Die Wahrheit über KRAFTWERK!!

Jörg schrieb:
Ich hab heute einen freien Tag und hab mir jetzt noch mal ein paar Kraftwerk-Platten angeschaut (Cover) und ein paar Tracks gehört.
Wie gesagt, man muss die Musik nicht mögen.
Ich hab mich neulich durch alles gezappt, was YT so hergab.
Wenn ich "damals" nicht völlig andere Sachen gehört hätte, hätte ich die Musik wahrscheinlich sogar ganz nett gefunden. Heute isses freilich zu spät, wer längere Zeit Venetian Snares (u. Ä.) gehört hat, ist für diese Art von Musik erstmal verloren. Abgesehen davon hörte ich immer recht chaotische (um nicht zu sagen hochgradig kranke) Sachen.

Dennoch: vieles von dem, was von Kraftwerk allein bei YT rumschwirrt, kennt man aus Fragmenten anderer Musik(stile) der letzten Dekaden. Weitaus mehr, als ich annahm. Mich würde interessieren, wie elektronische Musik heute klingen würde, welche Stile es gäbe und welche nicht, hätte es Kraftwerk nie gegeben.
 
also jetzt hab ich extra nochmal reingehört damit ich hier nicht emotional überboard gehe. das wirsindierobotervideo von 77 das ist schon genial durchkonstruiert vor allem wenn man bedenkt dass zu der zeit alle sex pistols gehört haben. da nehme ich alles zurück, K rule on! und trotzdem haben sie das potential der maschinenmusik nie kapiert, die deutschtümler!
 
Dann mal 'ne kleine kostenlose Nachhilfe - den Bezug zu Kraftwerk findest du auf meiner Homepage.

Conductor-Philosophy (engl.) ist in Amerika die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Grundeinstellung von Komponisten gegenüber elektronischen Speicher- und Steuereinheiten. Diese Grundhaltung wird von ihnen nicht wie das Verhältnis Spieler-Instrument, sondern eher als Beziehung Dirigent (engl. conductor) -Orchester verstanden: Denn Hybride Systeme, deren Konzeption mit dem Wort "C.-Ph." charakterisiert wird, können Funktionen der Speicherung ("Partitur"), deren spätere Beeinflussung ("Interpretation") und wiederum deren Speicherung ("Reproduktion") ausführen.
Max V. Mathews, der zusammen mit John R. Pierce in den Bell Telephone Laboratories praktikable "Computer Sound Synthesis Programs" (Computerprogramme zur Klangerzeugung) entwickelt hat, beschreibt seine der C.-Ph. zugrunde liegenden Vorstellungen der Arbeit mit Computern: "Der Dirigent spielt nicht persönlich jede Note einer Partitur, vielmehr beeinflusst (und kontrolliert er hoffentlich) die Art, in der die Instrumentalisten die Noten spielen. Der Computer-Ausführende sollte nicht versuchen, den gesamten Klang in Realzeit zu definieren. Vielmehr sollte der Computer eine Partitur enthalten, und der Ausführende sollte die Art beeinflussen, in welcher die Partitur gespielt wird. Seine Einflussnahme kann viel mannigfaltiger sein als jene des konventionellen Orchesterdirigenten, der in erster Linie Tempo, Lautheit und Stil kontrolliert. Er kann z.B. eine zusätzliche Stimme nach eigenem Ermessen einführen oder Bestandteile einer Stimme wie etwa deren Tonhöhen, während der Computer den Rhythmus liefert ...
Der Computer sollte mehr tun als nur dem Dirigenten folgen, er sollte sich auch aller Anweisungen des Dirigenten erinnern, so dass eine einmal erreichte gewünschte Aufführungsart repetiert werden kann. Darüber hinaus sollte er dem Dirigenten erlauben, jeden Teil seiner Interpretation oder der Partitur zu ändern".
Aus diesen Forderungen an den Computer lassen sich neue Zusammenhänge von Komposition, Interpretation, vor allem aber Improvisation entwickeln. Einige Institute in Amerika arbeiten äußerst aktiv auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet.
 
salz schrieb:
Irgendwie zeigen die Jungs die Verlogenheit und die Heuchelei auf, die in unserer beschaulichen Dudelszene herrscht. An dieser Stelle vielen Dank dafür.
Ganz heimlich still und leise habe ich jetzt im Geiste ein ganz klein wenig genickt.

