Nur OnTopic Dynacord VRS23 vor 1982 – Schaltplan mal wieder

rblok

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Mir ist – endlich – ein VRS23 zugelaufen. Wurde als defekt verkauft & siehe da, wie erwartet waren nur die Sicherungen defekt. Leider gehen auch neue Sicherungen direkt wieder kaputt – alle beide!. Von den 4 grossen PSU-Elkos meldet der ESR70 (danke Macrodx!) 2 als tiptop, die anderen als in-circuit. Gehe aber davon aus, dass die ok sind. Soviel zur Vorrede ;-)

Das Problem ist, dass alle Schaltpläne entweder für Geräte ab Version 12001 oder 12804 gelten. Ich habe aber 10697! (siehe Foto, die 2. Nr. innen neben der Wicklung ist die Seriennummer?)

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Werd morgen mal bei Eggemann anrufen, aber grosse Hoffnung mache ich mir da nicht. Hat denn einer der Reparateure aus den letzten Dekaden vielleicht eine alten Schaltplan, vielleicht @dataleak von vor 13 Jahren?

Im Thread von @CO2 lag es am defekten Gleichrichter, denn würd ich vorbeugend mit austauschen. Kann mir bitte jemand die Bezeichnung B80c800 entschlüsseln? Oder einfach den gleich aussehenden bei Eggemann nehmen? Ich fänds schon toll, wenn ich nicht alle Tantals tauschen müsste, um das Gerät zu reanimieren.


Und zum Schluß: meinen Innenleben ist minimal anders als z.B. bei Studiorepair.

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Kann mir bitte jemand die Bezeichnung B80c800 entschlüsseln? Oder einfach den gleich aussehenden bei Eggemann nehmen?
80 wie 80V und 800 wie 800mA, da kannst Du irgendwas passendes nehmen. Der bei Eggemann ist genau richtig, aber ein B80C1000 ginge auch.

Die Unterlagen bei Florian hast Du schon gesehen?

Ich würde den Gleichrichter, die Elkos und die Regler mal tauschen. Bei meinem TAM21 hat das geholfen. Etwaige Tantals auf Kurzschluss prüfen, wenn ja, tauschen.
 
Ich fänds schon toll, wenn ich nicht alle Tantals tauschen müsste, um das Gerät zu reanimieren.
Das hätte ich bei meinem Midiverb II auch toll gefunden. Das Problem ist, dass man es den Teilen selten bis garnicht ansieht und eine Messung auch nur bedingt weiterhilft, da die Dinger in der Spannungsversorgung der ICs ja parallel liegen und du immer einen Kurzschluss messen wirst, so lange der Kandidat noch in der Schaltung sitzt. ICh rede hier von den Sieb-Tantals an den ICs.
 
und schon 5 Zeitbomben
Richtig gewählter Begriff. @rblok ab einem gewissen Alter eines Gerätes kannst du davon ausgehen, dass sich sukzessive mehr als ein Tantal verabschieden wird. Zumindest aus meiner Sicht ist das einer der Fälle, wo ein pauschaler Austausch aller Vorkommen deutlich Sinn macht.
 
80 wie 80V und 800 wie 800mA, da kannst Du irgendwas passendes nehmen. Der bei Eggemann ist genau richtig, aber ein B80C1000 ginge auch.
Dankeschön, das hatte ich so vermutet, naja zuminest die 800. Da gibts hintendran noch Buchstaben, z.B. B80C800G-E4/51, B80C800G, B80C800 DIL, wofür stehen die?

Die Unterlagen bei Florian hast Du schon gesehen?
Ja, Florian hat auch die ab Seriennummer 12804. Das ist ja der Hauptgrund fürs Thread.

Ich würde den Gleichrichter, die Elkos und die Regler mal tauschen.
Meinst du mit Regler die Potis?

Bei meinem TAM21 hat das geholfen. Etwaige Tantals auf Kurzschluss prüfen, wenn ja, tauschen.
Habs gelesen ;-)
Btw. welche Nr. hat dein VSR?
 
Richtig gewählter Begriff. @rblok ab einem gewissen Alter eines Gerätes kannst du davon ausgehen, dass sich sukzessive mehr als ein Tantal verabschieden wird. Zumindest aus meiner Sicht ist das einer der Fälle, wo ein pauschaler Austausch aller Vorkommen deutlich Sinn macht.

Danke, @MacroDX, bin wenig überrascht. Wenn man neue Tantals einbauen würde, hätte man dann auch 40-50 Jahre Ruhe weil heute die Qualität besser ist? Oder doch besser Folien- oder Elektrolytelkos?

Lassen sich pauschale Aussagen treffen wie z.B: »Man kann immer Elkos Elektrolytelkos, sind halt teurer?« (Die hätt ich nämlich da).
 
Danke, @MacroDX, bin wenig überrascht. Wenn man neue Tantals einbauen würde, hätte man dann auch 40-50 Jahre Ruhe weil heute die Qualität besser ist?
Ja. Das Problem betrifft Tantals bis etwa ~1990. Von späteren sind zumindest mir (und was ich so lese) keine Probleme bekannt.

