Drum-Sequenzierung bei Schulze

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Anonymous

Guest
Hallo,

hab mal ne Frage zu den Drum-Sequenzen von KS.. speziell bei der "Dresden Performance".

Ab dem Part wo die Claps, die Snare und das Percussionzeuchs anfängt, das is' doch nich mehr einheitlich. Obwohl es einfach nur arschgeil klingt.!

Das rummst und scheppert zufällig hin und her und da is Emotion und Wumms dahinter.

Is das irgendeine Rythmus-Machine im "Random-Mode"?

oder war Klaus wirklich so exzentrisch und hat das eingespielt..? :waaas:
 
Jarrator schrieb:
Hallo,

hab mal ne Frage zu den Drum-Sequenzen von KS.. speziell bei der "Dresden Performance".

Ab dem Part wo die Claps, die Snare und das Percussionzeuchs anfängt, das is' doch nich mehr einheitlich. Obwohl es einfach nur arschgeil klingt.!

Das rummst und scheppert zufällig hin und her und da is Emotion und Wumms dahinter.

Is das irgendeine Rythmus-Machine im "Random-Mode"?

oder war Klaus wirklich so exzentrisch und hat das eingespielt..? :waaas:

weis zwar nicht, weil du kein bsp eingefügt hast.

nutzt der klaus nicht noch seine quasimidis? 309 + polymporh ;-)
 
Diese Wand war doch nur Show, diese Sachen lassen sich mit viel weniger realisieren, es ist szenetypisch, viel Zeugs zu zeigen. Das gehört einfach ein wenig dazu.
Also hier ist wenig an Drums da, daher - wo ist die besagte schwere Stelle?



aha, also nur das Bongozeug?
Könnte aber auch einfach eingesspielt sein also - als Audio mitlaufen. Bin kein Schulze-Experte, aber ggf. wird da nicht einfach Bongo gespielt? Das ist nämlich ganz klassische Perc.

Wenn ich das live machen würde, würde ich das mit ner Groovebox machen und ein wenig leicht modulieren. Also wenn es keinen Bongospieler oder Audio dazu gibt.
Könnte mir auch vorstellen, sowas mit Octratrack ganz gut umsetzen zu können.
 
Ne ich mein schon die kompletten Drums.. auch die Kick fällt vollkommen aus dem Raster..
 
Man könnte auch per Wavesequenz sowas erstellen, Kronos. Dann hast du sowas auch, zB mittels Karma umschalten, dann hast du ewig lange Variationen. So viele "sounds" sind das aber nicht. Hast du mal die div. klassischen Afrikanischen und Indischen Perk-Instrumente gehört? Damit kannst du viel davon machen. Wege gibt es natürlich viele. Bin wie gesagt kein Schulzefachmann, kann sicher gut sein, dass hier auch Playpack im Spiel ist und nur diese lange lange Melodie live ist.

Gut ginge auch mit Wahrscheinlichkeits-Events zu arbeiten, also meist via Software wie Numerology so ein Pattern zu machen, so würde Bongo und das SD,Sidestickzeug mal ausgelöst oder nicht, das ist ja rel. gleichförmig, was für eine regelmäßige Triggerung spricht und nicht unbedingt für mensch. Bedienung. Aber muss nicht.
 
Zu dieser Zeit hatte Klaus Schulze die Quasimidi-Geräte noch gar nicht.

Und ja, er hat tatsächlich bei den rhythmischen Parts in Konzerten oft im Studio vorproduzierte Sachen einfach als Audio-Track mitlaufen lassen.
Ganz früher halt ein Tonband und dann später Festplatte usw.

Wenn man sich die Konzertvideos anschaut, sieht man ja auch recht deutlich, was er live macht und spielt und was nicht.

Auch wenn ich z.B. an die Tourneen von 1983 und 1985 zurückdenke, ich habe da nirgendwo auf der Bühne eine Rhythmusmaschine, eine Groovebox, einen live editierbaren Sequencer oder irgendwas in der Richtung gesehen.
 
Markus Berzborn schrieb:
Und ja, er hat tatsächlich bei den rhythmischen Parts in Konzerten oft im Studio vorproduzierte Sachen einfach als Audio-Track mitlaufen lassen. Ganz früher halt ein Tonband und dann später Festplatte usw.
Will man menschliches Live-Feeling ist diese Methode auch ganz sinnvoll, wenn man alles alleine spielen muss.
 
Das ist wohl wahr.

Es gab doch damals zum 50. Geburtstag von Klaus Schulze so ein ellenlanges Interview in der Keyboards.
Da hat er sich genau dahingehend geäußert.
 
Seine anfängliche Schlagzeugerzeit kann er wohl auch nicht komplett ignorieren. Ich finde auch allgemein, je mehr menschliches Live-Feeling, umso besser. Was nicht heißen soll, dass es nicht manchmal auch ohne funktionieren kann. Ist halt dann eine andere Richtung, mehr maschinelle Perfektion, da fehlen dann die menschlichen Tempo- und Lautstärkeschwankungen, Betonungen. Das kann der Mensch immer noch am besten.
 