Mist, jetzt hab ich´s doch geposted! :lol:
 
naja mitverlaub intellektueller schwachsinn. musik wird immer von menschen für menschen gemacht oder anders ausgedrückt geht von ohr zu soul zu ohr zu soul. was da an "instrument" dazwischensteckt ist egal, die energie des performance machts aus.

sollten wir auch dankbar dafür sein, musik wird sich dauerhaft gegen verintellektualisierung wehren können was man von der atomphysik nicht behaupten kann.

also 4 gigabrains auf der bühne die in laptopscreens starren musizieren nach meiner definition NICHT, und mit tanzen hat das alles nichts zu tun. dass sowas gemacht wird und irgenwo seine bedeutung hat ist seit murphy selbstverständlich aber als musiker beomme ich da keinen ständer.
 
salz schrieb:
wer längere Zeit Venetian Snares (u. Ä.) gehört hat, ist für diese Art von Musik erstmal verloren. Abgesehen davon hörte ich immer recht chaotische (um nicht zu sagen hochgradig kranke) Sachen.
naja, das mache ich auch und bin trotzdem kraftwerk fan... das eine schliesst ja das andere nicht aus. ganz im gegenteil, grade die kontraste sind doch das interessante am ganzen musikspektrum.
 
Feinstrom schrieb:
Moogulator schrieb:
Es ist eine Nuance, die Leser dieses Forums sicher kennen


Der Schwurbel!

Sorry, nö eher der Gesamtklang und so weiter. Aber wenn du's so vorbringst wäre das vielleicht ein TEIL der Sache. Man vergleiche div. Clones und Originale und so weiter. Nutzlos zu diskutieren. Da gibts gute und schlechte und vielleicht liegts auch an Live und Mischung. Aber anhand zweier Konzerte "neu" und einem älteren noch mit Moogs würde ich klar sagen: Das war zu hören. Ich würde dennoch heute wieder hingehen. Radioaktivität, Nummern..
Und gern neue Tracks. Das klingt dann insgesamt etwas anders, auch wenn man evtl mit Samples arbeitet oder so. Weesick nicht. Es liegt ja vielleicht auch an anderen Dingen. Mixing und so. Keine Ahnung. Egal. Ich finds nicht so revolutionär mitn Computern, heute arbeitet man halt so. Nur K haben das schon früh propagiert, allerdings später damit wirklich umsetzend gearbeitet. Aber auch nicht wenig aus technischen Gründen. Heute geht man mit Nichtsmacs auf die Bühne und mit rheinischer Software. Also dem Büroding. Das ist doch auch stimmig. Der Ralf wirds vielleicht etwas vermissen als "Spieler"-Typ. Aber ich hab auch den Eindruck, dass man das Internet und so weiter mehr nutzen könnte und da eine andere Einstellung zu haben könnte mit der Vorlage "Computerwelt". Aber die Kraftwerk Site finde ich fast sogar optimal für eine Musikgruppe.

Aber es geht mir pers. auch wenig um Computer sind böse. Eher nur, dass es anders klingt. Ich erwähnte ja, dass ich zB Nummer jetzt viel besser finde und als Computerhasser wäre ich pers eh nicht sonderlich bekannt, insofern würd ich mal sagen: Da steht man wohl drüber. Etwas enttäuscht wäre ich bei den Sounds komischerweise eher bei DM nach Wilders Weggang. Aber auch nicht wegen der Computer. Ich liebe ja das Gefritzel aus div. Reaktoren und auch aus Arturia-Dingern.

@Salz: Na endlich. ;-) So isses.


Und Deutschtümler? MIt deutschen Texten ist man das oder wie? Wie Tokyo Hotel, die sind auch Deutschtümler ;-)
 
Moogulator schrieb:
Sorry, nö Eher der Gesamtklang und so weiter. Man vergleiche div. Clones und Originale und so weiter. Nutzlos zu diskutieren. Da gibts gute und schlechte und vielleicht liegts auch an Live und Mischung. Aber anhand zweier Konzerte "neu" und einem älteren noch mit Moogs würde ich klar sagen: Das war zu hören.
Da sollte man wissen, dass es Moogs waren, die du gehört hast. So kann eben Einbildung funktionieren. Der Experte hört, was er hören will - lol.
 
Nikolausi schrieb:
Moogulator schrieb:
Sorry, nö Eher der Gesamtklang und so weiter. Man vergleiche div. Clones und Originale und so weiter. Nutzlos zu diskutieren. Da gibts gute und schlechte und vielleicht liegts auch an Live und Mischung. Aber anhand zweier Konzerte "neu" und einem älteren noch mit Moogs würde ich klar sagen: Das war zu hören.
Da sollte man wissen, dass es Moogs waren, die du gehört hast. So kann eben Einbildung funktionieren. Der Experte hört, was er hören will - lol.

