Das ist nur für die Leute "sicher", die den Motor vollkommen isoliert betrachten und dabei komplett verdrängen, dass der Strom weder verlustfrei erzeugt noch verlustfrei transportiert und weder kostengünstig noch verlustfrei zwischengelagert werden kann.
Alle Anderen wissen, dass der Gesamtwirkungsgrad des E-Autos auf der Grundlage der aktuellen Technologie eher schlechter ist und auch nur als Nischenprodukt funktionieren kann.
Packen wir die Fakten auf den Tisch weil hier wird ja einiges durcheinander geschmissen.
Die Produktion des Autos lass ich mal bewusst außen vor, da dass alles noch komplizierter gestaltet.
Betrachten wir wie Energie (nicht Strom) in PKWs in Bewegungs Energie umgesetzt wird haben Verbrenner ein fürchterlich schlechten Wirkungsgrad, ca. 30% der Rest geht in ungenutzte Abwärme raus, die zum Teil noch mit der gewonnenen Bewegungsenergie wieder gekühlt werden muss.
Das typische E-Auto erreicht im Schnitt einen Wirkungsgrad von ca. 80%. Das ist jetzt schon ziemlich hoch und möglicherweise gibt es noch ein paar Sprünge die 85% oder gar 90% hin bekommen aber dann wird Schluss sein.
Damit haben wir eigentlich ein sehr ausgereiftes Produkt.
Jetzt ist weder Strom noch Fossiler Treibstoff einfach so da, sondern muss erst aufwendig generiert werden.
Bei den fossilen ist es deutlich schwerer zu ermitteln, was da eigentlich an Energie so alles drin steckt, aber wir wissen genau wir müssen ca. 1,5 kwh pro Liter rein stecken um das ganze Zeug zu raffinieren, dazu kommen noch Energie für das Fördern oder Fracking (letzteres ist Energiewirtschaftlich wohl extrem Ineffizient und ist eigentlich nur ein lohnendes Geschäft weil es massiv subventioniert wird), der Transport von Förderstelle zu Schiff, mit dem Schiff nach Europa und dann nochmal von der Verladestelle bis in die Tanke und irgendwo dazwischen muss das auch nochmal in ne Raffinerie. Der Aufbau der Infrastruktur und erforderlichen Fabriken sind dann noch nicht mal mit eingerechnet. Würde man den Transport nochmal mit einkalkulieren in die letztendliche Bewegungsumwandlung wäre man voraussichtlich eher so bei 10-15%.
Auf der anderen Seite der Strom, betrachtet man den Wirkungsgrad von Solar oder Windkraft, sehen die Werte eher Mau aus, je rund 20-25% bzw. 55-65%. Aber und das ist ein nicht zu unterschätzende Faktor ist die Energieamortisierung (also wann hat die Maschine die dafür verbrauchte Energie wieder rein geholt). Bei Solar geht man aktuell von 5-10% der Laufzeit aus, der Mittelwert liegt in Deutschland wohl bei 1,28 Jahren, aber man weiß ja nie genau wo die Anlage steht und der Transport aus China ist auch dort vermutlich noch nicht mit drin. Aber so nach 15% der Laufzeit sollte das wieder drin sein, was 3 Jahren entspricht bei derzeit 20 Jahren Laufzeit. Bei Windkraft sieht es deutlich besser aus, zumal viele Komponenten dafür nicht aus China kommen sondern zum Großteil aus Europa. Die Laufzeit liegt auch bei ca. 25 Jahren und hat sich im Schnitt nach knapp 2 Jahren amortisiert.
Jetzt ist das Speichern des Überschuss Stroms definitiv ein Problem, wobei es auch dafür viele Ansätze gibt und je nach Verfahren mehr oder weniger effizient ist. Die reine Methanisierung ist sicherlich die Ineffizienteste, aber praktikabelste Idee, da wir zum einen vorhandene Gas Kraftwerke und Speicher weiter nutzen können und trotzdem noch Roundabout 50-55% Wirkungsgrad haben. Andere Alternativen sind Second Life Batterie Werke, Salzkraftwerke (die ließen sich wohl auch mit überschaubaren Aufwand in Kohlekraftwerken realisieren), Speicherseen in großen Kohlegruben, etc.
Ein wirklich noch spannenderes Konzept ist die Nutzung von E-Auto Akkus, bei der man als Endverbraucher festlegt in welchen Zeiten und welcher Menge, der Energieversorger dort seinen Strom parken darf und den Nachts dann wieder abzapft. Dann kann jeder anhand seines Verbrauchs festlegen wie viel er tatsächlich braucht und bekommt dafür eine Aufwandsentschädigung oder dergleichen.
Fazit:
Speichern von Strom ist bei der Energiewende stets ein Problem, aber es gibt mittel und Wege. Die Änderung in E-Autos ist nur logisch, da es unseren realen Energiebedarf drastisch senkt. Aber ich geb dem Bild Bubie schon recht, man tauscht nicht mal eben 47 mio. Autos gegen E-Autos aus. Auch wenn diese hochgradig ineffizient sind. Die Lösung von E-Fuels halte ich als Übergangstechnologie durchaus für sinnig, wenn diese aus Regenerativen Energien gewonnen wird. Porsche fährt da ja ein interessantes Projekt in Chile. Aber man sollte jetzt nicht so blauäugig an die Sache ran gehen und erwarten die werden den jetzigen Sprit Preis halten, im Gegenteil, das wird den Preis voraussichtlich mindestens verdoppeln. In 10 Jahren seinen Spritter mit E-Fuels zu tanken wird vermutlich 4-5€ der Liter kosten + eine eventuelle Inflation on Top.