Eine Frage zum Formant

H

homemusican

.
Hallo,
ich bin neu hier, also verzeit mir bitte, wenn das Thema an der falschen Stelle steht.

Es geht um folgendes:

Vor ca. 25 Jahren hatte ich mir damals einen Formant teilaufgebaut. Lief auch ganz gut, aber im Laufe der Jahre ging das Projekt erst in den Keller, wurde dann zerlegt, und anschließend auseinandergebaut.

Nun hat es mich vor einiger Zeit wieder gejuckt, und dank des wunderbaren Internets, was ja damals noch nicht gab, Habe ich mal auf 3 Auktionen eine Menge Module und eine Tastatur günstig erworben.

Aber, das waren wohl alles Bastler, die nicht wirlich gut waren.
Da hatte man z.B. versucht die Interface-Empfängerplatine umzustricken.... und das natürlich falsch.
Habe ich hin bekommen(freu)

Aber mein Problem liegt nun wie folgt:
Ich habe einen VCO, zwei ADSR, ein VCF und einen VCA für den Anfang zusammengeschlossen.
Mein Problem ist, ich bekomme ums verbiegen keine gute Hüllkuve hin.
Sie wird zwar generiert, aber das VCO Signal wird einfach weiter durchgeschleust, wenn auch nicht in voller Lautstärke.

Nun sind die Bausätze ja schon recht alt.
Sollte ich mir da vielleicht doch besser die Arbeit machen, und alle Bauteile von der Platine runterzulöten und neue wieder drauf?
Ich schätze, mal die Kondensatoren(vor allem) und die Halbleiter sind inzwischen einfach zu alt geworden.

Liege ich denn da richtig?
Oder mache ich einfach nur eine Denkfehler?
 
Ist nicht ganz klar, was nun bei deinen Modulen nicht geht, scheint aber wohl der VCA zu sein.
Hast Du die Formant Bücher? Schau mal beim VCA Abgleich und der Erklärung nach.

Ansonsten, Halbleiter sind entweder tot oder sie funktionieren. Die sollte man nur tauschen, wenn kaputt.
Elkos tendieren dazu, über die Zeit "auszutrocknen" und damit ihre Kapazität zu verlieren, das führt dann schon mal zu Problemen mit der Schaltung.
Schau dir auch die Spannungsversorgung an, die leidet über die Jahre gerne mal und sorgt bei den Modulen für Trouble.
Wie sehen denn die Lötstellen aus, evtl. mal alle nachlöten um so kalte Lötstellen zu fixen.
 
...dem Netzteil habe ich nun gar nicht getraut, das habe ich koplett neu aufgebaut, das funktioniert 1A.

Ich habe aber absichtlich die original Version gewählt uund keine neue Netzteilschaltung.
Ich möchte den Formant möglichst original aufbauen.

Nun, die Bücher habe ich beide, die habe ich damals noch, Ende der 70er gekauft.

Ich habe zwischenzeitlich mal das VCA rausgenommen, und lasse jetzt nur mal der VCF mit ADSR laufen, das Problem bleibt gleich, könnte wohl doch am VCF legen. Vielleicht sollte ich präventiv doch einfach mal alle Kondensatoren tauschen, schaden kann es ja nichts, muß ich dann wohl nur wieder neu justieren.
 
Wenn Du den VCA komplett rauslässt, ist es dasselbe, als wenn er nicht ganz schliesst.
Also am besten erstmal die Bauanleitung zum VCA studieren.
 
...ah, ok, das wusste ich nicht...

wird wieder reingebaut...

Aber nun verlangt die Familie ihr Recht, die schreien nach dem Grillmeister... :lol:
 
homemusican schrieb:
...ah, ok, das wusste ich nicht...

wird wieder reingebaut...

Aber nun verlangt die Familie ihr Recht, die schreien nach dem Grillmeister... :lol:

Oft sind es ja die einfachen Dinge, wie hast du das verpatcht?
 