Auf der Klangart in den '90ern WAREN es Moogs. Ja. Was soll das also jetzt?
Heute sind es Samples oder Software. Verstehe deshalb deinen Satz nicht? Vermutlich anders interpretiert? Oder wieder mal Probleme meine Text richtig zu deuten? ;-)
Vielleicht hat man ja auch damals bestimmte Basslines vom "Band" kommen lassen, alles kein Ding. Kann sein. Ist mir egal. Ich habe da mehr Wumms gehört. Ich hoffe, das geht nicht auf digtial vs analog oder vs Computer hinaus. Dazu versteigen wir uns lieber nicht.
 
lilak schrieb:
naja mitverlaub intellektueller schwachsinn. musik wird immer von menschen für menschen gemacht oder anders ausgedrückt geht von ohr zu soul zu ohr zu soul. was da an "instrument" dazwischensteckt ist egal, die energie des performance machts aus.
Von der Abfolge scheinst Du Dich auf auf das Zitat vom lieben Nikolausi zu beziehen, allerdings ist das inhaltlich kaum möglich, da dieses Zitat der Idee, dass "menschen für menschen" Musik machen überhaupt nicht widerspricht. Im Gegenteil.

lilak schrieb:
sollten wir auch dankbar dafür sein, musik wird sich dauerhaft gegen verintellektualisierung wehren können was man von der atomphysik nicht behaupten kann.
Musik kann sich gegen gar nichts wehren. Eine "verintellektualisierung" erfolgt doch nicht durch die Musik, sondern durch den Menschen. Wie bspw. durch Dich, wenn Du behauptest, dass KW das
potential der maschinenmusik nie kapiert
hätten.

lilak schrieb:
aber als musiker beomme ich da keinen ständer.
Ein Konzertbesuch zur Errektionsförderung ist, glaube ich, ein eher ungewöhnliches Anliegen.
 
snowcrash schrieb:
naja, das mache ich auch und bin trotzdem kraftwerk fan... das eine schliesst ja das andere nicht aus. ganz im gegenteil, grade die kontraste sind doch das interessante am ganzen musikspektrum.
Ich hab andere Kontraste:
Meshuggah, Slayer (Metal)
Magma (Zeuhl, kennste sicher, sonst googlen nach Christian Vander)
Drum & Bass in wirklich allen Spielarten (und das sind ziemlich viele)
fast alles mit "step" (Dubstep, Techstep, Darkstep, Neurostep sind die bekannteren Sachen)
vieles mit "core" (also nicht nur Breakcore)
das meiste mit "acid", viele Goa-Sachen (zwischen '94-2000)

Zu Hause, wenn ich das so nennen kann, bin ich eigentlich bei Industrial und verwandten Finsterlichkeiten. All diese Sachen haben eines gemein: in den Tracks passiert stets etwas Unvorhersehbares. Einiges hab ich hundertfach gehört und entdeckte trotzdem jedes Mal neue Elemente. Magma höre ich seit über 20 Jahren, ich kann bis heute nicht behaupten, auch nur eine Nummer auswendig zu kennen. Das fehlt mir bei Kraftwerk und auch bei vielen anderen Sachen. Alles was irgendwie "eingängig" ist empfinde ich als einengend.

Trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen zu behaupten "Die können nix". Viele Sachen, die ich klasse finde haben einige Elemente davon aufgesogen.
 
transferleistung? computer als orchester? HALLO computer haben keine ohren wie orchestermusiker, computer haben keine ahnung was sie da eigentlich machen und sie erlauben auch dem dirigenten gar nichts ... computer sind ungefähr so intelligent wie schweizer uhren und taugen nur zum äpfelundbirnenzählen - allerdings sehr viel äpfel und sehr schnell. klar kann man nach dem prinzip an der uni wunderbar forschungprojekte starten aber das ist auch schon alles ...
 
Das reicht doch. Das wäre mir egal ob gesampled oder "echt".

Aber gesehen hab ich auch welche, sie wurden auch bedient.
Wieso, weiss ich nicht. Auch wenns nur "Mimik" war. Das ist mir wurst. Haben sie es anders gemischt? Die Dinger klangen viel "dicker" und mehr "live". Und das würde ich auch sagen wenns Software wäre. Das ist mir nämlich egal. Ich fand den Mix halt besser. Den heutigen find ich aber runder und homogener. Aber weiss nicht, ob das lohnt zu diskutieren.

Ich geh auch zu Computeracts, bin ja kein Rassist ;-)
 
Schreiben die ihre Soft eigentlich selbst oder haben sie customized NI-Zeuch oder sowas?
 
Moogulator schrieb:
Haben sie es anders gemischt?
Jedes Konzert klingt anders. Das liegt sicherlich an dem Raum, der Übertragungsanlage und auch an der Konstitution des Zuhörers. Könnte man in einer Zeitmaschine zurücksausen, so würden sicherlich eine herbe Enttäuschung erleben - eben alles subjektiv. Das darf es auch sein, ich wehre mich nur entschieden gegen diese unumstösslichen und dämlichen Statements. Griff into the Klo.
 