Markus Berzborn schrieb:
Und ja, er hat tatsächlich bei den rhythmischen Parts in Konzerten oft im Studio vorproduzierte Sachen einfach als Audio-Track mitlaufen lassen.
Ganz früher halt ein Tonband und dann später Festplatte usw.

Würde auch glauben und primär annehmen, dass das einfach Playback ist. Der macht da auch kein großes Trara, soweit mir bekannt. Wie gesagt, ein Schulzefan kann das besser einordnen. Somit geschehen.
Imgrunde gluckert das sonst so vor sich hin und so hat man dann sowas wie einen organischen Klangteppich, das ist sicher etwas, was das Publikum auch akzeptiert. Soweit ich die Keyboardburgen auch heute noch auf EM Events sehen kann, während anderswo die Aufbauten schon geändert wurden. Das ist einfach ein Bild, was man ganz lieb hat, und viele Workstations.

Also- Damit ist das wohl geklärt.
 
Bei Schulze hält sich der Hardware-Aufwand aber verglichen mit Jarre noch sehr in Grenzen.
Und bei beiden werden wohl auch alle Instrumente irgendwann im Konzertverlauf mal gespielt oder angetriggert.
Aber wenn man sich wie Jarre einen CS 80 hinstellt, nur um wie bei der Oxygene-Tour geschehen einmal - mit großer Geste natürlich - einen Zischsound damit zu produzieren, dann ist das natürlich schon ein Extremfall an Showmanship.
Und das kann man dann je nach Standpunkt besonders cool oder besonders lächerlich finden. :)
 
Aber das ganze Genre ist doch eher -sagen wir mal - barrock ausladend, das ist vollkommen ok, nur ist dort doch meist mehr zu sehen, damit es eben "nach wat aussieht". Habe kaum ein Konzert in der Art erlebt, mit "wenig" Synths. Ist doch ok. Jarre MUSS das sogar machen, das ist halt "Synthesizermusik" und gehört auch dort zum Image.

Sicher kann man das alles auch mit nem Macbook machen und einer angeschlossenen Tastatur, ..
Grade, wenn viel vom Playback kommt wäre ein iPad oder iPhone dafür ausreichend und eine kleine Software, sagen wir Macbook Air oder iPad und nettes kleines Keyboard. rein technisch natürlich.

Mir pers. gefällt das, wenn da so viel Analogzeug steht. Aber Schulzes Sound ist soweit ich reinhöre doch heute halt eher was für eine Samplekraft oder /und ein -zwei VAs und das ist ansich viele Musik- Das soll nichts über die Musik sagen, nur wie man "heute Musik macht".
 
Das ist bei Klaus Schulze doch ganz eindeutig, welche Instrumente er wofür auf der Bühne benutzt.
Der Hauptsoundlieferant ist der Sampler - bis vor kurzem immer ein Emulator IV.
Die typischen Schulze-Flächen kommen zu einem Großteil vom JD 800.
Der Minimoog ist für die gelegentlichen "ausufernden" Soli, oft mit Distortion-Pedal.
Die Geräuscheffekte, meist in den Intros, kommen vom EMS Synthi A.
Und dazu gibt es dann immer noch ein oder zwei zusätzliche Synthesizer für das eine oder andere, sicher manchmal auch aus Endorsement-Gründen u.ä.
Wie damals mal eine Zeit lang die Alesis-Geräte.
 
Ich finde das eigentlich ein relativ kleines Set - ein Sampler, ein digitaler Synthesizer mit analogen Reglern und zwei rein analoge Monophone für Soli und Effekte.

Etwas überbordend wirkt ja nur die Quasimidi-Wand. Wir hatten Klaus Schulze damals nach dem Konzert in Osnabrück gefragt, wozu er eigentlich so viele von den Teilen benötigt.
Darauf antwortete er, er habe Angst vor Midi-Hängern und nutze daher pro Gerät immer nur einen Kanal.
 
Jarrator schrieb:
Hallo,

hab mal ne Frage zu den Drum-Sequenzen von KS.. speziell bei der "Dresden Performance".

Ab dem Part wo die Claps, die Snare und das Percussionzeuchs anfängt, das is' doch nich mehr einheitlich. Obwohl es einfach nur arschgeil klingt.!

Das rummst und scheppert zufällig hin und her und da is Emotion und Wumms dahinter.

Roland MT-32 (oder ähnliches... TR-505?), wahrscheinlich als Akkorde über MIDI-Tastatur eingespielt bzw. mit einem Arpeggiator angesteuert..

Wie die Geschmäcker doch auseinandergehen. Diese Zeit von Schulze ist für mich die allerübelste. Davor und danach war und wurde es allerdings nicht viel besser... Schulze im Albaner-Smoking mit Kippe im Mundwinkel. Oh, Mann.

Stephen
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich finde das eigentlich ein relativ kleines Set - ein Sampler, ein digitaler Synthesizer mit analogen Reglern und zwei rein analoge Monophone für Soli und Effekte.