...der Abgleich des VCA im Orginal-Formant war recht diffizil. allein schon ein anderes Netzteil, als das mit dem er abgeglichen wurde, reicht für dieses P=hänomen namens Feedthrought (oder so ähnlich, wenn der VCA nicht richtig schließt).

Gruß
Andreas
 
Hmmmm, so läuft das einfach nicht....

Ich habe ja hier nun eine Menge Module, eingentlich jedes mindestens doppelt, von den VCOs sogar 6 Stück.

Aber egal, was ich hier anschließe, irgenwie will alles nicht so recht laufen.
Alle Module scheinen irgendwie eine kleine Macke zu haben, und das schaukelt sich dann insgesamt wohl hoch.

Die VCO's gehen fast alle ohne Probleme, da habe ich jetzt mal eins im Rack gelassen, und auch einen LFO und ein NOISE.
COM ist sowieso drin. Also zumindest kann man was hören. :)

Diese Konstellation läuft ohnen Probleme, Netzteil liefert +/- 15,003 Volt (genauer konnte ich's nicht einstellen)

Was wäre denn nun eigentlich die richtige Reihenfolge, um die Module nach und nach einzubauen?
Das ist mir nicht so wirklich klar.

Wenn ich, so hoffe ich, richtig liege, würde ich mir als nächstes ein ADSR vornehmen, dann ein VCF (12dB oder besser 24dB) und danach ein VCA?

Denke ich da richtig, oder sollte ich das anders machen?

Ich hatte ja geglaubt, das bekomme ich an einem Wochenende zum laufen, ist aber doch um einiges komplexer, als ich gedacht habe.
 
Ich verstehe Dein Problem wohl nicht ganz. Der Formant ist ein Modularsystem, von daher ist die Reihenfolge der Module "eigentlich" egal.
"Eigentlich", weil die Module gemäss Buch vorgepatched werden und weil die Hüllkurven wie aus dem Buch keine Trigger/Gate Eingänge haben.
Auch ist der Audiopfad z.t. vorgegeben (Filterrouting bei 24 und 12 dB Filter). Du musst also immer ein wenig Kabel hinter den Kulissen ziehen und löten.

Das ist aber alles im Buch beschrieben, auch wie man Module testet und abgleicht.

Hast Du auch eine Tastatur?
 
Da habe ich mich wohl schlecht ausgedrückt.

Modularsystem ist ja klar, deswegen habe ich mir den ja ausgesucht.

Ich fasse es mal anders an: Der VCO läuft. Punkt

Wenn ich nun ein nächstes Modul einbauen möchte, wäre es da vorteilhafter einen ADSR zu nehmen, ein VCF, oder ein VCA.

Mir geht es da um eine günstige Reihenfolge. Ich möchte nur vermeiden, daß ich vielleicht kurz vor Fertig nochmal neu mit Justage angangen muß.

Klar ist mich ja auch, daß die Module autark laufen und eingestellt werden können. Aber wenn ich z. B. nach einer Komplettmontage die Interfaceplatine tauschen müßte, warum auch immer, dann würde ich wohl auch alle Module nochmal neu durchstimmen müssen. Nur so als Beispiel.

Tastatur habe ich übrigens.
 
Ich verstehe das Problem immer noch nicht, weder die zeitliche Reihenfolge des Einbaus, noch die räumliche Reihenfolge (oder Anordnung) spielt eine Rolle.
In der Regel orientiert man sich wohl am Signalfluss, also wie beim Minimoog exemplarisch vorgedacht. Aber auch das steht so im Buch. Muss man sich aber nicht dran halten. Auch mussst Du die Module nicht ständig neu abgleichen.

Die Frage nach der Tastatur war aus folgendem Grund. Zwischen Tastatur und Interface wird Trigger/Gate anders übertragen, als im Gerät benötigt. Erst das Interface formt das Gate Signal so um, dass die ENVs getriggert werden. Man kann also mit der Tastatur alleine z.B. keinen anderen CV Gate Synth ansteuern. Etwas speziell beim Formant.
 
Na, mit der Antwort ist mir dann aber doch geholfen.

Danke Swissdog.