Lassen sich pauschale Aussagen treffen wie z.B: »Man kann immer Elkos Elektrolytelkos, sind halt teurer?« (Die hätt ich nämlich da).
Das Problem ist, dass die Bauform meist nicht passt, weil Tantals einen deutlich kleineren Footprint haben als die meisten gleichwertigen Elkos. (2.54mm vs 7.62mm Raster). Außerdem ist der parasitäre Widerstand bei Tantal-Elkos niedriger als bei Aluminium-Elkos (es sind ja beides Elektrolyt-Kondensatoren, nur das Folienmaterial ist unterschiedlich).
 
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Als Glättungskondensatoren an der IC Versorgung kommen mir mittlerweile aber meist 100nF oder 47nF Keramik unter. Ich denke, da brauchts dann nicht zwingend Elkos/Tantals für. Das ist jetzt aber nur aus der Beobachtung heraus. Fachlich kann ich jetzt nicht sagen, ob da ein hochqualitaver Elko mit höherer Kapazität eine signifikante Verbesserung bringt. Bei digitalen ICs vermutlich nicht.
 
Dankeschön, das hatte ich so vermutet, naja zuminest die 800. Da gibts hintendran noch Buchstaben, z.B. B80C800G-E4/51, B80C800G, B80C800 DIL, wofür stehen die?
Da hilft nur Studium der Datenblätter, aber idR geht es da um die Bauform, DIL for Dual In Line, oder evtl. auch Temperatur-Specs. Das macht vermutlich jeder Hersteller anders.
Beim B80C800G-E4/51 steht das E4 für Base P/N-E4 - RoHS-compliant und 51 ist der PREFERRED PACKAGE CODE von VISHAY. Das G wohl für das WOG-Gehäuse.

Ja, Florian hat auch die ab Seriennummer 12804. Das ist ja der Hauptgrund fürs Thread.
Hier gibt es noch eine frühere Version (ab 12001)

Ich würde mich da aber nicht so verrückt machen, die Unterschiede sollten klein sein und man wird sie sehen.

Meinst du mit Regler die Potis?
Ich meine die Spannungsregler, wie @ppg360 schon geschrieben hat.

Btw. welche Nr. hat dein VSR?
Gute Frage, muss den mal suchen gehen...

Bei den Unterlagen sollte man eh etwas vorsichtig sein. Ich habe versucht, die Bauteile-Nummern vom Schaltplan mit denen auf dem PCB-Diagram zusammenzubringen, das gelingt bei den Kondensatoren in der Nähe von I 006 ganz und gar nicht.
 
Als Glättungskondensatoren an der IC Versorgung kommen mir mittlerweile aber meist 100nF oder 47nF Keramik unter. Ich denke, da brauchts dann nicht zwingend Elkos/Tantals für. Das ist jetzt aber nur aus der Beobachtung heraus. Fachlich kann ich jetzt nicht sagen, ob da ein hochqualitaver Elko mit höherer Kapazität eine signifikante Verbesserung bringt. Bei digitalen ICs vermutlich nicht.
Beziehst Du Dich auf hoch getaktete Schaltungen? Hier im VRS 23 ist die Clock ja eher gemütlich und die Filter/Puffer brauchen eine niedrigere Frequenz, also höhere Kapazität. Ausserdem stecken die Tantals hier auch z.B. an den NE 570 und haben 10uF oder 22uF Kapazität. Ist alles etwas geraten, weil siehe oben bei #14.
 
@swissdoc deswegen hab ich das ja erstmal defensiv formuliert. Die 47nF saßen zum Beispiel fast überall auf den boards vom Opera 6.
 
Tantalkondensatoren 10/35 kosten 59c & 22/35 das Vierfache (2,70€). Ist das nur diese Marktwirtschaft oder gibts da eine Grund den ich auch verstehe?
Bei welchem Juwelier kaufst Du?



Ich nehme einfach diese Keramikkondensatoren und fertisch, oder?
Aber bei den Kerkos bitte nicht 22nF, sonder 100nF; und bitte darauf achten, welche Versorgungsspannung sie aushalten müssen. wenn an der 15V Leitung, dann bitte 35V-Typen
 
Moinmoin & danke Florian.
Ich kauf bei »Juwelier« Reichelt, daher war ich ja so perplex! Bei Mitbewerber Bürklin dann 8€.

Aber bei den Kerkos bitte nicht 22nF, sonder 100nF; und bitte darauf achten, welche Versorgungsspannung sie aushalten müssen. wenn an der 15V Leitung, dann bitte 35V-Typen
Dass die Versorgungsspannung passen sollte & ggf. lieber überdimensioniert, weiss ich. Aber warum jetzt die 22 nF Tantals durch 100 nF Keramik ersetzen?
Das sind – für mich als Laie – genau die kleinen Überraschungen welche mich zweifeln lassen, das es irgenwann ohne Hilfe klappt.

Und da bin ich noch nichtmal an komplizierteren Baustellen wie Ersatz für die Spannungsregler MC 7815 & MC 7915 zu finden. :roll:
 
Dass die Versorgungsspannung passen sollte & ggf. lieber überdimensioniert, weiss ich. Aber warum jetzt die 22 nF Tantals durch 100 nF Keramik ersetzen?
Das sollten 22uF Tantals sein. Faktor 1000 anders.