Etwas überbordend wirkt ja nur die Quasimidi-Wand. Wir hatten Klaus Schulze damals nach dem Konzert in Osnabrück gefragt, wozu er eigentlich so viele von den Teilen benötigt.
Darauf antwortete er, er habe Angst vor Midi-Hängern und nutze daher pro Gerät immer nur einen Kanal.

Klar, kann man gut drüber "streiten", ist natürlich auch sehr stark Geschmackssache, ich nutze selbst ja auch mehr, allerdings aus Performancegründen. Und ich finde es auch gut, dass es frei und offen ist. Es gibt sicher genug Acts mit Computer und Remote. Aber das ist eigentlich eine andere Diskussion, die ich nicht wirklich eröffnen will. Wenn ich mal zufällig ein Konzert ansehen sollte, wäre ich auch ganz froh über ein bisschen zum gucken.
 
ppg360 schrieb:
Diese Zeit von Schulze ist für mich die allerübelste.

Finde ich auch. So etwa Mitte der 80er bis in die Neunziger hinein - das ist doch oft ziemlich orientierungsloses, effektbeladenes Gedudel.

Allerdings bin ich der Meinung, dass danach wieder eine sehr gute Phase folgte. Das Wagner-Desaster war für mich nach langen Jahren wieder der erste Lichtblick, finde ich wirklich sehr gelungen.
Und kurz darauf In Blue, Are You Sequenced, Dosburg, alles sehr gute Alben für meine Begriffe.
Auch das erste Contemporary-Set fand ich noch sehr hörenswert.
Beim zweiten war mir dann wieder zu viel seichtes Zeug dabei.
 
Jarrator schrieb:
Hallo,

hab mal ne Frage zu den Drum-Sequenzen von KS.. speziell bei der "Dresden Performance".

Ab dem Part wo die Claps, die Snare und das Percussionzeuchs anfängt, das is' doch nich mehr einheitlich. Obwohl es einfach nur arschgeil klingt.!

Das rummst und scheppert zufällig hin und her und da is Emotion und Wumms dahinter.

Is das irgendeine Rythmus-Machine im "Random-Mode"?

oder war Klaus wirklich so exzentrisch und hat das eingespielt..? :waaas:


Der Klaus is ja Mitentwickler des Manikin Schrittmachers und setzt den auch live ein. Es gibt da einen dedizierten Drum-Modus, der in der Kombination verschiedener CC lines mit Noten Lines sehr maechtig sein kann. Da man verschieden lange CC Lines und Noten Lines uebereinander laufen lassen kann, die sich gegenseitig modulieren, sind eben Drumlines moeglich, die "rummsen und zufaellig durcheinander scheppern"
Das dudelt dann ewig vor sich hin, ohne gleich zu klingen. Fuer seine Musik ist das klasse.
Der Klaus geht ja waehrend eines Konzertes auch gerne schonmal auf die Toilette, ohne dass man etwas davon in der dargereichten Musike wahrnehmen wuerde, (aber das nur so am Rande... :floet: )

LG Bernd
 
Syntharoma schrieb:
Der Klaus geht ja waehrend eines Konzertes auch gerne schonmal auf die Toilette, ohne dass man etwas davon in der dargereichten Musike wahrnehmen wuerde, (aber das nur so am Rande... :floet: )
Die Stellen, an denen er aktiv ins Musikgeschehen greift, sind ohne Weiteres hörbar :mrgreen: .

Ansonsten fand ich die Zeit vor Audentity (jedoch incl. "Sebastian im Traum") okay.
 
intercorni schrieb:
Die Percussion und Drums sind von Schulze per Hand (auf dem Keyboard) eingespielt worden. Darum klingt es so wie es ist.

So isses. Das Dresden Konzert war 1989, also lange vor Manikin Schrittmacher, Quasismidi oder Rave-o-lution Zeugs. Atari ST spielt das zuvor aufgenommene Getrommel und Schulze trinkt Bier. ;-)
 
snowcrash schrieb:
Wollte nix sagen, bei TD finde ich es mit Ausnahmen uebrigens aehnlich.
:agent:
Einst imponierte mich E. Froeses Aussage, dass TD ein 20-Jahres-Projekt
sei – und dann Feierabend. Leider wurde nichts draus. Wäre ein schöner
und stilvoller Abgang gewesen.
 
Mit dem Alter relativiert sich halt so einiges.

Roger Daltrey hat auch mal gesungen : "I hope I die before I get old", oder? 8)
 
Davon abgesehen finde ich es nicht angemessen, Musikern nahezulegen, sie sollten doch aufhören, nur weil es einem selber nicht mehr gefällt.
Wenn man sich die einzelnen Fälle von Bands und Musikern ansieht, die immer weitermachen, dann wird man meist zwei Gründe dafür finden - entweder brauchen sie das Geld oder es macht ihnen einfach Spaß.
Beide Gründe halte ich für absolut legitim und nachvollziehbar.
Man braucht es sich ja nicht anzuhören.
 


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