So kann ich mir dann die Module so vornehmen wie ich Zeit und Lust dazu habe, und brauche dann nach und nach nur noch die Verdrahtung hinten im Rack anpassen.
Ich habe mir zwischenzeilich auch mal schnell eine Verlängerung für die 31-polige Steckleiste gelötet, mit ca. 40 cm Kabel, das macht dann die Arbeit am Modul doch wesenlich komfortabler, da muß ich nicht ständig ins Gehäuse reinkriechen.
 
OK, nun verstehe ich, was Du meinst...

Dann würde ich mit VCO anfangen, den Basiskram Keyboard, COM, Interface setze ich mal voraus. Dann ein Filter, dann LFO oder ADSR, dann VCA. Aber hey, gibt das Buch nicht auch das vor? Wenn am Ende alles passt, dann kannst Du ja immer noch umstecken und umlöten.

Mein Formant ist sozusagen Standard, wie von den ICA Bausätzen und Sets vorgegeben. Ich habe den aber gebraucht und fix und fertig gekauft.

Oben LFO-Noise-ADSR-ADSR-VCA-COM
Unten VCO-VCO-VCO-VCF12-VCF24-RFM
 
Stimmt, die Reihenfolge entspricht den Bauanleitungen im Buch, ich war mir aber nicht sicher, ob das so zwingend eingehalten werden muß oder nicht.
 
homemusican schrieb:
en, daß ich vielleicht kurz vor Fertig nochmal neu mit Justage angangen muß.

Klar ist mich ja auch, daß die Module autark laufen und eingestellt werden können. Aber wenn ich z. B. nach einer Komplettmontage die Interfaceplatine tauschen müßte, warum auch immer, dann würde ich wohl auch alle Module nochmal neu durchstimmen müssen. Nur so als Beispiel.

Tastatur habe ich übrigens.

Du willst also möglichst früh schon fertig gestellte Module benutzen können, ist das richtig? Nun, ich würde sagen, dazu wäre es sinnvoll zuerst mal eine ganz einfache "Synthesizer-Stimme" aufzubauen. Also z.B 1 Netzteil, 1 VCO, 1 VCF, 1 ADSR, 1 VCA.
Arbeit sparst Du damit aber nicht, Du wirst bald merken, dass der Abgleich der Module beim Formant ziemlich wacklig ist und ziemlich weit weg von "optimal". Die Schaltungstechnik ist total veraltet und wenn man sich an das Buch hält, voller Fehler. Grundsätzlich sollten alle Module autark abgeglichen werden weil es keine(!) gegenseitigen Beeinflussungen geben darf.
Wenn Du Spaß am basteln hast ist das OK, aber fange nicht damit an um Geld zu sparen, das geht nach hinten los. Denke auch an die zum Abgleich nötigen und guten(!) Meßgeräte zu denen auch ein Oszilloskop gehören sollte.
 
...stimmt, so hatte ich es mir eigentlich gedacht...
:)

Nun, einerseits Spaß am basteln, den habe ich, leider aber auch immer das Problem von zuweig Zeit.
Früher konnte ich mich 5h am Tag mit einem VCO befassen und das 2 Wochen lang.
Heute ist es leider (oder zum Glück) anders, da gibt es Job, Familie, Freunde, Haustiere, Haus, Garten und schlimmerweise noch andere Hobbys :shock:

Deshalb hatte ich die Version mit den Modulen fertig zu kaufen gewählt.
Aber das ist wohl eh' eine Lebensaufgabe bei mir. Ich hatte schon mal angefangen einen zu bauen, das fing so um 1979 an, endete aber dann 1982.
Nennen wir es Interessenverlagerung. :floet:

Aber gut, dann werde ich es eben wieder so wie früher machen, langsam Stück für Stück.
Equipment ist kein Problem, die meisten benötigten Dinge wir Oszi, DMM, Frequenzmesser, extra Netzteil und falls mir da was fehlt, habe ich noch 2 gute Freunde, ein Fernsehreparaturmeister und ein Elektronik-Entwicklungsingenieur. Die können schon helfen.
Dazu habe ich auch eine kleine lustige Sache. Ich hatte meinem Freund dem Ingenieur mal das Formant-Buch in die Hand gedrückt.
Er meinte dann, "ist aber ein sehr alter Stand, einige Bauteile gibt es doch schon lange nicht mehr" . Nachdem er die Schaltung des VCO gesehen hat, fing er an zu lachen und meinte:"heute wird nicht mehr für so was geheizt". Er schlug mir vor die Schaltung umzustricken und anstelle des µa 726 ein monolithisches Tansistorenpaar zu nehmen, er meint, das ist ohne Heizung stabiler, als das alte "Ding" mit. Ich habe erstmal abgelehnt, ich möchte es nach den alten Plänen versuchen.

Nun werde ich mich dann mal in Ruhe anfangen damit wieder zu befassen.
Ach, ich bin ja noch Jung, der wird schon laufen bis zur Rente... :opa:
 
homemusican schrieb:
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Equipment ist kein Problem, die meisten benötigten Dinge wir Oszi, DMM, Frequenzmesser, extra Netzteil und falls mir da was fehlt, habe ich noch 2 gute Freunde, ein Fernsehreparaturmeister und ein Elektronik-Entwicklungsingenieur. Die können schon helfen.

Ich hoffe, du riskierst die Freundschaft nicht wenn Die aus dem Formant-Zeug gute Module machen sollen (das soll kein Spott sein, eher Mitgefühl weil ich mein Formant-Nachbau aus Verzweiflung aufgegeben hatte)
Ausserdem: Ich habe von einem begnadeten Bastler aus dem Forum einen sehr speziellen ADSR und mich plagt das Gewissen mächtig, dass ich es aus verschiedendsten Gründen, für ich wirklich nichts kann, das Ding noch immer auf der Werkbank zu liegen habe. (es fehlen vielleicht noch 2 Stunden in denen ich wirklich hintereinander dran werkeln kann) Sorry, Rico... irgendwann wirds was... ich bin echt neugierig... ( und Du sicher schon ungeduldig, wenn nicht gar enttäuscht)
 
@Cyborg
Sprichst Du vom Elektor Formant, oder vom Formant 2000? Vom Elektor Formant gibt es jede Menge funktionierende Exemplare und klar, ist das veraltet, ist ja auch von anno schnuck. Ein MiniMoog ist in dem Sinne auch veraltet :)

@homemusican
Hier noch ein Link zu einer Formant Page von Rick Jansen aus den Niederlanden, er hat einen Formant mal Anfang der 90er Nachgebaut. Ich konnte ihm damals die uA726 besorgen. Heute gibt es die ja wieder ganz easy und in Massen via eBay...

http://dropmix.xs4all.nl/rick/Emusic/Formant/
 
swissdoc schrieb:
@Cyborg
Sprichst Du vom Elektor Formant, oder vom Formant 2000?

Vom Formant 2000 und dem Buch von Helmstedt. Der "olle" Formant würde mich aber auch nicht reizen, gut war der auch nicht, klang alles ziemlich langweilig.
Irgendwo habe ich noch eine DEMO-Cassette vom Elektor-Formant rumzuliegen, auch da hört man das ganz gut.
 
Formant 2000 ist eine andere Baustelle. Der "richtigen" Formant haben wohl recht viele erfolgreich bauen können. Von ICA gab es damal ja auch komplette Bausätze.

Den Klang des Formant anhand dieser Kassette zu beurteilen ist natürlich recht gewagt. Dort sind in der Hauptsache "akustische" Emulations-Sounds dabei und das ist alles wirklich grottenschlecht.

Der Formant an sich ist schon eine nette Kiste, mir gefällt der Sound. Die Filter haben schon was spezielles, leckeres und das RFM kommt gut, wenn man es in einer Feedbackschleife nimmt und den Pegel vom Filter damit an die Wand fährt. Aber Klang ist ja auch stark von persönlichen Vorlieben abhängig. An anderer Stelle hier im Forum wurde gerade der Xpander gebasht. Nun ja.
 


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