätten da schon dne Sennheiser vocoder gehabt... aber der kam dann wohl doch erst bei Radioaktivität?
 
Aha. Hatte mal geelsen, das Florian Schneider einen Sennheiser Vocoder gehabt haben soll.
 
Das ist schön. Frag' ihn mal, ob er mich mal ne halbe Stunde Roboter sein lässt :)
 
florian_anwander schrieb:
Der ganze Bereich Volksmusik/Volkstümliches/Schlager wird eh von den meisten Pop-Leuten völlig unterschätzt. Die haben Verkaufszahlen, da träumt der mittelprächtig erfolgreiche Danceflooract nur davon. Und zwar Hardware!
Das mit dern Verkaufszahlen der Volksmusik ist mir bekannt, aber auch in Amerika? Das verwundert mich.
Umpah Umpah Tätärä.
 
mookie schrieb:
Das mit dern Verkaufszahlen der Volksmusik ist mir bekannt, aber auch in Amerika? Das verwundert mich.
Umpah Umpah Tätärä.
Yep. Da war ich auch erstaunt. Vorallem weil ja inzwischen die Generation, die noch leidlich direkten Verbindungen zur "alten Heimat" hatte (also die Kinder der in den 30er-Jahren exilierten), auch schon großteils gestorben sein dürfte.

naja, traditionen pflanzen sich wohl fort:
 
german_beer_drinking_919450_l.jpg


Ein Freund brachte mir mal in den 90ern aus den USA eine Kaufcassette mit dem Titel "20 German Beer Drinking Favourites" mit. Beim Gugeln danach habe ich gerade festgestellt, dass es eine ganze Menge LPs/CDs/Tapes zu dem Thema gab und gibt, u.a. die oben gezeigte. Allesamt für den englischsprachigen Markt gemacht.

Ich vermute, dass in den USA vor allem solche volkstümliche Musik gekauft wird, die deren* klischeehaftes Bild von Deutschland (Lederhosen, Oktoberfest, Saufen, Blasinstrumente) bestätigt.


* (ich will nicht ausschließen, dass es auch US-Bürger gibt, die ein differenzierteres Bild haben)


P.S.: Beim Anblick der zwei Maßkrüge bekomme ich unvorstellbaren Durst.
 
Spantax schrieb:
P.S.: Beim Anblick der zwei Maßkrüge bekomme ich unvorstellbaren Durst.
Das Bier ist ja abgestanden und dann nachgschenkt. Nur Amerikaner würden eine Maß mit so wenig Schaum trinken ;-)
 
florian_anwander schrieb:
Das Bier ist ja abgestanden und dann nachgschenkt. Nur Amerikaner würden eine Maß mit so wenig Schaum trinken ;-)

Nein, ich auch! Bier ist so unverschämt teuer hier, da wäre ich nicht wählerisch, wenn mir eine Maß über den Weg läuft.

"Ist mir egal, ob Ihr abgestanden und nachgeschenkt seid, ich brauch's jetzt - ich nehm Euch beide!!" :lol:
 


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