Und da bin ich noch nichtmal an komplizierteren Baustellen wie Ersatz für die Sapnungsregler MC 7815 & MC 7915 zu finden.
Die 7815 und 7915 Typen sind so ziemlich das am weitesten verbreitete Bauelement.
 
Statt Tantal nimm Low-ESR Elkos. Und schau dir die roten Röderstein-Elkos genauer an. Die neigen dazu auszulaufen.
Sieht nach Arbeit aus.
 
Das sollten 22uF Tantals sein. Faktor 1000 anders.
In Florians Rechnung von 22 auf 100 ist es Faktor 4. Oder beziehst du dich auf pico zu nano?
Kann ich mir merken dass Keramikkondensatoren immer viermal größer als Tantals sein müssen?

Die 7815 und 7915 Typen sind so ziemlich das am weitesten verbreitete Bauelement.
Jap, hab ich gesehen. Da gehts mir ähnlich beim Gleichrichter den du so schön erklärt hast: was wollen mir die Buchstaben hintendran sagen? Nehm ich den LM7915CT/NOPB, LM 7915 CT, L7915CV oder L7915CV STM? Das einzige worin die sich m.E. unterscheiden, ist die variable Eingangsspannung oder auch nicht bzw. die variable oder fixe Ausführungsform.

Meine Theorie: Der Gleichrichter gibt 20V raus und daher muss ich den LM 7915 CT nehmen weil er als einziger die Eingangspannung von -20 V kann?


Bildschirmfoto 2023-11-04 um 11.41.31.png
 
…mal was positives: Dynacord sind sauber konstruierte Geräte, die sich gut reparieren lassen. Wenn das VRS23 richtig funktioniert, hat es einen sehr speziellen angenehmen Klang. Du hast es als defekt erworben, so dass Du mit ein wenig Reparaturen rechnen musstest und es entsprechend günstig bekommen hast.
 
…mal was positives: Dynacord sind sauber konstruierte Geräte, die sich gut reparieren lassen. Wenn das VRS23 richtig funktioniert, hat es einen sehr speziellen angenehmen Klang. Du hast es als defekt erworben, so dass Du mit ein wenig Reparaturen rechnen musstest und es entsprechend günstig bekommen hast.

Danke dass du mich erinnerst ;D
Aber im Ernst: nach dem es zweimal in Folge geklappt hatte, hatte ich gemutmaßt das es mit dem Austausch von 4 Elkos in der PSU oder dem Ersetzen einer internen Sicherung zu regeln ist & quasi n Spaziergang wird. War wohl n bisschen viel erwartet…
 
In Florians Rechnung von 22 auf 100 ist es Faktor 4. Oder beziehst du dich auf pico zu nano?
Kann ich mir merken dass Keramikkondensatoren immer viermal größer als Tantals sein müssen?
Du kannst Dir merken, dass die Dimensionierung von Siebkondensatoren nicht besonders Wertekritisch ist. Faktor mal 4 macht hier wenig unterschied, denn der Siebkondensator ist im Zusammenspiel mit dem Leitungswiderstand letztlich ein Tiefpass. Da das theoretisch gewünschte Ergebnis für die Kennfrequenz diese Tiefpasses 0Hz ist, ist eine vergrößerung relativ egal.

Würde man die Siebkondensatoren massiv (mehr als Faktor 100) vergrößern, dann wäre der größte Nachteil das "langsamere" Hochfahren der Versorgungsspannung. Wir reden hier aber über Dimensionen im Nanosekundenbereich.
 
Ohne Schaltplan würde ich die Tantals nur durch den gleichen Typ ersetzen. Mit Low-ESR-Elkos kann man sich wunderbar Probleme ins Haus holen, weil dann u.U. in Verbindung mit der Induktivität der Leitungen Resonanzen in der Impedanzkurve entstehen.


Und ja, die bipolaren Roederstein-Kondensatoren würde ich auch ersetzen. Die gehen mit der Zeit oft kaputt. Meine Präferenz sind die grünen Nichicon Muse (gibt's bei Mouser).
 
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Du kannst Dir merken, dass die Dimensionierung von Siebkondensatoren nicht besonders Wertekritisch ist. Faktor mal 4 macht hier wenig unterschied, denn der Siebkondensator ist im Zusammenspiel mit dem Leitungswiderstand letztlich ein Tiefpass. Da das theoretisch gewünschte Ergebnis für die Kennfrequenz diese Tiefpasses 0Hz ist, ist eine vergrößerung relativ egal.

Würde man die Siebkondensatoren massiv (mehr als Faktor 100) vergrößern, dann wäre der größte Nachteil das "langsamere" Hochfahren der Versorgungsspannung. Wir reden hier aber über Dimensionen im Nanosekundenbereich.
Trotzdem würde ich hier nicht einfach etwas ändern, weil ein größerer Elko u.U. mehr Schmutz von den Versorgungsleitungen in die Masse einbringt, der dann u.U. weitere Probleme erzeugt.
 


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