Moogulator schrieb:
Ist doch auch schön, wenn die auch nur mit "Wasser" kochen. Das Ergebnis zählt.
Sicher Digga, aber das wäre 'ne herrliche Story gewesen.
Ich frag mich überhaupt ob es sowas gibt: customized Soft (also nicht irgendein Special Reaktor Dings). Sowas wie die Doc Walker Jomox, nur in Code und nicht kaufbar.
 
salz schrieb:
customized Soft (also nicht irgendein Special Reaktor Dings).

Klar gibt es Komponisten, die eigene Software entwickeln.
Siehe meinen Beitrag gestern in der entsprechenden Rubrik.

Gruß,
Markus
 
Warum sollen die normalen Heimanwender nicht auch Nutzen von den Ideen der Profis haben? Letztendlich zählt ja nicht das Equipment, sondern die künstlerische Idee und deren stringente Umsetzung. Gib irgendeinem Doof eine Rickenbacker 360 - er wird nie "Help" komponieren und vortragen.
http://www.youtube.com/watch?v=9ibX3TejlZE
 
In Software gibts sowas auch, nur seltener. Diese Alpha60 Sprachsoftware und so wäre sowas, nur ist das alles nicht direkt für K entwickelt worden. Sie selbst sind ja keine Programmier, "nur" Musikanten.

@Dirk: Nun, das spielt alles mit, aber gesehen hab ich die Dinger. Wenn sie Attrappen waren und meine Ohren nicht gewaschen, gebe ich das auch gern zu. Ich kann ja mal Henning fragen, da war ja schon dabei damals. Ich würde da nicht so rumnerven, wenn ich das nicht gesehen hätte und auch klanglich das so war. Ich stimme dir aber zu, dass auch ich Irren kann, darum scheints dir ja vorallem zu gehen. Kein Ding. Samples, also Aufnahmen eines Moog über eine PA kann durchaus auch alles sein. Wie es jetzt ist, weiss ich ja auch nicht. Ich kann ja nur berichten, wie sich das anhört und was ich gesehen habe. Dieser Eindruck kann ja falsch dann, dann wäre das interessant zu wissen.

Kraftwerk haben übrigens schon mal Dinge gebastelt oder basteln lassen oder seltenere Sachen genutzt und so weiter. Man kann also sagen, sie haben die Augen offen gehalten und versucht eigenständig zu sein. Aber das waren sie wohl schon mit ihrer Philosophie, die ich auch sehr spannend fand. Ich kannte damals freilich noch nicht die Arbeitsweise von Presse und Medien, ich würde sogar sagen ich weiss es heute noch nicht super - Aber das passte und war wirklich mehr Punk als alle wilden Jeansträger jener Zeit mit wildem Wackelfaktor. Das das kalt sei haben die Leute damals schon gesagt. Die anderen fanden sie super. Wie das so ist, wenn man polarisiert.
 
Von Träumen, Sehnsüchten und Wünschen lebt die Industrie, der Handel und der Zeitschriftenmarkt. Und interessant, dass du glaubst, für alle Teilnehmer sprechen zu können.
Und schon mal als Antwort auf die nächste Bemerkung: Nein, ich habe immer versucht, das nicht zu bedienen.
 
Das kann ich bestätigen. :lol:

Die Tendenz bei Matten & Wiechers war früher sogar eher, einem etwas auszureden als einzureden. So habe ich das erfahren.

Gibt es wohl heute auch kaum noch in der Art.

Gruß,
Markus
 
Und dann warst du bockig, und ihr habt zwei Stück gekauft. So, der doofe Matten, das hat er jetzt davon, das blöde Arschloch.
 
Nikolausi schrieb:
Von Träumen, Sehnsüchten und Wünschen lebt die Industrie, der Handel und der Zeitschriftenmarkt. Und interessant, dass du glaubst, für alle Teilnehmer sprechen zu können.
Und schon mal als Antwort auf die nächste Bemerkung: Nein, ich habe immer versucht, das nicht zu bedienen.

Naja, aufgrund des Binsenfaktors nahm ich mir die Freiheit einfach. Was ausreden ist dabei nicht der Punkt. Ich spreche nur für mich und auch nur für heute. Das reicht mir schon. Weltherrschaft kommt später, da ich die ganze Diskussion mit einem Restfaktor von Nicht-zu-Ernst-Nehmen sehe.

Morgen hab ich eh ne andere Meinung und das ist ok so.
 
Nikolausi schrieb:
Und dann warst du bockig, und ihr habe zwei Stück gekauft.

Ich meine nicht den Mono/Poly. 8)

Wir haben ja auch noch eine Menge anderes Zeug bei Euch gekauft. Bzw. aufgrund Eurer Beratung nicht gekauft.

Gruß,
Markus
 


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